Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rauschen einer induzierten Spannung


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von Martin (martin912)


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Hallo

Ich habe folgende theoretische Überlegung. Angenommen ich habe eine 
Luftspule welche aus 2 Spulen besteht. Eine Erregerspule und eine 
Messspule.
Das Übertragungsverhalten kann über die Gegeninduktivität beschrieben 
werden.

Die Primärspule wird nun mit einem verrauschten Strom bestromt (weißes 
Rauschen). Das Rauschen überträgt sich direkt in den magnetischen Fluss.

Ganz einfach gesprochen ergibt sich die in der Messspule induzierte 
Spannung dann zu:

U_ind = j*omega*phi

wobei omega die elektrische Kreisfrequenz und phi der magnetische Fluss 
ist. Je höher die erregende Frequenz, desto höher wird auch die 
induzierte Spannung. Da nun bei weiß verrauschtem Strom alle 
Frequenzkomponenten gleich vorkommen ergibt sich meiner Meinung nach ein 
linear mit der Frequenz ansteigendes Spannungsrauschen.

Für die induzierte Spannung in Abhängigkeit eines gewissen 
sinusförgmigen Stroms mit einer gewissen Frequenz gilt ja:

U_ind = j*omega*L*I (I...Strom).

Für das Stromrauschen gilt, dass die Rauschleistung über das gesamte 
Frequenzspektrum gleich bleibt. Das kann somit mit einer Größe 
angegebenen werden.

Wie überträgt sich nun die Rauschleistungs ins Spannungsrauschen?
Wie kann es dort in Abhängigkeit der Frequenz angegeben werden. z.b. 
wird bei einem 100 Hz Sinus der absolute Beitrag des Rauschens in der 
induzierten Spannung kleiner sein, als beispielsweise bei einem 100 kHz 
Sinus, da ja Signal und Rauschen mit der Frequenz ansteigt, oder?

Vielen Dank schon im Voraus!
Vielleicht kennt dazu auch jemand Bücher. Bis jetzt hab ich noch nicht 
wirklich was brauchbares gefunden.

Beste Grüße

von Lu (oszi45)


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Martin schrieb:
> theoretische Überlegung

Kann durch praktische Versuche ergänzt werden. Die Frequenz beeinflusst 
das Ergebnis, da nicht jede Spule für jede Frequenz optimal ist.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Ich habe zugegeben, nicht alles ganz genau gelesen, insbesondere wenn du 
auch von Leistung schreibst, aber dennoch ein paar grundsätzliche 
Anmerkungen:

> Das Übertragungsverhalten kann über die Gegeninduktivität beschrieben
> werden.
Dabei nimmst du ansonsten ideale Verhältnisse an, also insbesondere 
keine ohmschen Widerstände aller beteiligten Elemente. Ok.

> Die Primärspule wird nun mit einem verrauschten Strom bestromt (weißes
> Rauschen). Das Rauschen überträgt sich direkt in den magnetischen Fluss.
Ich nenne es "Rauschstrom". "Verrauschten Strom" wäre ein definierter 
Strom, überlagert von Rauschen. Egal.

> Ganz einfach gesprochen ergibt sich die in der Messspule induzierte
> Spannung dann zu:
>
> U_ind = j*omega*phi
>
> wobei omega die elektrische Kreisfrequenz und phi der magnetische Fluss
> ist. Je höher die erregende Frequenz, desto höher wird auch die
> induzierte Spannung. Da nun bei weiß verrauschtem Strom alle
> Frequenzkomponenten gleich vorkommen ergibt sich meiner Meinung nach ein
> linear mit der Frequenz ansteigendes Spannungsrauschen.
Wenn das Feld frequenzunabhängig ist, was bei Konstantstrom primärseits 
der Fall ist, ja.

> Für die induzierte Spannung in Abhängigkeit eines gewissen
> sinusförgmigen Stroms mit einer gewissen Frequenz gilt ja:
>
> U_ind = j*omega*L*I (I...Strom).
Ich glaube, dich so zu verstehen, dass das stimmt.

> Für das Stromrauschen gilt, dass die Rauschleistung über das gesamte
> Frequenzspektrum gleich bleibt. Das kann somit mit einer Größe
> angegebenen werden.
Wie gesagt, was hat das hier mit Leistung zu tun? Meinst du die 
Rauschdichte?

> Wie überträgt sich nun die Rauschleistungs ins Spannungsrauschen?
> Wie kann es dort in Abhängigkeit der Frequenz angegeben werden. z.b.
> wird bei einem 100 Hz Sinus der absolute Beitrag des Rauschens in der
> induzierten Spannung kleiner sein, als beispielsweise bei einem 100 kHz
> Sinus, da ja Signal und Rauschen mit der Frequenz ansteigt, oder?

Nun zum Prinzip: Du kennst doch das Ersatzschaltbild eines Trafos? Wenn 
nicht, dann schaue es dir erst einmal an, denn dein Versuchsaufbau ist 
nichts anderes. Dann stellst du fest, dass du nichts weiter als einen 
induktiven Spannungsteiler hast, also die Ausgangsspannung immer 
proportional zur Eingangsspannung ist. (Nochmal: Das ist idealisiert, 
ohne R bzw. Ausgang unbelastet).

Bei (Sinus-) Konstantstromspeisung ergibt sich die Eingangsspannung aus 
der primären Streu- plus der Hauptinduktivität. Sie ist also 
proportional zur Frequenz bzw. die Rauschdichte steigt.

Bei (Sinus-) Konstantspannungsspeisung ist der Eingangsstrom umgekehrt 
proportional zu Frequenz, würde also bei DC unendlich werden. Aber das 
weißt du sicherlich.

Für die Ausgangsspannung ist im Leerlauffall die sekundäre 
Streuinduktivität irrelevant (unbelastet fließt ja kein Strom).

Eigentlich ist das alles, was zur Beantwortung deiner Fragen brauchst. 
Leistung kommt dabei nicht vor, höchstens Blindleistung, aber darum 
scheint es auch nicht zu gehen.

> Vielen Dank schon im Voraus!
> Vielleicht kennt dazu auch jemand Bücher. Bis jetzt hab ich noch nicht
> wirklich was brauchbares gefunden.

Wenn du das Ersatzschaltbild eines Trafos und die Abhängig von Spannung 
und Strom an Induktivitäten kennst, brauchst du kein Buch mit einem 
besonderen Kapitel zu dem Verhalten am Trafo. Auch bei nicht-idealen 
Verhältnissen. Es sind Grundlagen, die stehen in vielen Büchern.

Grüße
Uwe

von Klaus R. (klara)


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Martin schrieb:
> Wie überträgt sich nun die Rauschleistungs ins Spannungsrauschen?
> Wie kann es dort in Abhängigkeit der Frequenz angegeben werden. z.b.
> wird bei einem 100 Hz Sinus der absolute Beitrag des Rauschens in der
> induzierten Spannung kleiner sein, als beispielsweise bei einem 100 kHz
> Sinus, da ja Signal und Rauschen mit der Frequenz ansteigt, oder?

LTspice ist Dein Freund.
mfg Klaus

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