Forum: Haus & Smart Home Zusätzlicher Erder für Antennenerdung, Potential auf PEN?


von Matthias S. (matthias_s)


Lesenswert?

Guten Morgen,

auf dem Dach unseres EFH soll eine SAT-Antenne nachgerüstet werden. Der 
Antennenmast muss natürlich geerdet werden. Das Haus verfügt ansonsten 
über keine Blitzschutzanlage. Es liegt ein TN-C-S-System vor.

Nach Dehn [1, Seite 2] ist es praktikabel, den Erdungsleiter im Haus zu 
führen und ihn dann an die HES anzuschließen. Spätestens dort scheiden 
sich dann die Geister: das sei eine schlechte Idee, man hole sich 
"Potential ins Haus", bei einem Blitzeinschlag würde das Potential von 
PE und N angehoben, mit entsprechenden Folgen für die Gerätschaften im 
Haus. Man solle lieber einen separaten Erder (z. B. Tiefenerder min. 2,5 
m erdfühlig) errichten. Dieser müsse leitfähig mit dem Haupterder 
verbunden werden. Das verstehe ich nicht - ergibt sich durch die 
Verbindung nicht beider Erder nicht wieder die Ausgangssituation, also 
unerwünschtes Potential auf PE und N?

VG
Matthias

[1] 
https://www.dehn.de/sites/default/files/media/files/erdung-antennenanlagen-sat-pl013-d.pdf

von Klaus B. (butzo)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Guten Morgen,
>
> auf dem Dach unseres EFH soll eine SAT-Antenne nachgerüstet werden.
Weil auf dem Dach der LNB nur 35999,995 Kilometer vom Satelliten 
entfernt ist und nicht 36000 Kilometer?

Warum nicht an der Hauswand, auf dem Garagendach etc., da kommt man 
besser ran und unterhalb des Dachs / direkt an der Wand ist der 
Blitzableiter nicht zwingend. Potenzialausgleich zum Hauserder, HPA 
sollte/muss man machen.

Einkabelsystem, Unicable ist bekannt?
32 Endgeräte an einem Strang ist cool, inbesondere bei TWIN Receivern 
spart man sich jede Menge Strippen, läuft bei mir seit 7 Jahren völlig 
problemlos.

Butzo*aussen

von Matthias S. (matthias_s)


Lesenswert?

Klaus B. schrieb:
> Warum nicht an der Hauswand, auf dem Garagendach etc., da kommt man
> besser ran und unterhalb des Dachs / direkt an der Wand ist der
> Blitzableiter nicht zwingend.

Giebelseite falsche Himmelsrichtung, Traufseitig große Fenster, sieht 
blöd aus. Außerdem erhaltenswerte Vegetation im Weg. Auf der Garage gehe 
ich davon aus, dass auch Erdung vorzusehen ist, also gar nix gewonnen.

Klaus B. schrieb:
> Potenzialausgleich zum Hauserder, HPA sollte/muss man machen.

Das ob habe ich gar nicht in Frage gestellt, meine Frage gilt dem wie 
konkret.

von Schorsch M. (schorschm)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> das sei eine schlechte Idee, man hole sich
> "Potential ins Haus", bei einem Blitzeinschlag würde das Potential von
> PE und N angehoben, mit entsprechenden Folgen für die Gerätschaften im
> Haus. Man solle lieber einen separaten Erder (z. B. Tiefenerder min. 2,5
> m erdfühlig) errichten. Dieser müsse leitfähig mit dem Haupterder
> verbunden werden.

Käse. Du musst sogar deine Antennenanlage, dazu gehören auch die 
Schirme aller Antennenkabel, an den PA anschliessen!
Das dient dem Personenschutz, nicht dem Blitzschutz!

Ein zusätzlicher Staberder schadet zwar nichts, hilft aber wenig.

Bei Blitzeinschlag hast du ganz andere Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Klaus B. (butzo)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Auf der Garage gehe
> ich davon aus, dass auch Erdung vorzusehen ist, also gar nix gewonnen.
Potenzialausgleich ja, Vorteil besser zugänglich.

Direkter Blitzeinschlag mit Ableitung über den HPA klillt mit ziemlicher 
Sicherheit alles elektronische im Haus.

Deshalb typisch Fangstangen und separate Erder zum Blitzschutz.
Wenn das Haus nicht in exponierter Lage steht reicht vielleicht auf 
Versicherung vertrauen.

Butzo*aussen

von Matthias S. (matthias_s)


Lesenswert?

Schorsch M. schrieb:
> Käse. Du musst sogar deine Antennenanlage, dazu gehören auch die
> Schirme aller Antennenkabel, an den PA anschliessen!
> Das dient dem Personenschutz, nicht dem Blitzschutz!

Soweit ich das bisher verstanden habe, sind die Coax-Schirme und Mast 
auf Potentialausgleich zu legen und der Mast zu erden. Da der normale 
Potentialausgleich nicht blitzstromtragfähig (Querschnitt, Leitung darf 
nicht gestückelt sein bzw. nur mit zugelassenen Klemmen) ist, muss der 
Mast halt separat blitzstromtragfähig geerdet werden. Wo schließe ich 
das an? An die HES, oder einen separaten Erder, der wiederum mit der 
Haupterdungsanlage verbunden ist?

von Schorsch M. (schorschm)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Soweit ich das bisher verstanden habe, sind die Coax-Schirme und Mast
> auf Potentialausgleich zu legen und der Mast zu erden.

Sagte ich bereits.

Matthias S. schrieb:
> Wo schließe ich
> das an? An die HES, oder einen separaten Erder, der wiederum mit der
> Haupterdungsanlage verbunden ist?

An die HES. Ein separater Erder ist nur dann erforderlich wenn kein 
Fundament- oder Ringerder zur Verfügung steht, z.B. Altbau, oder der Weg 
zur HES zu lang ist, angeschlossen werden muss sie dennoch.

von Matthias S. (matthias_s)


Lesenswert?

Dann ist alles klar.
Danke.

von Frank O. (frank_o)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> auf dem Dach unseres EFH soll eine SAT-Antenne nachgerüstet werden.

Falscher Aufstellungsort.
Stelle sie lieber in den Garten, wenn möglich. Da kannst du eben mit dem 
Besen die Schüssel abfegen, wenn sie wegen des Schnees keinen Empfang 
mehr hat.
Ich weiß wovon ich spreche. Ist nämlich nicht lustig im Winter und bei 
Schnee auf das Dach zu steigen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (matthias_s)


Lesenswert?

Die Schüssel wird auf dem Dach in Besenreichweite der Ausstiegsluke 
stehen. ;-) Aber danke für den Tipp.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.