Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik HiLo All-07 IcTest erstellen?


von Alexander (hoer173)


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Hallo!

Wie in meinem vorherigen Beitrag erwähnt such ich eine möglichkeit einen 
4528 CMOS zu prüfen.

Mein All-07 kann einen 4538 CMOS prüfen und hat für diesen 10 
Test-Vektoren.

Der 4538 und 4528 sind anscheind identisch?!beide sind mit dem 4098 CMOS 
ersetzbar.

Der All-07 kann aber kein 4098.

Nun gibt es aber die Möglichkeit einen eigenen Test zu erstellen.
Leider sind für mich die Beschreibungen böhmische Wälder...

Kann mir dabei wer helfen?Kennt sich jemand damit aus?Hat jemand 
schonmal eigene ICs hinzugefügt die nicht vorhanden waren?

Leider kommt man an den Test für den 4538 nicht ran um sich diesen mal 
anzusehen und diesen dann für den 4528 oder 4098 anzupassen. Man kann 
einen Test über definition Familie 45 oder 40 und Typ XX durchführen 
aber nicht im Editor laden oder aus dem Buffer laden. Lädt man aus dem 
Bufger ist der Test leer weil dieser in der Exe eingebaut ist.

Danke

von Harald K. (kirnbichler)


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CD4528 ist ein Monoflop. D.h. ein Baustein mit analoger Beschaltung; wie 
soll ein EPROM-Programmiergerät so etwas prüfen können?


Schnapp' Dir das Datenblatt, such Dir darin die Musterbeschaltung raus, 
bau das auf, steck' Deinen CD4528 da rein und halte ein Oszilloskop ran.

Das ist die sinnvollste Möglichkeit, das Ding zu "prüfen".

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd4098b.pdf
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd14538b.pdf
https://www.digikey.de/en/htmldatasheets/production/142176/0/0/1/cd4528bc

Die sind wohl alle drei pinkompatibel. Der ALL-07 sollte die alle mit 
der Einstellung für CD4538 testen können.

von Bernd B. (bbrand)


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Harald K. schrieb:
> CD4528 ist ein Monoflop. D.h. ein Baustein mit analoger Beschaltung; wie
> soll ein EPROM-Programmiergerät so etwas prüfen können?

Der 4538 ist ebenfalls ein Monoflop. Mir ist bei einem ersten kurzen 
Blick in die Datenblätter nicht ganz klar geworden, was die Unterschiede 
sind; die Logiktabellen sind jedenfalls identisch. Wenn der All-07 (ich 
kenne dieses Gerät nicht) einen 4538 prüfen kann, wäre es nicht abwegig, 
dass er prinzipiell auch einen 4528 prüfen könnte.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://matthieu.benoit.free.fr/hilosystem_all-07_universal_programmer.htm

da gibt es auch das Manual von 1996:
http://matthieu.benoit.free.fr/all03/all07/HI-LO%20All-07%20User%27s%20manual.pdf
(am besten herunterladen, die Seiten sind um 90 Grad gedreht)

Ab PDF-Seite 37 von 46 ist die Funktion "IC-Tester" beschrieben.

Da steht unter CMOS45-Library auch "0038", aber wie der ein Monoflop 
testet ist mir auch unklar.

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Für den 4538 wird der ALL-07 sehr wahrscheinlich nicht testen können ob 
der Monoflop Impuls passt.

Man sieht ja recht gut was ICTEST.EXE an Möglichkeiten für den 
Testvektor bietet:

1
Vector symbol definition:
2
  0 : apply LOW to IC
3
  1 : apply HI  to IC
4
  L : expected output result from IC is LOW
5
  H : expected output result from IC is HI
6
  N : same symbol as last vector
7
  X : same symbol as last vector, but don't
8
      care output result from IC
9
  E : apply 5 V to IC, only TP 19,20,22,24
10
      can be specified
11
  G : apply GND to IC, only TP 12
12
      can be specified

Der TL866-II Plus kann sowas übrigens auch.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Das Monoflop wird beim Test als Flipflop betrieben. D.h. der Analogpin, 
der die Spannung am Kondensator auswertet, wird digital angesteuert.

4528 und 4538 sollte man mit dem gleichen Programm testen können. Der 
4538 ist für große Kondensatoren (Elkos) und hat eine Hysterese, der 
4528 ist für kleine Kapazitäten und etwas schneller.


Theoretisch kann den IC-Test jedes Universalprogrammiergerät. Praktisch 
muss es halt jemand in der SW implementieren.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Welchen Erkenntnisgewinn soll so ein "Test" eigentlich bringen? So ein 
Programmiergerät ist kein Messgerät, d.g. Parameter wie 
Durchlaufverzögerung oder auch Ein- und Ausgangsspannungspegel wird es 
kaum irgendwie sinnvoll ermitteln können.

Mehr als ein ganz rudimentärer Logiktest wird damit nicht drin sein.

von Soul E. (soul_eye)


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Harald K. schrieb:
> Welchen Erkenntnisgewinn soll so ein "Test" eigentlich bringen?
> (...)
> Mehr als ein ganz rudimentärer Logiktest wird damit nicht drin sein.

Genau das. 95% der Fehler bei Logikbausteinen sind defekte 
Ausgangstransistoren, also Pin Dauer-High oder -Low. Die findet man. 
Kernschmelze durch Latchup findet man auch.

Parameterdrift oder "Schaltung funktioniert nur mit TI und nicht mit 
Motorola", also grenzlagige Auslegung, findet man auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


Angehängte Dateien:

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Wenn man sich die Dateien mit den Testdaten genauer anschaut kann man 
daraus ableiten wie die Tests aufgebaut sind.

Für den CD4538 sieht das dann in etwa so aus (die unbelegten Pins des 
Programmers sind weggelassen), ein Auszug aus dem Datenblatt ist im 
Anhang, ein paar Kommentare stehen dahinter:

1
E: +5 Volt
2
G: GND
3
4
5
Pins CD4538:
6
7
    T T C A B Q Q V Q Q B A C T T V
8
    1 2 D A A A A S B B B B D 2 1 D
9
    A A A       ~ S ~       B B B D
10
11
 1  0 1 0 0 1 1 1 G 1 1 1 0 0 1 0 E  Clear=L  A=0  B=1  T2=1
12
 2  0 1 0 0 1 1 1 G 1 1 1 0 0 1 0 E  Clear=L  A=0  B=1  T2=1
13
 3  0 1 1 0 1 1 1 G 1 1 1 0 1 1 0 E  Clear=H  A=0  B=1  T2=1  
14
 4  0 1 1 0 1 1 1 G 1 1 1 0 1 1 0 E  Clear=H  A=0  B=1  T2=1  
15
16
 5  0 0 1 1 1 1 1 G 1 1 1 1 1 0 0 E  Clear=H  A=1  B=1  T2=0 (Trigger)
17
    0 L H H H H L G L H H H H L 0 E  Check:  Q==H  Q~==L
18
19
 6  0 0 1 0 1 1 1 G 1 1 1 0 1 0 0 E  Clear=H  A=0  B=1  T2=0 (Pulse)
20
    0 L H L H H L G L H H L H L 0 E  Check:  Q==H  Q~==L
21
22
 7  0 1 1 0 1 1 1 G 1 1 1 0 1 1 0 E  Clear=H  A=0  B=1  T2=1 (End of pulse) 
23
    0 H H L H L H G H L H L H H 0 E  Check:  Q==L  Q~==H
24
25
 8  0 1 0 0 1 1 1 G 1 1 1 0 0 1 0 E  Clear=L  A=0  B=1  T2=1 (Clear)
26
    0 H L L H L H G H L H L L H 0 E  Check:  Q==L  Q~==H
27
28
 9  0 1 1 0 1 1 1 G 1 1 1 0 1 1 0 E  Clear=H  A=0  B=1  T2=1
29
    0 H H L H L H G H L H L H H 0 E  Check:  Q==L  Q~==H
30
31
10  0 0 1 0 1 1 1 G 1 1 1 0 1 1 0 E  Clear=H  A=0  B=1  T2=0 (only for part A)
32
    0 L H L H L H G H L H L H H 0 E  Check:  Q==L  Q~==H

Bei den Schritten 1 bis 4 wird der Status der Pins nicht geprüft. Die 
Pegel von Eingänge werden ansonsten ebenfalls geprüft.

Wie man sieht ist das ein eher einfach Test, ob man das nicht besser 
machen könnte sei dahingestellt,

Wie schon geschrieben, das könnte man relativ einfach auf den TL866-II 
Plus übertragen.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich weiß noch, dass der ALL-03 auch unbekannte TTL-ICs erkannte, indem 
er Bitmuster anlegte und mit bekannten Typen verglich. Laut Handbuch
http://matthieu.benoit.free.fr/all03/all03_usersmanual.pdf
(PDF-Seite 38) muss man die IC-Familien nacheinander testen:

"S. Search unknown IC identification number :
The unknown IC will be compared with the currently
selected standard library. If it is not found, a
message to that effect will be shown. As the
Parameters of an unknown chip may be contained
in any of the 3 libraries, it may be necessary
to search all three in turn. If a library IC, or
IC's, meeting the the unknown IC's logic is found,
then the IC number or numbers will be displayed."

Aber ein Monoflop lässt sich so auch nicht finden.

: Bearbeitet durch User
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