Hallo, Ich versuche ein altes Telespiel von Philips zum Laufen zu bekommen. Das Bild ist stark am Rauschen und die Farbe fehlt. Kondensatoren werden noch getauscht, sobald sie bei mir eintreffen. Sobald ich die Diode BB106 bzw. den T2 berühre, wird das Bild etwas stabiler. Kam mir jemand sagen, ob die Berühr-Empfindlichkeit einer solchen Diode normal ist? Habe bisher noch keine Erfahrung mit einer solchen. Danke und Grüße
Steve S. schrieb: > ob die Berühr-Empfindlichkeit einer solchen Diode normal ist? Es geht da um ein paar pF (die Diode hat 4..20pF), also: ja.
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Wie das IC1 heißt ist streng geheim? Ist das ein Philips-Bauteil oder ein andere Hersteller? General Instruments hat die ersten weitverbreiteten Videospiel-ICs hergestellt: https://bitsavers.org/components/gi/_dataBooks/GIMINI_TV_Game_Circuits_197801.pdf Da gibt es mehrere in DIL-28.
T2 ist der Oszillator für den TV-Sender und mit dem Poti an D5 stellt man die Sendefrequenz ein. Das ganze ist also Teil des HF Oszillators und damit sehr berührungs/näherungsempfindlich. Man beachte den lustigen AM-Modulator für die Videosignale. Da wird einfach der Ausgang des Oszillators gekappt. Christoph db1uq K. schrieb: > Wie das IC1 heißt ist streng geheim? Ist in dem Fall völlig wurscht, wird aber einer der berühmten AY Kiesel von General Instruments sein. Farbe ist hier nicht.
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Steve S. schrieb: > Sobald ich die Diode BB106 bzw. den T2 berühre, wird das Bild etwas > stabiler. Die Spule und die Kapazitätsdiode D5 (BB106) und C12 bilden einen freischwingenden unstabilisierten berührungsempfindlichen Schwingkreis. Mit R1 wird durch einstellbare DC die Kapazität von D5 geändert und somit die Kanalfrequenz (41-68MHz). Dreh einfach solange an R1 dran rum bis das Bild schön scharf ist!
Matthias S. schrieb: > Farbe ist hier nicht. Hat man versucht ranzubasteln, aber das wird nur mit uralten, rein analogen Farbdecodern funktionieren.
Da wurde ein NTSC-Bauteil mit Gewalt auf PAL geändert. Die NTSC-Quarzfrequenz 3,579 MHz versorgt normalerweise auch das Spiele-IC, stattdessen ist dafür ein Oszillator aus zwei NOR-Gattern gebastelt, der mit einem Trimmpoti eingestellt wird. Ein 4,433MHz-Quarz für den PAL-Farbträger kann aber so nicht ersetzt werden. Die Kapazitätsdiode stellt (ebenfalls über ein Trimmpoti) nur die Frequenz im VHF-Band I ein, das betrifft nur den Tuner des angeschlossenen TV-Empfängers. Beides eher Murks.
Christoph db1uq K. schrieb: > Ein 4,433MHz-Quarz > für den PAL-Farbträger kann aber so nicht ersetzt werden. Den gibts schon, ganz links oben.
Das meine ich ja, den kann man nicht billiger haben. Die Videofrequenzen sind aber nicht mehr quarzstabil, die muss man mit dem Trimmer hinzittern.
H. H. schrieb: > Ich würde da keine erwarten. Ich aber, siehe Beschreibung im 3. Foto. Matthias S. schrieb: > T2 ist der Oszillator für den TV-Sender und mit dem Poti an D5 stellt > man die Sendefrequenz ein. Das ganze ist also Teil des HF Oszillators > und damit sehr berührungs/näherungsempfindlich. So ist das. Hast du am Fernsehgerät die Sendefrequenz des Telespiels optimal eingestellt (oder umgekehrt? Gen Z weiß gar nicht mehr, dass es so etwas mal gab. Es könnte vielleicht sein, dass durch die Nähe des Fingers die Sendefrequenz näher in die eingestellte Empfangsfrequenz kommt. Anders gefragt: Was passiert, wenn du den Trimmer R1 vorsichtig verdrehst?
Uwe B. schrieb: > H. H. schrieb: >> Ich würde da keine erwarten. > Ich aber, siehe Beschreibung im 3. Foto. Du wirst nicht wissen wie man ein wirklich normgerechtes PAL-Signal erzeugt.
So sollte der Chip für NTSC beschaltet werden, und für die Farbe gab es einen zweiten Chip. Die VHF-Frequenz erzeugt ein Modul im Blechgehäuse, das ist hier nicht genauer gezeigt.
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Uwe B. schrieb: > H. H. schrieb: >> Ich würde da keine erwarten. > Ich aber, siehe Beschreibung im 3. Foto. > > Matthias S. schrieb: >> T2 ist der Oszillator für den TV-Sender und mit dem Poti an D5 stellt >> man die Sendefrequenz ein. Das ganze ist also Teil des HF Oszillators >> und damit sehr berührungs/näherungsempfindlich. > So ist das. Hast du am Fernsehgerät die Sendefrequenz des Telespiels > optimal eingestellt (oder umgekehrt? Gen Z weiß gar nicht mehr, dass es > so etwas mal gab. Es könnte vielleicht sein, dass durch die Nähe des > Fingers die Sendefrequenz näher in die eingestellte Empfangsfrequenz > kommt. > > Anders gefragt: Was passiert, wenn du den Trimmer R1 vorsichtig > verdrehst? Wenn ich an R1 ganz vorsichtig drehe, wird das Bild immer grauer und ist dann vollends weg. In einer bestimmten Poti-Stellung war der Hintergrund kurz blau gewesen. Ab das hielt sich nicht. Ich habe mit den Potis das bestmöglichste Bild herausgeholt, mehr geht aktuell nicht.
Hat der TV-Empfänger einen Videoeingang? Das ergäbe eine bessere Bildqualität. https://auctionet.com/de/2305954-tv-gerat-coca-cola-lg-ende-des-20-jahrhunderts das dürfte er sein Mit SCART-Buchse, da sollte ein FBAS-Signal reinpassen
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Christoph db1uq K. schrieb: > Hat der TV-Empfänger einen Videoeingang? Das ergäbe eine bessere > Bildqualität. > > https://auctionet.com/de/2305954-tv-gerat-coca-cola-lg-ende-des-20-jahrhunderts > das dürfte er sein Ja, ein CE-20J3R. Er hat einen Scart-Eingang
https://de.wikipedia.org/wiki/SCART#Steckerbelegung Ein FBAS muss aber soweit ich weiß in Luminanz und Chrominanzeingang parallel eingespeist werden, also Pin 15 und 20. Zum Ausprobieren müssten die parallel angeschlossen werden, da sollte nichts kaputtgehen. Allerdings liegen so 2*75 Ohm parallel, das könnte die Helligkeit beeinträchtigen.
Christoph db1uq K. schrieb: > https://de.wikipedia.org/wiki/SCART#Steckerbelegung > Ein FBAS muss aber soweit ich weiß in Luminanz und Chrominanzeingang > parallel eingespeist werden, also Pin 15 und 20. Nein, da reicht Pin 20.
Das heißt, es hängt auch vom TV ab, ob das Bild korrekt angezeigt wird oder nicht?
Steve S. schrieb: > CE-20J3R Da werkelt ein TDA8842, der ist stur und mag keine Normabweichungen des Bildsignals.
Steve S. schrieb: > Das heißt, es hängt auch vom TV ab, ob das Bild korrekt angezeigt wird > oder nicht? Ja, und dein Telespiel erfordert einen richtig alten Fernseher.
Zwei Quarze wären viel zu teuer gewesen, daher muss das Video-Timing mit zwei Gattern erzeugt werden. Immerhin schafft es der Fernseher damit ein stehendes Bild anzuzeigen ohne umzukippen. Da würde ich doch mal dran drehen, also Poti R16. Kann es sein, dass das Netzgerät einen Brumm in die Schaltung einstreut? Das verspratzelte Bild muss einen Grund haben. Über die Diode D3 oben rechts wird das VHF-Signal amplitudenmoduliert, das ist auch ziemlich primitiv gemacht. Dort könnte man irgendwie das Videosignal abgreifen.
Christoph db1uq K. schrieb: > Dort könnte man irgendwie das > Videosignal abgreifen. Ganz rechts oben ist doch der FBAS-Anschluss.
H. H. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> H. H. schrieb: >>> Ich würde da keine erwarten. >> Ich aber, siehe Beschreibung im 3. Foto. > > Du wirst nicht wissen wie man ein wirklich normgerechtes PAL-Signal > erzeugt. Das musste ja noch kommen :-) Ich habe 33 Jahre lang professionell Videotechnik entwickelt, und da habe ich tatsächlich auch mal ein FBAS Signal gesehen! Man sollte es nicht glauben. Nur weil ich das mal gesehen habe, glaube ich, durchaus etwas davon zu verstehen. Man man man, du und deine überheblichen Unterstellungen. Peinlich.
Uwe B. schrieb: > Ich habe 33 Jahre lang professionell Videotechnik entwickelt, und da > habe ich tatsächlich auch mal ein FBAS Signal gesehen! Man sollte es > nicht glauben. Nur weil ich das mal gesehen habe, glaube ich, durchaus > etwas davon zu verstehen. > > Man man man, du und deine überheblichen Unterstellungen. Peinlich. Und du hast nicht gleich gesehen, dass es eine ziemlich gemurkstes Farbsignal ist? Peinlich.
Sehr praktisch, VHF- und Videoausgang auf derselben Koaxbuchse. Dann muss C8 aber ausreichend groß sein, dass auch ein Videosignal noch durchpasst. Ist das wirklich so gedacht? Alte Röhrenfernseher hatte selten einen Videoeingang, das Chassis lag auf Netzspannung, da konnte man nicht einfach ein DC-gekoppeltes Videosignal einspeisen.
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Beitrag #7749368 wurde vom Autor gelöscht.
Christoph db1uq K. schrieb: > Sehr praktisch, VHF- und Videoausgang auf derselben Koaxbuchse. Dann > muss C8 aber ausreichend groß sein, dass auch ein Videosignal noch > durchpasst. Ist das wirklich so gedacht? > > Alte Röhrenfernseher hatte selten einen Videoeingang, das Chassis lag > auf Netzspannung, da konnte man nicht einfach ein DC-gekoppeltes > Videosignal einspeisen. C8 ist 47pF, hab mal die Stüli angehängt.
Christoph db1uq K. schrieb: > Ein FBAS muss aber soweit ich weiß in Luminanz und Chrominanzeingang > parallel eingespeist werden nö, das ist klassisches AV Christoph db1uq K. schrieb: > soweit ich weiß in Luminanz und Chrominanzeingang > parallel eingespeist werden du meinst S-VHS für bessere Bildqualität, aber das ist was anderes.
stimmt, sagt Wikipedia auch 15 Eingang RGB–Rot bzw. S-Video Chrominanz (C) 20 Eingang FBAS-Video (Sync) o. decod. FBAS Video vom Decoder bzw. S-Video Luminanz also reicht es aus, auf Pin 20 einzuspeisen. S-Video gab es nicht lange, die billigen Adapter auf FBAS führen beides über Filter zusammen. Das Videosignal kommt durch 47pF nicht durch, da braucht man schon über 100µF und Klemmdiode. 75 Ohm und spektrale Anteile ab 25 Hz sind recht niederohmig.
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Christoph db1uq K. schrieb: > Das Videosignal kommt durch 47pF nicht durch, da braucht man schon über > 100µF und Klemmdiode. 75 Ohm und spektrale Anteile ab 25 Hz sind recht > niederohmig. Und das Signal ist invertiert!
Ich glaube, mit einer Diskussion hier im Forum wird es keine Lösung geben. Du wirst einen Oszi brauchen, um in die Schaltung zu schauen und sehen, was da in Ordnung ist, und was nicht. Ich vermute, dass du keinen Oszi hast und vielleicht auch nicht genug Know-How, um die Schaltung systematisch zu untersuchen. Ich biete dir an, mir das Ding zuzuschicken, dann schaue ich mal. Ich bin selber neugierig. Nur die Versandkosten müsstest du tragen.
Uwe B. schrieb: > Ich glaube, mit einer Diskussion hier im Forum wird es keine Lösung > geben. Ich habe hingegen den Eindruck, das gar nichts defekt ist. Die Berührungsempfindlichkeit ist geklärt und das etwas nicht funtioniert, hat der TE nicht erwähnt. PAL Farbe diser Machart wird von heutigen Chips einfach nicht akzeptiert, weil zu viele Regeln verletzt werden.
Danke mal fürs Angebot. Ich werde erstmal die Kondensatoren tauschen und schauen, ob sich dadurch noch was ändert. Zusätzlich werde ich noch eine Block-Batterie probieren, statt des Netzteils, vielleicht hat das NT wirklich einen Brumm. Das mit der fehlenden Farbe ist ja geklärt, jedoch zittert das Bild etwas bzw. ist es manchmal erst vorhanden, wenn man an die besagten Bauteile D5 oder T2 gefasst hat.
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Steve S. schrieb: > Ja, ein CE-20J3R. Enrico E. schrieb: > somit die Kanalfrequenz (41-68MHz). Wichtig ist, daß der Fernseher auf VHF 1 eingestellt ist, so weit man das beim neumodischsten Modell mit Sendersuchlauf noch manuell einstellen kann. Eine Kanalanzeige im on screen display müßte allerdings dran sein. Eine Feineinstellung der Empfangsfrequenz wird er aber haben. Steve S. schrieb: > Zusätzlich werde ich noch eine Block-Batterie > probieren, statt des Netzteils, Das unbekannte Netzteil ist sicherlich kontraproduktiv. Batterie, stabilisiertes Netzgerät oder Labornetzgerät wäre besser. mfg
Christian S. schrieb: > Das unbekannte Netzteil ist sicherlich kontraproduktiv. Batterie, > stabilisiertes Netzgerät oder Labornetzgerät wäre besser Spannungsregler ist eigentlich an Bord, IC2. Ein 78L06, der noch um ein halbes Volt höher gelegt ist.
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