Ich habe eine Anwendung, wo ich an 6 Stellen eine Temperatur in einem leicht aggressiven, flüssigen Medium messen muss. Wichtig wäre dabei, dass die Auflösung gleich oder besser 0.1 °C ist und die Linearität zwischen 5 und 35 Grad besser als 0.2 °C. Ob der Wert an sich richtig ist, ist egal, er sollte nur durch eine 15 m Länge Leitung gut zu messen sein, ohne dabei allzu sensitiv auf Temperaturänderungen der Leitung zu reagieren. Ich vermute mal, dass ich mit Pt100/0 da nicht so gut dastehe. Wie sieht's denn mit Thermoelementen aus? Oder doch lieber gleich digital?
Die lange Strecke digital und den letzten Meter beliebig nach Anforderungen.
Bei einer Drei- oder noch besser Vierleiter-Messung sind auch Pt100(0) eigentlich kein Problem. Wenn du dich um das analoge Frontend selber kümmern musst, sind Thermoelemente aufgrund der notwendungen Kaltstellenkompensation ein bisschen aufwendiger. "Industriestandard" wäre ein Transmitter auf Stromschleife (4...20mA) so früh wie möglich nach dem eigentlichen Sensorelement. Der Stromschleife sind dann Leitungslängen und -widerstände auch egal. Digital geht natürlich auch immer, wenn du passende Sensoren in deiner benötigten Genauigkeit findest.
Jemin K. schrieb: > wo ich an 6 Stellen eine Temperatur in einem leicht aggressiven, > flüssigen Medium messen muss. Womit bzw. wofür messen? Wird die Temperatur sowieso digitalisiert? Soll die Temperatur "eigentlich" nur angezeigt werden?
Jemin K. schrieb: > Ich habe eine Anwendung, wo ich an 6 Stellen eine Temperatur in einem > leicht aggressiven, flüssigen Medium messen muss. Wichtig wäre dabei, > dass die Auflösung gleich oder besser 0.1 °C ist und die Linearität > zwischen 5 und 35 Grad besser als 0.2 °C. Klingt nach Bio oder Chemie. > Ob der Wert an sich richtig > ist, ist egal, er sollte nur durch eine 15 m Länge Leitung gut zu messen > sein, ohne dabei allzu sensitiv auf Temperaturänderungen der Leitung zu > reagieren. Das macht jeder Temperatursensor, der diesen Namen verdient. > Ich vermute mal, dass ich mit Pt100/0 da nicht so gut > dastehe. Warum nicht? Das ist der Standard. Dazu Vierdrahtmessung und gut. Braucht halt einen passenden ADC mit Eingangsschaltung dazu. > Wie sieht's denn mit Thermoelementen aus? Die sind in dem Temperaturbereich zwar möglich, aber eher nicht so genau. >Oder doch lieber > gleich digital? Geht auch. Die DS28S20 bzw. DS28B20 gibt es vergossen im Edelstahlrohr, die sind auch sehr genau und linear (wenn es keine Chinafälschungen sind).
Jemin K. schrieb: > ... er sollte nur durch eine 15 m > Länge Leitung gut zu messen sein, ohne dabei allzu sensitiv auf > Temperaturänderungen der Leitung zu reagieren. Ich vermute mal, dass ich > mit Pt100/0 da nicht so gut dastehe. Da vermutest du falsch. Beschäftige dich einmal mit dem Prinzip des 4-Leiter-Anschlusses. Der würde genau erdacht, um den Einfluss der Leitungen aus der Messung heraus zu halten.
H. H. schrieb: > Falk B. schrieb: >> DS28S20 bzw. DS28B20 > > DS18... Dachte auch gerade: oh, hab ich was verpasst? ;)
Jemin K. schrieb: > Ich vermute mal, dass ich mit Pt100/0 da nicht so gut dastehe Doch, durchaus üblich, dafür gibt es 3 bzw. 4-Leiter Technik. Simpel mit Differential ADC messbar
1 | +5V +5V |
2 | | | |
3 | 4k7 +-------+ |
4 | | | | |
5 | | +-|CH1+ | |
6 | |/ | | |
7 | Pt100 | | |
8 | |\ | | |
9 | | +-|CH1- | |
10 | | | | |
11 | | +-|CH2+ | |
12 | |/ | | |
13 | Pt100 | | |
14 | |\ | | |
15 | | +-|CH2- | |
16 | | |MCP3424| |
17 | | +-|CH3+ | |
18 | |/ | | |
19 | Pt100 | | |
20 | |\ | | |
21 | | +-|CH3- | |
22 | | | | |
23 | +---|CH4+ | |
24 | | | | |
25 | 100R | | |
26 | | | | |
27 | +---|CH4- | |
28 | | +-------+ |
29 | | | |
30 | GND GND |
aus https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32 Vorteil: die Sensoren sind austauschbar ohne neukalibrierung weil im Rahmen ihrer Klasse absolut genau.
Ja ich Depp, PT100 geht natürlich auch als 4-Leiter. Die aktuellen die er hat sind 2x 3-Leiter. Da nehme ich einfach das, ist am einfachsten. H. H. schrieb: > Wohl ein geheimes. Nö. Eine Algenlösung in einem Bioreaktor mit Sonnenkollektor und den angeschlossenen Leitungssystemen. Relativ hoher Gehalt an diversen Salzen, daher ist es nicht völlig unkorrosiv. Lothar M. schrieb: > Womit bzw. wofür messen? Wird die Temperatur sowieso digitalisiert? Soll > die Temperatur "eigentlich" nur angezeigt werden? Die Messung dient nur der Überwachung der schon vorhandenen Regelautomatik und zur Identifizierung/Verminderung von Wärmeverlusten im System. Es reicht theoretisch eine Anzeige, wenn es aufgezeichnet wird, umso besser.
Jemin K. schrieb: > Eine Algenlösung in einem Bioreaktor mit Sonnenkollektor und den > angeschlossenen Leitungssystemen. Relativ hoher Gehalt an diversen > Salzen, daher ist es nicht völlig unkorrosiv. Für Chromstahl und übliche Kunststoffe wohl kein Problem. Aber austretende Weichmacher könnten ein Problem für die Algen sein.
Jemin K. schrieb: > Ja ich Depp, PT100 geht natürlich auch als 4-Leiter. Die aktuellen die > er hat sind 2x 3-Leiter. Da nehme ich einfach das, ist am einfachsten. also 3-Leiter? PT-100-Auswertung geht mit 2, 3 oder 4 Leitern. Für die 3 Arten sind 3 verschiedene Auswertungen notwendig. Also aufpassen beim Anschließen. (Ich habe schon Dreileiter-Sensoren an Vierleiter-Eingängen gesehen, mit Brücke. )
Da die Kabel im System nicht gleich lang sind, zeigen beide Sensoren kleine Abweichungen, trotz 3-Leiter. Man nutzt ja nur die höhere Leitfähigkeit des Schirms aus, aber hat nicht plötzlich eine echte 4-Leiter Messung. Wenn der Schirm effektiv 0.75mm2 hat, sind es immerhin schon 0.3 Ohm auf 15 m. Da die Algen in Wasser schwimmen, und Wasser eine hohe spezifische Wärmekapazität hat, ist eine Abweichung von 0.1 K im Fluss von 1000 l/h halt auch schon mehr als ein kW Leistung die reinkommt oder rausgeht... Deshalb muss der Sensor halt eine hohe Auflösung und eine hohe Langzeitstabilität haben.
Jemin K. schrieb: > . Man nutzt ja nur die höhere Leitfähigkeit des Schirms aus, Nein, im Gegenteil, alle 3 Leiter sollten denselben Widerstand haben.
Jemin K. schrieb: > Da die Kabel im System nicht gleich lang sind, zeigen beide Sensoren > kleine Abweichungen, trotz 3-Leiter. Man nutzt ja nur die höhere > Leitfähigkeit des Schirms aus, aber hat nicht plötzlich eine echte > 4-Leiter Messung. Unsinn. Bei der 3-Leiter-Mrssung müssen alle drei Leiter die selbe Länge und den selben Querschnitt haben, damit alle drei Leiter den gleichen Widerstand haben. Dann werden zwei Messungen durchgeführt (1: 2 Leitungen, 2: 2 Leitungen mit Pt100 dazwischen). Die Differenz ist der Widerstand des reinen Pt100 ohne Leitungswiderstände. So schwierig ist es doch nicht, sich im Internet eine Seite zu suchen, auf der die Theorie hinter den Messprinzipien nachzulesen ist.
Öhm, ja, hier ist zum Beispiel so eine "Seite im Internet". Zudem wird man hier noch angeranzt, wenn man etwas neues lernen möchte! Ich muss mal schauen ob das mit der 3-Leitermessung wirklich so umgesetzt wird in dem System, oder ob da möglicherweise nicht einfach auf Leiter 1 ein Strom geprägt wird gegen Gnd und dann am Leiter 2 nur die Messung stattfindet...
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wieso nicht einen PT1000 anstatt des PT100, der PT1000 löst durch die steilere Kennlinie genauer auf. Und gerade bei längeren Kabeln macht das einen Unterschied zudem ist die Eigenerwärmung durch den Messstrom geringer. https://s8b8d6a7.rocketcdn.me/wp-content/uploads/2020/06/Kennlinie_Pt100Pt1000_2.png https://s8b8d6a7.rocketcdn.me/wp-content/uploads/2018/09/26_Pt100-oder-Pt1000_Tabelle.jpg
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Ich würde den ganzen Hassle mit analoger Technik und Leitungsbeeinflussung umgehen und den 18b20 nehmen. Die kann man auf einem Bus alle parallel schalten und in einem zwar alten, aber immernoch wunderbaren Programm loggen: https://www.mrsoft.fi/ohj01en.htm
Jemin K. schrieb: > 0.3 Ohm auf 15 m... ... Deshalb muss der Sensor halt eine hohe > Auflösung und eine hohe Langzeitstabilität haben. Analoge Sensoren haben keine "Auflösung" Geht es hier nur um ein anzeigen der Temperatur auf einem kleinen Display, oder wo sollen die Werte weiterverarbeitet/gespeichert werden? Das entscheidet, ob digitale Sensoren sinnvoll sind. Anmerkungen: Zuerst klären, welche Sensorhüllen mechanisch/chemisch zur Verfügung stehen, und ob es die preiswert mit Sensor gibt. Die thermische Ankopplung an das Medium darf man nicht vernachlässigen! Gut langzeitstabil und handhabbar sind PT1000. Wie größ ist das Budget? Reicht es für PT1000? Wenn nicht, es gibt billige Anzeigen mit Thermistoren. Notfalls kann man die vor Einbau thermisch altern. Wie viele mK Drift in 1000h bei welcher Temperatur ist akzeptabel? Wenn es schon nicht auf absolute (=rückführbare) Genauigkeit, sondern nur auf Kurzzeitänderung ankommt, kann man die Anzeigen nicht alle paar Monate auf Gleichgang justieren? Kabellängen: Drei und Vierdrahtmessung wurde schon erwähnt, teure Anzeigen haben sowas. Bei PT1000 langt Zweidrahtanschluss. Ein PT1000 Klasse B darf bei 40°C 0,5K abweichen. 10m NYM 1,5qmm erhöhen bei Zweidrahtanschluss die Anzeige um 0,06K, was egal ist, da für einen Anzeigegleichlauf sowiso eine Justierung notwendig ist. Bei einem 10k Thermistor kann man einige 10m 1,5qmm Kabellänge vernachlässigen.
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Beitrag #7749636 wurde vom Autor gelöscht.
Da gab es mal was mit LM334 Stromquelle. Wurde als Temperatursensor Zweckentfremdet. Spannungsreferenz war REF200. Temperaturmessvorsatz für DVM. Weiß jetzt nicht genau wo das war, Elrad, Elektor, PE oder sonst wo. Da konnte man auch mal 20 Meter Kabel dran klemmen. Anbindung ist recht niederohmig. Messfehler war recht gering. Ich meine +- 0,5 Grad. Will mich da aber nicht festlegen. Ist natürlich analog. Wenn es den TO interessiert, blättere ich mal die 100 Zeitschriften durch. PS: Habe es gefunden. Nicht REF200 sondern REF02. Ist aus Elektor7-8 1991. Ich stelle das mal hier rein. Ich hoffe kriege keinen ärger. Obwohl 1991...
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klar hat ein analoger Sensor keine Auflösung. Er hat dann eben einen geringe Signalspannung(hub) und irgendwann muss das Signal durch einen ADC und ein normaler µC hat da eben meist nur einen 8, 10 oder 12 bit ADC und da läßt sich dann keine gute Auflösung zaubern außer durch extremes Oversampling.
Wolf17 schrieb: > Analoge Sensoren haben keine "Auflösung" Natürlich haben die eine Auflösung. Die Auflösung bei analogen Sensoren ist durch deren Rauschen und die Zeitauflösung gegeben, weil die Zeitauflösung die maximale Mittelungszeit festlegt und dadurch das Rauschen des Ausgangssignals nicht weiter verringert werden kann. Zwei Messwerte, die sich um weniger als die Rauschamplitude unterscheiden, lassen sich nicht mehr zuverlässig als verschieden erkennen. Das nennt man wohl Auflösung.
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Jemin K. schrieb: > Öhm, ja, hier ist zum Beispiel so eine "Seite im Internet". Zur Funktionsweise der 3-Leiter-Messung muss man nicht in einem Forum fragen. Die Theorie dazu gibt es auf vielen Web-Seiten. Man muss einfach nur lesen. Die Seiten findet sogar Google, wenn man sich ein ganz klein wenig Mühe mit den Suchbegriffen gibt. Ich traue sogar dem ChatGPT zu, dass er die Theorie reproduziert bekommt und in einen schönen Text verpacken kann, probiert habe ich es allerdings nicht.
Ich hatte nicht gesucht, weil ich naiv nur 2- und 4-Leiter kannte und einfach Mal bezweifelt hatte, dass irgendwelche Chinamesswandler mit 3-Drahtanschluss Eingänge zwischen Erregung und Messung umschalten. Arroganz und Betriebsblindheit. Mea culpa. ChatGPT hatte ich nicht gefragt... PT1000 ist natürlich besser, stimmt. Für PT100 gibt's allerdings relativ preiswerte 4-Kanal Modbus Wandler, das wäre natürlich auch eine Idee...
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Jemin K. schrieb: > Man nutzt ja nur die höhere > Leitfähigkeit des Schirms aus, aber hat nicht plötzlich eine echte > 4-Leiter Messung. 4-Leiter: 2*Versorgung, 2*Kelvin-Ankopplung der Messleitung. 3-Leiter: Durch eine geschickte OP-Schaltung wird der Spannungsabfall der einen Versorgung quasi "doppelt" abgezogen. Wenn die Leitungen gleich lang und dick sind (was sie sind), wird der "Kupfer-Widerstand" rausgerechnet. Kontaktwiderstände auf der einen oder anderen Seite können das Ergebnis in beide Richtungen verfälschen. 3-Leiter ist dank Massebezug recht einfach zu bauen. Jemin K. schrieb: > ist eine Abweichung von 0.1 K Wenn es Dir nur um Temperatur-Differenzen geht, dann nimmt man zwei Thermoelemente, die gegensinnig verschaltet sind (M1, M2). Thermoelemente bekommst Du als Draht von der Rolle und im geschützten Gehäuse.
1 | ________ |
2 | / \ |
3 | M MS1 |
4 | \____ || |
5 | \ || |
6 | | || |
7 | | || |
8 | | MS2 |
9 | \___/ |
Das eine Kabel --- ist z.B. das grüne, das andere === das weiße. Am Messgerät kommen dann zwei grüne an. Allerdings sind das bei 0.1K nur wenige µV (einstellig). Da braucht es eine gutes Multimeter zur Auswertung.
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Thermoelemente sind deswegen im unteren Temperaturbereich grundsätzlich schlecht. µV-Messungen bei 15 m Kabel? Thermoelemente sind hervorragend im oberen Temperaturbereich 500 - 2000 °C, da werden viele mV erzeugt.
Thomas B. schrieb: > Da gab es mal was mit LM334 Stromquelle. Ich wundere mich, dass der so selten eingesetzt wird. Ich nutze ihn seit Jahren ohne Genauigkeitsverlust. Der große Vorteil ist die beliebige Leitungslänge und besonders die einfache Kalibrierung. Ich hatte das mal hier beschrieben: Beitrag "Re: Kennlinie unbekannter Temperatursensoren"
Werner H. schrieb: > Thermoelemente sind hervorragend im oberen Temperaturbereich 500 - 2000 > °C, da werden viele mV erzeugt. Naja, die 0,04Ohm beim PT100 sind auch nicht einfach. Bei 1mA wären das 40µV. Allerdings mit 0.1V Offset dazu + 2 * Absolutfehler. 0.1K absolut ist halt recht sportlich (auch wenn der TO nur die Differenz der beiden braucht)
> Thomas B. schrieb: >> Da gab es mal was mit LM334 Stromquelle. Äußerst interessant, aber so ganz habe ich die Schaltung noch nicht verstanden... Die LM334 ist doch nur der Lieferant für den Strom, oder, und nicht der Temperatursensor, richtig?
Bruno V. schrieb: > Naja, die 0,04Ohm beim PT100 sind auch nicht einfach. Eben, eben. Im Moment machen die meisten Messwerte irgendwie keinen Sinn. Wir haben mit relativ guten Thermometern mit Thermoelement nachgemessen, aber heute so, morgen so. Irgendwie sind da immer komische Fehler von um die 0.1 - 0.2 K drin, wo wir nicht so recht wissen, wo genau die herkommen. Es bräuchte einfach mehr Sensoren an mehr Stellen im System, die eine möglichst gleichbleibende Messung ermöglichen. Am Anfang kann ich sie alle auf eine Kupferplatte schrauben und abgleichen, nur wenn die aus irgendwelchen Gründen dann auseinanderlaufen, bringt es halt alles nix.
Jemin K. schrieb: > Irgendwie sind da immer komische > Fehler von um die 0.1 - 0.2 K drin, Dir ist schon klar, dass Temperaturmessung keine einfache Sache ist? Schon ein paar Millimeter Abstand können da solche Temperaturdifferenzen haben, auch in bewegtem Wasser.
Jemin K. schrieb: >> Naja, die 0,04Ohm beim PT100 sind auch nicht einfach. > > Eben, eben. Im Moment machen die meisten Messwerte irgendwie keinen > Sinn. Wir haben mit relativ guten Thermometern mit Thermoelement > nachgemessen, aber heute so, morgen so. Irgendwie sind da immer komische > Fehler von um die 0.1 - 0.2 K drin, wo wir nicht so recht wissen, wo > genau die herkommen. Es bräuchte einfach mehr Sensoren an mehr Stellen > im System, die eine möglichst gleichbleibende Messung ermöglichen. Am > Anfang kann ich sie alle auf eine Kupferplatte schrauben und abgleichen, > nur wenn die aus irgendwelchen Gründen dann auseinanderlaufen, bringt es > halt alles nix. Nun, Messungen mit PT100 und Genauigkeit besser 1K sind zwar anspruchs- voll, aber technisch durchaus möglich. BTDT. Vielleicht solltest Du da eher ein fertiges Messinstrument kaufen. Vierleitermessung und Thermo- spannungskompensation sollte man dann aber schon machen. Dann sind auch Leitunslängen >15m machbar.
Jemin K. schrieb: >> Thomas B. schrieb: >>> Da gab es mal was mit LM334 Stromquelle. > > Äußerst interessant, aber so ganz habe ich die Schaltung noch nicht > verstanden... Die LM334 ist doch nur der Lieferant für den Strom, oder, > und nicht der Temperatursensor, richtig? Der Strom ändert sich proportional zur Temperatur. Wenn Du den Strom durch einen passenden Spannungsteiler schubst erhält man eine Spannung in mV pro Kelvin. Wichtig ist auch die Referenzspannung, da sollte man aber auch nicht drann sparen. Im Datenblatt wird das auch beschrieben. PS: Das teuerste ist allerdings die Spannungsreferenz. Der REF02 kostet schon mal 12Euro.
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Jemin K. schrieb: > Die LM334 ist doch nur der Lieferant für den Strom, oder, und nicht der > Temperatursensor, richtig? Hast du einmal ins Datenblatt geguckt? Die Fußnote 3 auf S.3 verrät dir, dass der Strom proportional zur Temperatur ist. "(3) ISET is directly proportional to absolute temperature (°K). ISET at any temperature can be calculated from: ISET = Io (T/To) where Io is ISET measured at To (°K)."
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Jemin K. schrieb: > Wir haben mit relativ guten Thermometern mit Thermoelement > nachgemessen, aber heute so, morgen so. Wasser ist ein miserabler Wärmeleiter und schichtet sich. Der erste Schritt wäre also ein hochgenaues Thermometer mit >= 10 Messungen pro Sekunde und das mal 1h beobachten. Die "Streuung" (einfach mit Excel grafisch darstellen) ist Deine Messunsicherheit zwischen 2 Messungen, unter die Du technisch nicht kommen kannst. Wenn es an der gleichen Stelle so inkonstant ist, wie soll es an 2 unterschiedlichen Stellen die nicht korrelieren genauer werden.
Das Wasser fließt ja relativ schnell (0.1 bis 1 m/s) durch die Rohre. Die Messungen an sich sind immer sehr stabil, ca. bis zur zweiten Nachkommastelle. Aber am nächsten Tag ist an einer Stelle, die gestern noch gleich warm wie eine andere war, plötzlich eine leicht höhere oder niedrigere Temperatur. Deshalb ja die Idee, fest verbaute Sensoren an immer exakt der selben Stelle, mit denen man zumindest eine geringere Streuung misst, auch wenn die absoluten Werte nicht stimmen.
Für sowas (PT100, PT1000) mag ich die Teile von Analog Devices, welche das komplette Analog-Frontent inkl. Stromquelle, Verstärker und AD-Wandler schon integriert haben wie z.B. den AD7124. https://www.analog.com/en/products/ad7124-4.html
Jemin K. schrieb: > Das Wasser fließt ja relativ schnell (0.1 bis 1 m/s) durch die Rohre. Oh, "Fluss" hier Jemin K. schrieb: > Da die Algen in Wasser schwimmen, und Wasser > eine hohe spezifische Wärmekapazität hat, ist eine Abweichung von 0.1 K > im Fluss von 1000 l/h halt auch schon mehr als ein kW Leistung die > reinkommt oder rausgeht... Deshalb muss der Sensor halt eine hohe > Auflösung und eine hohe Langzeitstabilität haben hat mich in die Irre geführt. Da die Angabe der Leistung völlig daneben lag (es sind etwa 100 W, nicht 1 kW), habe ich das wohl nicht sorgfältig gelesen. Jemin K. schrieb: > Deshalb ja die Idee, fest verbaute Sensoren an > immer exakt der selben Stelle, Moment: Rohre und unbestimmte Positionen schließen sich aus. Entweder ist das Rohr offen (dann ist es eher eine Rinne) oder messt an der Rohrwandung. Das wäre eine komplett andere Aufgabe und auch die Messfehler sind ganz anders gelagert. Aber dann messt ihr ja auch nicht im Medium.
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Bruno V. schrieb: > Wasser ist ein miserabler Wärmeleiter und schichtet sich. Solange du keine Wärme einbringst, gibt es auch keine Gradienten. Wenn man die Schichtung erfassen will, braucht man entsprechend viele Sensoren oder muss ausreichen vorsichtig Profile messen. Wenn man keine Schichtung haben möchte (z.B. in einem Kalibrierbad) muss man Turbulenz erzeugen, die Schichtungen aufbricht (Umrühren). Mit einem vernünftigen Kalibrierbad kommt man damit auf eine Homogenität im Medium von wenigen mK.
Rainer W. schrieb: > Solange du keine Wärme einbringst, gibt es auch keine Gradienten. Leider habe ich seit dem letzten Post des TO überhaupt keine Vorstellung von seinem Aufbau. Es sollen Rohre sein, variable Messstellen und das Thermometer im Medium. Ich sehe nicht, wie Thermometer individuell in ein durchströmtes Rohr gehalten werden können. (Rohrdurchmesser nach den Angaben (1000l/h @ 0.1..1m/s) etwa 1cm [0,5 ... 2])
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Hermann W. schrieb: > Thomas B. schrieb: >> Da gab es mal was mit LM334 Stromquelle. > > Ich wundere mich, dass der so selten eingesetzt wird. Ich nutze ihn seit > Jahren ohne Genauigkeitsverlust. Der große Vorteil ist die beliebige > Leitungslänge und besonders die einfache Kalibrierung. > Ich hatte das mal hier beschrieben: > Beitrag "Re: Kennlinie unbekannter Temperatursensoren" Welche Genauigkeit bekommt man mit dem Lm334 geliefert? Als Spannungsreferenz hätte ich LT1021, ok ist vielleicht Overkill... (Analog mit DVM nur als Anzeige). Gruß Thomas PS: Wenn man so darüber nachdenkt, ist das alles Haarspalterei. Wenn ich jetzt 3 ½ Stellig messe (anzeige), haben die meisten DVM-Module einen Messfehler von 0,5% + 10 Digits. Oder mit 4 ½ Stellen Anzeigen ? Oder selber basteln, mit CA3162
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Thomas B. schrieb: > Welche Genauigkeit bekommt man mit dem Lm334 geliefert? Sieh selbst: https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm134.pdf?ts=1728845352518
Rainer W. schrieb: >> Welche Genauigkeit bekommt man mit dem Lm334 geliefert? > > Sieh selbst: > https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm134.pdf?ts=1728845352518 Hmm, 3...6K Fehler hört sich jetzt nicht so toll an. Aber wenn man das ganze selbst kalibriert, wirds sicherlich genauer.
Vielleicht kann man das Problem mit den Temperaturänderungen in der Leitung auch einfach vernachlässigen, insbesondere bei einem PT1000. Wenn man als Messleitung 2x0.5mm2 nimmt dann hat man auf 15 Meter Länge einen Leitungswiderstand von ca. 1 Ohm. Der Temperaturkoeffizient von Platin und Kupfer ist nahezu gleich, mit einem Ohm Kabelwiderstand und 1000 Ohm Sensorwiderstand (PT1000) reagiert die Schaltung also ca. 1000x weniger sensitiv auf Änderungen der Leitungstemperatur als auf Änderungen der Sensortemperatur. Wenn sich die (durchschnittliche) Leitungstemperatur um 30 Grad ändert dann resultiert das in einem Messfehler von lediglich ca. 0.03 Grad, also deutlich unter der geforderten Auflösung der Messung.
Jakob L. schrieb: > Wenn sich die (durchschnittliche) > Leitungstemperatur um 30 Grad ändert dann resultiert das in einem > Messfehler von lediglich ca. 0.03 Grad, also deutlich unter der > geforderten Auflösung der Messung. Du musst dem TO dann dabei sagen, dass er zur Eliminierung der Leitungsfehler einfach gleich lange Leitungen für alle nehmen muss. Also die längste Leitung bestimmen und alle anderen gleich lang machen. Das ist schon relativ nah an 3-Draht-Messung.
Bruno V. schrieb: > Jakob L. schrieb: >> Wenn sich die (durchschnittliche) >> Leitungstemperatur um 30 Grad ändert dann resultiert das in einem >> Messfehler von lediglich ca. 0.03 Grad, also deutlich unter der >> geforderten Auflösung der Messung. > > Du musst dem TO dann dabei sagen, dass er zur Eliminierung der > Leitungsfehler einfach gleich lange Leitungen für alle nehmen muss. Also > die längste Leitung bestimmen und alle anderen gleich lang machen. Das > ist schon relativ nah an 3-Draht-Messung. Oder alternativ einmalig am Anfang das Offset wegkalibrieren, die Sensoren haben ja auch etwas Toleranz und wenn jeder Sensor seine eigene Messchaltung kriegt dann hat man da auch etwas Exemplarstreuung.
Jakob L. schrieb: > Oder alternativ einmalig am Anfang das Offset wegkalibrieren, die > Sensoren haben ja auch etwas Toleranz und wenn jeder Sensor seine eigene > Messchaltung kriegt dann hat man da auch etwas Exemplarstreuung. Das kommt bei allen Lösungen dazu. 0.1k absolut ohne kalibrieren wäre sportlich. Bei den gleich langen LEitungen ist halt unterstellt, dass die Umgebungstemperatur für alle etwa gleich ist. Wenn die weiter weg am Rohr langgeführt sind und die näheren aufgerollt an der Wand hängen, passt es ntürlich nicht.
Hatte ich zufällig beim ausmisten und sortieren gefunden. (ELRAD 1985) LM35 analog. Gar nicht so schlecht das Gerät. Ich dachte,.... bevor ich das wieder in den Ordner hefte, stelle ich das mal hier rein. Heute ist der kleine Freitag, und morgen der Große. Schönes WE schon mal :-). Gruß Thomas B.
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Thomas B. schrieb: > Gar nicht so schlecht das Gerät. Ja, hübsch. Für Präzisionsmessungen aber nicht geeignet. Dafür nimmt man PT100. Wenns in den mK-Bereich hinein geht, sogar PT25 oder PT10. Bei der Auswertung muss man auch noch die Thermospannungen rausrechnen. Das kann man z.B. indem man zweimal mit zwei unterschiedlichen Strömen misst.
Bruno V. schrieb: > 0.1k absolut ohne kalibrieren wäre > sportlich. Der STS35 (I²C) ist ab Werk kalibriert und könnte das. Aber der TO sucht nur 0,1°C Auflösung. Ich würde wohl die 6 Sensoren vor Ort mit MCU auswerten und die 15m mit RS485 überbrücken. Man spart sich die Kalibrierung und mehrfach Wandlungen, die das Signal verschlechtern.
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