Liebe Leute, da ich hier im Offtopic bin, möchte ich euch nach einer skurrilen Begebenheit befragen. Meine Mutter trinkt gerade eine Weinschorle mit einer halben Zitrone darin. Die Weinschorle besteht aus etwa 0,25l Mineralwasser (mit Kohlensäure) und 0,25l Weißwein. Wir beobachten nun seit etwa einer Stunde, dass die Zitrone ständig auftreibt und absinkt. Das im 10-sec-Takt. Uns ist das amüsante Phänomen noch nie vorgekommen. Ich habe es nun mit einem Gärungsprozess zwischen CO2 und O2 begründet. Somit habe ich in die Schorle ein wenig Zucker getan und die "Treibaktion" wurde tatsächlich schneller. An der Haut der Zitrone befinden sich einige "Luft"bläschen, kann natürlich schlecht das Gas derer orten. Ich wäre sehr interessiert an einer Idee, woran der Effekt des auf- und abtreibens kommt. Meine erste Idee war ein "Flaschengeist", der durch Druckänderung innerhalb eines geschlossenen Gefäßes auf und absteigt. Allerdings ist das Behältnis (Krug) ja kein geschlossenes Gefäß. Vielen Dank! Gruß Joh.
J. K. schrieb: > wird gemacht...neue Mischung erfolgt. Aber hier verlinken und nicht hochladen um das Forum nicht unnötig aufzupumpen.
ich verlinke dann einen YouTube-Link. Wird aber noch ein wenig dauern.
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Mit Gärung hat das nichts zu tun. An deiner Zitrone lagern sich Kohlensäurebläschen ab. Die verändern das Volumen und tragen die Zitrone auf. Oben, durch die geänderten Druckverhältnisse platzen diese und die Zitrone sinkt wieder ab. Irgendwann ist das aber auch erledigt. Weiterhin gibt es ein Temperaturgefälle in dem Glas. Auch dadurch lässt sich eine Ausgleichsbewegung vorstellen. Aber wohl eher nicht über Stunden.
J. K. schrieb: > An der Haut der Zitrone befinden sich einige "Luft"bläschen, kann > natürlich schlecht das Gas derer orten. Ist völlig normal mit Kohlensäure. Die am Boden, macht die Zitrone leichter und oben verschwinden die Blasen. Hab ich als Kind mit Moncherie und Fanta entdeckt.
ok, das erklärt einiges. Ist trotzdem interessant zu beobachten. Ich redete nicht von Stunden sondern von etwa einer Stunde ;-)
J. K. schrieb: > skurrilen Begebenheit ?!? Ist doch völlig normal, dass sich in Kohlensäurewasser Gasbläschen an Kondensationskeimen anlagern, dadurch der Gegenstand leichter wird und aufsteigt, die Gasbläschen an der Oberfläche zerplatzen (bevorzugt dreht sich der Gegenstand noch an der Oberfläche) und der Gegenstand wieder absinkt.
J. K. schrieb: >>Ist doch völlig normal > > Dann bin ich halt zu dumm. Wie kommst du drauf? Du hast gefragt, wir haben erklärt, du hast gelernt. Dumm wäre weder zu fragen, noch daraus zu lernen! Viele Grüße
Bruno V. schrieb: > Hab ich als Kind mit Moncherie und Fanta entdeckt. Das verstört mich auf mehrere Arten😳🫣
Kolja L. schrieb: > Das verstört mich... Wenn Mama mitliest, dann weiss sie nun wo die Pralinen immer wieder verschwunden sind.
Michael B. schrieb: > Ist doch völlig normal, dass sich in Kohlensäurewasser Gasbläschen an > Kondensationskeimen anlagern, dadurch der Gegenstand leichter wird und > aufsteigt, die Gasbläschen an der Oberfläche zerplatzen (bevorzugt dreht > sich der Gegenstand noch an der Oberfläche) und der Gegenstand wieder > absinkt. Oder, dass der Gegenstand rotiert: Kullerpfirsich.
Dieter D. schrieb: > Wenn Mama mitliest, dann weiss sie nun wo die Pralinen immer wieder > verschwunden sind. Sofern ihr zunehmender Alkoholspiegel das noch zulässt. Aber was tut man nicht alles im Interesse der wissenschaftlichen Bildung des Nachwuchses.
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Ein ähnlich interessanter Effekt: Fülle heißen Kaffee mit etwas Milch in einen Kaffeebecher. Rühre ihn zügig um und klopfe dann mit dem Löffel wiederholt (von innen) auf den Boden des Bechers: tok-tok-tok-tok... Während die Rotation des Getränkes langsamer wird, erhöht sich die Frequenz des Klopf-Geräusches.
Monk schrieb: > Während die Rotation des Getränkes langsamer wird, erhöht sich die > Frequenz des Klopf-Geräusches. Dann werde ich das mal wieder hochholen für die Ergründung des physikalischen Effekts dahinter.
Kolja L. schrieb: > Bruno V. schrieb: >> Hab ich als Kind mit Moncherie und Fanta entdeckt. > > Das verstört mich auf mehrere Arten😳🫣 Mon Chérie..da fällt mir der kleine Nils ein..🥴 https://youtu.be/h4CyMnRbgsg?feature=shared
J. K. schrieb: > Wir beobachten nun seit etwa einer Stunde, dass die Zitrone ständig > auftreibt und absinkt. Den kenn ich eigentlich mit einer Rosine im Sekt, die dann "tanzt", aber das schon seit den 80ern. Hast du ernsthaft noch nie davon gehört? Monk schrieb: > Während die Rotation des Getränkes langsamer wird, erhöht sich die > Frequenz des Klopf-Geräusches. Das liegt aber nicht an der Rotation, oder? Ich würde eher auf eine Veränderung der Dichte tippen, durch Mischung zweier Komponenten/Temperaturen oder untergerührte Luft.
Jens M. schrieb: > Das liegt aber nicht an der Rotation, oder? Ich glaube schon, denn von dem Moment an, wo der Kaffee nicht mehr rotiert, bleibt die Frequenz stabil.
Monk schrieb: > Während die Rotation des Getränkes langsamer wird, erhöht sich die > Frequenz des Klopf-Geräusches. Wahrscheinlich der Doppler-Effekt. Durch die Rotation werden die Schallwellen in der Flüssigkeit gedehnt, der Schall tritt offenbar nur an der Oberfläche der Flüssigkeit aus. Kannst ja mal checken, ob das auch passiert, wenn Du das Glas hochhebst und unten am Boden auf die Löffelgeräusche hörst. Der Körperschall sollte sich ja eher nicht ändern. /Hannes
Monk schrieb: > Während die Rotation des Getränkes langsamer wird, erhöht sich die > Frequenz des Klopf-Geräusches. Um 1800 fiel das auch Samuel Hahnemann auf und war davon dermassen fasziniert, dass er daraus die Methode des Potenzierens entwickelte. Mischen => Klopfen, am besten immer wieder...
Dem kleinen Naturforscher von morgen wurden früher solche Phänomene in Büchern nahegebracht. Hier aus ISBN-3473373028 "Spiel das Wissen schafft" von Hans Jürgen Press, Ravensburger 1964/1967 (4.Auflage).
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Monk schrieb: > Jens M. schrieb: >> Das liegt aber nicht an der Rotation, oder? > > Ich glaube schon, denn von dem Moment an, wo der Kaffee nicht mehr > rotiert, bleibt die Frequenz stabil. Interessant, der Effekt ist mir auch schon häufiger aufgefallen, aber ich hatte das bislang nie mit Umrühren in Verbindung gebracht. Ich hätte jetzt gedacht, dass das auch ganz ohne Umrühren aufgetreten ist, aber da täuscht mich offenbar meine Erinnerung. Wird offenbar "Cappuccino-Effekt" genannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Cappuccino-Effekt
Danke Dieter fürs hochholen und Joachim für den Wiki Artikel. Wieder was gelernt :-)
Vergleichbar dazu habe ich ein Phänomen erlebt, dass erstmal 3 Minuten sitzen und staunen verursacht hat. Eine alter Weller Lötkolben mit Temptronic (die Teile die zur Temperaturreglung immer "klick" und "klack" machen) haben ja einen Magneten im Heizelement. Die Curietemperatur der jeweils verwndeten Lötspitze sorgte für die Einhaltung der Temperatur. Unter dem eingeschalteten Lötkolben (der lag auf dem Tisch) war zufällig eine kleine Ferritperle. Selbige wude vom Magneten angezogen und klebte dann am Heizelement. Die Perle hatte offenbar auch eine Curietemperatur in dem Bereich, denn wenn sie heiß war fiel sie wieder runter. das ging endlos so weiter. Ein Video habe ich damals gemacht, aber wo das jetzt ist... keine Ahnung.
Stefan M. schrieb: > Temptronic > (die Teile die zur > Temperaturreglung immer "klick" und "klack" machen) haben ja einen > Magneten im Heizelement. Meinst du Magnastat?
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Monk schrieb: > Ein ähnlich interessanter Effekt: > > Fülle heißen Kaffee mit etwas Milch in einen Kaffeebecher. Rühre ihn > zügig um und klopfe dann mit dem Löffel wiederholt (von innen) auf den > Boden des Bechers: tok-tok-tok-tok... > > Während die Rotation des Getränkes langsamer wird, erhöht sich die > Frequenz des Klopf-Geräusches. Vielleicht wegen sich ändernder geometrischer Form wenn der Kaffe zum Stillstand kommt? Während er rotiert, wird er durch die Zentrifugalkraft am Rand höher sein als in der Mitte. Die dort bei Rotation größere anliegende Masse könnte eine andere Frequenz verursachen weil weniger Pappe am nicht befeuchteten Rand schwingt. Wobei das dann eigentlich eher anders herum sein müsste mit der Frequenz, oder?
M. E. schrieb: > Wobei das dann eigentlich eher anders herum sein müsste mit der > Frequenz, oder? Ich habe es gestern Abend mit einer, mit kaltem Wasser gefüllten Tasse, ausprobiert. Je schneller ich mit dem Löffel rühre, um so tiefer wird der Ton.
Mit Zitronen(säure) hatte ich kürzlich auch was. Die Düsen fürs Wischwasser am Auto waren dicht. Aber offenbar doch nicht NUR mit Kalk, sondern mit irgend so'm Urschleim, der bei Säureeinwirkung aus den Düsen raus gekrochen kam. Mein Auto war schon immer was besonderes...
Christoph db1uq K. schrieb: > Hier aus ISBN-3473373028 "Spiel das Wissen > schafft" von Hans Jürgen Press, Ravensburger 1964/1967 (4.Auflage). Mottenkugeln und Natron... Geh das mal kaufen, wenn du dann 20 Minuten bis nach Hause brauchst ist's nicht schlimm wenn du den Schlüssel vergessen hast, die Polizei hat dir die Bude schon eingetreten.... Was es damals alles gab.... Hatte Micky Maus nicht einen Außerirdischen Freund, der Mottenkugeln gegessen hat? ●DesIntegrator ●. schrieb: > so'm Urschleim, der bei Säureeinwirkung > aus den Düsen raus gekrochen kam. Nennt sich Biofilm, die Schnotze entsteht wenn Wasser ohne Zusatzstoffe länger steht. Das es rauskam dürfte an einer Gasentstehung im Schlauchinneren liegen.
Jens M. schrieb: > Hatte Micky Maus nicht einen Außerirdischen Freund, der Mottenkugeln > gegessen hat? Micky Maus hat sogar zwei außerirdische Freunde. Der Mottenkugelesser heißt Gamma und schläft im Schwebezustand über dem Fußende von Mickys Bett. Der andere Freund heißt Atömchen und kommt aus der 4. Dimension und ist erst durch eine Vergrößerung von Professor Wunderlich vernünftig für's Auge sichtbar geworden und er ernährt sich direkt an der Steckdose von Strom. Die überschüssigen Mesonen werden dann einfach ausgespuckt. Aber Vorsicht! Die Mesonen können sogar den härtesten Stahl schmelzen! Klingt zunächst erstmal komisch, ist aber wirklich wahr.
Bei "Urschleim" musste ich an den Film Barbarella mit Jane Fonda denken. Der hieß dort "Matmos". https://de.wikipedia.org/wiki/Barbarella_(Film) Ja zum "doppeltkohlensauren Natron" dachte ich auch, das unterliegt inzwischen vielleicht dem Sprengstoffgesetz. https://de.wikipedia.org/wiki/Natriumhydrogencarbonat Naja Backpulver ist ja nicht so prickelnd. Was haben wir gefährlich gelebt in den Sechzigern und Siebzigern. Die Chemieexperimentierbücher von Römpp konnte ich noch in der Stadbücherei ausleihen. Die Herstellung von Schießbaumwolle habe ich nachgekocht, kein Problem. In späteren Auflagen waren diese Kapitel alle bereinigt. https://de.wikipedia.org/wiki/Cellulosenitrat "Nitriersäure ist ein Gemisch von konzentrierter Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure" Am besten "rauchend". Kein Problem das zu kaufen, wir hatten eine Drogerie mit Chemikalienabteilung. Kalisalpeter, Holzkohlepulver und Schwefel gab es auch für Minderjährige.
Ich erinnere mich. Gilt genauso für Wasserstoffperoxid 30%, Kaliumpermanganat und die genannten Säuren H2SO4 und HNO3. Hat der Drogerist ggfls. bestellt und mir problemlos verkauft. Christoph db1uq K. schrieb: > Kalisalpeter, Holzkohlepulver und Schwefel gab es auch für Minderjährige. Darf ich fragen, was Du in die Luft gejagt hast? :))
Christoph db1uq K. schrieb: > Kalisalpeter, Holzkohlepulver und Schwefel gab es > auch für Minderjährige. Bei mir auch als Kind, mit Verweis auf den Chemiebaukasten, den ich nie hatte. Allerdings i.d.R. nur jeweils 50g pro Stoff und Drogerie/Apotheke und Besuch. War halt viel Radelei..
Ralf X. schrieb: > Bei mir auch als Kind, mit Verweis auf den Chemiebaukasten, den ich nie > hatte. Gute Legitimation. Hast Du einen gefälschten KOSMOS-Ausweis vorgezeigt? :)) Ralf X. schrieb: > Allerdings i.d.R. nur jeweils 50g pro Stoff und Drogerie/Apotheke und > Besuch. Na gut, bei H2SO4 und HNO3 war ich nicht mehr Kind, sondern Jugendlicher. Man stelle sich das mal heute vor.
Rainer Z. schrieb: > Na gut, bei H2SO4 und HNO3 war ich nicht mehr Kind, sondern > Jugendlicher. > > Man stelle sich das mal heute vor. Ich stelle mir heute 10t Ammonsalpeter vor, der bei gewissen Landwirten unverschlossen liegt. Okay, als KAS, aber das lässt sich ändern.
> Ammonsalpeter https://de.wikipedia.org/wiki/Explosion_des_Oppauer_Stickstoffwerkes Meine Oma Bj.1907 saß gerade auf dem Schulweg in der Straßenbahn als sie den Knall hörte. Das Zeug hat man mit Presslufthammer oder sogar Sprengungen gelockert.
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