Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Batteriewächter nötig bei Lithium Batterie mit BMS??


von Flo K. (gasfisher)


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Hallo zusammen,

ich habe mehrere LiFePo4-Akkus mit Nennkapazität 50Ah. Die Akkus sind 
mit einem BMS ausgestattet, dass laut Hersteller die Batterie vor einer 
schädlichen Tiefentladung schützen soll.

https://pv.lichtex.de/RENOGY-12V-50Ah-170Ah-LiFePo4-Lithium-Batterie-Smart-BMS-Akku

Nach meiner Beobachtung schaltet das BMS irgendwo zwischen 10 und 11V 
ab.

Jetzt habe ich gemerkt, dass die Akkus nach nur wenigen Zyklen schon 
erheblich weniger Kapazität haben. Zb. habe ich gerade einen mit nur 
noch 8Ah gemessen. Der war weniger als 15 mal in Verwendung. Laut 
Hersteller sollen die jedoch mehr als 2.000 Zyklen schaffen.

Daher meine Frage: zerstört man Lithium Akkus wenn man sie bis zur 
BMS-Grenze entläd? Geht das so schnell? Oder sind diese Renogy-Teile 
einfach extrem schlechte Qualität? sind ja ziemlich billig...
Hätte ich einen Batteriewächter vorschalten sollen, um sie nicht zu tief 
zu entladen?

Wäre für eine Einschätzung eurerseits dankbar!

von Udo S. (urschmitt)


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Das hast du beachtet:
"Die Batterie ist nicht für eine serielle Verschaltung geeignet! 
Missachtung kann zu einem Defekt führen!"

von Flo K. (gasfisher)


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ja, die waren nie verschaltet weder seriell noch parallel.
Es war immer nur jeweils ein Akku an einem Messgerät. Für ca. 2 Wochen 
im Wald und dann wieder geladen mit dem Herstellereigenen Ladegerät.
Und anfangs habe ich die Akkus alle mit einer elektronischen Last 
geprüft (Entladestrom 3,5A).

von Udo S. (urschmitt)


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Wie alt? Gewährleistung?

von Flo K. (gasfisher)


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ein knappes Jahr alt: 11 Monate.
Verkäufer reagiert auf meine Mails nicht mehr...

Kann noch jemand was zu meiner Frage sagen?
Also ob man eigentlich bei einer Nutzung bis zur BMS-Grenze die Batterie 
schädigt?

von Ralf X. (ralf0815)


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Flo K. schrieb:
> ein knappes Jahr alt: 11 Monate.
> Verkäufer reagiert auf meine Mails nicht mehr...
>
> Kann noch jemand was zu meiner Frage sagen?
> Also ob man eigentlich bei einer Nutzung bis zur BMS-Grenze die Batterie
> schädigt?

Lt. deren Werbeaussagen zu Sicherheit des BMS und Selbstentladung durch 
selbiges, müssten die schon verdammt lange leer gelagert werden, um 
einen Schaden zu verursachen.
Bei Dir quasi ausgeschlossen.

Also sofort die Gewährleistung per gerichtfestem Einschreiben 
einfordern.

von Udo S. (urschmitt)


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Flo K. schrieb:
> Verkäufer reagiert auf meine Mails nicht mehr...

Die Firma hat ein Impressum und ist aktiv. Also in diesem Fall 
Verbraucherschutz oder Anwalt.

Auf seiner Seite steht >2000 Zyklen bei max 85% Entladung.

Hast du die Dinger immer bis zum Abschalten leergenuckelt? Was für ein 
BMS ist verbaut? ...

Sieht irgendwie nach sehr unseriösem Händler und schlechter Ware aus.

von Bernd K. (bmk)


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Laut Datenblatt wird bis 14,4V geladen (=3.6V/Zelle)
und entladen bis 10V (=2,5V/Zelle)
Diese Werte sind absolut in Ordnung für LiFePO4 Akkus.

Man kann nur hoffen, dass das BMS Einzelzellenmessung vornimmt,
was Ladeende und Entladeende betrifft.

Wenn nur die Gesamtspannung herangezogen wird, ist das tödlich.
Siehe folgendes Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=M97Zao7Lz_I

von Flo K. (gasfisher)


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Nein, die Akkus wurden nicht leer genuckelt. Beim gewöhnlichen Betrieb 
für die Messgeräte, wurden sie regelmäßig nach 14 Tagen gewechselt, auch 
wenn sie noch nicht leer waren. Nur für die Kapazitätsmessung habe ich 
sie natürlich leer gesaugt. aber auch das recht langsam mit nur 3,5A. 
Das habe ich bei manchen nur 1 mal bei andern max. 3 oder 4 mal gemacht.


Ok, also ein leer saugen dürfte die auch nicht in diesem Ausmaß 
schädigen, dass sie jetzt nur noch 20% der Kapazität bringen oder?

von Udo S. (urschmitt)


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Flo K. schrieb:
> Ok, also ein leer saugen dürfte die auch nicht in diesem Ausmaß
> schädigen, dass sie jetzt nur noch 20% der Kapazität bringen oder?

Wenn das so genannte MBS was taugt würde ich sagen "nein".
Wie gesagt, da hilft dir höchstens noch entsprechendes Vorgehen.
Wenn der Händler auf deine Mails nicht reagiert, dann weiß er wohl, dass 
er Billigschrott verkauft.

Und das zweite Mal bei einem seriösen Händler kaufen. (Nein, ich kann 
dir nicht sagen wo, leider)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Flo K. schrieb:
> Also ob man eigentlich bei einer Nutzung bis zur BMS-Grenze die Batterie
> schädigt?
Nicht, wenn das Batterie-Management-System die Batterie ordentlich 
managt. Denn das Ding soll ja vor Schaden schützen.

Flo K. schrieb:
> Wäre für eine Einschätzung eurerseits dankbar!
Ich würde da nichts kaufen:
- https://de.trustpilot.com/review/www.lichtex.de

von Flo K. (gasfisher)


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Ok, danke für eure Antworten!

von Flip B. (frickelfreak)


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Ich gebe euch allen Recht, dass hier die zugesicherten eigenschaften 
nicht erfüllt werden.

In einem anderen Fall hat sich jemand über kapazitätsverlust von selbst 
zusammengeschalteten Einzelzellen beschwert. Letztendlich stellte sich 
heraus, dass die akkus lediglich stark debalanciert waren nachdem sie 
immer nur mit hohen strömen und nie ganz richtig voll geladen wurden. Es 
kann also helfen, die Batterien mal mit nur kleinem strom und 
ausreichend lange zu laden, da die einfachen Balancer sonst nur Während 
der letzten minuten des Ladens aktiv werden und nicht ausreichend 
ausgleichen können.

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