Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schrauben, Muttern und Scheiben lackieren


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von Kolja L. (kolja82)


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Moin,

ich hab gestern ein paar ganz normale (silbern verzinkte?) Schrauben und 
Muttern mit schwarzem Autolack (Sprühdose) lackiert.

Aber den Lack kann ich fast mit dem Finger wieder runter kratzen.

Was wäre das einfachste Hausmittel, um die Schrauben schwarz zu 
bekommen, oder die Verzinkung zu entfernen?

Reicht es die Teile einmal mir dem Lötbrenner heiß zu machen?

Benötigt werden sie für eine LampenHalterung, Größe M4 und M6

von Ralf X. (ralf0815)


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Schwarze Schrauben, etc. kaufen? :-)

von Spess53 .. (hardygroeger)


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Hi

>Aber den Lack kann ich fast mit dem Finger wieder runter kratzen.

Hast du die Teile vorher anständig Entfettet?

MfG Spess

von Kolja L. (kolja82)


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Spess53 .. schrieb:
> Hast du die Teile vorher anständig Entfettet?

Ja, mit Aceton.

von Bruno V. (bruno_v)


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Kolja L. schrieb:
> Was wäre das einfachste Hausmittel, um die Schrauben schwarz zu
> bekommen, oder die Verzinkung zu entfernen?

"Netzmittelwäsche". Suche nach "verzinkte Bleche streichen".

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Kolja L. schrieb:
> Was wäre das einfachste Hausmittel, um die Schrauben schwarz zu
> bekommen, oder die Verzinkung zu entfernen?

Zitronensäure.

Ja, auf verzinktem Untergrund hält Farbe kaum, schon gar nicht wenn sich 
schon weissliches Zink(oxid/sulfat/chlorid) gebildet hat.

Die Verzinkung kann man mit Zitronensäure entfernen, das gibt dann 
wenigstens keine giftigen Dampfe wie beim abbrennen, und greift das 
blanke Eisen nicht weiter an wie Salzsäure es täte.

Aber die gewisse Rostschutzwirkung ist damit auch hinüber.

Ich würde die Korrosionsschicht gut entfernen (Nylonbürste), die 
Schraube in Salmiakgeist stecken (Ammoniaklösung), abtrocknen und mit 
Kunstharzfarbe abpinseln.

Damit geht erstens nicht 99% daneben wie bei der Sprühdose, dann 
umschliesst die Kunstharzfarbe die Schraube wasserdicht (Hammerite) ohne 
dass Wasser als Lösemittel aus Acrylfarbe gleich das Rosten startet, und 
die Verzinkungsschicht bleibt erhalten, wird aber griffig für die Farbe.

Denn Schwarzverzinkung kannst du nicht und brünieren lässt sich 
verzinktes nicht. Es sei denn du hast die Verzinkung weggeätzt. Dann die 
Schraube mit dem Gasbrenner zur Rotglut bringen und in Leinöl werfen. 
Macht schwarz und bewirkt rudimentären Rostschutz.

von Timo W. (timo)


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Verzinktes vorher mit Ammoniak schrubben. Kann man als salmiakgeist 
kaufen. Keine handelsüblichen Seifen/Spülmittel/Reinigungsmittel 
verwenden. Es ist privat nahezu unmöglich etwas ohne Hautpflege Zusätze 
zu bekommen. Die Rückstände (meist Silikonöle aber Alternativen sind 
nicht besser) bilden Trennschichten. Zinkreiniger sind teurer als 
selbstmischen aber frei davon.

Baumarkt/Discounter Sprühdosenlacke sind ziemlich das schlechteste was 
zu bekommen ist.

Eine für Zink geeignete Grundierung verwenden.

Kann leider keine Produkte empfehlen, verwende selbst fast nur 2k 
Varianten.


Je nach Farbton wäre eventuell schwazchromatieren eine gute Option musst 
aber jemand finden der die das kurz rein schmeißt. Das ist eine 
Konvertierung. Verzinkte Teile werden in die Lösung getaucht und ein 
Teil der Zinkschicht wird umgewandelt.

Verzinkungen können mit Natronlauge entfernt werden. Säuren 
funktionieren auch begünstigen aber später Rost.

Abbrennen ist keine gute Variante. Das musst du schon hell rot glühend 
bekommen und dann oxidiert auch das Eisen.

von Kolja L. (kolja82)


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Timo W. schrieb:
> Verzinkungen können mit Natronlauge entfernt werden.

Mhh, hier steht noch son Ofenreiniger rum...

von Uwe B. (uwebre)


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Kolja L. schrieb:
> die Verzinkung zu entfernen?

In Salzsäuere einlegen. Draußen. Mit viel Wasser spülen und schnell 
lackieren weil das rostet sehr fix.
Salzsäuere gibts im Baumarkt.

Uwe

von Frank O. (frank_o)


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Wenn du es gut entfettet hast und mit einem Schleifvlies so eben drüber 
bist, dann nimm einen Polyurethan-Lack. Der hält auch ohne Grundierung.

von Timo W. (timo)


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Uwe B. schrieb:
> In Salzsäuere einlegen. Draußen. Mit viel Wasser spülen und schnell
> lackieren weil das rostet sehr fix.
> Salzsäuere gibts im Baumarkt.

Salzsäure ist gut zum Zink entfernen und auch entrosten. Allerdings hast 
du chloride in der Oberfläche. Das begünstigt spätere korrosion extrem. 
Daher neutralisiert man dannach mit Lauge. Mit wasser spülen ist nicht 
ausreichend.

Auch wenn es schnell funktioniert bleibt Eisen mit der Salzsäure fern 
wenn ihr nicht ganz genau wisst was ihr tut.

In diesem Fall halte ich Natronlauge für die schonenste Variante. Nutzen 
Galvanikbetriebe auch zum Zink strippen.

Salzsäure lässt metalle rosten. Auch lange nachdem die Säure wieder weg 
ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Timo W. schrieb:
> In diesem Fall halte ich Natronlauge für die schonenste Variante. Nutzen
> Galvanikbetriebe auch zum Zink strippen.

Na ja

"Die Geschwindigkeit der Auflösung von Zink in Natronlauge ist 
insbesondere bei niedrigen Temperaturen im Bereich der Raumtemperatur 
sehr klein und nimmt mit zunehmendem Zinkgehalt stark ab. Durch Zugabe 
von Eisensulfid, das vorzugsweise mit dem aufzulösenden Zink durch 
Berührung in direktem oder indirekten elektrischen Kontakt steht, wird 
die Zinkauflösung insbesondere bei höheren Zinkgehalten in der Lauge 
erheblich beschleunigt. Wichtige Anwendungsgebiete sind z. B. die 
Auflösung von Zink bei der Ablösung von Zink von Stahlteilen, die mit 
zinkhaltigen Beschichtungen versehen sind."

Dein Galvanikbetrieb wird das wissen. Der von dir so nachlässig 
'Beratene' aber nicht.

: Bearbeitet durch User
von Timo W. (timo)


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Michael B. schrieb:
> "Die Geschwindigkeit der Auflösung von Zink in Natronlauge ist
> insbesondere bei niedrigen Temperaturen im Bereich der Raumtemperatur
> sehr klein und nimmt mit zunehmendem Zinkgehalt stark ab.

Ja für einen Betrieb ist die Geschwindigkeit in wichtiger faktor genauso 
wie die Ausnutzung und eventuelle regeneration der Bäder.

Bei einmalig eine Hand voll Schrauben etc zu entzinken spielt das mMn 
keine Rolle. Ich denke nicht das das Bad wesentlich gesättigt wird und 
ob es 15 Minuten oder einen Tag dauert ist doch egal, oder?

Ich dagegen finde es problenmatisch immer wieder die Anwendung von 
Salzsäure an Metallen zu empfehlen. Die langfristige Rostproblematik 
darf man nicht unterschätzen.

Generell halte ich aber hier lackieren auf die Verzinkung für die beste 
Lösung.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Sicher das die verzinkt sind und nicht vernickelt?

von Kolja L. (kolja82)


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Jens M. schrieb:
> Sicher das die verzinkt sind und nicht vernickelt?

Wahrscheinlich sind es diese:
https://www.hornbach.de/p/sechskantmutter-niedrige-form-din-439-m4-galv-verzinkt-1000-stueck/7406888/

von Thomas F. (igel)


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von Manfred P. (pruckelfred)


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Kolja L. schrieb:
> Benötigt werden sie für eine LampenHalterung, Größe M4 und M6

Wenn die Lampe nicht ständig begrabbelt wird: Anschrauben und die 
Schrauben danach mit einem Edding 3000 bemalen.

Liest sich für mich nach "ich hätte gern' ein Problem", nicht nach einem 
wirklichen.

von C. D. (derschmied)


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https://www.ebay.de/itm/162471112746

Klarlack drauf, fertig.

Suchbegriff Muttern M6 schwarz. Ist 'ne Art Brünierung.

Edit:

Analog hierzu Unterlegscheiben nach DIN 125 ergoogeln. Oder DIN 9021, 
das sind die "großen".

Da hält nach dem Entfetten auch ev. Lack akzeptabel.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

was für ein Aufriss. Einfach in Edelstahl Ausführung kaufen und 
lackieren. Oder gleich schwarz brüniert, gibts bei jeden guten 
Onlinehändler. Man sollte schon Aufwand und Kosten für lackieren gegen 
Neukauf abwägen können.

von Spess53 .. (hardygroeger)


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Hi

Nabe ich schon vor 40 Jahren gemacht:

Mit chemisch Nickel beschichten und mit Salpetersäure behandeln. Gibt 
wunderbares verschleissfestes Schwarz. Ist aber nicht unbedingt 
kindergeeignet. Also nichts für für Forumsmitglieder.

MfG Spess

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Brünierung (Metall in heiße Lauge tauchen)

https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCnieren

Ist keine Beschichtung (neues Material drauf) sondern eine chemische 
Umwandlung der Oberfläche. Findet man beispielsweise bei der Produktion 
von Handfeuerwaffen, wo es auf Masshaltigkeit ankommt.

Alternativ kann man Optik-Feinmechaniker fragen wie die ihre 
Gerätschaften einschwärzen. Der dürfte auch jede menge schwarzer 
Schrauben im Regal haben - aber wohl eher vom ganz kleinem Kaliber.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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von Michael B. (laberkopp)


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Bradward B. schrieb:
> Findet man beispielsweise bei der Produktion von Handfeuerwaffen, wo

Genau. Die sind auch vorher

Kolja L. schrieb:
> silbern verzinkt

worden. Herr wirf Hirn, oder je älter der thread ..

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