Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur von TEAC AG-790A


von O. K. (oliverabc)


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Guten Tag,
ich bin in eine neue WG gekommen und habe einen alten Verstärker (TEAC 
AG-790A) gefunden. Habe ihn ausprobiert und bemerkt, dass bei 1 von den 
4 Ausgängen gar kein Ton mehr kommt, bei 2 weiteren der Ton super leise 
ist und beim letzten etwas lauter, jedoch auch keine nutzbare 
Lautstärke.

Jetzt wollte ich mich dran setzen und diesen reparieren. Es gibt zwar 
ein Service Manuel, jedoch wird in diesem nicht erläutert, an welchen 
Stellen, welche Spannung anliegen sollte, oder wie man verschiedene 
Funktionalitäten überprüfen kann. (Beim TEAC AG-790 werden verschiedene 
Methoden beschrieben).
Link zum Service Manual:
AG-790A: https://www.manualslib.com/manual/1805833/Teac-Ag-790a.html
AG-790: https://www.manualslib.com/manual/700727/Teac-Ag-790.html#manual

Jetzt wollte ich fragen, ob sich jemand allgemein mit Verstärkern 
auskennt oder eventuell mehr aus dem Service Manual rauslesen kann und 
mir sagen kann, welche Bauteile daran Schuld sein können und an welchen 
Punkten ich überprüfen kann, ob alles in Ordnung ist. Im Anhang habe ich 
auch mal ein Bild von der Platine reingestellt.

Vielen Dank schonmal im voraus.

Gruß Olli

von H. H. (hhinz)


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Lautsprecherrelais prüfen.

von O. K. (oliverabc)


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Weißt du ob es irgendwelche Testpunkte gibt, oder muss ich die Relais 
oder Platine Ausbauen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn Du Dir das zutraust, kannst Du mit dem Oszi an den beiden goldenen 
Luftspulen in der Mitte der Platine messen (bzw. an dem Widerstand 
daneben, da kommt man besser dran). Das müssten auf den ersten Blick die 
Ausgänge der Endstufen sein.

Vorsicht beim Anschluss der Oszi-Masse, es gibt Endstufen, bei denen ist 
der negative Pol nicht die Masse/Erdung.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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O. K. schrieb:
> Weißt du ob es irgendwelche Testpunkte gibt, oder muss ich die
> Relais
> oder Platine Ausbauen?

Zwischen den beiden Endtransistorplatinen gibts es auf der Hauptplatine 
Drahtbrücken an denen man das Ausgangssignal vor den Relais hat.

: Bearbeitet durch User
von O. K. (oliverabc)


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Meine Idee war auch an den Brücken einfach mit einem Netzteil die 
Spannung zum Durchschalten der Relais selbst dran zu legen und mit einem 
Multimeter den Widerstand zu messen. Leider schaffe ich es nicht, meinen 
Netzteil an die Brücken zu befestigen...

Aber bringt der Test überhaupt was oder müssen die Relais noch 
irgendwelche anderen Bedingungen erfüllen, als sauber Durchzuschalten?

von Manfred P. (pruckelfred)


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O. K. schrieb:
> Meine Idee war auch an den Brücken einfach mit einem Netzteil die
> Spannung zum Durchschalten der Relais selbst dran zu legen und mit einem
> Multimeter den Widerstand zu messen.

Oh weh ...

> Leider schaffe ich es nicht, meinen
> Netzteil an die Brücken zu befestigen...

Das ist auch gut so, Du sollst dort messen und keinesfalls von außen 
Spannung anlegen.

von Peter K. (chips)


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oft reicht es, mit dem Griff eines Schraubendrehers leicht auf die 
Relais zu klopfen und prüfen, obs damit lauter oder leiser wird - dann 
sind die Relaiskontakte mau

von Mark S. (voltwide)


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Manfred P. schrieb:
> Meine Idee war auch an den Brücken einfach mit einem Netzteil die
>> Spannung zum Durchschalten der Relais selbst dran zu legen und mit einem
>> Multimeter den Widerstand zu messen.

Die Chancen stehen recht gut dass Du den Verstärker endgültig himmelst.

von O. K. (oliverabc)


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Ich habe jetzt mal die Spannung am Ausgang gemessen, indem ich ein 
konstanten 400 Hz Ton auf Youtube gesucht habe und diesen über mein 
Laptop eingespielt habe.
Ich konnte eine Spannung von 50 Volt bei Maximaler Lautstärke messen. 
Ich habe mal versucht mit einem Gegenstand auf die Relais leicht 
draufzuklopfen und die Lautstärke hat sich nicht geändert. Ich habe 
jetzt nochmal die ganze Anlage angeschlossen, weil auf dem Verstärker 
steht 8 Ohm MIN und auf den einzelnen Lautsprechern steht 6 Ohm. Habe 
jetzt noch den Subwoofer dazwischen geschlossen. Auf dem steht 4-8 Ohm.

Jetzt ist das Audiosignal schon lauter, aber super schlechte Qualität 
und immer noch nicht auf der Lautstärke wo es eigentlich sein sollte. 
Könnte es denn noch was anderes sein oder denkt ihr, dass ich die Relais 
noch nicht richtig überprüft habe.

von H. H. (hhinz)


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Mark S. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Meine Idee war auch an den Brücken einfach mit einem Netzteil die
>>> Spannung zum Durchschalten der Relais selbst dran zu legen und mit einem
>>> Multimeter den Widerstand zu messen.
>
> Die Chancen stehen recht gut dass Du den Verstärker endgültig himmelst.

So sieht es aus.

von Manfred P. (pruckelfred)


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H. H. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Manfred P. schrieb:
>>> Meine Idee war auch an den Brücken einfach mit einem Netzteil die
>>>> Spannung zum Durchschalten der Relais selbst dran zu legen und mit einem
>>>> Multimeter den Widerstand zu messen.
>> Die Chancen stehen recht gut dass Du den Verstärker endgültig himmelst.
> So sieht es aus.

Wenn der Trottel korrekt gequotet hätte, wäre mir da keine falsche 
Aussage angelastet:

Manfred P. schrieb:
> O. K. schrieb:
>> Meine Idee war auch an den Brücken einfach mit einem Netzteil die
>> Spannung zum Durchschalten der Relais selbst dran zu legen und mit einem
>> Multimeter den Widerstand zu messen.
>
> Oh weh ...
>
>> Leider schaffe ich es nicht, meinen
>> Netzteil an die Brücken zu befestigen...
>
> Das ist auch gut so, Du sollst dort messen und keinesfalls von außen
> Spannung anlegen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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O. K. schrieb:
> indem ich ein
> konstanten 400 Hz Ton auf Youtube gesucht habe und diesen über mein
> Laptop eingespielt habe.

Braucht man für jeden Sch*** diesen Videomüll?
Ich empfehle David's Page:
http://www.satsignal.eu/software/audio.html

Auch zu anderen Dingen lohnt es, sich dort mal umzusehen. Das sind alles 
schlanke Tools ohne Installermist und Dreingaben!

Hoffentlich darf er noch ein paar Jahre.
http://www.satsignal.eu/davids.html

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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O. K. schrieb:
> einen alten Verstärker

Hallo, der Verstärker ist erstaunlich staubfrei geblieben.

Üblicherweise leiden die Kontakte über Jahrzehnte unter Korrosion, das 
betrifft die Bedienelemente und die Relais am Ausgang. Davon sind auf 
dem obersten Bild drei schwarze Kästen zu sehen, rechts neben den Elkos.

Wenn es gelingt, die Kunststoffdeckel abzunehmen, kann man mit Papier so 
lange zwischen den Kontakten herumwischen, bis die Oxydschicht 
abgetragen ist.

Experten bauen die Relais aus, dann sind sie besser zugänglich. 
Bestenfalls baut man dann neue ein, die passen.

Im einfachsten Fall kann es bedingt helfen, die Relais häufig zu 
betätigen und mal laut zu stellen.

Im Verstärker mit Klemmen und Netzgeräten herumzuexperimentieren halte 
ich für hochriskant, denn Spannung drauf geben ist oft tödlich, 
abrutschende Klemmen können noch mehr Schaden anrichten. Falls das 
eintritt --> Museum oder Tonne.


O. K. schrieb:
> Meine Idee war auch an den Brücken einfach mit einem Netzteil die
> Spannung zum Durchschalten der Relais selbst dran zu legen

Eine äußerst blöde Idee. Nicht machen. Nur Unkundige kämen auf so eine 
Idee.


mit freundlichem GRuß

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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O. K. schrieb:
> Könnte es denn noch was anderes sein oder denkt ihr

Miss mal bitte ohne Signal nach 10 Minuten Einschaltdauer die 
Gleichspannung am Ausgang. Sie sollte unter 10 mV betragen.

mfg

von O. K. (oliverabc)


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Hey also die Gleichspannung über den Ausgängen ist 28 mV nach 10 Minuten 
ohne Signal. Was könnte das bedeuten?

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