Hallo, Ich habe ein Antriebsgerät (für mechanische Zerspanung) mit einem BLDC Motor von AMAX. Der Motor trägt die Aufschrift "GOLD 62822-1500kv". Zur Ansteuerung des Motors wird ein Microcontroller ATMEGA16A-PU verwendet. Durch einen Kurzschluss ist mir der Microcontroller kaputt gegangen. Meine Frage: Wo / bei wem kann ich einen neuen Microcontroller programmieren lassen, sodass der Motor wieder funktioniert? Das Gerät ist mit einem Drucktaster (zum Starten des Motors) und einem Drehzahlpoti ausgestattet. Eine Positionsregelung ist nicht notwendig (meines äußerst begrenzten Wissens nach könnte dies eine hilfreiche Information für euch sein). Leider ist der Hersteller des Gerätes (eine Privatperson) nicht mehr erreichbar. Daher hoffe ich sehr, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Ich selbst habe mit Elektronik / Programmierung überhaupt nichts zu tun und möchte es daher tatsächlich einfach "nur" programmieren lassen. Werde mich für die Dienstleistung selbstverständlich gern erkenntlich zeigen. Bei Bedarf kann ich auch Fotos der gesamten Schaltung senden oder hochladen oder das gesamte Gerät zukommen lassen. Vielen Dank. LG, Daniel
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Daniel schrieb: > Leider ist der Hersteller des Gerätes (eine Privatperson) nicht mehr > erreichbar. Dann wirst du keinen Zugriff auf die originale Software mehr haben. Die muss dann eben neu erstellt werden, das wirst du aber nicht bezahlen wollen.
Daniel schrieb: > Motor von AMAX ... > "GOLD 62822-1500kv" das hört sich nach einen Modellbaumotor an. Bei der Suche nach AMAX Motor stößt man auf Seiten für Drohnen. Vielleicht ist es zielführender, den alten und defekten Drehzahlsteller (Regler?) rauszuschmeißen und einen aus dem Bereich Modellbau/Drohnenbau zu verwenden. In den entsprechenden Foren mal anfragen. Und Bilder vom Motor und vom Gesamtgerät sind nicht schlecht, um sich einen Eindruck vom Aufbau und den platzverhältnissen zu machen. Wichtig ist noch die Spannung der Energieversorgung (im Modellbaubereich meist als Zellenanzahl LiPO) und die Stromaufnahme des Motors (wenn bekannt).
Nein, die originale Software habe ich leider nicht. Verstehe ich es richtig - wenn ich sie hätte, dann wäre es einfach, da ich dann nur jemanden bräuchte, der sie flasht? Wieviel würde denn so eine Neuprogrammierung ungefähr kosten? Nur ne Größenordnung... Außer der Drehzahlregelung via Poti muss der Motor wie gesagt nichts können. Versorgungsspannung sind 12V.
Daniel schrieb: > Außer der Drehzahlregelung via Poti muss der Motor wie gesagt nichts > können. Versorgungsspannung sind 12V. Modellbauregler mit BEC und Servotester. > Wieviel würde denn so eine Neuprogrammierung ungefähr kosten? Nur ne > Größenordnung... Ohne die Hardware zu kennen sag ich dazu nichts.
Daniel schrieb: > Nein, die originale Software habe ich leider nicht. > Verstehe ich es richtig - wenn ich sie hätte, dann wäre es einfach, da > ich dann nur jemanden bräuchte, der sie flasht? Ja! Such doch mal unter "PWM-Drehzahlsteller" für BDLC, ob da was dabei ist, dass deinen Wünschen entspricht.
Daniel schrieb: > Nein, die originale Software habe ich leider nicht. > Verstehe ich es richtig - wenn ich sie hätte, dann wäre es einfach, da > ich dann nur jemanden bräuchte, der sie flasht? Ganz genau. > Wieviel würde denn so eine Neuprogrammierung ungefähr kosten? Nur ne > Größenordnung... Nun werden sich einige aufregen, aber um mal "nur ne Größenordnung" zu nennen: Vierstellig. Dein Problem ist, dass du hier ein unbekanntes System mit existierender Beschaltung hast, das ggf. auch noch irgendwie anders kaputt ist, denn wenn der Microcontroller kaputt geht, dann ist es nicht so unwahrscheinlich, dass auch noch andere Bauteile betroffen sind. Es gibt zum System keine Unterlagen, d.h. man müsste erst einmal die Anforderungen GENAU erfassen, einen Schaltplan des existierenden Systems erstellen und kann sich erst dann überlegen, wie man das in Software umsetzt. Kann natürlich sein, dass es total einfach ist, weil der Microcontroller nur ein PWM-Signal erzeugt, das dann von einem Motortreiber zur Ansteuerung des Motors verwendet wird. Dann kostet das natürlich kaum was, das wissen wir aber nicht. Solange du nicht mit einem Schaltplan ankommst oder zumindest mit ein paar Bildern, um das einschätzen zu können, ist das eben relativ schwierig. > Außer der Drehzahlregelung via Poti muss der Motor wie gesagt nichts > können. Versorgungsspannung sind 12V. Ja, das sagst du. Wenn's nur darum geht, ein Poti auf eine PWM umzusetzen, ist das relativ einfach. Wenn der Motor tatsächlich vom Microcontroller geregelt werden muss mit Drehzahlerkennung usw., dann wird es doch deutlich mehr Aufwand. Drehzahlregelung eines Motors ist schon das Schwierigste, was so ein Motor können muss.
Ich glaube auch, dass da noch mehr in der Software ist. Ein ATMEGA16 nur für Drehzahleinstellung kommt mir stark übertrieben vor.
Thomas S. schrieb: > Ein ATMEGA16 nur für Drehzahleinstellung kommt mir stark übertrieben > vor. Wurde doch von einem Bastler gebaut.
Es muss nicht nur ein Mikrocontroller programmiert werden, sondern ein komplexes System mit (noch) unbekannten Parametern. Zuerst muss der Schaltplan rekonstruiert werden, dann müssen die relevanten physikalischen Parameter an der belasteten laufenden Maschine erforscht werden. Erst danach kann man damit beginnen, den Regelalgorithmus zu entwickeln. Die Programmierung des Mikrocontrollers ist dabei der einfachste Teil. Aber wer Steine stapeln kann, kann nicht automatisch eine Burg daraus bauen. Das sind viele Tage Arbeitsaufwand. Wenn am Ende 20 Tage auf der Rechnung stehen, wäre ich nicht überrascht. Zur Zeit bekommt man Freelancer und Consulter ab 1000€ pro Tag, habe ich gelesen.
Einen neuen Controller bekommst Du für unter 100 € da braucht es keinen ATMEGA oder Programmierer dafür. Ich finde aber den Motor nicht, gib mal ein Foto dazu. https://amaxshop.com/Motors/28-Series
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Hallo zusammen, hier noch 3 evt. wichtige Infos + die Bilder (Controller ist schon entfernt): 1.) Mir ist eingefallen, dass die Drehzahl mit steigender mechanischer Belastung (mehr Reibung beim Zerspanungsprozess) kontinuierlich sinkt. Ich vermute also, dass es sich entgegen meiner ersten Aussagen nicht um eine Drehzahlregelung, sondern nur um eine Stromregelung handelt. 2.) Abhängig von der Versorgungsspannung piept das Gerät unterschiedlich oft in den ersten Sekunden nach der Bestromung (also... wenn alles heile ist. Aktuell piept gar nichts mehr) 3.) Als ich noch Kontakt zum Hersteller hatte meinte er, durch den Kurzschluss könnte auch noch eine Diode kaputt sein, was allerdings eher selten passieren würde. Vielen Dank soweit! Echt krass, wie aktiv einem hier geholfen wird. @Alexander: Ich finde meinen Motor auf der Homepage des Herstellers auch nicht mehr. Wsl. ein altes Modell?
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Du hast ja schon einen Regler aus dem Modellbaubereich. Der ATMEGA hat da nur als Impulsgeber gespielt, das kann ein billiger Servotester ebenso.
In dem Fall bekommst Du die Programmierung hier von uns kostenlos. Du musst nur das Datenblatt für den Controller finden.
Ich würde die gebastelte Platine durch einen fertigen Servotester ersetzen und schauen, ob das so reicht. Wenn nicht, kann man damit die Knackpunkte ermitteln, die das Mikrocontroller-Programm besonders berücksichtigen soll. Jedenfalls ist der größte Teil der Steuerung in dem ESC Modul, was die Sache zum Glück erheblich vereinfacht.
Woher kommt eigentlich die Diagnose, dass der ATmega16 defekt ist?
Scheint ein Standardprodukt zu sein, vielleicht weiß ja auch jemand ohne das Datenblatt wie man die Dinger ansteuert? Ich vermute mal das Poti wird in ein PWM umgesetzt. https://www.google.com/search?q=AMAX+Platin+30A+ESC+2-4S+LIPO+2A+BEC
Daniel schrieb: > 2.) Abhängig von der Versorgungsspannung piept das Gerät unterschiedlich > oft in den ersten Sekunden nach der Bestromung (also... wenn alles heile > ist. Aktuell piept gar nichts mehr) Das klingt für mich eher danach, dass der Modellbauregler und/oder die dicke Diode links unten im Gehäuse kaputt sind. Irritiert bin ich auch, dass da mehr als die drei Adern zum Motor gehen. Der grün/gelbe und zwei schwarze Adern vom Controller-Board, und eine schwarze Ader vom Poti verschwinden auch noch im Kabel. Was ist am Ende des Kabel noch außer der Motor?
Monk schrieb: > Chris V. schrieb: >> Was ist am Ende des Kabel noch außer der Motor? > > Könnte ein Sensor sein. Auf Bild IMG_20241013_121315.jpg sieht man zumindest, dass da noch jede Menge kleine Kabel angeschlossen sind. Dachte auch spontan an Hall-Sensoren, aber bei den Modellbau-Motoren eher unwahrscheinlich. Vielleicht Endschalter oder eine weiteres Poti für die Geschwindigkeitseinstellung an anderer Stelle.
H. H. schrieb: > Woher kommt eigentlich die Diagnose, dass der ATmega16 defekt ist? Genau, und warum ist noch niemand auf die Idee gekommen zu versuchen, die Firmware aus dem 'defekten' ATmega16 auszulesen? Die Chance, dass der ATmega den Kurzschluss ansich überblebt hat, ist doch recht groß; ebenso, dass der Bastler den ATmega 'offen' gelassen hat.
@H.H.: Ich habe vor einigen Jahren schonmal auf genau gleiche Weise einen Kurzschluss fabriziert (bin mit dem Alu-Gehäuse an Plus von der Batterie gekommen)... damals hatte ich noch Kontakt zum Hersteller und damals hatte er nur den Controller tauschen müssen. Die zusätzlichen Kabel führen zu LEDs. Die leuchten auch nach wie vor. Nur der Motor funktioniert nicht mehr. Ich such mal ein Datenblatt und ja, wenn jemand versuchen möchte, den "defekten" Controller auszulesen --> gern.
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Du solltest den ESC testen, bevor du an der falschen Stelle Geld verschwendest. Kaufe dir einen Servotester. Die gibt es bei Aliexpress ab 3€
Chris V. schrieb: > Das klingt für mich eher danach, dass der Modellbauregler und/oder die > dicke Diode links unten im Gehäuse kaputt sind. Hierzu noch kurz die Info, dass damals, beim 1. Kurzschluss, auch nichts mehr gepiept hatte und da war nur der Controller defekt. Wohnt jemand von euch zufällig in der Region Oberösterreich / Niederbayern? @Monk: Okay, der Servotester-Geschichte geh ich mal nach. Danke für den Ansatz.
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Daniel schrieb: > Ich such mal ein Datenblatt und ja, wenn jemand versuchen möchte, den > "defekten" Controller auszulesen --> gern. Bitte beachten, mit "Controller" ist der ESC gemeint. Deinen ATMEGA bezeichnen wir als µC oder Mikrocontroller. Der ATMEGA liest nur das Poti, das kann man auch leicht nachprogrammieren. Wenn der ESC defekt ist -> ersetzen. Da muss nix programmiert werden (und kann man vermutlich auch nicht)
Das ist ja ganz hervorragend, wie bereits erwähnt wird die Lösung deines Problems jetzt nicht besonders viel Geld verschlingen. Der Microcontroller scheint lediglich ein Steuersignal für die Motorsteuerung zu erzeugen, das mit dem Poti eingestellt werden kann. Diese Funktionalität ist einfach nachzubilden, der hier erwähnte Servotester macht das ja genau so.
Daniel schrieb: > Die zusätzlichen Kabel führen zu LEDs. Und die blinken hübsch wenn das Wetter schön ist? Oder haben die gar eine ernsthafte Funktion?
Übrigens kam von unserem guten Hinz der erste Hinweis mit dem Servotester. Nur um das klar zu stellen. H. H. schrieb: > Modellbauregler mit BEC und Servotester. H. H. schrieb: > Der ATMEGA hat da nur als Impulsgeber gespielt, das kann ein billiger > Servotester ebenso. Stefan kam erst später mit dem Vorschlag. Monk schrieb: > Ich würde die gebastelte Platine durch einen fertigen Servotester > ersetzen und schauen, ob das so reicht.
Und Du als letzter. Nur um das klar zu stellen.
Daniel schrieb: > ch habe vor einigen Jahren schonmal auf genau gleiche Weise einen > Kurzschluss fabriziert (bin mit dem Alu-Gehäuse an Plus von der Batterie > gekommen)... damals hatte ich noch Kontakt zum Hersteller und damals > hatte er nur den Controller tauschen müssen. Dann sollte man das so verlegen, dass keine Masse auf dem Gehäuse ist.
H. H. schrieb: > Daniel schrieb: >> Die zusätzlichen Kabel führen zu LEDs. > > Und die blinken hübsch wenn das Wetter schön ist? > > Oder haben die gar eine ernsthafte Funktion? Tut mir leid, dass man mir so viel aus der Nase ziehen muss. Bin echt nicht gewohnt, dass einem in einem Forum SO aktiv geholfen wird :) Also... der Motor treibt über einen Zahnriemen einen Frässtift mit 3mm-Schaft an. Damit bearbeite ich die Kanäle von 2-Takt-Zylindern. Rings um den Frässtift sind LEDs angeordnet, damit man auch anständig was sieht beim Fräsen. Stimmt, Hinz war Erster, Ehre wem Ehre gebührt. Sorry, das war mir aufgrund der Fülle der Beiträge unter gegangen... Hab auch schon per PN ein Angebot bekommen, für den Versuch den ATMEGA auszulesen. Fahre morgen allerdings zuerst noch zu einem Modellbau-Geschäft in der Nähe und frag mal, ob die das vielleicht auch können. Vielleicht können die auch gleich mal versuchsweise einen Servotester dran hängen. Werde mich wieder melden und auch gern weitere Fragen hier beantworten. VIELEN Dank soweit. LG, Daniel
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Schade ich dachte das Ding wird heut noch fertig.
Daniel schrieb: > Rings um den Frässtift sind LEDs angeordnet, damit man auch anständig > was sieht beim Fräsen. Also muss der µC da gar nichts machen, die hängen bestimmt über einfache Vorwiderstände an den 5V des BEC.
Als kleine Ergänzung: Dieses Projekt https://howtomechatronics.com/tutorials/arduino/arduino-brushless-motor-control-tutorial-esc-bldc/ scheint den gezeigten Gerätschaften nicht unähnlich zu sein.
Nur mal so aus Neugierde, was treibt der Motor an? Den Fräser? Kannst mal ein Foto der ganzen Maschine zeigen?
Udo schrieb: > Als kleine Ergänzung: Dieses Projekt > https://howtomechatronics.com/tutorials/arduino/arduino-brushless-motor-control-tutorial-esc-bldc/ > scheint den gezeigten Gerätschaften nicht unähnlich zu sein. Passt!
7 Zeilen Code, wer hätte das gedacht.
Crazy Harry schrieb: > Nur mal so aus Neugierde, was treibt der Motor an? Den Fräser? Kannst > mal ein Foto der ganzen Maschine zeigen? Der Motor treibt über einen Zahnriemen den Frässtift an. Dieser ist kugelgelagert. Es tut mir leid, aber Fotos der ganzen Maschine möchte ich nicht zeigen, da ich nicht weiß, ob der Erbauer damit einverstanden wäre. Ich habe nie ein Problem mit ihm gehabt, er hat nur momentan leider sehr wenig Zeit. Hoffe, das ist nachvollziehbar :) Ich meld mich die Tage, wenn es Neuigkeiten gibt. Vielen Dank nochmal soweit an alle!
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