Hallo zusammen, ich bin aktuell auf der Suche nach einer CNC-Fräse für Holz. Der Arbeitsbereich sollte mindestens 600x400mm Betragen, die Materialstärke liegt bei 65mm. Leider frage ich etwas unbedarft da ich keinerlei Erfahrungen mit CNC habe, dafür umso mehr mit 3D Drucker und Laser-Cutter. Da gerade größere Maschinen von der Programmierung komplexer zu sein scheinen suche ich ausdrücklich nach einfacher Bedienung, ähnlich dem 3D-Drucker:File reinladen, evtl. Filament bzw. Fräser wechseln und los gehts. Kann mir jemand helfen? Danke und Grüße Sven
Sven schrieb: > Da gerade größere Maschinen von der Programmierung komplexer zu sein > scheinen suche ich ausdrücklich nach einfacher Bedienung, ähnlich dem > 3D-Drucker:File reinladen, evtl. Filament bzw. Fräser wechseln und los > gehts. Das wird so mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gehen.
Rüdiger B. schrieb: > In einem Durchgang ? https://www.sorotec.de/shop/Zerspanungswerkzeuge/sorotec-werkzeuge/2-schneider/Schaftfraeser-HOLZ/ Wäre interessant zu sehen was mit FSH122.1200.36H75 passieren würde :)
Eigentlich sagt man, Holz ist kein Problem, braucht Drehzahl geht aber sogar auf einer Käsefräse (z.B. Klapperdinger die selbst aus Holz gebaut sind (wobei das Unsinn ist, Holz quillt erheblich)). Aber wenn du 65mm Höhe ausfräsen willst, willst du wohl Skulpturen machen bei denen erhebliche Mengen von Holz weggefräst werden, und das geht schnell nur mit grossem Fräser und viel Leistung und da muss das Gestell gegenhalten können. Sobald sich das Gestell unter dem Schnittdruck nur um 1/4 der Spandicke verformt, rattert die Maschine. Man ist also gut beraten mit einer aus Metall gebauten stabilen Maschine und weil Holz erhebliche Spanmengen produziert, würde ich sie kopfüber aufhängen, dann fallen die Späne runter und man braucht keine übertriebene Absaugung (denn wegblasen verbietet sich). Die Software ist fast gleichgültig, sogar Mach3 kann 2 1/2d Skulpturen aus Holz fräsen, es wird halt Schicht für Schicht abgetragen mit Kugelfräser, erst grossen und zum Schluss feineren. Erst ganz tiefe Löcher, bei denen die Spannzange oder der Fräskopf anecken würden, können ein Problem werden. Man sieht allerdings die Fräsrichtung, und wer nichts streifig haben möchte sondern diese Linien als Kunst ansieht, muss selber G-Code schreiben.
Michael B. schrieb: > würde ich sie kopfüber > aufhängen, dann fallen die Späne runter und man braucht keine > übertriebene Absaugung Bei 60cm*40cm*6cm kann man den Holz noch hochhalten. Aber ich finde dann einspannen bisschen schwer. Sonst denke ich, eher Vertikal. Also das Werkstück wird vertikal eingespannt. Dann können die Späne auch noch nach unten fallen. Einspannen wird aber einfacher. Denke ich. Habe da keine Erfahrung. Aber der Kollege der gefragt hat, ist in Sachen CNC noch Anfänger. Daher würde ich sagen, er soll sich lieber etwas nehmen was horizontal ist, und nicht auf dem Kopf steht. Sonst wird er damit überfordert sein. (Auch wenn bestimmte Techniken besser sind, aber man muss halt bestimmt schritte davor durchlaufen, damit man soweit kommt)
Hallo zusammen, erst einmal ganz herzlichen Dank für die schnelle Hilfe, vielleicht noch etwas mehr zum Hintergrund: wir nutzen derzeit diverse Holzlabyrinthe um autonomen Steuerungen für flexible Endoskope zu trainieren. Dazu haben wir die entsprechenden Modell bisher über eine lokale Firma bezogen, da wir allerdings in absehbarer Zeit die Menge an Labyrinthen deutlich steigern müssen und dadurch die Kosten in einen Bereich kommen wo wir dachten eine eigene Fräse würde sich lohnen (dazu noch die schnellere Umsetzung). Da wir die CNC aber nur "nebenbei" betreiben würden, genau wie 3D Drucker und Cutter, können wir uns sicher einarbeiten aber auf keinen Fall die Arbeit eines Maschinenfahrer übernehmen, daher auch die Suche nach einer einfachen Anlage. Beste Grüße Sven
Michael B. schrieb: > Die Software ist fast gleichgültig Ich würde hier schon zwischen den Design und den CNC Steuerung unterscheiden. Bei der CNC Steuerung SW, alles was G Code essen kann, wird ja passen. So viel braucht der Interpreter nicht zu können (Arcs sind manchmal schon extra on top.). Also Mach, GRBL wird schon passen. Bei der Design SW, huhh, das wird spannend. Da muss man schon den richtigen für die Aufgabe finden. Mache ich Holz in 2D oder 3D? Mache ich Holzbauteile oder mache ich Skulpturen? Bin ich bereit für den SW zu zahlen oder nicht? Beispiele die ich kenne: FreeCAD, Fusion360 oder Vectric Aspire
Sven schrieb: > > können wir uns sicher einarbeiten aber auf > keinen Fall die Arbeit eines Maschinenfahrer übernehmen, Schon mal eine CNC Maschine in aktion gesehen (Holz oder Metall)? Das funktioniert leider nicht "mal so nebenbei" Wenn ihr das selber nicht hinbekommt, dann müßt ihr einen CNC Fachmann einstellen. Eigentlich ganz einfach Gruß
Medizintechnik bedeutet: Es gibt echts Budget und ihr könnt keine Basteleien gebrauchen. Schau Dich mal bei Sorotec um. Die Preise sind in Ordnung, und die Beratung ist kompetent.
Hallo zusammen, herzlichen Dank für die viele Hilfe, habe ich ehrlich gesagt nicht mit gerechnet. Wir sind nicht direkt in der Medizintechnik sondern betreiben Grundlagenforschung an der Universität. Daher auch das Problem mit einem CNC Fachmann bzw. Maschinenfahrer: dafür gibt es bei uns schlicht keine Stelle, deshalb wir da auch nicht einfach jemanden einstellen können. Bzgl der Designs, diese machen wir auch selber, dafür hat die Uni AutoCAD Lizenzen. Hier mussten wir uns auch selber einarbeiten und konnten leider keinen technischen Zeichner einstellen. Ich werde mich mal mit Sorotec in Verbindung setzen, danke für den Tipp.
Ein Labyrinth in eine Holzplatte fräsen. Da denke ich eher an eine von Hand geführte Oberfräse. Ev. mit Anschlag oder Schablone. Walta
Walta S. schrieb: > Ein Labyrinth in eine Holzplatte fräsen. Da denke ich eher an eine von > Hand geführte Oberfräse. Richtig. Entweder man fertigt sich eine Schablone und nutzt einen Kopierring, oder man bastelt sich einen Pantograph. Damit lassen sich dann auch Platten an Hand einer Papiervorlage fräsen.
Vielleicht gibt es irgendwann die Nano-Chips oder mRNA zur Fütterung an die Holzwuermer, die dann gemaess dem Programm, das passende Labyrinth in das Holzstueck fressen. Das waere eine WinWinSituation.
Ist mir vorhin nicht eingefallen, aber den Shaper Origin könntet ihr euch auch mal anschauen.
Troll A. schrieb: > [...] man fertigt sich eine Schablone und nutzt einen > Kopierring [...] Welche CNC-Fräse würdest Du als passend ansehen, um Oberfrässchablonen herzustellen?
Eine Schablone kann man auch von Hand fertigen. Ein Bild von so einem Labyrinth wäre mal interessant. Walta
Walter T. schrieb: > Welche CNC-Fräse würdest Du als passend ansehen, um Oberfrässchablonen > herzustellen? Ich habe schon einige Schablonen erstellt - ganz ohne CNC Fräse. Ein häufiger Anwendungsfall von Oberfräse mit Kopierring ist die Herstellung mehrerer gleicher Teile. Der Vorteil ist, man braucht nur ein Ausgangsstück. Ob dieses Ausgangsstück bereits existiert, von Hand oder maschinell gerfertigt wird ist irrelevant.
Troll A. schrieb: > Ein häufiger Anwendungsfall von Oberfräse mit Kopierring ist die > Herstellung mehrerer gleicher Teile. Genau. Und andersherum: Wenn alle Teile Einzelstücke sind, bringen Schablonen nicht viel. CNC wurde mal in den 19050er, 1960er Jahren entwickelt, um sich den zeitaufwendigen Zwischenschritt der Schablonenherstellung für Einzel- und Kleinstückzahlen sparen zu können. Heute gilt die Technik als ausgereift, und der Stundensatz einer leichten Portalfräse ist deutlich niedriger als der eines technischen Mitarbeiters.
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Sven schrieb: > Da gerade größere Maschinen von der Programmierung komplexer zu sein > scheinen suche ich ausdrücklich nach einfacher Bedienung, ähnlich dem > 3D-Drucker:File reinladen, evtl. Filament bzw. Fräser wechseln und los > gehts. CAMWorks? Einfacher wird es nicht gehen.
Walter T. schrieb: > Genau. Und andersherum: Wenn alle Teile Einzelstücke sind, bringen > Schablonen nicht viel. Richtig. Ich konnte aber aus den Beiträgen des TO nicht eundeutig herauslesen, ob es mehrere gleiche Labyrinthe sind, oder alles verschiedene. Von daher wird er wohl Antworten für beide Möglichkeiten bekommen.
Schau dir doch die mal an: https://www.sautershop.de/smartbench-precision-pro-yetitool-version-1-3-yt-21321 .... gibt auch Videos auf der Seite
Sven schrieb: > aber auf > keinen Fall die Arbeit eines Maschinenfahrer übernehmen, daher auch die > Suche nach einer einfachen Anlage. Zerspanungtechniker ist ein Beruf und dahinter steht eine ziemlich anspruchsvolle Ausbildung. Keinesfalls vergleichbar mit der Anwendung eines 3D-Druckers aus dem Kinderzimmer. Einfache Anlagen gibt es hier keine.
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Achwas. Doktoranden arbeiten sich ständig in irgendwelches kompliziertes Zeugs ein, bei dem sie nur wenig Unterstützung von außen erhalten. Soooo komplizert ist eine leichte Portalfräse auch nicht. Der Schwierigste Teil besteht darin, im CAM die richtigen Maschinenparameter zu lernen. Pflicht sind Schutzbrille und das Wissen, wann wo die Finger sein dürfen. Alles andere ist reparabel. Ich gehe davon aus, dass ein Dokorand, der sich Halbzeit neben Lehre damit von Null auf beschäftigt, nach ca. 4 Monaten zuverlässig brauchbare Teile herauskommen.
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Als einfache CNC Software würde ich dir ESTLCAM (https://www.estlcam.de/) empfehlen. Es ist sehr einsteigerfreundlich und einfach zu bedienen. Nutze ich selbst gelegentlich. In den Tutorials kann man gut sehen wie die Bedienung funktioniert. Hast du dir sowas vorgestellt? Der Programmierer Christian Knuell ist auch in mehreren Foren aktiv. Interessantes kleines Forum rund um Holz, CNC uvm. ist unter https://www.cnc-aus-holz.at zu finden. Bezüglich der Maschine würde ich dir wie bereits erwähnt Sorotec (https://www.sorotec.de/shop/) empfehlen. Hier gibt es von bis alles rund um CNC. Bei der Shaper Origin wäre ich mir unsicher, wie die sich schlägt bei der Frästiefe. Kann mir vorstellen, dass es mehrere Durchgänge braucht und das bei der Fläche kein Spaß macht.
Also wenn das Ergebnis kein Ausstellungsstück werden soll und Zeit nicht die große Rolle spielt ... man kann auch 65mm in 3-4 Schichten zerlegen und übereinander kleben/schrauben. Dann tut es auch eine Käsefräse.
Vielleicht bei ihm in Auftrag geben, der kriegt das auch ohne CNC hin: https://youtu.be/W-nPya-Rtzo?si=ACn3Mxtt5Zyge0SE
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