Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Probleme beim Punktschweißen


von Thomas S. (tsu)


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Hallo,
ich habe mir ein Punktschweißgerät, wie es in vielen Beiträgen bei 
Youtube zu sehen ist, gebaut.
Die Steuerung erfolgt mit einer Elektronik (aus China) auf einer „Roten 
Platine“.
Ich habe sowohl einen Mikrowellen-Trafo, als auch einen hier 
befindlichen entsprechend umgebaut.
Bei beiden Versionen verbrennt das Material unter den zu verschweißenden 
Teilen.
Die Bleche verschweißen nicht, egal wie ich den Strom oder Zeit 
einstelle.
Auch auf einer Zelle verscheißt nicht das Nickelband.
Die Spannung am Ausgang beträgt ca. 2V.
Der Spannungsverlauf am Ausgang vom ist von einem kleinen 
Phasenanschnitt bis zur Vollwelle sichtbar.
In Videos über die „rote Platine“ sehe ich, dass die eine rote LED 
blinkt.
Bei meinen, mittlerweile zwei gekauften Platinen, leuchtet diese LED 
dauerhaft.
Was ist hier falsch? Woran liegt es?

von Peter (wokinloksar)


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Thomas S. schrieb:
> Auch auf einer Zelle verscheißt nicht das Nickelband.

Das ist doch schon mal positiv, musst Du nichts saubermachen.

Ansonsten gibt meine Glaskugel wenig her.  Zumindest Photos von der 
Platine oder der eine oder andere Link zur Bezugsquelle könnten schon 
mal helfen.

Wenn ich den hier befindlichen Trafo so ansehe, taugt der gar nicht zum 
Punktschweißen, da keine der Wicklungen vom Drahtquerschnitt für hohe 
Ströme taugt.

Ironie beiseite:  Photos von den Trafos, Daten zu den Wicklungen, 
Typenschilder etc. würden duchaus helfen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Bis 0,3mm gehen die Punktschweißer mit integrierter LI-Zelle oder 
Supercaps sehr gut. Trafos nutzte man früher oder bei hohen 
wiederholfrequenzen.

https://www.aliexpress.com/item/1005007347613126.html

Ich denke das ist günstiger als das Material und die kabel für einen 
aufbau mit Trafo. Ich habe so einen und es ist natürlich unhandlicher 
als ein kugelschreiber, aber dennoch angenehm zu arbeiten. Der 
Schweißvorgang wird Automatisch einige momente nach berühren der 
schweißstelle gestartet.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (tsu)


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Hallo,
zum Einen, wo hast du einen meiner Trafo's gesehen?
Ich habe bisher noch keine Fotos von denen veröffentlicht!
Im Mikrowellen-Trafo ist eine Wicklung mit 25mm², und im anderen ist 
35mm² verbaut.
Bitte sendet mir nur Beiträge wenn Ihr Ahnung oder eine Lösung vom 
Problem habt!

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Thomas,

Thomas S. schrieb:
> Hallo,
> zum Einen, wo hast du einen meiner Trafo's gesehen?
> Ich habe bisher noch keine Fotos von denen veröffentlicht!

Du hättest auch den letzten Satz von Peters Beitrag lesen müssen. ;-)

Peter schrieb:
> Ironie beiseite:  Photos von den Trafos, Daten zu den Wicklungen,
> Typenschilder etc. würden duchaus helfen.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Flip B. (frickelfreak)


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hast du mal überprüft, wie viel von deinen 2 V noch an der schweißstelle 
ankommen und welcher strom dabei fließt? Es scheint als wäre die 
Stromstärke an der schweißstelle zu gering, nachdem die 2V sich durch 
deine leitungen und Elektroden gequält haben.

von Carypt C. (carypt)


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ich nehme an, Du läßt den Strom von einer Elektrode durch Schweißstück 
1(oben) durch Schweißstück 2(unten) zur anderen Elektrode fließen ?

von Thomas S. (tsu)


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Nein, ich möchte Lipo's mit Nickelband verbinden. Also beide Elektroden 
sind
im Abstand von ca. 5mm beide oben auf dem Nickelband.

von Thomas S. (tsu)


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Wenn ich den Strom und die Zeit hoch drehe, glüht das Nickelband bis es 
wegbrennt.

von H. H. (hhinz)


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Strom und Anpresskraft zu gering.

von Mani W. (e-doc)


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Anpressdruck zu gering, der Strom geht dann hauptsächlich
durch den Kontaktstreifen...

von Carypt C. (carypt)


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Es wird manchmal ein Längsschlitz in die Schweißstelle getrennt, das 
erhöht den Widerstand in der obersten Nickellage um die 
Schlitztrennstelle herum.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Das A und O beim Punkten sind saubere und wirklich völlig blanke 
Schweißflächen. Ich gehe selbst bei nagelneuen Zellen und Bändern vor 
dem Schweißen immer nochmal mit Glashaarpinsel oder grobem Papier (ja, 
Kopierpapier kann schleifen) drüber.

Dann müssen die Elektrodenspitzen für die üblichen Akkus etwa 0,5 bis 
max. 1mm Durchmesser haben.
Beim Schweißen ERST den Anpressdruck geben und dann Strom!

Zumindst kann man mit üblichen Mikrowellentrafos durchaus auch 
Nickelbänder auf Zellen punkten. Allerdings ist MWT nicht gleich MWT.... 
Es sollte schon einer aus einer mindestens 1000W-Mikrowelle sein, besser 
eine 1500er! Leider sieht man das dem Trafo selten an.

Bei der Sekundärwicklung muss man experimentieren, nicht immer ist 
dicker Draht besser, manchmal sind ein paar Windungen mehr, dafür 
dünnerer Draht oder auch umgekehrt optimal. Ich habe ja schon einiges zu 
dem Thema in anderen Threads hier im µC.net geschrieben und letztlich 
einen potenten Trafo gebaut (kann bis 2x2mm Blech), such mal danach....

Deine Steuerung kenne ich nur von Fotos und YT-Videos, ich habe eine mit 
LCD (und Doppelimpuls) und die hatte massive Probleme. Die Chinesen 
haben da irgendwie andere Vorstellungen von Strom und Spannung bei 
Phasenanschnitt (Strom ist phasenverschoben!) und dementsprechend 
hemdsärmlig ist die Firmware in den Controllern.
Für das von mir derzeit für eine Parkside Punktschweißzange genutzte 
Steuermodul habe ich eine Zusatzplatine gefertigt (entwickelt hat ein 
Russischer Kollege) um den Mangel der Firmware auszugleichen.

Vielleicht (ich bin sogar sicher) ist ja Deine Steuerung auch gaga.

Beim YT habe ich ein paar Videos zu meinem Umbau und dem verkackten 
Chinamodul abgelegt, ausführlicher mit Irrungen und Wirrungen ist das 
aber im dort im Videokommentar genannten Thread in der Zerspanungsbude 
beschrieben.
https://youtu.be/EpZLCU1lb9c
https://youtu.be/cbzc1u75kZk
https://youtu.be/2Km7_9uiSoI

Deine Fotos machen aber vom Aufbau her einen sehr guten Eindruck.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Und noch was....

Wie geschrieben  ich kenne diese Steuerung nicht, doch bei meinen zwei 
Versionen wurde bei Leistung in Prozent eingestellt und bei Zeit in 
Perioden. Ja, in Perioden der 50Hz Wechselspannung, also die angezeigte 
Zahl mit 0,02Sek. multiplizieren. Bei zwei Ziffern sind max. 99 möglich, 
also 1,98 Sekunden.

Die Phasenanschnittsteuerung ist beim Punkten eigentlich überflüssig, 
lass die Leistung immer auf halb bis voll (50-99,%) und variiere 
hauptsächlich die Zeit. Bei üblichen Nickelbändern sollten ca. 50-200ms 
ausreichen, also irgendwas zwischen 2 und 10 Perioden (wenn das bei 
Deinem Modul so mit Perioden ist)

Zum Test kannst Du auch mal eine Elektrode aufs Band und eine daneben 
auf die Zelle drücken, dann MUSS der Strom durch das Zellenmaterial.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Ich hab mir einen Punktschweisser gekauft, weil meine Versuche da selber 
was zu basteln fehlgeschlagen sind, jedenfalls kann man bei dem Teil im 
Leerlauf
also eingeschaltet, aber ohne zu schweissen 12V messen. 2V sind da 
deutlich zu wenig. Aber so rein aus der Erinnerung diese 2 1/2 
Wicklungen müssten eigentlich grob 12V ergeben. Wichtig ist, dass der 
Schweissvorgang beim
Peak oder wenigstens in diesem Bereich der Spannung passiert und einige
Perioden lang anhält. So in der Richtung 3-10 Perioden.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Uli S. schrieb:
> Ich hab mir einen Punktschweisser gekauft, weil meine Versuche da selber
> was zu basteln fehlgeschlagen sind, jedenfalls kann man bei dem Teil im
> Leerlauf
> also eingeschaltet, aber ohne zu schweissen 12V messen.

Ja, das ist halt die Leerlaufspannung... Hat Dein Ding Trafo oder intern 
verbauten Akku?

> 2V sind da
> deutlich zu wenig.

Nö, durchaus ausreichend, man braucht halt mehr Strom. Meine 
Trafopunkter machen zwischen 1,8VAC (Parkside) über ca. 2,4VAC mein 
Eigenbau und knapp 4VAC (alter Daro). (Alles Leerlauf und alle für 
richtiges Blech)

Meiner mit intern verbautem 3s-LioPo macht im Leerlauf etwa 12VDC und 
ist zum Akkuzellenpunkten optimiert.

> Aber so rein aus der Erinnerung diese 2 1/2
> Wicklungen müssten eigentlich grob 12V ergeben.

Nö, in der Baugröße bist Du bei rund 1V je Windung.

> Wichtig ist, dass der
> Schweissvorgang beim
> Peak oder wenigstens in diesem Bereich der Spannung passiert und einige
> Perioden lang anhält. So in der Richtung 3-10 Perioden.

Bei vollen Perioden ja (schrieb ich oben schon), hat er die 
Phasenanschnittsteuerung in Benutzung deutlich länger bis unendlich 
(bzw, "unmöglich", weil zu wenig Energie)

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (tsu)


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Hallo Leute!
ich habe mein Problem gelöst.
1. habe ich die Anschluss-Stecker im Gerät gegen Hochwertigere 
getauscht.
   Übergangswiderstand zu hoch. Das hat schon viel gebracht.
2. habe ich die Leitungen zu der Elektroden gegen 25mm² ausgewechselt.
   Jetzt kann ich mit sehr kurzem Impuls und ca. 75% der Leistung super 
fest
   Punkten!
   Danke nochmal an alle!!

von Peter R. (pnu)


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Nebenbei:

Im ersten Bild sind die Schweißpunkte eigentlich falsch gesetzt. Die 
müssen so gesetzt werden, dass der Schlitz sich zwischen den beiden 
Punkten befindet. Dann ist der Stromweg im oberen Blech um die 
Schlitzenden herum größer als der im unteren Blech, wo er direkt von 
Punkt zu Punkt verläuft.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (tsu)


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Das ist mir völlig egal!
Jetzt kann ich sogar Dosenblech schweißen, egal wo ich die Punkte setze.

: Bearbeitet durch User
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