Der Selbstbau eines Trockenlagerschranks für SMDs wurde ja schonmal diskutiert, aber ohne fassbares Ergebnis. Gibt es neuere Ideen oder Infos dazu? Tun die billigen Trockenlagerschränke die der freundlich lächelnde Chinese mir bei Amazon und Co andrehen möchte? (werden wohl für Objektive gekauft) Wie funktionieren die, kann man die pimpen? Ich kann mich noch nicht ganz zum Plündern des Budgets für einen "richtigen" Lagerschrank durchringen. (PAGGEN SDB 151-40 o.Ä.) Es geht um Materiallagerung SMDs für Klein(st)serien und Prototypen. Aktuell nutzen wir Tupperdosen mit Silicageltütchen, wiedereinschweißen und aufbacken. Sehr lästig das. (Ein Grund warum ich nach wie vor Anhänger der "guten alten" THT-Technik und Lötbad bin soweit möglich, das schlafen die Teile meist einfach in den Raacos) Wie handelt ihr das? Uwe
Uwe B. schrieb: > Wie handelt ihr das? Bisher so wie Du. Ich hatte mal diesen Trockenschrank Thread eröffet. Da wollte ich wissen, wie die Teile überhaupt funktionieren und wie dort Werte von 2% Rel. erreicht werden. Ich hatte die Silica Gel Beutel immer für eine schlechte (weil fast wirkungslose) alternative gehalten. Das weiß ich jetzt besser und bin von der Trockenleistung überrascht. Vorausgesetzt, man nimmt genug von dem Zeug. Ich habe momentan viele regenerierbare 50g Beutel im Einsatz. In Tupperdosen oder auch größeren Kisten, die einen halbwegs dicht schliessenden Deckel haben. Aber haupsächlich nutze ich das zur Lagerung von wertvollen elektronischen Geräten und Optiken. Da ich die Kisten nur sporadisch öffnen muss, ist der Aufwand der Regenerierung nicht so wild. Uwe B. schrieb: > wiedereinschweißen > und aufbacken. Wie meinst Du das? Alles was in der Trockenbox ist, braucht nicht eingeschweisst zu werden... Aber das verstehe ich wohl grad falsch.
Stefan M. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> wiedereinschweißen >> und aufbacken. > > Wie meinst Du das? > Alles was in der Trockenbox ist, braucht nicht eingeschweisst zu > werden... Ich habe ein besseres Folienschweißgerät gekauft und schweiße die silbernen Beutel nach der Entnahme der aktuell zu bestückenden Bauteile zusammen mit dem Silica - Beutel und der Indikatorkarte gleich wieder zu. Aufbacken eben von Teilen mit MSL 2 oder 3 wo die Situation unklar ist bzw. nicht sachgemäß gelagert wurde. Uwe
Hab mir auch so einen Trockenschrank gebaut. Einerseits einen käuflichen Entfeuchter auf Pelztierbasis eingebaut - mit bescheidem Ergebnis, und dann noch ein Kilogramm Silicagel-Beutel aus Kaufland. Da hatte ich etwa ein Jahr eine Feuchte von 20%! Dann kam das böse Erwachen: das vermeintliche Silicagel hat sich komplett aufgelöst und in einen dünnflüssigen auslaufenden Schmodder verwandelt... Gruss Chregu
https://www.sonderpreis-baumarkt.de/renovieren-und-wohnen/haushaltsbedarf/wohnen/luftentfeuchter/luftentfeuchter-aus-kunststoff-mit-2-granulat-nachfuellkissen Die gibt's saisonal auch bei Aldi & Co, und wirken sehr gut. In der Box ist ein Gitter auf welchen ein Kissen gelegt wird. In diesem Kissen eingeschlossen ist Calciumchlorid, sehr hygroskopisch. Ist dieses CaCl gesättigt fängt es an sich zu verflüssigen und tropft in die Wanne darunter. Ab und an kontrollieren und Wasser wegkippen, fertig. Als Schrank leistet ein ausgemusterter Kühlschrank beste Dienste: Er hat verschiedene Ablagefächer, und schließt vor allem dicht ab. Sinnvoll, weil es wenig zielführend wäre ständig nachströmende Frischluft zu entfeuchten. Kostengünstig insgesamt, leicht zu beschaffen, und darüber hinaus auch noch nachhaltig. Wenn man das auf der Fahne stehen hat.
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C. D. schrieb: > ... Wasser wegkippen. Wäre mir irgendwie zu schade. Man kann CaCl2 aufkochen, bis man eine melassenartige Masse hat. Die kann man dann in eine Silikonform umgiessen und hat dann nach ein paar Stunden eine feste Form. Mache ich seit Monaten für den Keller meines Neubaus. Der Keller hat nun eine geringere Feuchtigkeit als die oberen Stockwerke.
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C. D. schrieb: > In der Box > ist ein Gitter auf welchen ein Kissen gelegt wird. In diesem Kissen > eingeschlossen ist Calciumchlorid, sehr hygroskopisch. Im Chemielabor nennen sie das dann Exsikkator. https://de.wikipedia.org/wiki/Exsikkator_(Chemie) > Ist dieses CaCl > gesättigt fängt es an sich zu verflüssigen und tropft in die Wanne > darunter. Das war offensichtlich der Punkt bei Christians suboptimaler Interpretation eines Exsikkators ;-) > Als Schrank leistet ein ausgemusterter Kühlschrank beste Dienste: Alter Kühlschrank hier in der Bude, da bekomme ich Pickel. (Natürlich sollte sich der Schimmel den ich virtuell vor Augen habe bei trockener Luft nicht ereignen...) Aber da fällt mir ein kompakter Schaltschrank mit Glastür ein der seit Jahrzehnten im Lager verstaubt. Jetzt also zur nächsten spannenden Frage. Für das Experiment benötige ich ein Hygrometer. Eines das leidlich genau ist und im niedrigen Bereich messen mag. Bei TESTO investieren? Gerne (später) auch zum einbauen in den Schrank. Meine Erlebnisse zum Thema Feuchtemessung sind sehr durchwachsen, alle mir zur Verfügung stehenden "Hygrometer" sind hauptberuflich Lottogeratoren. Welcher Sensor tut es zum Selbstbau? Uwe
Uwe B. schrieb: > Welcher Sensor tut es zum Selbstbau? Aus langjähriger Erfahrung: die Sensoren von Sensirion sind sehr genau und langzeitstabil. Okay, nicht ganz einfach zu löten.
Mehmet K. schrieb: > Man kann CaCl2 aufkochen, bis man eine melassenartige Masse hat. Achtung: " Grundsätzlich lässt sich Calciumchlorid bei etwa 220 °C zum Großteil entwässern, dazu reicht ein Backofen. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten, da das wässrige Calciumchlorid bei zu schnellem Aufheizen u. a. Salzsäuredämpfe (Chlorwasserstoff) entwickelt.[16] Um komplett wasserfreies Calciumchlorid zu erhalten, muss die Lösung bis zur Schmelztemperatur 772 °C erwärmt werden." (Wikipedia) Uwe
Uwe B. schrieb: > Achtung: Entwarnung: In einer Pfahnne auf dem Herd komme ich auf max. 140⁰C Einen Ofen würde ich sowas nicht misbrauchen.
hat eigentlich schon mal jemand Reis als Trocknungsmittel getestet? Ich meine, wenn der alte Haushaltstrick Reis in Salz zu geben gegen das Verklumpen hilft, scheint Reis ja doch ein recht gutes Trocknungsvermögen zu haben.
●Des|ntegrator ●. schrieb: > hat eigentlich schon mal jemand Reis als Trocknungsmittel getestet? Ist ein Alltagsmärchen. Einfach zu begründen, denn wenn Reis in der üblichen Packung gelagert wird, nimmt er mit der Zeit ja schon so viel Luftfeuchtigkeit auf wie er kann. Wenn der Reis dann als Trocknungsmittel verwendet wird, müsste er auf magische Weise wissen, dass er jetzt plötzlich stark hyroskopisch sein soll. Obwohl er (für Reis Verhältnisse) ja bereits mit Feuchtigkeit "gesättigt" ist. Anders sieht es aus, wenn man den Reis zuvor im Ofen eine Weile trocknet. Mit der Methode funktioniert aber ganz normale Pappe (Karton) besser. Geht sehr gut, wenn man auf die Schnelle kein Silica Gel da hat.
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Stefan M. schrieb: > Wenn der Reis dann als Trocknungsmittel verwendet wird, müsste er auf > magische Weise wissen, dass er jetzt plötzlich stark hyroskopisch sein > soll. Da könnte was dran sein.
Mehmet K. schrieb: > Wäre mir irgendwie zu schade. > Man kann CaCl2 aufkochen, bis man eine melassenartige Masse hat. Die > kann man dann in eine Silikonform umgiessen und hat dann nach ein paar > Stunden eine feste Form. > Mache ich seit Monaten für den Keller meines Neubaus. Der Keller hat nun > eine geringere Feuchtigkeit als die oberen Stockwerke. Kannst Du das genauer beschreiben? Hier im Haus ist der Keller natürlich auch etwas feuchter als die anderen Stockwerke. Wenn man das chemisch (CaCl2) trocknen möchte, müsste das CaCl2 ja auf einer ziemlich riesigen Fläche ausgelegt werden. Irgendwo ein paar cm² oder auch 1m² wäre ja bei weitem zu wenig. Ausserdem müsste im Keller die Luft umgewälzt werden, damit alle Feuchtigkeit auch irgendwann mal am CaCl2 vorbei kommt. Meine Erfahrung zeigt bisher, dass das trocknen von Räumen nur mit elektrischen Kondenstrocknern (Bautrockner) funktioniert. Ansonsten kommt immer mehr feuchte Luft nach, als die Chemie aufzunehmen vermag.
Hallo Leute, Christian M. schrieb: > Da hatte ich etwa > ein Jahr eine Feuchte von 20%! Dann kam das böse Erwachen: das > vermeintliche Silicagel hat sich komplett aufgelöst und in einen > dünnflüssigen auslaufenden Schmodder verwandelt... Das ist allerdings kein Silicagel! Silicagel sind i.A. glasartige Kügelchen. Mit Indikator sind sie z.B. orange (blau sollte nicht mehr verwendet werden, da karzinogen, siehe auch u.g. Wiki-Artikel) C. D. schrieb: > Die gibt's saisonal auch bei Aldi & Co, und wirken sehr gut. In der Box > ist ein Gitter auf welchen ein Kissen gelegt wird. In diesem Kissen > eingeschlossen ist Calciumchlorid, sehr hygroskopisch. Ist dieses CaCl > gesättigt fängt es an sich zu verflüssigen und tropft in die Wanne > darunter. Auch das ist kein Silicagel. Uwe B. schrieb: > Im Chemielabor nennen sie das dann Exsikkator. > https://de.wikipedia.org/wiki/Exsikkator_(Chemie) Nicht ganz: ein Exsikkator ist einfach ein Behälter zum Trocknen von Chemikalien. Das hat mit der verwendeten Substanz zum Trocknen ertmal nichts zu tun. ciao Marci
●Des|ntegrator ●. schrieb: > Ich meine, wenn der alte Haushaltstrick Reis in Salz zu geben > gegen das Verklumpen hilft Funktioniert nicht. Ist eine urban legend. Wenn man überlegt, wie klein einzelne Reiskörner sind, und dass sich diese im Laufe der Zeit auch nicht verändern (trotz der Löcher im Salzstreuer und deshalb Konvektion), dann erkennt man schnell, dass das zumindest nicht zum trocken halten funktioniert. Evtl. könnten die schweren Reiskörner beim Schütteln die zusammenhaftenden Salzkristalle leichter trennen. Aber wie gesagt, der Reis im Salz funktioniert nicht. Btw: normales Tafelsalz enthält fast immer Substanzen, die das Verklumpen verhindern. ciao Marci
Stefan M. schrieb: > Kannst Du das genauer beschreiben? Mein Keller misst so um die 75m². In der Mitte und in den 3 Ecken (an der 4. Ecke ist die Treppe) habe ich je 2 bis 3 Schalen am Boden plaziert. Masse so um die 30cm x 20cm x 10cm (L x B x H). Wieviel Salz ich bestellt hatte, weiss ich jetzt nicht mehr so genau. Schätze so um die 8kg. Dieses Pulver habe ich nun in die Schalen verteilt. Nach ein paar Tagen hatte ich in den Schalen eine wässrige Lösung. Diese habe ich dann aufgekocht und die melassenartige Masse in eine Silikonform gegossen. Nach der Aushärtung hatte ich dann so um die 9 - 10 (recht schwere) "Backsteine". Dieses Spielchen ging nun über Monate hinweg so weiter. Nur wurden jetzt die zeitlichen Abstände immer länger. Z.Zt. braucht es so um die 2 Wochen, bis sich das CaCl2 aufgelöst hat. Und während früher die Feuchtigkeit und der Geruch mir beim Betreten des Kellers heftig ins Gesicht schlug, ist heute davon nichts mehr zu spüren. Stefan M. schrieb: > Meine Erfahrung zeigt bisher, dass das trocknen von Räumen nur mit > elektrischen Kondenstrocknern (Bautrockner) funktioniert. Ich bin noch nicht umgezogen, weshalb ich meine Solaranlage noch nicht in Betrieb genommen habe. Aber sobald es soweit ist, werde ich es zuerst mit der Taupunkt-Lüftung versuchen. Wenn das nicht klappt, werde auch ich mir ein solches Gerät zulegen. Dieses ganze oben beschriebene Prozedere ist doch sehr mühsam.
Mehmet K. schrieb: > Mein Keller misst so um die 75m². Dann borg Dir SOWAS aus, alles andere ist Kinderkram https://www.ebay.de/itm/364671738132 Lies Dir mal die Titelzeile aufmerksam durch, es geht nicht um Deinen Schimmel-Keller. Falsches Thema, falsches Klientel, falsches Forum.
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Es gibt immer wieder mal für um die 100€ Kondenstrockner, die für Bäder ohne Lüftung gedacht sind. Die Dinger arbeiten ganz gut und falls einer nicht reicht kann man ja mehrere verwenden. Ich dachte beim regenerieren dieses Trocknungsgranulats daran, dass ich mal in einem plötzlichen Anfall an Blödheit mir im Supermarkt ein angeblich regenerierbartes Trocknerdingsbums gekauft hab. Resultat, es taugt schon im frisch ausgepackten Zustand nix und erst recht nicht, wenn mans in den Ofen zum regenerieren legt. An sich war das nur gedacht, damit im Auto bei Kälte solange die Heizung nicht läuft, die Scheiben nicht so stark beschlagen. Aber wie gesagt, dafür wars leider unbrauchbar.
Wäre eventuell so was eine Option? https://hackaday.com/2024/03/02/on-the-merits-of-a-solid-state-dehumidifier-filament-dry-box/ Ist wohl eine spezielle Membran die elektrisch betrieben wird und irgendwie die Feuchtigkeit nach außen befördert. Weitere Informationen gibts direkt beim Hersteller: https://micro-dehumidifier.com/products-rosahl/product-range-overview/
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