Forum: HF, Funk und Felder GPS Frequenznormal


von Rainer D. (rainer4x4)


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Ich habe mir dieses GPS Frequenznormal geleistet:
https://www.ebay.de/itm/405142441788
Die Funktion scheint gegeben - für meine Zwecke reichts vollkommen.

Frage dazu: ist die GPS Antenne geeignet permanent draussen zu bleiben? 
Oder löst sich das Teil aufgrund von UV-Licht oder sonstigen 
Umweltbedingungen in kurzer Zeit auf?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Das ist ne normale China-GPS-Antenne. Wenn die in zwei Jahren hinüber 
ist, einfach für 5€ eine neue kaufen

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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3,09€ bei Ali:
https://de.aliexpress.com/item/4000409778567.html
"BD+GPS Zwei-in-eins 2-in-1 BD GPS-Antenne High Gain 28DBI Beidou GPS 
Dual-Mode-Satellitennavigator-Positionierungsantenne Auto montiert"

oder 5,49€
https://de.aliexpress.com/item/1005004384058904.html
"3 Meter GPS Glonass BD-Antenne GNSS-Antenne 35*4 Keramik SMA-Stecker / 
BNC/TNC/French C/ MCX SMA-Winkel-Stecker-Schnittstelle 42 dBi High Gain"

von Rainer D. (rainer4x4)


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Oh, danke. Dann ist das ja tatsächlich unproblematisch. Danke für Eure 
Infos!

von Wastl (hartundweichware)


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Rainer D. schrieb:
> Ich habe mir dieses GPS Frequenznormal geleistet:
> https://www.ebay.de/itm/405142441788

Hihi, Artikelbezeichnung auf Deutsch übersetzt (nicht
mein Werk):

GPSDO -gezähmter thermostatischer Kristalloszillator, -gezähmte Uhr

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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"gezähmt" ist noch harmlos, irgendwer assoziierte mal beim englischen 
"diszipliniert" (das "D" in GPSDO) eine Domina mit Peitsche.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> "gezähmt" ist noch harmlos, irgendwer assoziierte mal beim englischen
> "diszipliniert" (das "D" in GPSDO) eine Domina mit Peitsche.

Du meinst wahrscheinlich "Lady Heather" ein GPSDO Control Programm von 
KE5FX.
Benannt nach der Domina Lady Heather aus der amerikanischen Serie CSI.

http://www.ke5fx.com/heather/readme.htm

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Rainer D. schrieb:
> Frage dazu: ist die GPS Antenne geeignet permanent draussen zu bleiben?
Meine Gegenfrage wäre, ob die Empfangssignalstärke oder 
Reflexionen/Mehrfachempfang Einfluss auf die Qualität des 
Ausgangssignals haben. Ich habe mehrere GPS-Antennen innen auf der 
Fensterbank liegen und alle sind damit (scheinbar?) zufrieden. Gibt es 
darüber Abhandlungen?

PS: Der Preis des verlinkten GPSDO ist natürlich top! Ich hatte noch 
deutlich mehr ausgeben müssen, ist aber auch schon ´ne gute Weile her. 
Bzgl. des verwendeten VC/OCXOs gibt es allerdings wohl große 
Qualitätsunterschiede.

von Rick (rick)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Meine Gegenfrage wäre, ob die Empfangssignalstärke oder
> Reflexionen/Mehrfachempfang Einfluss auf die Qualität des
> Ausgangssignals haben.
Ja.

Ich habe auf die Schnelle nur das hier gefunden:
1
Da die meisten Satelliten nicht stationär sind, muss
2
die Antenne an einem Ort installiert werden, der so
3
viel freie Sicht auf den Himmel wie möglich hat (z.B.
4
auf einem Dach), um einen kontinuierlichen und zu-
5
verlässigen Empfang und Betrieb zu ermöglichen. Der
6
beste Empfang wird erreicht, wenn die Antenne einen
7
freien Blickwinkel von 8◦ über dem Horizont hat. Wenn
8
das nicht möglich ist, sollte die Antenne mit der
9
besten freien Sicht zum Himmel in Richtung des
10
Äquators installiert werden. Da die Satellitenbahnen
11
zwischen den Breitengraden 55◦ Nord und 55◦ Süd liegen,
12
ermöglicht diese Positionierung den bestmöglichen Empfang
Seite 66 in
https://www.meinberg.de/download/docs/manuals/german/ltos_7-08.pdf

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Rick schrieb:
> sollte die Antenne mit der
>
> besten freien Sicht zum Himmel in Richtung des
>
> Äquators installiert werden. Da die Satellitenbahnen
>
> zwischen den Breitengraden 55◦ Nord und 55◦ Süd liegen,
>
> ermöglicht diese Positionierung den bestmöglichen Empfang

Was für ein Unsinn.
Für den Empfang kommt es nicht drauf an, welche Inklination die 
Satelliten haben, sondern wo sie am Himmel stehen. Gerade die 
Satelliten, die im Norden längs ziehen weil sie über den N-Pol sichtbar 
sind, verbessern durch ihre Position den NS-Anteil der HDOP.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> aus der amerikanischen Serie CSI
passt auch, aber das war hier im Forum 2015:
Beitrag "Re: Quarzoszillator disziplinieren, wie geht das?"

von Kutte R. (kutte)


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Rainer W. schrieb:
> Was für ein Unsinn.

nein kein Unsinn, die GPS-Satelliten kreisen nicht über die Pole, daher 
sollte im Zweifelsfall immer ein freier Blick nach Süden bevorzugt 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Ich habe meine GPS-Antennen seit etwa 20 Jahren hinter dem Dachfenster. 
Allerdings nach Norden, hat immer funktioniert.

Old-Papa

von Rainer W. (rawi)


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Kutte R. schrieb:
> nein kein Unsinn,

Doch Unsinn.
Natürlich "kreisen" Satelliten mit einer Bahninklination von 55° nicht 
über den Pol. Dazu müsste die Bahn eine Inklination von 90° besitzen.

Das ändert aber nichts daran, dass viele Satelliten auf Grund ihrer 
Bahnhöhe am Nordhimmel längs ziehen und es grober Unfug wäre, sich durch 
die Antenne auf die im Süden zu fokussieren.
Das Bild zeigt, wo aktuell von Berlin aus die GPS-Satelliten am Himmel 
sichtbar sind.
Beidou und Galileo, die von aktuellen Empfängern ebenfalls genutzt 
werden, sind noch gar nicht mit dabei.

Wenn man weiter nach Norden geht, werden die Satelliten hinter dem Pol 
noch besser nutzbar.

Lerne einfach den Unterschied zwischen Bahninklination, Azimut und 
Elevation, bevor du solchen Kram verbreitest.

: Bearbeitet durch User
von Kutte R. (kutte)


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Rainer W. schrieb:
> Lerne einfach den Unterschied zwischen Bahninklination, Azimut und
> Elevation, bevor du solchen Kram verbreitest.

bitte keine unnötigen  Grobheiten. Ich kenne die Unterschiede sehr wohl. 
Nicht nur von Meinberg, die sich in der Materie offensichtlich besser 
auskennen als Du, wird empfohlen, aus eine freie Sicht nach Süden zu 
achten.
Falls Dein GPSDO es zuläßt, solltest du den Empfang mit dem Programm 
"lady heather" http://www.ke5fx.com/heather/readme.htm (siehe dort auf 
der Eröffnungsseite das Kreisdiagramm rechts oben zur Signalstärke)
beobachten,dann würdest du die Empfehlungen besser verstehen.

von Rainer W. (rawi)


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Kutte R. schrieb:
> Falls Dein GPSDO es zuläßt, solltest du den Empfang mit dem Programm
> "lady heather" http://www.ke5fx.com/heather/readme.htm (siehe dort auf
> der Eröffnungsseite das Kreisdiagramm rechts oben zur Signalstärke)
> beobachten,dann würdest du die Empfehlungen besser verstehen.

Das Polardiagramm bezieht sich auf einen Standort auf 35° Nord. Dort 
stehen die Satelliten "hinter" dem Pol verglichen mit Berlin 17° tiefer 
und kommen natürlich nicht mehr über den Horizont - elementare 
sphärische  Geometrie.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Meine Gegenfrage wäre, ob die Empfangssignalstärke oder
> Reflexionen/Mehrfachempfang Einfluss auf die Qualität des
> Ausgangssignals haben.

Einfluss sicher, aber ob der Einfluss für dich auch relevant ist, musst 
du selbst wissen. ;-)

Für die meisten von uns wird es wohl auf ein paar Picosekunden Jitter 
mehr oder weniger kaum ankommen.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Es gibt GPS Antenne für Boote:
https://www.ebay.de/itm/204490865060

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Jörg W. schrieb:
> Kay-Uwe R. schrieb:
>> Meine Gegenfrage wäre, ob die Empfangssignalstärke oder
>> Reflexionen/Mehrfachempfang Einfluss auf die Qualität des
>> Ausgangssignals haben.
>
> Einfluss sicher, aber ob der Einfluss für dich auch relevant ist, musst
> du selbst wissen. ;-)
>
> Für die meisten von uns wird es wohl auf ein paar Picosekunden Jitter
> mehr oder weniger kaum ankommen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Error_analysis_for_the_Global_Positioning_System

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Das betrifft ja nur das Signal selbst, nicht den damit synchronisierten 
Oszillator.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Hier wurden die Dinger mal aufgeschraubt:

https://www.eevblog.com/forum/testgear/10mhz-gpsdo-by-bh3sap/msg5598659/#msg5598659

Sieht nach Überraschungsei aus, was da an GPS Empfängern verbaut ist und 
die Oszillatoren sind wahrscheinlich irgendwo ausgeschlachtet wen man 
dem Aufkleber trauen kann ;-)
Für einfache Anwendungen genügt das sicher.

von Kutte R. (kutte)


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Rainer W. schrieb:
> Das Polardiagramm bezieht sich auf einen Standort auf 35° Nord. Dort
> stehen die Satelliten "hinter" dem Pol verglichen mit Berlin 17° tiefer
> und kommen natürlich nicht mehr über den Horizont - elementare
> sphärische  Geometrie.

das Diagramm sieht bei mir in Berlin, ca 52° Nord, genau so aus. Daran 
ändert auch elementare sphärische Geometrie nichts. Mach die Messung 
einfach selbst.

von Kutte R. (kutte)


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Kutte R. schrieb:
> das Diagramm sieht bei mir in Berlin, ca 52° Nord, genau so aus. Daran
> ändert auch elementare sphärische Geometrie nichts. Mach die Messung
> einfach selbst.

oder lies hier:
https://mycoordinates.org/challenges-for-positioning-and-navigation-in-the-arctic/

es bleibt dabei: im Zweifel sollte in DL freie Sicht nach Süden 
bevorzugt werden weil in nördlicher Richtung GNSS kaum sichtbar sind.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Kutte R. schrieb:
> es bleibt dabei: im Zweifel sollte in DL freie Sicht nach Süden
> bevorzugt werden
Dann hab ich kein Problem. Die Antenne bappt per Magnet auf dem 
Briefkasten in meinem Vorgarten. Und der zeigt nach 183 Grad Süd.
Edelstahl Briefkästen sind deutlich günstiger als Edelstahl 
Verteilerkästen :-))

von Rainer W. (rawi)


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Kutte R. schrieb:
> oder lies hier:
> 
https://mycoordinates.org/challenges-for-positioning-and-navigation-in-the-arctic/

In dem Artikel geht es primär um SBAS und die Probleme bei der 
Verbreitung der Daten in hohen Breiten, nicht um die GPS Satelliten. 
Geostationäre Satelliten funktionieren dort nicht. Nur leider ist der 
Artikel 14 Jahre alt. Inzwischen gibt es Starlink und damit ist 
weltweiter Zugang zu SBAS Korrekturdaten kein Problem mehr.
Ob man für einen GPSDO ein SBAS benötigt, hängt von den Anforderungen 
ab.

Als es darum ging, GNSS (damals ausschließlich GPS) in der Luftfahrt 
einzuführen, wurden von Fluggesellschaften extra Flüge in hohe Breiten 
(z.B. Spitzbergen) unternommen, um die Tauglichkeit für die Navigation 
zu überprüfen - Ergebnis: überhaupt kein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Kutte R. (kutte)


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Rainer W. schrieb:
> nicht um die GPS Satelliten

Du hst offensichtlich die Kernaussage bezüglich GNSS nicht verstanden 
(Zitat):
For GPS satellites the inclination angle is 55º and for Galileo the 
planned inclination angle is 56º. This means in practice that no 
satellites signals are received in the zenith direction north of the 
corresponding latitudes (i.e. north of 55º and 56º N).

Also kein Empfang von GNSS aus nördlicher Richtung, wenn sich der 
Empfänger südlich von ca. 55° Nord befindet.
Kannst aber gerne nochmal selber rechnen.

: Bearbeitet durch User
von Res (resmon)


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So sieht die GPS/Galileo-Abdeckung an meinem Himmel bei 46° nördlicher 
Breite aus.
Die Dellen im Osten und Westen sind Berge, die die Sicht auf den Himmel 
blockieren.
Die kreisförmige Lücke im Norden entsteht aufgrund der genannten 
Inklination der Satelliten.
Je weiter man nach Norden geht, desto mehr verschiebt sich diese Lücke 
in den Zenit. Das lässt sich auch hier simulieren: 
https://www.gnssplanning.com

Es gibt dedizierte Timing-Antennen, die Multipath-Effekte minimieren, 
meist wird dafür eine Quadrifilar-Helix-Antenne verwendet. Solche 
Antennen findet man üblicherweise an Mobilfunk-Masten, auf eBay werden 
auch gebrauchte Timing-Antennen von ausgemusterten BTS zu 
erschwinglichen Preise verkauft.
Für den oben genannten GPSDO-Empfänger ist das aber vermutlich nicht so 
relevant.

von Rainer W. (rawi)


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Res schrieb:
> Es gibt dedizierte Timing-Antennen, die Multipath-Effekte minimieren,
> meist wird dafür eine Quadrifilar-Helix-Antenne verwendet.

Schon der Garmin GPS45 hatte vor 30 Jahren eine 
Quadrifilar-Helix-Antenne als Standardantenne dabei.

Res schrieb:
> Das lässt sich auch hier simulieren: https://www.gnssplanning.com

Im Sky Plot sieht man, was alles vom eigenen Standort aus an Satelliten 
in der nördlich Himmelshälfte sichtbar ist.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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> Im Sky Plot sieht man, was alles vom eigenen Standort aus an Satelliten
> in der nördlich Himmelshälfte sichtbar ist.

Mor gefällt diese sehr gut, oben "Satellites above your horizon" wählen 
und eine nahe Stadt suchen:
https://in-the-sky.org/satmap_radar.php?year=2024&month=11&day=6

Das kann man über ein paar Stunden laufen lassen und sehen, wie die Sat 
wandern und / oder mit dem eigenen Empfänger vergleichen, falls der das 
detailliert ausgeben kann.

Die Diskussion über Nord oder sonstwas halte ich für groben Unfug, mein 
Mobilnavi findet auch auf der äußeren Fensterbank nach Norden seine 
Position. Interessanter sind hohe Gebäude im nahen Umfeld, die die 
Sichtbarkeit niedriger Sat blockieren.

Bei Funksystemen setzt man die Antenne auf's Dach mit Rundumsicht.

Ein Spaß am Rande: Bei einem Kunden fiel die GPS-Referenz aus, der 
Hauselektriker wusste von Dacharbeiten. Er ging dann nachschauen und 
rief mich wieder an "Die haben eine Haube gebaut, damit das Teil nicht 
nass wird".

von Kutte R. (kutte)


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Manfred P. schrieb:
> Die Diskussion über Nord oder sonstwas halte ich für groben Unfug, mein
> Mobilnavi findet auch auf der äußeren Fensterbank nach Norden seine
> Position.

Das geht leider am Problem vorbei. Ein GPS-Frequenznormal, oft als GPSDO 
realisiert, ist auf den stabilen Empfang von mehr als 3 Satelliten 
angewiesen. Die Wahrscheinlichkeit dieses zu  erreichen ist am ehesten 
bei freier Sicht nach Süden gegeben. Es geht also um die optimale 
Ausrichtung, wobei auch andere Ausrichtungen erfolgreich sein können.

von Karl B. (gustav)


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Der KiWi SDR braucht GPS zur ADC Takt Synchronisierung.
Ohne GPS liegt die Frequenz bis zu 100 Hz daneben.
Das IQ Diagramm ändert sich fortlaufend alle paar Sekunden.
Vielleicht ist für die Zuverlässigkeit des empfangenen Signals eine 
IQ-Darstellung aufschlussreicher.
Die "beste" Darstellung wäre eine kleine "Kugel" genau im Nullpunkt.

ciao
gustav

P.S.:Ich warte auf den ersten Schnee, der auf die Empfangsantenne fällt.
Habe das Antennenmodul nochmals in ein Extra-Plastikgehäuse montiert, 
weil das Ankleben am Balkongitter mir zu unsicher war.
Bin schon gespannt, wie sich das Signal bei Schneefall verändert. Regen 
scheint ja nichts auszumachen.

von Res (resmon)


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Kutte R. schrieb:
>
> Das geht leider am Problem vorbei. Ein GPS-Frequenznormal, oft als GPSDO
> realisiert, ist auf den stabilen Empfang von mehr als 3 Satelliten
> angewiesen. Die Wahrscheinlichkeit dieses zu  erreichen ist am ehesten
> bei freier Sicht nach Süden gegeben. Es geht also um die optimale
> Ausrichtung, wobei auch andere Ausrichtungen erfolgreich sein können.

Für die Genauigkeit geht es nicht um die Anzahl der Satelliten, wie 
Rainer W. richtigerweise schon geschrieben hat. Die Satelliten müssen am 
ganzen Himmel verteilt sein. 4 verteilte Satelliten sind besser als 12 
Satelliten aus einer Richtung.
Wenn man sich natürlich auf nur eine Richtung festlegen muss, dann kann 
es schon sein, dass Süden am besten ist.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Kutte R. schrieb:
> Das geht leider am Problem vorbei. Ein GPS-Frequenznormal, oft als GPSDO
> realisiert, ist auf den stabilen Empfang von mehr als 3 Satelliten
> angewiesen

Meinst du mit der Position ist das anders?
Bei GPS werden sowohl die Position, als auch die Empfängerzeit aus den 
empfangenen Daten berechnet. Ein schlechter Wert für die DOP bedeutet 
schlechte Positionsdaten UND schlechte Zeitdaten

p s.
Wenn der Empfänger auf 2D-Positionsbestimmung konfiguriert ist und die 
Höhe der Antenne fix ist, kannst du auf das "mehr als" verzichten, weil 
dann die Signale von 3 Satelliten reichen, um das Gleichungssystem zu 
lösen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Kutte R. schrieb:
> Das geht leider am Problem vorbei. Ein GPS-Frequenznormal, oft als GPSDO
> realisiert, ist auf den stabilen Empfang von mehr als 3 Satelliten
> angewiesen.

Das mag so sein. Wenn ich mich recht erinnere, ist weltweit bei freier 
Rundumsicht der Empfang von drei Satelliten garantiert. Hierzulande 
sieht man meistens mehr.

> Die Wahrscheinlichkeit dieses zu  erreichen ist am ehesten
> bei freier Sicht nach Süden gegeben.

Warum sollte das so sein? Wenn Rainer bauliche Zwänge hat, muß er halt 
gucken, was an seinem Empfangsplatz tatsächlich ankommt.

von Rainer W. (rawi)


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Manfred P. schrieb:
> Wenn Rainer bauliche Zwänge hat, muß er halt
> gucken, was an seinem Empfangsplatz tatsächlich ankommt.

... oder den Antennenstandort noch einmal überdenken.

Es nützt überhaupt nichts, wenn die drei sichtbaren Satelliten (mehr als 
3 sind bei fester Antennenhöhe nicht nötig) alle dicht beieinander in 
der gleichen Ecke des Himmels stehen, weil dann die GDOP und damit auch 
die Genauigkeit der Zeitinformation in den Keller geht.

von Bauform B. (bauformb)


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Rainer W. schrieb:
> Ein schlechter Wert für die DOP bedeutet
> schlechte Positionsdaten UND schlechte Zeitdaten

"schlechte Zeitdaten" bedeutet doch nicht, dass die Frequenz nicht 
stimmt, oder? Den meisten Leuten geht es ja um genaue absolute Zeit, 
und das ist doch für den GPSDO nicht nötig?

Das "u-blox 8 / u-blox M8 Receiver description - Manual" meint:
1
25 Time Mode Configuration
2
This feature is only available with Timing, FTS or High Precision
3
GNSS (HPG) products. This section relates to the configuration
4
message UBX-CFG-TMODE2 (for Timing or FTS products) and to the
5
configuration message UBX-CFG-TMODE3 (for HPG products).
6
7
25.1 Introduction
8
Time Mode is a special receiver mode where the position of the receiver
9
is known and fixed and only the time is calculated using all available
10
satellites. This mode allows for maximum time accuracy, for single-SV
11
solutions, and also for using the receiver as a stationary reference
12
station.
13
14
25.2 Fixed Position
15
In order to use the Time Mode, the receiver's position must be known
16
as exactly as possible. Either the user already knows and enters the
17
position, or it is determined using Survey-in. Errors in the fixed
18
position will translate into time errors depending on the satellite
19
constellation. For Timing products, as a rule of thumb the position
20
should be known with an accuracy of better than 1 m for a timing
21
accuracy in the order of nanoseconds. If an accuracy is required only
22
in the order of microseconds, a position accuracy of roughly 300 m is
23
sufficient.
24
25
For HPG products, errors in the reference station position will directly
26
translate into rover position errors. The reference station position
27
accuracy should therefore be at least as good as the desired rover
28
absolute position accuracy.
29
30
25.3 Survey-in
31
Survey-in is the procedure that is carried out prior to using Time Mode.
32
It determines a stationary receiver's position by building a weighted
33
mean of all valid 3D position solutions. Two requirements for stopping
34
the procedure must be specified:
35
 • The minimum observation time defines a minimum amount of observation
36
   time regardless of the actual number of valid fixes that were used
37
   for the position calculation. Reasonable values range from one day
38
   for high accuracy requirements to a few minutes for coarse position
39
   determination.
40
 • The required 3D position standard deviation defines a limit on the
41
   spread of positions that contribute to the calculated mean. As the
42
   position error translates into a time error when using Time Mode
43
   (see above), one should carefully evaluate the time accuracy
44
   requirements and choose an appropriate value. Survey-in ends, when
45
   both requirements are met.

von Dieter S. (ds1)


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Für Timing Anwendungen reicht es bei einem stationären Empfänger aus 
wenn die eigenen Position bekannt ist und ein einzelner Satellit 
empfangen wird.

Das ist nichts neues, einfach mal in die Doku der professionellen Geräte 
schauen (z.B. TrueTime GPS-XL, die ist über 20 Jahre alt), bei "STATIC 
SURVEY operation":

"This mode also supports operation with a single satellite once the 
position at the new site has been determined."

von Johannes F. (jofe)


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Rainer D. schrieb:
> https://www.ebay.de/itm/405142441788

Ich habe genau das gleiche, vor einer Weile zu ähnlichem Preis gekauft 
(weiß nicht mehr, ob bei AliExpress oder eBay).

Allerdings pendelt bei mir die Anzeige der Abweichung nach mehreren 
Tagen Betrieb sporadisch im Intervall [−1,0|+1,0] ppb, d.h. beide 
Endwerte werden ab und an erreicht, im Abstand einiger Sekunden bis 
Minuten. Laut Manual sollte der Fehler sich doch im „eingeschwungenen“ 
Zustand auf [−0,1|+0,1] ppb beschränken, oder verstehe ich die dortige 
Angabe falsch?

Die GPS-Antenne liegt bei mir innen auf dem Fensterbrett vor einem 
Fenster gen Osten. Stromversorgung ist ein Statron/RFT 3214 
Labornetzgerät mit unter Last gemessenen 12,0 V.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Manfred P. schrieb:
> Wenn Rainer bauliche Zwänge hat, muß er halt
> gucken, was an seinem Empfangsplatz tatsächlich ankommt

Innerhalb kürzester Zeit werden ausreichend Satelliten gefunden, sodass 
eine gute Synchronisation gegeben ist.
Alles ist gut! Zumindest für meinen Bedarf.

von Hobby B. (bastler2022)


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Rainer D. schrieb:
> Ich habe mir dieses GPS Frequenznormal geleistet:
> https://www.ebay.de/itm/405142441788
> Die Funktion scheint gegeben - für meine Zwecke reichts vollkommen.

Nutzt zufällig hier einer die alternative Firmware?

https://github.com/dankar/gpsdo-fw

Gruß bastler2022

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