Ich baue mir dann mal eine Uhr. Größe: ca. Din A 4 Blatt. Material: Rostfreier Stahl und Messing. Pendel aus Superinvar. Endloser Aufzug über Miniaturkette. Nun meine Frage: Damit das elegant aussieht, muss der Aufzugsmotor berührungsfrei und unsichtbar bei einem Punkt eingeschaltet werden, wenn das Gewicht 10mm vom Sensor (mit 5mm Holz dazwischen), entfernt ist.(Schließer, der ein Kleinrelais mit Selbsthaltung aktiviert). Das Gegengewicht löst dann wieder die Selbsthaltung (Öffner). Eventuelle Probleme: Das Gewicht senkt sich sehr langsam, mit ca. 0,3mm/ Minute. Unklare Schaltzustände sollten nicht entstehen. Reedkontakte wären möglich, in die Unterseite der Gewichte könnte ich Magnete einlassen. Bei Stromausfall würde der Magnet sich dem Reedkontakt halt bis auf 5mm nähern. Macht das dem was aus? Oder wären induktive Sensoren hier die bessere Lösung? Viele Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Bei Stromausfall würde der Magnet sich dem Reedkontakt halt bis auf > 5mm nähern. > Macht das dem was aus? Nein, bei Reed-Kontakten bei Alarmanlagen z.B. ist das der Normalzustand
Nimm zwei Schließer für die Reedkontakte, und ein bistabiles Relais mit zwei Spulen. Gegen Abreißfunken noch Widerstände parallel zu den Spulen.
Bernd F. schrieb: > Nun meine Frage: Damit das elegant aussieht, muss der Aufzugsmotor > berührungsfrei und unsichtbar bei einem Punkt eingeschaltet > werden, Wie wird er wieder ausgeschaltet?
Bernd F. schrieb: > Nun meine Frage: Damit das elegant aussieht, muss der Aufzugsmotor > berührungsfrei und unsichtbar bei einem Punkt eingeschaltet > werden, wenn das Gewicht 10mm vom Sensor (mit 5mm Holz dazwischen), > entfernt ist.(Schließer, der ein Kleinrelais mit Selbsthaltung > aktiviert). Warum? Das Gegengewicht ist doch vermutlich gar nicht sichtbar, oder? Wenn es oben schalten kann, kann es doch auch unten schalten.
Mi N. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> Nun meine Frage: Damit das elegant aussieht, muss der Aufzugsmotor >> berührungsfrei und unsichtbar bei einem Punkt eingeschaltet >> werden, > > Wie wird er wieder ausgeschaltet? Wenn das Gewicht mit dem Aufzugsmotor nach oben befördert wird, senkt sich das Gegengewicht. Hier gibt es dann den zweiten Schalter, der den Aufzug stoppt.(Anlog dem Einschalter). Alles wir später sichtbar sein. Es wird eine Skelett-Uhr. Nur der elektrische Teil soll im Verborgenen werkeln. Als Sicherung gegen Selbstzerstörung im Fehlerfall werde ich irgendwo ein Kunststoffzahnrad einbauen. Der Trick beim Endlosaufzug ist ja, dass es keine Kraftunterbrechung zum Uhrwerk während des Aufzugsvorganges gibt. Grüße Bernd
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Bernd F. schrieb: > Als Sicherung gegen Selbstzerstörung im Fehlerfall werde ich > irgendwo ein Kunststoffzahnrad einbauen. Einfach eine Schmelzsicherung.
H. H. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> Als Sicherung gegen Selbstzerstörung im Fehlerfall werde ich >> irgendwo ein Kunststoffzahnrad einbauen. > > Einfach eine Schmelzsicherung. Oder so. :-) Ich bin mir halt nicht sicher, ob diese extrem langsame Annäherung beim Reedschalter nicht schmort. Grüße Bernd
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Versuch macht klug. Dummerweise habe ich keine Reedschalter rumliegen. Magnet auf den Stundenzeiger einer Wanduhr kleben, Reedschalter aufs Zifferblatt und das Schaltverhalten beobachten. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Ich bin mir halt nicht sicher, ob diese extrem langsame Annäherung > beim Reedschalter nicht schmort. Nein, der schnappt zu und hat erheblich Hysterese. Und der Aufzugsmotor wird ja nur wenig Leistung haben, so dass ein recht kleines bistabiles Relais reicht.
H. H. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> Ich bin mir halt nicht sicher, ob diese extrem langsame Annäherung >> beim Reedschalter nicht schmort. > > Nein, der schnappt zu und hat erheblich Hysterese. Und der Aufzugsmotor > wird ja nur wenig Leistung haben, so dass ein recht kleines bistabiles > Relais reicht. Schnappt der wirklich zu? Du kannst fast jeden mechanischen Schalter durch extrem langsames Betätigen (kurzzeitig) in einen unbestimmten Zustand bringen. Bei Reedschaltern habe ich das noch nicht probiert. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Schnappt der wirklich zu? Ja, wegen der Naturgesetze. > Du kannst fast jeden mechanischen Schalter > durch extrem langsames Betätigen (kurzzeitig) in einen unbestimmten > Zustand bringen. s/fast jeden/so manchen Aber eben bei weitem nicht alle.
Noch was: Magnete nicht unnötig stark auswählen, sonst beeinflusst deren Magnetfeld das Pendel, auch wenn das nicht ferromagnetisch ist.
H. H. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> Schnappt der wirklich zu? > > Ja, wegen der Naturgesetze. > > >> Du kannst fast jeden mechanischen Schalter >> durch extrem langsames Betätigen (kurzzeitig) in einen unbestimmten >> Zustand bringen. > > s/fast jeden/so manchen > > Aber eben bei weitem nicht alle. H.H. ich fände es ja toll, wenn Reedschalter die Lösung sind. Kosten fast nix, und machen keine Platzprobleme. Viele Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Ich bin mir halt nicht sicher, ob diese extrem langsame Annäherung > beim Reedschalter nicht schmort. Du möchtest doch nicht die Versorgung des Aufzugmotors über das Reedrelais laufen lassen, sondern lediglich einer Logik das Signal geben, den Motor zu starten. Dann ist es doch völlig wursch, wenn der Kontakt des Reed da tatsächlich mal eine Weile flattern sollte.
H. H. schrieb: > Noch was: Magnete nicht unnötig stark auswählen, sonst beeinflusst deren > Magnetfeld das Pendel, auch wenn das nicht ferromagnetisch ist. Das Pendel wird die Herausforderung bei diesem Projekt. Eine perfekte Temperaturkompensation ist machbar. Schwieriger wird Luftdruckkompensation. Hochdruck-Wetterlage ist auch zähere Luft, da wird es schwierig. Aber auch da ist einiges machbar. Deswegen heißt mein Projekt auch "Versuchsuhr". Dazu gehört natürlich auch Datenanalyse. Wenn das Teil mal läuft, kommt ein Datenlogger (Zeitwaage ) dran, um Zeit, Luftdruck und Temperatur zu erfassen. Als Zeitnormal dient bei diesen Teilen das GPS. Die Genauigkeit ist schon extrem. (Soweit bin ich aber noch lange nicht). Grüße Bernd
Ralf X. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> Ich bin mir halt nicht sicher, ob diese extrem langsame Annäherung >> beim Reedschalter nicht schmort. > > Du möchtest doch nicht die Versorgung des Aufzugmotors über das > Reedrelais laufen lassen, sondern lediglich einer Logik das Signal > geben, den Motor zu starten. > Dann ist es doch völlig wursch, wenn der Kontakt des Reed da tatsächlich > mal eine Weile flattern sollte. Ralf, wenn der Reedschalter das Kleinrelais zuverlässig schaltet, könnte ich mir weitere Bauteile sparen, falls es flattert, könnte noch etwas Elektronik hilfreich sein. Da bin ich "Ergebnisoffen". Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > wenn der Reedschalter das Kleinrelais zuverlässig schaltet, Das macht der schon. Was wird der Aufzugsmotor für einen Anlaufstrom haben? Und mit welcher Spannung wird er betrieben?
Bernd F. schrieb: > ich fände es ja toll, wenn Reedschalter die Lösung sind Um Hinz' Naturgesetze etwas auszudehnen, Bernd: wenn das Magnetfeld so stark wird, dass sich die beiden Kontaktzungen beginnen zu bewegen, dann nähern sie sich an, sodass der gesamte Prozess selbst verstärkend ist. Daher schnappen Reed-Kontakte immer zu, und daher haben sie auch eine erhebliche Hysterese, bis sie wieder abfallen. Wenn du einen zu Probieren benötigst, stecke ich dir einen in einen Brief. Ich habe noch genügend rumliegen.
Bernd F. schrieb: > Oder wären induktive Sensoren hier die bessere Lösung? Ja. Deine beiden Gewichte werden aus Metall sein. Dein Gestell auch. Selbst wenn das Gestell aus unmagnetischen Metall ist, der Reedkontakt ist magnetisches Material, der Magnet wird davon leicht angezogen. Besser induktive Näherungsschalter nutzen. Aber: Dein Aufzugmotor wird der größere blaue Kreis rechts sein, dein Antriebshauptrad der grössere Kreis links auf derselben Höhe. Das funktioniert doch nicht, der Aufzug müsste eine der Umlenkrollen oben sein.
Michael B. schrieb: > der Reedkontakt ist magnetisches Material, der Magnet wird davon > leicht angezogen. Das ergibt einen kleinen, aber systematischen Fehler. Den kann man ohne Probleme rausjustieren. > Besser induktive Näherungsschalter nutzen. Sind ebenfalls ferromagnetisch. Man könnte Hallschalter nehmen.
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Michael B. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> Oder wären induktive Sensoren hier die bessere Lösung? > > Ja. Deine beiden Gewichte werden aus Metall sein. > > Dein Gestell auch. Selbst wenn das Gestell aus unmagnetischen Metall > ist, der Reedkontakt ist magnetisches Material, der Magnet wird davon > leicht angezogen. Besser induktive Näherungsschalter nutzen. > > Aber: Dein Aufzugmotor wird der größere blaue Kreis rechts sein, dein > Antriebshauptrad der grössere Kreis links auf derselben Höhe. > > Das funktioniert doch nicht, der Aufzug müsste eine der Umlenkrollen > oben sein. Michael, der Aufzugsmotor (Irgendein kleiner 12 V Schneckengetriebemotor wird unten im Holzsockel verbaut, von da geht es mit senkrechter Welle zu einer oberen Umlenkrolle. (Siehe erstes Bild). Das passt also schon. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > kleiner 12 V Schneckengetriebemotor Du meinst sowas? https://eckstein-shop.de/XYT-12V-DC-Motor-Gleichstrom-Getriebemotor-JGY-370-Schneckengetriebemotor-40rpm Oder sowas? https://de.aliexpress.com/item/1005004891626668.html
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Bernd F. schrieb: > wenn der Reedschalter das Kleinrelais zuverlässig schaltet, könnte > ich mir weitere Bauteile sparen, falls es flattert, könnte noch > etwas Elektronik hilfreich sein. > > Da bin ich "Ergebnisoffen". Wo in der Konstruktion möchtest Du das Reedrelais denn plazieren und wo den Magneten? An sich sind die doch nicht selbsthaltend, wie willst Du erreichen, dass das Gewicht nicht maximal wenige mm hochgezogen wird?
Ganz aufwändig wird die Hemmung dieser Uhr. Sie hat eine springende Sekunde. Eigentlich nichts ungewöhnliches bei großen Pendeluhren mit 1 Meter langen Pendeln. So ein Pendel schwingt mit 2 Hz, also löst es bei jedem Endpunkt der Schwingung einmal aus. Da die Pendellänge aber quadratisch zunimmt, hat ein Pendel mit 1 Hz nur eine Länge von ca. 25 cm. Mit einer speziellen Hemmung (Seybold- Hemmung) ist es machbar, das Hemmrad nur nach jeder Vollschwingung 1 Sekunde weiter zu bewegen. Eine Vollschwingung bedeutet: Ich ziehe das Pendel aus der Ruhe und lasse los. Wenn es wieder zurückkommt ist 1 Sekunde vergangen. (Die Uhrmacher definieren ein Sekundenpendel von Ende rechts bis Ende links, sind aber 2 Hz). Grüße Bernd
H. H. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> kleiner 12 V Schneckengetriebemotor > > Du meinst sowas? > > https://eckstein-shop.de/XYT-12V-DC-Motor-Gleichstrom-Getriebemotor-JGY-370-Schneckengetriebemotor-40rpm > > Oder sowas? > > https://de.aliexpress.com/item/1005004891626668.html H.H. sowas, wie in deinem ersten Link. Aber die Auswahl werde ich erst treffen, wenn ich mit der Uhr fertig bin und mein wirkliches Antriebsgewicht feststeht. Es muß auf jeden Fall ein selbsthemmendes Schneckengetriebe sein. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Aber die Auswahl werde ich erst treffen, wenn ich mit der Uhr > fertig bin und mein wirkliches Antriebsgewicht feststeht. Davon hängt halt ab, was für ein Relais/RS-FF nötig ist.
Bis ich soweit bin, die Motorauswahl zu treffen, wird noch einige Zeit verstreichen, im Moment plage ich mich damit rum, auf Bastlermaschinen (Die nur auf Zehntelmillimeter genau sind), Zahnräder herzustellen, die besser 1 Hundertstel Millimeter sind. Das geht, kostet aber Zeit und Gehirnschmalz. Wenn diese Teile nicht präzise werden, wird das niemals eine Präzisionsuhr. Messen, messen, messen......... (Mit der tausendstel Meßuhr) Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > ich fände es ja toll, wenn Reedschalter die Lösung sind. > Kosten fast nix, und machen keine Platzprobleme. Wenn dir mal danach ist, einen Roman zum Thema Reedkontakte zu lesen: - https://standexelectronics.com/wp-content/uploads/SME_Reed_Technologie_Datenbuch_DE.pdf
Hier mal was zum Aufbau der RFT-Uhren: https://www.elektrouhren-freaks.de/elektrouhren/mutteruhren-hauptuhren/rft-hauptuhr/index.html https://clockdoc.org/gs/handler/getmedia.ashx?moid=57327&dt=3&g=1 Die HU22 mit Sekundenpendel hatte sogar eine Temperaturkompensation (die 2 Zylinder am unteren Ende). Es gab sie auch als Uhrenzentrale in einem Blechschrank mit 2 Uhren, die sich gegenseitig überwachten. https://ddr-elektrouhren.de/rft-hauptuhren/ Aufgezogen wurde über einen Magnet jede Minute. Der 1. Aufzugsimpuls wird in der 58. Sekunde über einen Exzenter freigegeben.
Bernd F. schrieb: > So ein Pendel schwingt mit 2 Hz Du meinst eine Periodendauer von 2 Sekunden, das entspricht aber 0,5 Hz!
Marcel V. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> So ein Pendel schwingt mit 2 Hz > > Du meinst eine Periodendauer von 2 Sekunden, das entspricht aber 0,5 Hz! Richtig, wo waren da meine Gedanken. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > im Moment plage ich mich damit rum, > auf Bastlermaschinen (Die nur auf Zehntelmillimeter genau sind), > Zahnräder herzustellen, die besser 1 Hundertstel Millimeter sind. Solange das noch im Versuchsstadium ist, könnte man die Zahnräder auch aus Resin drucken. Die Position der Gewichte könnte man auch mittels (Reflex-)Lichtschranke bestimmen.
Peter N. schrieb: > Solange das noch im Versuchsstadium ist, könnte man die Zahnräder auch > aus Resin drucken. Um 100-fache Antriebskraft zu benötigen weil die so miese Oberflächen haben ? Schlechter proof of concept.
Bernd F. schrieb: >> Wie wird er wieder ausgeschaltet? > > Wenn das Gewicht mit dem Aufzugsmotor nach oben befördert wird, > senkt sich das Gegengewicht. Hier gibt es dann den zweiten Schalter, > der den Aufzug stoppt.(Anlog dem Einschalter). Das hatte ich übersehen, da nur der Sensor links unten abgebildet ist. > Als Sicherung gegen Selbstzerstörung im Fehlerfall werde ich > irgendwo ein Kunststoffzahnrad einbauen. Vielleicht den Motorlauf zeitlich begrenzen? Ein Mono-Flop (TLC555 mit Schaltstufe/Transistor) würde reichen. Ein 2. Schalter wäre nicht notwendig. Das Schöne an den Reedrelais' ist, daß sie luftdicht verpackt sind, sauber schalten und keinen minimalen Kontaktstrom benötigen. Selber würde ich eher mit 5 V Versorgungsspannung arbeiten, weil es dafür diverse Spannungsquellen gibt: eins von den vielen überschüssigen USB-Netzteilen oder auch eine Powerbank, die man im unteren Gehäuse verstecken könnte. Der 12 V Motor wird damit auch noch klarkommen und ist vielleicht sogar etwas leiser (gepuffert aufhängen!).
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