Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil für Röhrenvorstufe


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von Brüno (dominic_m833)


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Moinmoin,

ich möchte eine Röhrenvorstufe mit zwei 6SN7 und ein paar 
Operationsverstärkern bauen. Ich brauche also 300V mit rund 10mA für die 
Anoden, 6,3V mit 1,2A für die Heizung und +-15V mit weniger 100mA für 
die Operationsverstärker.

Da das Ganze nur ein reines Spaßprojekt zum Basteln werden soll, möchte 
ich keine 100e Euros in Trafos und noch teurere Netzteilschaltungen 
stecken. Gibt es auch empfehlenswerte Schaltnetzteile oder 
Netzteilmodule? In der Bucht findet man zwar diverse Angebote, aber ob 
die taugen ist doch zumindest fraglich.

Beste Grüße

Dominic

von Mark S. (voltwide)


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Ich würde in dem Falle den Netztrafo aus einem  abgerockten Röhrenradio 
rupfen.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Brüno schrieb:
> Ich brauche also 300V

Man muß Röhren nicht an den Grenzwerten betreiben. Im Datenblatt sind 
z.B. Arbeitspunkte für 90V und 250V angegeben. Und wenn man nicht die 
maximale Verstärkung braucht, reichen auch 24V. Die OPVs haben ja eh 
Verstärkung satt.
Ich würde die ganze Arbeit die OPVs alleine machen lassen und die Röhren 
nur heizen für die Optik.

von Rolf (rolf22)


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Peter D. schrieb:
> Ich würde die ganze Arbeit die OPVs alleine machen lassen und die Röhren
> nur heizen für die Optik.

Warum nicht gleich ein 10"-Display einbauen und alles als Video 
abspielen? "Hier sehen wir, wie die Röhre langsam aufheizt. Noch vier 
Sekunden, dann werden wir den ersten Tom hören. Achten Sie auch auf das 
damals jedem vertraute Summen im Lautsprecher, verursacht durch die 
Wechselstromheizung der Röhre."

Früher, in Tokio, da konstruierte man schon mal Taschenradios mit dem 
werbewirksamen Emblem "6 Transistor" auf der Frontplatte, wobei 2 der 
Transistoren zwar auf der Platine festgelötet aber mit keinem anderen 
Bauteil verbunden waren?

von Michael B. (laberkopp)


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von Peter D. (peda)


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Rolf schrieb:
> Achten Sie auch auf das
> damals jedem vertraute Summen im Lautsprecher, verursacht durch die
> Wechselstromheizung der Röhre."

Das ist Quatsch mit Soße. Röhrenschaltungen brummen nur, wenn sie defekt 
sind oder im Aufbau gespart wurde (z.B. Widerstand statt Siebdrossel, 
fehlende Abschirmungen, falsche Masseführung).

Nur sehr alte Röhren mit Wechselstromheizung waren direkt geheizt, z.B. 
die 300B. Da mußte dann mit einem Entbrummerpoti auf minimales Brummen 
abgeglichen werden.

: Bearbeitet durch User
von Hans (ths23)


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Brüno schrieb:
> Moinmoin,
>
> ich möchte eine Röhrenvorstufe mit zwei 6SN7 und ein paar
> Operationsverstärkern bauen. Ich brauche also 300V mit rund 10mA für die
> Anoden, 6,3V mit 1,2A für die Heizung und +-15V mit weniger 100mA für
> die Operationsverstärker.
>
> Da das Ganze nur ein reines Spaßprojekt zum Basteln werden soll, möchte
> ich keine 100e Euros in Trafos und noch teurere Netzteilschaltungen
> stecken. Gibt es auch empfehlenswerte Schaltnetzteile oder
> Netzteilmodule? In der Bucht findet man zwar diverse Angebote, aber ob
> die taugen ist doch zumindest fraglich.
>
> Beste Grüße
>
> Dominic

Die OPV's laufen vermutlich auch mit +-12,6V. Besorg Dir also einen 
Trafo 230V--> 2x12V. Die Schaltung kannst Du dann so aufbauen wie im 
angehangenen Bild. Als Spannungsregler nimmst Du einen LM7812 (+) 
(Datenblatt habe ich mal mit angehangen) und einen LM7912 (-).
Die 2 Röhrenheizungen schaltest Du in Reihe und hängst sie direkt an 
eine der 12V-Wicklungen. Die Röhren werden dann zwar leicht unterheizt, 
was aber an dieser Stelle nicht relevat ist.
Wenn Du mit Gleichspannung heizen möchtest, dann schaltest Du die in 
Reihe geschalteten Heizfäden an die +12V. Wenn Du den GND-Anschluß des 
LM7812 über eine Diode (Anode an GND von LM7812, Kathode an GND) hoch 
legst, bekommst Du am Ausgang 12,6V und würdest mit der korrekten 
Spannung heizen. Sinnvoller Weise würde man die negative Spannung auch 
über eine Diode hochlegen, damit die Spannungen symmetrisch sind. Im 
negativen Zweig gehört allerdings die Kathode an den LM7912.
Die Anodenspannung erzeugst Du mit einem zweiten Trafo. Dazu braucht Du 
einen Trafo der für 230V-->12V oder für 230V-->24V ausgelegt ist. Der 
Trafo wird umgekehrt betrieben, d.h. für einen 230V/12V Trafo kommt die 
12V Wicklung an eine der 12V Wicklungen des Netzteiltrafos. Du 
transformierst also die 12V wieder nach 230V. An die 230V Wicklung des 
2. Trafos kommt nun noch eine einfache Gleichrichtung (Einweg mit 
Ladeelko, Siebwiderstand und Siebelko) ist an dieser Stelle völlig 
ausreichend. Es reicht hierfür auch ein kleiner Trafo aus (ca. 2,5VA - 
3VA). Falls Du einen 230V/24V Trafo nimmst wird dieser parallel zu 
Graetzbrücke des Netzteiles geschalten. Du kannst ihn auch aus einer der 
12V Wicklungen speisen, dann hättest die halbe Anodenspannung.

von Thomas R. (thomasr)


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~ 300Volt erhälst du nach einem Brückengleichrichter aus 230Volt AC. Als 
Spaß/Bastelobjekt sollte es auch kein Problem sein mit zwei Trafos 
hintereinander zu arbeiten?

Also ein 230/12Volt der einen 12/230Volt speist. Um die gewünschte DC zu 
erhalten kann man mit den Spannungsverhältnissen experimentieren. Solche 
kleinen Trafos kosten wenig/Bastelkiste.

von Mark S. (voltwide)


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Rolf schrieb:
>
> Früher, in Tokio, da konstruierte man schon mal Taschenradios mit dem
> werbewirksamen Emblem "6 Transistor" auf der Frontplatte, wobei 2 der
> Transistoren zwar auf der Platine festgelötet aber mit keinem anderen
> Bauteil verbunden waren?

Glaub ich nicht, 6-Transistor AM-Super-Empfänger waren - nach den 
2-Transitor-Reflexempfängern - eine ganze Zeit Standard.

von Hans (ths23)


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Peter D. schrieb:
> Da mußte dann mit einem Entbrummerpoti auf minimales Brummen
> abgeglichen werden.
Das hat hat man auch bei indirekt geheizten Röhren gemacht (zumindest im 
NF-Verstärkerbau). Oftmals wurden da getrennte Heizwicklungen für die 
Endstufe und die Vorstufen vorgesehen, wobei für letztere eine 
Symmetriepoti zum Einsatz kam (z.B. Kölleda-Kraftverstärker).
Manchmal wurde auch mit 2 Festwiederständen die Heizspannung 
symmetriert.

von Michael B. (laberkopp)


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Hans schrieb:
> Besorg Dir also einen Trafo 230V--> 2x12V. Die Schaltung kannst Du dann
> so aufbauen wie im angehangenen Bild. Als Spannungsregler nimmst Du
> einen LM7812 (+)

Damit 7812 aus einem Trafo versorgt werden können, auch bei den 
normgerechten Schwankungen der Netzspannung, braucht es eine 15V 
Wicklung.

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

Die Angstdioden D1 und D4 sind vollkommen überflüssig, die Elkos sollen 
ja nur bis 100mA ausreichen aber am Ausgang braucht es keine 470u

von Hans (ths23)


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Michael B. schrieb:
> Damit 7812 aus einem Trafo versorgt werden können, auch bei den
> normgerechten Schwankungen der Netzspannung, braucht es eine 15V
> Wicklung.
Nein die brauch es ganz bestimmt nicht. Lt. Dabla von ST (s.Anhang) 
reichen 14,5V - 15,5V aus. Aus einer 12V Wicklung bekomme ich 
rechnerisch eine Gleichspannung von 16,9V (12x1,41). Das reicht locker. 
Bei niedrigen Spannungen ist das Regelverhalten etwas schlechter, aber 
für die Anwendung des TO bei weitem ausreichend. In der Anwendung des TO 
fließt so ein geringer Strom, das da nicht großartig geregelt werden 
muß. Selbst wenn in dem Ganzen eine leichte Unsymmetrie ist, spielt in 
dieser Anwendung vermutlich keine Rolle.

Michael B. schrieb:
> Die Angstdioden D1 und D4 sind vollkommen überflüssig, die Elkos sollen
> ja nur bis 100mA ausreichen aber am Ausgang braucht es keine 470u
Schaden tun die Dioden aber auch nicht und das Ganze wird durch diese 
Dioden nicht unerschwinglich teuer. Ja die 470µ am Ausgang braucht es 
vermutlich nicht, 100-220µ sind da wohl ausreichend.
Die gezeigte Schaltung ist ein eine Netzteilbausatz der von Tubeland 
(https://www.tubeland.de/product_info.php?products_id=107) zum selber 
zusammenlöten angeboten wird. Das Bausatz kostet dort mit allem drum und 
dran 22€, da muß man schon überlegen ob da nicht den Bausatz so kauft. 
Billiger bekommt man das jedenfalls nicht wenn man die Einzelteile 
kauft. Ja und die nehmen dort einen Trafo mit 2x15V und sind damit auf 
der sicheren Seite was die Regler betrifft. Allerdings wird dann bei 
Volllast auch mehr Leistung in Wärme umgesetzt. Ich habe den Trafo mit 
12V wegen der Röhrenheizung gewählt und vermutlich wird auch dieser 
völlig ausreichend sein.
Mit dem Orginaltrafo dürfte das Heizen der Röhren nicht mehr 
funktionieren, da er dafür etwas zu wenig Leistung hat. Man kann dem 
ganzen natürlich auch eine extra Heiztrafo spendieren, dann sind es am 
Ende halt nicht 2 Trafos, wie von mir vorgeschlagen, sondern 3.

von Rolf (rolf22)


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Mark S. schrieb:
> Glaub ich nicht, 6-Transistor AM-Super-Empfänger waren - nach den
> 2-Transitor-Reflexempfängern - eine ganze Zeit Standard.

Und gerade die Verbreitung der besseren Geräte war ja ein gutes Motiv, 
auf ein Ramsch-Produkt zum Täuschen die "6" raufzuschreiben.
Man kann auch mit 4 Transistoren einen Reflex-Empfänger bauen. Mit nur 2 
ist es für ein Taschenradio schon ein Problem, die nötige 
Lautsprecherleistung zu schaffen: Endstufe im A-Betrieb frisst Strom.

Und: Es geht ja hier ums Prinzip der Täuschung. Es wurden Transistoren 
beworben, die gar keine Funktion hatten. Ob es nun um 4 oder 5 oder 8 
ging ...

von Hans (ths23)


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Nachtrag:
Michael B. schrieb:
> Damit 7812 aus einem Trafo versorgt werden können, auch bei den
> normgerechten Schwankungen der Netzspannung, braucht es eine 15V
> Wicklung.
Ja für normgerecht hast Du sicherlich recht. Ich habe trotzdem noch mal 
nach gerechnet. Bei einer Spannungsschwankung von 10% würden sich für 
den Range der 12V 10,8V und 13,2V ergeben. Lt. Dabla von TI für den 
LM7812 braucht dieser minimal 14,6V um stabil zu regeln. Die würde ich 
theoretisch noch mit 10,35V erreichen, es ist also noch genug Luft da - 
für die vorgesehene Anwendung alle mal.
Ich zeichne schon über mehrere Jahr die Netzspannung bei mir im Hause 
auf und da sind Unterspannungen sehr selten (ich konnte bisher keine 
feststellen). Meistens liegt die Spannung 4 - 6V drüber.

Da das ein Bastelprojekt ist und daher den Richtlinien der Industrie 
unterliegen muß, kann man mit dem nicht ganz der Norm entsprechenden 
Dimensionierung durchaus leben.
Ich habe selbst einige Projekte wo die Regler auch nicht ganz im 
Normbereich betrieben werden. Die Geräte funktionieren trotzdem wie 
gewünscht.

von Rolf (rolf22)


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Peter D. schrieb:

> Das ist Quatsch mit Soße. Röhrenschaltungen brummen nur, wenn sie defekt
> sind oder im Aufbau gespart wurde (z.B. Widerstand statt Siebdrossel,
> fehlende Abschirmungen, falsche Masseführung).

Ein gewisses Brummen wurde toleriert, so war das eben. Also konstruierte 
man entsprechend. So etwas wie "HiFi" war ja vor 1960 in der Bevölkerung 
völlig unbekannt. Viele hatten damals noch Radios, die älter als 20 
Jahre waren.

> Nur sehr alte Röhren mit Wechselstromheizung waren direkt geheizt, z.B.
> die 300B. Da mußte dann mit einem Entbrummerpoti auf minimales Brummen
> abgeglichen werden.

Auch bei indirekt geheizten Röhren trug das Wechselstromheizen zum 
Brummen bei (übrigens auch schon durch Einstreuung von den 
6,3-V-Verteilleitungen) und wurde später bei "besseren" Geräten per 
Entbrummer-Poti gedämpft.

von Gerald B. (geraldb)


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Rolf schrieb:
> , dann werden wir den ersten Tom hören.

Ist das der aus Onkel Toms Hütte?

von Michael B. (laberkopp)


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Hans schrieb:
> Nein die brauch es ganz bestimmt nicht.

Genau so, wie DU ganz bestimmt nicht das lesen musst, was dir als Link 
präsentiert wurde, denn DU lernst sowieso nichts mehr zu deinem falschen 
Weltbild dazu.

DU hast weder -10% Netzunterspannung noch Diodenspannungsabfall noch 
Ripple des Kondensators betrachtet, glaubst aber dass DU Bescheid 
weisst.

von Karl B. (gustav)


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Rolf schrieb:
> Ein gewisses Brummen wurde toleriert,

Also, mein Röhrenverstärker brummt nicht. Da sind 2  x 470 µF/450V Elkos 
in der Anodenspannungsversorgung, jede Röhre bekommt für Heizung eine 
extra verdrillte Zuleitung mit ausreichendem Leiterquerschnitt von der 
jeweiligen Trafo-Wicklung. Der Hammond-Trafo, extra für die 
Röhrenheizung hatte 2 x 3,15 V, und die Wicklungen kamen 
"mittelangezapft" an GND. Später war das nicht nötig. Nur zwei 
Widerständw 100 Ohm, 1 Watt symmetrisch gegen GND. Und Vorstufen und 
Endstufenröhrenheizung hatten separate Netztrafo-Wicklungen.
Bei den Gegentakt-Endstufen kompensieren sich im AÜ schon die 
Anodengleichströme in der Primärwicklung und mit denen auch deren 
Brumm-Überlagerung.
Allerdings sind die Verhältnisse bei den in den meisten Röhrenradios 
anzutreffenden Eintakt-Endstufen mit ihrer Anzapfung am AÜ zwecks 
"Entbrummung" und dem 1 k Widerstand dahinter für die Anodenspannung der 
anderen Röhren doch mit geringem Restbrumm versehen.
Den Restbrumm bekommt man bei Transistorendstufen mit nur einer 
Versorgungsspannung auch kaum 100&-ig unterdrückt. Das sehe ich an dem 
TDA2003-Verstärkerchen. Sogar 10000 µF im Netzteil reichen zur 
Brummunterdrückung nicht aus. Etwas summt es da immer und wenn es auch 
nur -80 dB unter Bezug sind.

Was aber bei Röhrengeräten superempfindlich ist, ist das Steuergitter. 
Daher auch Koppelkondensatoren mit Kennzeichnung des Außenbelages oder 
einen gegroundeten Abschirmschlauch drübergezogen. Und das 
Metall-Chassis ist ja eh nötig. Das schirmt schon ab.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Ich würde die ganze Arbeit die OPVs alleine machen lassen und die Röhren
> nur heizen für die Optik.

Genau. Und durch das warme rote Leuchten
bekommt man dann auch einen "warmen" Klang!

von Marcel V. (mavin)


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Harald W. schrieb:
> Und durch das warme rote Leuchten
> bekommt man dann auch einen "warmen" Klang!

Du wirst lachen, aber vom subjektiven Gefühl her betrachtet, 
funktioniert das wirklich!

von Harald W. (wilhelms)


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Marcel V. schrieb:

> Du wirst lachen, aber vom subjektiven Gefühl her betrachtet,
> funktioniert das wirklich!

Die Herstellerfirmen von homöopathischen "Arzneimitteln" verdienen
jedenfalls mit diesem Gefühl recht gut.

von H. H. (hhinz)


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Harald W. schrieb:
> Die Herstellerfirmen von homöopathischen "Arzneimitteln" verdienen
> jedenfalls mit diesem Gefühl recht gut.

Die anderen Hersteller von Süßwaren sind neidisch.

von Peter D. (peda)


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Brüno schrieb:
> ich möchte eine Röhrenvorstufe mit zwei 6SN7 und ein paar
> Operationsverstärkern bauen.

Hast Du dafür mal den Schaltplan.

Setzt Du die Röhre vor den OPV, besteht die Gefahr von Mikrofonie und 
Brummeinstreuung. D.h. die Röhrenfassung muß auf Gummipuffer und eine 
Abschirmhaube über die Röhre.
Spezielle NF-Vorröhren (EF86, ECC83) sind eventuell besser geeignet.

Setzt Du die Röhre hinter den OPV, ist der Ausgang sehr hochohmig und 
wenig belastbar. Einen 16Ω Kopfhörer kann man damit nicht treiben.
Bestenfalls als Katodenfolger kann die Röhre einen Line-In treiben.

Egal, wie mans also dreht, bleibt das eine unpraktische Kombination.

von Daniel C. (dan1el)


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Brüno schrieb:
> ich möchte eine Röhrenvorstufe mit zwei 6SN7 und ein paar
> Operationsverstärkern bauen. Ich brauche also 300V mit rund 10mA für die
> Anoden, 6,3V mit 1,2A für die Heizung und +-15V mit weniger 100mA für
> die Operationsverstärker.
>
> Da das Ganze nur ein reines Spaßprojekt zum Basteln werden soll, möchte
> ich keine 100e Euros in Trafos und noch teurere Netzteilschaltungen
> stecken.

Lustiges und interessantes Projekt!

Habe mal etwas ähnliches mit einer ECC83 und einem OP aufgebaut (so eine 
Art regelbarer Universalverzerrer für alle Arten von Audiosignalen).
Später habe ich erfahren, dass Röhren wie ECC81 und ECC82 wohl deutlich 
besser mit "niedrigen" Spannungen auskommen und wohl auch schon bei 24V 
Anodenspannung und darunter beste Dienste leisten (deshalb sind sie wohl 
auch in NV-Gitarrenverzerrern sehr beliebt).

Die Anodenspannung ist 100V und wird aus einem kleinen 
230VAC-zu-24VAC-Netztrafo erzeugt. Der hat eine erhebliche Überspannung 
und erzeugt als Delon-Schaltung gleichgerichtet und an die 
Röhre/Anodenkreis angeschlossen ziemlich genau 100V DC bei ein paar mA 
Verbrauch (der Anodenwiderstand hat, glaube ich, 100k).
https://www.elektroniktutor.de/analogtechnik/an_pict/delon.png

Die Heizspannung wird mit einem 230VAC-zu-12VAC-Netztrafo erzeugt. Nach 
dem Gleichrichten hat man am Heizanschluss (von beiden Systemen in 
Reihe) ungefähr 14V. Um auf optimale 12,6V zu kommen, habe ich noch 
einen kleinen R von wenigen Ohm dazwischengeschaltet, an dem dann etwa 
1,4V abfallen.
Aus der selben Quelle wird auch der Operationsverstärker versorgt (für 
eine virtuelle Masse für den OP sorgt ein sym. Spannungsteiler mit 
Siebkondensator am unteren R an Minus-IN).
Das funktioniert alles sehr gut und zuverlässig.


Für höhere Spannungen kann man auch Trenntrafos verwenden, die sind in 
halbwegs kleinen Bauformen oft recht günstig. Wenn man einen mit 2x 
115VAC Ausgang nimmt, ist man etwas flexibler.

Mit Spannungskaskaden kann man auch höhere Spannungen erzeugen, wenn der 
benötigte Strom gering ist.
https://www.elektroniktutor.de/analogtechnik/vervielf.html



Auf jeden Fall aufpassen, dass die Schaltung immer spannungsfrei ist, 
wenn man daran arbeitet. Also hochohmigen Entladewiderstand parallel zu 
jedem Hochvoltelko, nachmessen ob Spannung wirklich weg, eine Hand 
hinterm Rücken und so.


Falls Fragen dazu, gerne!
Viel Erfolg beim Basteln :)

von Brüno (dominic_m833)


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Daniel C. schrieb:
> Habe mal etwas ähnliches mit einer ECC83 und einem OP aufgebaut (so eine
> Art regelbarer Universalverzerrer für alle Arten von Audiosignalen).

Sowas ähnliches soll es bei mir auch werden, siehe Anhang.

Der Tipp mit Tubeland war gut, ich hab mir da alles fürs Netzteil 
zusammengesucht :)

von Hans (ths23)


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Michael B. schrieb:
> denn DU lernst sowieso nichts mehr zu deinem falschen
> Weltbild dazu.
Wenn's der Laberkopp mein, dann muß das wohl so sein.

Michael B. schrieb:
> DU hast weder -10% Netzunterspannung noch Diodenspannungsabfall noch
> Ripple des Kondensators betrachtet, glaubst aber dass DU Bescheid
> weisst.
Wenn Du meinen Post Beitrag "Re: Netzteil für Röhrenvorstufe" 
gelesen hättest, dann wäre Dir aufgefallen das ich die -10% sehr wohl 
eingerechnet habe - 10,35V wären ca. -14%. Die Flußspannung der Dioden 
ist, zugegebenermaßen, mir allerdings durch die Lappen gegangen. Was den 
Ripple betrifft so kann man bei der geplanten Anwendung des TO, die wir 
ja nun mittlerweile kennen, von einem recht geringen Stromverbrauch der 
Schaltung ausgehen. Mit einer großzügigen Dimensionierung des 
Ladekondensators hinter dem Gleichrichter dürfte der allerdings 
ausreichend klein sein.

Allerdings habe ich mir mal die Mühe gemacht und gestern Abend mal ein 
paar kleine Tests gemacht.
Zuerst habe ich mir mal die Dropspannung von einer Handvoll 7812 
angeschaut. Lt. Dabla ist die ca. 2V bei 1A Last. Das habe ich in etwa 
so auch gemessen, allerdings geht die bei Strömen unter 100mA bei allen 
getesteten Reglern auf max. 1,5V zurück.
Dann habe ich mal einen einfachen Versuchsaufbau mit ein paar Teilen aus 
der Krabbelkiste gemacht. Alles recht simpel Trafo, 
Brückengleichrichter, Ladeelko (1000µF), Regler (7812) und einem 
Lastwiderstand. Dabei habe ich an folgenden Punkten die Spannungen 
gemessen:
- Ausgang Regler (linkes Instrument)
- Sekundärspannung am Trafo (2. Instrument von links)
- Spannung nach dem Brückengleichrichter am Ladeelko (3. Instrument von 
links)

Mit einem 4. Instrument habe ich den Strom durch den Lastwiderstand 
gemessen.

1.Messung mit einer Trafospannung von 10,3V (-14%). Da ist die Spannung 
am Reglerausgang  wie zu erwarten deutlich unter 12V. Allerdings wären 
die 11,2V für die Schaltung des TO wohl kein Problem. In der 2.Messung 
Trafospannung auf 10,8V (-10%), was eine Spannung von ca. 11,8V am 
Ausgang ergibt. Eine 3.Messung erfolgte mit einer Trafospannung von 
11,5V (ca. -4%). Am Brücken gleichrichter liegen jetzt ca. 14V an womit 
der Regler die 12V (das getestete Exemplar 12,1V) einregelt. Die bleiben 
von nun an auch konstant, wie eine 4. Messung mit einer Trafospannung 
von 12V zeigt. Dies ändert sich auch nicht mehr.
Die Bilder mit den Messungen habe ich mal angehangen.

Natürlich ist die Schaltung mit dem 12V Trafo nicht optimal, das steht 
außer Frage und für ein kommerzielles Projekt würde man dies auch nicht 
so machen. Für so ein (NF-) Verstärkerprojekt, wie das des TO, 
funktioniert das aber durchaus ausreichend gut.
Die 12V hatte ich wegen der Röhrenheizung vorgeschlagen, da sind die 15V 
der Orginalschaltung einfach zu viel.

von Michael B. (laberkopp)


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Hans schrieb:
> . In der 2.Messung Trafospannung auf 10,8V (-10%), was eine Spannung von
> ca. 11,8V am Ausgang ergibt

Und das rms gemessen, die Spannungseinbrüche gehen deutlich tiefer, 
sieht man aber nur im Oszilloskop, und man wird das in Audioschaltungen 
als Brummen hören.

Hans schrieb:
> Wenn's der Laberkopp mein, dann muß das wohl so sein.

q.e.d.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Marcel V. schrieb:
> Du wirst lachen, aber vom subjektiven Gefühl her betrachtet,
> funktioniert das wirklich!

Messen läßt sich der Unterschied durchaus am Verstärkerausgang. Aber bei 
den MP3-Konserven, die jedermann heutzutage konsumiert, ist das egal.

von Hp M. (nachtmix)


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Hans schrieb:
> Aus einer 12V Wicklung bekomme ich
> rechnerisch eine Gleichspannung von 16,9V (12x1,41). Das reicht locker.

Ach, du hast also einen der seltenen Gleichstromtrafos?

Ich müsste leider gewöhnliche Gleichrichter verwenden, und da kommt 
immer weniger raus, als man reinsteckt.

von Karl B. (gustav)


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Die Spannungen am Elko sind nicht mehr klar einer Kurvenform 
zuzurechnen. Am ehesten Dreieck. Aber je nach Belastung ändert sich das 
auch. Der Trafo spielt da auch eine Rolle wegen des 
Stromflusswinkel-Verhaltens.
Wie gesagt, am besten einen Versuchsaufbau starten und die tatsächlichen 
Spannungen /Ströme feststellen.

ciao
gustav

von Daniel C. (dan1el)


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Brüno schrieb:
> Sowas ähnliches soll es bei mir auch werden, siehe Anhang.

Schön, dass du deinen Schaltplan hier gepostet hast!
https://www.mikrocontroller.net/attachment/650434/6SN7.PNG

Was bei dir U2 ist (erste Stufe), habe ich mit einer halben ECC83 
realisiert.
R4 ist bei mir ein Poti (Gain-Regler), mit dem man die Befeuerung der 
zweiten Stufe (andere Hälfte der ECC83) einstellen kann.

Die dritte Stufe (bei dir U3) ist bei mir als OP-Impedanzwandler 
ausgeführt. Davor sitzt noch ein ziemlicher Spannungsteiler, der die 
hohe NF-Ausgangsspannung der Röhre wieder halbwegs auf Line-Pegel 
bringt.

Der Katodenkondensator (bei dir C3) ist bei mir per 12-Fach-Schalter in 
der Kapazität wählbar, damit kann man die Bassverstärkung einstellen. Je 
stärker verzerrt, um so weniger Bass wird benötigt, sonst Grummelsound 
:)


Mikrofonieprobleme durch die Röhre konnte ich im normalen Betrieb nicht 
feststellen (habe allerdings auch nie gegen das Glasgehäuse geschnippt 
oder so und habe das auch nicht vor).

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