Ich habe mal einen Frage zu diesem Überspannungsschutz der in der Regel direkt auf den Kupferschienen montiert ist (Rote Einheit von Dehn). Wir hatten im Urlaub eine Ferienwohnung, wo das so der Fall war, es gab an einem Tag ein Gewitter wo es im Umkreis von einigen km auch Blitzeinschäge gab. Es gab dann immer wieder kurze Stromausfälle ca. 1 Sekunde, also TV ging kurz aus und wieder an..... Mich würde es interessieren, meint ihr das kommt so vom Stromversorger, das da kurz eine Schutzeinrichtung anspricht oder könnte das durch den Überspannungsschutz im Haus verursacht worden sein, das der vielleicht kurz durchbricht und die Spannung dann soweit runterzieht, das die Geräte kurz ausgehen. Da sind ja meist diese Gasentladungsableiter drin, muss da die Spannung auf 0V absinken das der Funke gelöscht wird oder ist das eher so das dies schon oberhalb von 260V erlischt.
Lichtbögen haben einen sehr geringen Innenwiderstand. Wenn durch Überspannung ein Lichtbogen gezündet wurde, fällt die Spannung daher stark ab. Thomas schrieb: > Da sind ja meist diese Gasentladungsableiter drin, muss da die > Spannung auf 0V absinken das der Funke gelöscht wird Das passiert bei Wechselspannung normalerweise 50 mal pro Sekunde. Gleichspannung (z.B. von Solarzellen oder E-Fahrzeugen) ist an diesem Punkt viel schwieriger zu handhaben.
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Wohl eher nicht ;-)) Die kleinen Dinger würden ja dann den Ortsnetztrafo "kurzschließen"; diese Energie würde die Ableiter (und ihr Umfeld) pulverisieren. Die Ableiter schließen tatsächlich nur die Überspannung oberhalb der Ansprechspannung kurz. Da diese Überspannung praktisch nur in Impulsform vorkommt (bei blitzinduzierten ÜS im µs Bereich) ist die Energie darin dann beherrschbar. Deine beschriebenen Ausfälle müssen daher von Schutzorganen kommen die "weiter vorn" in der Lieferkette stehen und von ihrer physischen Größe her für so etwas geeignet sind.
Thomas schrieb: > Da sind ja meist diese Gasentladungsableiter drin Thomas R. schrieb: > Die Ableiter schließen tatsächlich nur die Überspannung oberhalb der > Ansprechspannung kurz. Das trifft nicht auf Gasableiter zu. "Anders als bei anderen Überspannungsableitern (Suppressordioden, Varistoren) sinkt also die Klemmenspannung gegebenenfalls weit unter die Nennspannung ab, was bei Netzanwendungen einem Kurzschluss gleichkommt." "Während der Strom nach dem Ansprechen fließt, stellt sich eine Brennspannung von weniger als 25 Volt" "Anwendungen: Blitzschutz an Netzanschlüssen, auch in Überspannungsschutz-Zwischensteckern oder -Steckdosenleisten. Sie führen hier beim Ansprechen zur Auslösung der vorgeordneten Sicherung." https://de.wikipedia.org/wiki/Gasableiter
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Thomas schrieb: > Da sind ja meist diese Gasentladungsableiter drin, muss da die Spannung > auf 0V absinken das der Funke gelöscht wird oder ist das eher so das > dies schon oberhalb von 260V erlischt. Lichtbögen haben einen negativen differentiellen Widerstand: Wenn die einmal gezündet sind, erzwingen sie eine ziemlich niedrige Spannung (bei den Wohnungs-Gasentladern 10 bis 30 V), solange die Quelle ihnen genug Strom dafür liefert.
Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > "Anders als bei anderen Überspannungsableitern (Suppressordioden, > Varistoren) sinkt also die Klemmenspannung gegebenenfalls weit unter die > Nennspannung ab, was bei Netzanwendungen einem Kurzschluss gleichkommt." Gut zitiert, nur inhaltlich nicht verstanden. Nach wenigen Millisekunden ist es vorbei mit der Leitfähigkeit des Gasableiters zumal der Nulldurchgang der Netzspannung der Entladung den Boden unter den Füßen weg zieht.
Rainer W. schrieb: > Gut zitiert, nur inhaltlich nicht verstanden. > Nach wenigen Millisekunden ist es vorbei mit der Leitfähigkeit des > Gasableiters zumal der Nulldurchgang der Netzspannung der Entladung den > Boden unter den Füßen weg zieht. Das habe ich doch geschrieben! Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: >> Da sind ja meist diese Gasentladungsableiter drin, muss da die >> Spannung auf 0V absinken das der Funke gelöscht wird > Das passiert bei Wechselspannung normalerweise 50 mal pro Sekunde.
Rainer W. schrieb: > Nach wenigen Millisekunden ist es vorbei mit der Leitfähigkeit des > Gasableiters zumal der Nulldurchgang der Netzspannung der Entladung den > Boden unter den Füßen weg zieht. Nö, der brennt weiter, bzw. zündet dann so ab 25V! Deswegen haben diese auch eine Sicherung in Serie. Naja, sollten sie haben.
Aber wir sind uns einig daß die kleinen Dinger NIEMALS den Strom eines Ortsnetztrafos aushalten bzw dessen Ausgangsspannug auf nahe Null ziehen können? Klar werden die Überlastschutzorgane in den ÜSS dann hoffentlich ansprechen ;-))
Thomas R. schrieb: > Aber wir sind uns einig daß die kleinen Dinger NIEMALS den Strom eines > Ortsnetztrafos aushalten Ja Bei uns gibt es große Sicherungen am Hauseingang, dahinter Stromzähler und jeweils 3 Schmelzsicherungen pro Wohnung. Erst dahinter kommen die Verteilerkästen der Wohnungen, von denen einige mit Überspannungs-Schutz Bausteinen ausgestattet sind. By the way: Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > Das passiert bei Wechselspannung normalerweise 50 mal pro Sekunde. Der aufmerksame Leser (Typ Erbsenzähler) mag bemerkt haben, dass es normalerweise 100 mal pro Sekunde passiert.
Kurzunterbrechung (KU) zur Löschung vom Folgelichtbogen nach Blitzüberschlag. https://www.vde.com/resource/blob/987854/c3fa573a6477155ee3ca626cade07658/richtlinien-fuer-ku-in-elektrischen-netzen-data.pdf
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Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > Das passiert bei Wechselspannung normalerweise 50 mal pro Sekunde. 100x pro Sekunde gibt es einen Nulldurchgang. Manchal ist der Libo ausreichend um nach einen Nulldurchgang noch ein paar mal wieder zu zuenden.
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So ein anständig ionisierter Plasmakanal lässt sich von ein paar Nulldurchgängen nicht beeindrucken. Er verlöscht dort nur, wenn er ausreichend lang geworden ist. https://www.youtube.com/watch?v=5H2WkO7VQm0
Thomas R. schrieb: > Aber wir sind uns einig daß die kleinen Dinger NIEMALS den Strom eines > Ortsnetztrafos aushalten bzw dessen Ausgangsspannug auf nahe Null ziehen > können? Was die Spannung angeht: Die sinkt am Trafo natürlich nicht merklich. Dennoch ist sie am Lichtbogen so gering wie gesagt, das kann man auch messen. Der Rest der Spannung fällt dann eben auf der Leitung dazwischen ab.
ok, vielen dank, denke das scheint also eher durch diese KU zu entstehen als durch den Überspannungsschutz.
Thomas schrieb: > ok, vielen dank, denke das scheint also eher durch diese KU zu > entstehen > als durch den Überspannungsschutz. Auf jeden Fall.
Thomas schrieb: > Wir hatten im Urlaub eine Ferienwohnung, Lange Freileitung? Mancher Bauernhof am Ende der Welt ist so schlecht angeschlossen, dass die lange, dünne Zuleitung eine Art "Vorwiderstand" sein könnte?
Thomas R. schrieb: > Aber wir sind uns einig daß die kleinen Dinger NIEMALS den Strom eines > Ortsnetztrafos aushalten bzw dessen Ausgangsspannug auf nahe Null ziehen > können? Wenn so ein Trafo auf der letzten Meile mit 630kVA einen Kurzschlussstrom von rund 100kA hat, deshalb die NH-Sicherung ein Auschaltvermögen (IEC) von 120kA können muss, so ein kleiner Überspannungsableiter 20...40kA kann, dann hätten zehn Häuser damit hinter so einem Trafo zusammen bereits 200...400kA. Daher könnten die Dinger die Ausgangsspannung durchaus nahe Null ziehen. Wenn also zehn davon sich die vielen Kilo an Ampers fair aufteilen würden, würden diese das ungefähr 3 bis 5ms aushalten, also weniger als eine Halbwelle lang.
das war in Griechenland, der Ortstrafo war etwa 150 Meter weiter.
Lu schrieb: > Lange Freileitung? Mancher Bauernhof am Ende der Welt ist so schlecht > angeschlossen, dass die lange, dünne Zuleitung eine Art "Vorwiderstand" > sein könnte? Ich habe weder Freileitung noch Überspannungsschutz, aber trotzdem alle paar Monate kurze Netzwischer. Nicht in einem fernen Land, sondern in Niedersachsen.
Manfred P. schrieb: > Nicht in einem fernen Land, sondern in > Niedersachsen. Also doch in einem fernen Land.
H. H. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Nicht in einem fernen Land, sondern in >> Niedersachsen. > Also doch in einem fernen Land. Kommt drauf an, der Süden Deines (Bollene) lässt sich mit 12h im Auto erreichen. Kurz nebenan wird übrigens ganz viel Strom erzeugt, woher ich das wohl weiß ..
Manfred P. schrieb: > H. H. schrieb: >> Manfred P. schrieb: >>> Nicht in einem fernen Land, sondern in >>> Niedersachsen. >> Also doch in einem fernen Land. > > Kommt drauf an, der Süden Deines (Bollene) lässt sich mit 12h im Auto > erreichen. Das ist doch noch weit im Norden. > Kurz nebenan wird übrigens ganz viel Strom erzeugt, woher ich > das wohl weiß .. Das hat dir der Teufel verraten!
Manfred P. schrieb: > Kurz nebenan wird übrigens ganz viel Strom erzeugt, ... und das auch noch aus (fast) CO2-neutralen Energieträgern.
Dieter D. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Kurz nebenan wird übrigens ganz viel Strom erzeugt, > > ... und das auch noch aus (fast) CO2-neutralen Energieträgern. ??? nonsens² Bei Gewittern kommt es bei Freileitungen (20kV, 30kV, ...) meist zu Überschlägen an Isolatoren oder Ableitern. Dann wird die betroffene Leitung auf beiden Seiten kurz abgetrennt, der Lichtbogen verlischt und nach einigen 100ms wird wieder zugeschaltet in der Hoffnung, dass alles wieder OK ist. Das nennt sich KU (Kurzunterbrechung) und ist auf der 20kV Ebene 3-phasig, und auf Übertragungsebene auch 1-phasig (jeder Pol hat einen eigenen Antrieb).
Giovanni schrieb: > ??? nonsens² Es war längst alles geklärt, dann wurde etwas gescherzt, und schließlich kam noch Dieter.... Man sollte einen Exorzisten hinzuziehen.
H. H. schrieb: > Das hat dir der Teufel verraten! Lies mal Rumpelstilzchen. H. H. schrieb: > Man sollte einen Exorzisten hinzuziehen. Bumerang.
Giovanni schrieb: > Bei Gewittern kommt es bei Freileitungen (20kV, 30kV, ...) meist zu > Überschlägen an Isolatoren oder Ableitern. Schau Dir mal die Brennspannung vom LiBo am Überspannungsbuegel an im Hinblick darauf, was Sekundaerseitig am Trafo als Puls herauskommt.
Dieter D. schrieb: > Schau Dir mal die Brennspannung vom LiBo am Überspannungsbuegel an im > Hinblick darauf, was Sekundaerseitig am Trafo als Puls herauskommt. Mist, ich hatte den Speicheroszi wieder zu spät eingeschaltet! Was kommt raus? U? Dauer? Bilder? Das Spannungspulsproblem beim Freileitungseinschlag sehe ich nicht im anschließenden Kurzschlußlichtbogen, sondern in der Überspannung beim Blitzeinschlag davor.
Wolf17 schrieb: > Was kommt raus? Bei dem Überspannungselement handelt es sich um ein V-formigen Überspannungsableiter im Hochspannungsnetz von 110kV. Wenn der Blitz einschlagen sollte, dann zündet in der Nähe von 1MV an der Schmalstelle ein LiBo, der dann das V der Stäbe hochwandert und dann abreißt. Der Spike bis zum Zünden geht im Netz hoch bis in die Nähe von 2kV und bricht sofort wieder zusammen. Daher sollten die Windungen einer kleinen Netzdrossel vor einem Kondensator nicht zwischen 1 bis 2kV bereits durchschlagen. Moderne Schaltschränke von Hausinstallationen nach neuer Norm haben allerdings bereits Überspannungsableiter.
Dieter D. schrieb: > zündet in der Nähe von 1MV an der Schmalstelle... > Der Spike bis zum Zünden geht im Netz hoch bis in die Nähe von 2kV und > bricht sofort wieder zusammen. Die Überspannungspulsdauer beim 8/20µs Blitz bis 1MV erreicht ist, wird dann im Niederspannungsnetz <8µs mit 2kVp bleiben. Also 2kVp bei Einschlag in das 110kV Netz. Aufgrund des Trafoverhältneses 110/20kV zu 380/20kV, ist die Pulsspannung dann entsprechend keiner bei Einschlag in das 380kV Netz? Und 5x so groß bei Einschlag ins 20kV Netz? Sollten die Trafoinduktivitäten solche kurze Pulse nicht stärker dämfen als wie das rechnerische Übersetzungsverhältnis?
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Wolf17 schrieb: > Sollten die Trafoinduktivitäten solche kurze Pulse nicht stärker dämfen > als wie das rechnerische Übersetzungsverhältnis? Die sekundärseitig induzierte Spannung ist um so höher je höher dI/dt primärseitig ist. Und primärseitiges dI/dt ist halt bei 1MV entsprechend höher als bei 110kV. Die Trafoinduktivitäten bewirken aber durch die Anstiegszeiten, dass der Großteil der Leistung vor dem Trafo bleibt und dort über die Bügel abfackelt.
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