Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Aktive Kühlung mit was befüllen?


von Christian S. (chris02)


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Hallo zusammen,

womit befüllt man eine aktive Wasserkühlung?
Habe ein IPL (Haarentfernungsgerät) instand gesetzt, bei dem die 
Schläuche porös waren, weswegen das Kühlwasser ausgetreten ist.

Das Kühlsystem kühlt einmal den IGBT und fließt auch durch den Kopf, in 
dem der Laser sitzt, der den Lichtimpuls macht. Ansonsten ist noch ein 
Wämretauscher verbaut.

Nun habe ich das Kühlsystem mit normalem Leitungswasser befüllt. Wir 
haben sehr weiches Wasser (3°Dh) und es ist noch ein Wasserfilter in dem 
Kühlkreislauf verbaut.

Können sich bei normalen Wasser Algen o.ä. bilden und ich sollte es 
anderweitg befüllen?

Danke & Gruß
Christian

von Michael B. (laberkopp)


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Man könnte bei Wasserkuhlung schlussfolgern, dass Wasser als 
Kühlflüssigkeit verwendet wird.

Weiches Wasser gilt aber als aggressiv, besser abgekochtes verwenden.

Im Auto ist zusätzlich Frostschutz drin, der nicht nur dem Frostschutz 
dient  der bei deinem Gerät sicher überflüssig ist,.sondern noch 
Korrosionsinhibitoren enthält und die Kühlwirkung verbessert.

Man könnte ja mal den Hersteller fragen, wofür er sein System ausgelegt 
hat.

von Mat (matza)


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Ich kenne nur Anlagen (sind wahrscheinlich größer als dein 
Haarentfernungsgerät) die eine Wasser Glykol Mischung verwenden, um den 
Gefrierpunkt nach unten zu drücken. Das soll nicht heißen, dass es nicht 
vielleicht auch etwas anderes gibt. Welches Glykol mit welchem 
Mischverhältnis verwendet wird hängt vom Hersteller ab.

Achtung, das Zeug ist schmierig und wassergefährdend und darf nicht 
einfach so entsorgt werden.

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Glycol allein ist ein Naturstoff und nicht wassergefährdend, ein 
Korrosionsinhibitor warscheinlich schon.
Wenn man weniger als 5 % reines Glycol in Wasser verwendet, ist das nach 
1 Jahr nicht mehr pumpbar, weil es sich in eine dicke Schimmelpampe 
verwandelt hat...
Ein Laser braucht aber keinen Frostschutz, also weglassen.

von H. H. (hhinz)


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von Mat (matza)


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Werner H. schrieb:
> Glycol allein ist ein Naturstoff und nicht wassergefährdend, ein
> Korrosionsinhibitor warscheinlich schon.

Glykol gehört zur Wassergefährungsklasse 1.

> Wenn man weniger als 5 % reines Glycol in Wasser verwendet, ist das nach
> 1 Jahr nicht mehr pumpbar, weil es sich in eine dicke Schimmelpampe
> verwandelt hat...

Sag das Mal den Anlagen die bei uns seit über 15 Jahren laufen.

> Ein Laser braucht aber keinen Frostschutz, also weglassen.

Wahrscheinlich ist das so.

Zusammengefasst lässt sich also sagen: Hersteller fragen

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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von Re D. (Gast)


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Ich würde Frostschutz aus dem Auto verwenden. Kenne es von anderen 
Anwendungen, wo es auch nicht frostsicher sein muss, aber keine Algen 
wachsen sollten.

von Rainer W. (rawi)


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Werner H. schrieb:
> Glycol allein ist ein Naturstoff und nicht wassergefährdend, ein
> Korrosionsinhibitor warscheinlich schon.

Rohöl ist auch ein Naturstoff - das ist kein Argument für nicht 
wassergefährdend.

Werner H. schrieb:
> Ein Laser braucht aber keinen Frostschutz, also weglassen.

Das kommt wohl sehr darauf an, unter welchen Bedingungen die Dinger 
transportiert werden. Nicht in jedem Container oder LKW sind es auf 
jeder Route dieser Welt komfortable 20°C.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Bradward B. schrieb:
> Es gibbet Wasserzusätze:
> https://www.caseking.de/wasserkuehlung/komponenten/wasserzusaetze

So ein Zeug für PC-Wasserkühlungen hätte ich jetzt auch genommen.

Oliver

von H. H. (hhinz)


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Oliver S. schrieb:
> So ein Zeug für PC-Wasserkühlungen hätte ich jetzt auch genommen.

Ist nix anderes als das Zeug fürs Auto.

von Frank O. (frank_o)


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Nimm VE-Wasser und G12 oder G12++, G13.
Mischung 40/60.
Da ist das Aluminium optimal geschützt.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Frank O. schrieb:
> Nimm VE-Wasser und G12 oder G12++, G13.
> Mischung 40/60.
> Da ist das Aluminium optimal geschützt.

G13 würde ich nicht nehmen, das ist schon spezieller, auf Glycerin-Basis 
und man ist mehr oder weniger wieder davon abgekehrt. Dem Rest stimme 
ich Dir zu, wäre auch meine erste Wahl.

von Frank O. (frank_o)


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Im Grunde ja. Aber ich denke bei meinem PC würde ich das nehmen, was ich 
für mein Auto da habe. Was aber in meinem Fall sowieso passen würde.
Wichtig ist nur, einmal mit VE durchspülen. Egal welcher Hersteller oder 
welche der beiden Grundguppen, der Korrosionsschutz ist heute 
ausgezeichnet. Und wenn man VE nimmt, ist die Gefahr sowieso schon 
einmal halbiert.
Aber viel wichtiger ist, daß es VE-Wasser ist. Damit ist, bei 
Undichtigkeiten, die Kurzschlussgefahr nicht so groß.

: Bearbeitet durch User
von Re D. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Ist nix anderes als das Zeug fürs Auto.

Sicher viel teurer.

von Frank O. (frank_o)


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Re D. schrieb:
> Sicher viel teurer.

Ist immer so.

Wollte bei einem Motorrad andere Federn einbauen und hatte nach 
"Gabelöl" geguckt. Für den einen Liter hätte ich einen 20 Liter Kanister 
Hydrauliköl kaufen können.

von Thomas R. (thomasr)


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Wenn es doch nur um den Schutz vor Algen geht: Wasserbettkonditionierer 
bzw. den Hauptinhaltsstoff davon Benzalkoniumchlorid

von Marc X. (marc_x)


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Ich würde beim Hersteller des Lasers nachfragen, Haarentfernung hört 
sich nach Nd.YAG an, bei meinem Nd.YAG ist im Primärkreislauf nur 
DI-Wasser zulässig und muss von Zeit zu Zeit zusammen mit dem 
Deionisationsfilter getauscht werden.

von Carypt C. (carypt)


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Danklorix wird ja wohl dem Trinkwasser zur Entkeimung zugefügt. Aber ich 
hab nichts gesagt.

von H. H. (hhinz)


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Carypt C. schrieb:
> Danklorix wird ja wohl dem Trinkwasser zur Entkeimung zugefügt.

Nein.

von Thomas R. (thomasr)


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Danklorix ganz bestimmt nicht (Markenname!), allenfalls 
Natriumhypochlorit. Und das auch nur zur Rohrreinigung, also 
vorübergehend.

von Michi S. (mista_s)


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Carypt C. schrieb:
> Danklorix wird ja wohl dem Trinkwasser zur Entkeimung zugefügt.

Danklorix schon mal ganz sicher nicht, Natriumhypochlorit zumindest in 
Mitteleuropa nur kurzzeitig, anderswo mag die gustatorische Belastung 
des Trinkwassers mit Chlorverbindungen ggf. auch von Dauer sein; mag man 
dann halt eher nicht mehr trinken.

> Aber ich hab nichts gesagt.

Das stimmt, nur geschrieben; aber auch davon wenig erhellendes.

Werner H. schrieb:
> Glycol allein ist ein Naturstoff

Quecksilber, Arsen, Botulinumtoxin oder Ebola-Viren ebenfalls...

> und nicht wassergefährdend

Mag sein oder nicht - folgt jedenfalls sicher nicht aus Deiner Prämisse.

von Hmmm (hmmm)


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Marc X. schrieb:
> Ich würde beim Hersteller des Lasers nachfragen, Haarentfernung hört
> sich nach Nd.YAG an,

Nein, gar kein Laser. IPL-Geräte verwenden hochgezûchtete 
Xenon-Blitzlampen und sind (auch) für die Nutzung zu Hause gedacht.

Beim Arzt gibt es mehrere Verfahren, je nach Farbe von Haut und zu 
entfernenden Haaren. Nd.YAG ist dabei, aber auch Diodenlaser.

von Armin X. (werweiswas)


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Suche mal nach hkf15 oder ähnlich.
Damit kommst Du auf Kühlflüssigkeiten für Schweißgeräte bei denen am 
Kühlkörper unter Umständen andere Polaritäten anliegen als am Brenner 
oder dem Schlauchpaket.
Der "Trick"dahinter ist eine möglichst geringe Leitfähigkeit welche auch 
verhindert, dass unterschiedliche Werkstoffe im Kühlkreis Probleme 
bereiten.
Das habe ich auch in meiner Eigenbaustromsenke drin in der Kupfer, 
Edelstahl und Aluminium im Kreislauf vorhanden sind.
Mit dem Grünen glykolhaltigen Kühlmittel aus der KFZ-Welt gab es zuvor 
irgendwelches kristallines Zeugs das im Kleislauf mitschwamm. Seit dem 
klaren Kühlmittel aus der Schweißgerätewelt ist Ruhe.

von Thomas R. (thomasr)


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Armin X. schrieb:
> Suche mal nach hkf15 oder ähnlich.
> Damit kommst Du auf Kühlflüssigkeiten für Schweißgeräte bei denen am
> Kühlkörper unter Umständen andere Polaritäten anliegen als am Brenner
> oder dem Schlauchpaket.
> Der "Trick"dahinter ist eine möglichst geringe Leitfähigkeit welche auch
> verhindert, dass unterschiedliche Werkstoffe im Kühlkreis Probleme
> bereiten.

Ist aber auch nur Ethylenglykol mit destilliertem Wasser ;-))

von Armin X. (werweiswas)


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Funktioniert aber in jedem Fall besser als viele Gemische die in 
Automotoren verwendet werden.

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