Hallo, wie ist eure Erfahrung, werden bei euch Führungspositionen eigentlich ausschließlich nach den geforderten Fähigkeiten und Berufserfahrung besetzt? Also überwiegend mit externen Bewerbern, deren Bewerbungen möglichst anonymisiert wird, damit die Entscheidungsträger nicht von Name, Alter, Geschlecht, Aussehen usw. beeinflusst werden? Vielleicht mit Einstellungstests? D. h. werden die Positionen mit Menschen besetzt, welche ihre Führungsaufgabe gut bewältigen? Oder, werden die Positionen auch nach anderen Kriterien unter der Hand vergeben? Diese sind bspw.: 1) Auszeichnung: Ein Mitarbeiter erhält eine Führungsposition für eine besondere Leistung, z. B. ein Vertriebler, der einen Großauftrag an Land gezogen hat. Allerdings ist er eben leidenschaftlicher Vertriebler und fühlt sich in einer Führungsposition unwohl. Das Unternehmen verliert so einen ausgezeichneten Vertriebler und erhält dafür einen schlechten Manager. 2) Aufbau/Verbesserung einer Geschäftsbeziehung: Es wird enge Verwandtschaft einer Führungskraft eines anderen Unternehmen oder staatlichen Einrichtung eingestellt, welche zwar für die Führungsaufgabe ungeeignet ist, man erhofft sich jedoch Vorteile aus der vermeintlich direkten Beziehung. 3) Vererbung des Amtes: Die Nachkommen einer Führungskraft bekommen beim gleichen Unternehmen bevorzugt einen Ausbildungsplatz, duales Studium, Praktikum oder Direkteinstieg nach dem Studium trotz fachlicher Unterlegenheit. Man kann ja schließlich erwarten, dass er bei den Eltern optimale Voraussetzungen hat und die fachlichen Unzulänglichkeiten schnell aufholt... Außerdem gehört es sich ja nicht, Sohn/Tochter einer begabten Führungskraft abzulehnen. Man kann ja zur Not mit Nachschulungen etc. noch etwas daraus machen. Ich habe den Verdacht, dass in den letzten Jahrzehnten immer häufiger diese 3 Wege zur Fehlbesetzung gegangen werden. Ist das eher ein Gefühl oder habt ihr das konkret erlebt/mitbekommen?
Stefan H. schrieb: > Ich habe den Verdacht, dass in den letzten Jahrzehnten immer häufiger > diese 3 Wege zur Fehlbesetzung gegangen werden. Ist das eher ein Gefühl > oder habt ihr das konkret erlebt/mitbekommen? Dein Verdacht rührt nur davon, dass du nicht mehr dumm und jung bist. Aber "Fehlbesetzung" gibt es nicht! Die ganzen Zustände gab es schon bei den alten Römern. Also nix Neues unter der Sonne.
> Ist das eher ein Gefühl > oder habt ihr das konkret erlebt/mitbekommen? Kalter Kaffee, siehe Peter-Prinzip: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip
Je mehr Hierarchieebenen, desto Peter.
Wenige Hierarchieebenen zu haben reduzieren jedoch die Aufstiegschancen. Die meisten bleiben dann ihr Leben lang unten hängen. Wollt ihr das wirklich? 😜
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Kommt drauf an, worauf es einem ankommt. Wenn für einen das Leben nur aus "oben" oder "unten" besteht, ist man wohl so strukturiert, daß man Hierarchien benötigt, um sich etwas beweisen zu können oder wozu auch immer. Diese Denkweise hilft enorm beim "Petern", wie die finale Steigerungform des ganzen auch deutlich zeigt: Die führende Null.
(prx) A. K. schrieb: > Die meisten bleiben dann ihr Leben lang unten hängen. Wollt ihr das > wirklich? Ich fühle mich unten wohl. Werde gut bezahlt, habe selten Stress, und bin nur für meinen eigenen Scheiss verantwortlich. Für ein Haus und jedes Jahr in den Urlaub zu fliegen reicht das Gehalt nicht, aber das brauche ich auch nicht, um zufrieden zu sein.
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Harald K. schrieb: > Kommt drauf an, worauf es einem ankommt. Viele schielen aufs Geld. Das ist traditionell mit Aufstieg verknüpft, besonders bei formellen Tarifen. Eine Folgerung aus dem Peter-Prinzip ist demnach eine positive Korrelation von Unfähigkeit und Einkommen. :)
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Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > Für ein Haus und jedes Jahr in den Urlaub zu fliegen reicht das Gehalt > nicht, aber das brauche ich auch nicht, um zufrieden zu sein. Doch, das brauchst du, du weisst es nur noch nicht und lässt dich gerne ausbeuten.
Cha-woma M. schrieb: > Also nix Neues unter der Sonne. Stefan H. schrieb: > diese 3 Wege zur Fehlbesetzung In den letzten Jahren ist das schon schlechter geworden. Zusätzlich zu dem vorhandenen Petersprinzip kommen noch die Quotenschäden hinzu. D.h. Du darfst das ändern in "diese 4 Wege zur Fehlbesetzung".
Bei der Besetzung von Führungspositionen hat jedes Unternehmen seine Eigenheiten ... Ein paar Aspekte: In einem Familienunternehmen hilft es immer, Familienmitglied zu sein. Von aussen wird gerne eingestellt, wenn alte Zöpfe im Unternehmen abgeschnitten werden sollen. Intern nachbesetzt wird gerne, wenn Kontinuität wichtig ist. In Konzernen hilft es (etwas), wenn man auf Statussymbole steht - nicht zu viel, aber doch etwas ... weil Konzerne halt vor allem mit Gehalt und Status motivieren können. Grundsätzlich sollte ein Kandidate auch dahingehend überzeugen können, dass er unbedingt die Führungsaufgabe haben will und auch bereit ist, dafür sehr viel Einsatz zu bringen (Zitat aus den 90ern aus einem Großkonzern: "Wer als Abteilungsleiter noch nicht geschieden ist, hat sich nicht für die Firma eingesetzt"). Grundsätzlich ist es aber auch so, dass eine Führungskraft nicht nur tolle Themen auf den Tisch bekommt, sondern vor allem Mist, Stinkefälle und Themen, die nicht unbedingt Spass machen. Nur als Beispiel: Aufgabenstellungen und Budgets passen oft überhaupt nicht zusammen. Da hat die Führungskraft eigentlich von Anfang an schon verloren - und bleibt trotzdem im Amt, wenn die noch höhere Führung der Ansicht ist, dass das Resultat eigentlich trotz gewisser Budgetüberzüge recht brauchbar ist. Wobei das sehr vom Unternehmen abhängt, was von der noch höheren Führung toleriert wird und was nicht ... Und ein Kandidat muss in der Regel auch die zukünftigen Chefs davon überzeugen, dass er sie immer gut aussehen lassen wird - unbequeme Mitarbeiter, die einen bei Bedarf noch vor Drtten blamieren, hat niemand gerne. Untergebene dazu zu bewegen, hart zu arbeiten und die gewünschten Ergebnisse zu liefern (beides wird in der Regel verlangt) - kann auch nicht jeder. In Konzernen kommt noch die interne Führungsnachwuchsentwicklung dazu. Da braucht dann jemand unbedingt ein paar Jahre (häufig 3) in der Rolle xyz oder Erfahrung in einem anderen Unternehmensteil oder muss für den weiteren Aufstieg im Konzern ins Ausland gehen oder ... Solche Bewerber müssen dann häufig bevorzugt werden. Nur so als Einstieg in das Thema ... Ob man das dann unbedingt will, bleibt jedem selber überlassen.
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(prx) A. K. schrieb: > Die meisten bleiben dann ihr Leben lang unten hängen. Wollt ihr das > wirklich? 😜 Bevor die Idioten nicht nur über mir sondern auch unter mir sind... Wenn man gut genug ist kann man auch "unten" einiges an Geld und Benefits rausholen.
Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > Werde gut bezahlt, vs > Für ein Haus und jedes Jahr in den Urlaub zu fliegen reicht das Gehalt > nicht Was denn nun? Stefan H. schrieb: > Führungspositionen eigentlich > ausschließlich nach den geforderten Fähigkeiten Yepp! Ausschließlich danach. Was auch immer die geforderten Fähigkeiten sind ;-)
Michael schrieb: >> Führungspositionen eigentlich >> ausschließlich nach den geforderten Fähigkeiten > Yepp! > Ausschließlich danach. > Was auch immer die geforderten Fähigkeiten sind ;-) Sieht man ja überall, vor allem in der Politik! BUAAAAHHHHHHH P S Ich hab die Ironie schon verstanden.
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(prx) A. K. schrieb: > Wenige Hierarchieebenen zu haben reduzieren jedoch die Aufstiegschancen. > Die meisten bleiben dann ihr Leben lang unten hängen. Wollt ihr das > wirklich? 😜 Und genau das ist der Grund, warum große Unternehmen nicht funktionieren. Economy of Scale funktioniert (vielleicht) in der Produktion, aber nicht in der Verwaltung aka Management.
Kolja L. schrieb: > Und genau das ist der Grund, warum große Unternehmen nicht > funktionieren. Sie funktionieren nicht? Dafür scheinen sie aber verdammt viel Geld zu verdienen.
Mark B. schrieb: > Dafür scheinen sie aber verdammt viel Geld zu > verdienen. Ich sage lieber, sie bekommen verdammt viel Geld. Dann muß man nicht darüber nachdenken, ob sie es auch wirklich verdient haben. Verdienst klingt zu sehr danach, daß sie auch eine adäquate Gegenleistung erbringen würden. Was jemand bekommt und was er aber verdient hätte, unterscheidet sich oft doch erheblich (in beide Richtungen). In hoher Position ist das, was einer bekommt, auch einfach nur das, was er sich nimmt. Man kann daher gut sagen, sie nehmen verdammt viel Geld ein.
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Kolja L. schrieb: > der Grund, warum große Unternehmen nicht > funktionieren. Nicht als innovative Ideenschmiede. Wenn ich 5000 Ameisen in einem vielstufigen Prozess zu einer planbaren Arbeitsleistung bringen will, scheue ich Individualisten. Das Geld kommt über Skaleneffekte. 1.000.000 Geräte für die Massen, mit 10% Marge. Da will ich nicht die bestmögliche Umsetzung irgendwann, sondern die ausreichende Umsetzung zum Zeitpunkt X. Von einem Jagdhund erwarte ich was anderes als von einem Hütehund. Von einem Schaf erwarte ich das es frisst, kackt und sich kaum wehrt wenn ich es schere oder schlachte. Das Leittier, ist zwar auch ein Schaf, aber eines das Kontrolle über seines gleichen ausübt. Und das hat eben einen höheres Status als ein Osterlamm und sieht mehr als einen Sommer. Also von welcher Art Führungskraft reden wir hier? Vom King of Kotelett, der die Ausrichtung bestimmt oder vom Leithammel der Anweisungen von oben in der Herde durchsetzt? Peter D. schrieb: > sie bekommen verdammt viel Geld. Der Witz dabei: Alle trommeln sich auf die Brust das sie 2% gewachsen sind. Aber niemand sieht die 15% Wachstum die sie wegen Trägheit, Dummheit, Stolz und Geiz haben liegen lassen.
Aus meiner Erfahrung * wird eher zu wenig Fachkompetenz verlangt. Nicht bei Apple oder VW. Sondern bei Mittelständlern, wo Manager statt Gründer/Inhaber das Sagen haben. * wird kein erfolgreicher Vertriebler den schlechter dotierten Posten seines Chefs annehmen * kommen Team- und Abteilungsleiter in spannenden Feldern eher aus der zweiten Reihe: Entweder die, die nicht zu den maßgeblichen Entwicklern gehören (nicht die Underperformer: die zweite Reihe) oder jene, die ihren Zenit überschritten haben und das früh genug erkennen. Ein guter Entwickler steigt nur so weit auf, wie er seine Ideen bestmöglich umsetzen kann. Er kann es sich leisten.
Michael schrieb: > Nicht als innovative Ideenschmiede. Kleinunternehmen haben Ideen. Großunternehmen kaufen Kleinunternehmen.
Ein Abteilungsleiter muss kein Fachmann der Abteilung sein, damit es funktioniert. Es muss eine geeignete Führungskraft sein, d.h. nach unten und nach oben mit den Leuten auskommen und kommunizieren können. Die Fachkompetenz der Leute respektieren und nutzen. Weshalb es nicht zwingend ist, dass ein Abteilungsleiter aus der Abteilung oder zumindest dem Fachbereich entstammt. Es kann sogar von Vorteil sein, wenn diese Person etwas fachfremd ist, weil es für sie das Risiko verringert, alles besser zu wissen.
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(prx) A. K. schrieb: > Die > Fachkompetenz seiner Leute respektieren und nutzen. Das schon, aber er sollte zumindest so viel von dem fachlichen verstehen, daß seine Leute ihm keinen Unsinn verkaufen können. Denn das passiert sonst unweigerlich. Oliver
Nochmal Zahlen zu den ach so kompetenten Führungspersonen: https://www.volkswagen-group.com/de/pressemitteilungen/volkswagen-aktionaere-entlasten-vorstand-und-aufsichtsrat-und-stimmen-dividende-fuer-2023-zu-18418 "Für die Jahre 2021 bis 2023 hat die Volkswagen AG mehr als 22 Mrd. Euro an seine Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet – inklusive der Sonderdividende im Zusammenhang mit dem Porsche IPO. Dies zeigt deutlich, wie stark Volkswagen seine Aktionäre am finanziellen Erfolg ihres Unternehmens beteiligt." *Mehr als 22 Mrd. Euro!!* Aha. Jetzt muss mir nur noch jemand erklären, weshalb das Geld oder ein Teil davon nicht für die Transformation zu modernen E-Autos eingesetzt wurde. Laut https://taz.de/Tarifverhandlungen-bei-Volkswagen/!6042798/ seien lediglich fünf Milliarden Euro Investitionskosten für den Umstieg auf Elektroautos nötig. Trotzdem wird - wie immer - nach Staatshilfen gebrüllt. Mich kotzen Konzerne und ihre Führungspositionen so was von an.
Oliver S. schrieb: > daß seine Leute ihm keinen Unsinn verkaufen können. Denn das > passiert sonst unweigerlich. Wäre ein Risiko, aber weshalb sollte das unvermeidlich sein?
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Rainer Z. schrieb: > Jetzt muss mir nur noch jemand erklären, weshalb das Geld oder ein Teil > davon nicht für die Transformation zu modernen E-Autos eingesetzt wurde. Haben sie. Nur die will eben keiner kaufen. Außerdem: Was beschwerst Du Dich? Der Unternehmenszweck ist der Gewinn. Ob die nun Autos dafür bauen müssen oder das Geld direkt durch Einwerben von Beihilfen bekommen ist denen vollkommen egal. Es gibt Unternehmen die tun eigentlich nichts anderes als die Hand aufzuhalten. Lillium war so ein Laden. Wer ein wenig Luftrecht kennt hat nie geglaubt das die jemals kostendeckend in Großstädten Menschen mit Lufttaxis transportieren. Cargolifter, Wirecard etc.. Die Liste an Unternehmen die reine Luftnummern sind und nur gehyped werden weil man so dringend irgendwas vorweisen will, ist lang. VW schließt die Werke nicht weil sie keinen Gewinn machen. Sie schließen die Werke weil sie hier viel für Energie, Fachkräfte und Rohstoffe zahlen müssen, in einem schrumpfenden Markt, der sich durch Außenpolitische Irrfahrten mit seinem Hauptkunden und Lieferanten über Kreuz gelegt hat und keinen Tag verstreichen lässt an dem nicht eine neue Regulierung komplizierte Dinge noch komplizierter macht. Die Werke sind eher Industriemuseen, im internationalem Vergleich. Warum also hier investieren, wenn Rohstoffe, Arbeitskräfte und Kunden in anderen Ländern sitzen die VW mit Kusshand willkommen heißen und Transport immer teurer wird, bei Weltweit drohenden Strafzöllen? DE ist aus vielen Gründen als Wirtschaftsraum äußerst schwieriges Pflaster. VW stand vor der Wahl hier oder woanders die Weichen auf Zukunft zu stellen. Und hier haben die das genau so lange gemacht wie es Kohle für die E-Transformation gab. Jetzt sollen die mit CO2 neutralem Stahl aus einer nicht existenten Wasserstoffwirtschaft mit nicht vorhandenen Fachkräften sauteure BEVs bauen von denen die weit weniger absetzen als von den Verbrennern, die allerdings bereits ab 2035 verboten sind, in einem politischen System das nicht mal mehr sich selbst stabilisieren kann, geschweige denn ein ganzen Deutschland. VW wird sich durch äußerst großzügige Zuwendungen ein paar unwesentliche Zugeständnisse abringen und die Politik wird das als riesen Erfolg verkaufen. Einen den wir mit weiteren Milliarden bezahlt haben. Letztlich ist VW aber ein internationales Unternehmen und längst kein deutsches mehr.
(prx) A. K. schrieb: > Wäre ein Risiko, aber weshalb sollte das unvermeidlich sein? Weil (natürlich) nicht nur Führungskräfte menschlich und fachlich für die Position ungeeignet sein können, sondern grundsätzlich jeder. Oliver
Wenn etwas nur sein kann, aber nicht sein muss, dann kann es auch sein, dass es nicht ist.
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Rainer Z. schrieb: > Mich kotzen Konzerne und ihre Führungspositionen so was von an. Den Arbeitsvertrag schliesst der Aufsichtsrat. Guck mal wie viele davon Gewerkschaftler sind. Oder besser nicht, sonst kotzt Du dort jedesmal vor die Türe oder wirfst noch schlimmer mit Steinen.
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Michael schrieb: >> der Grund, warum große Unternehmen nicht >> funktionieren. > > Nicht als innovative Ideenschmiede. Wer braucht die, wenn er auch so verdammt viel Kohle machen kann? > Da will ich nicht die bestmögliche Umsetzung irgendwann, sondern die > ausreichende Umsetzung zum Zeitpunkt X. Das ist in den meisten Fällen die bessere Option. Perfektionsmus wird selten gut bezahlt. >> sie bekommen verdammt viel Geld. > Der Witz dabei: > Alle trommeln sich auf die Brust das sie 2% gewachsen sind. > Aber niemand sieht die 15% Wachstum die sie wegen Trägheit, Dummheit, > Stolz und Geiz haben liegen lassen. Reicht bei den Meisten immer noch. Neidisch?
Oliver S. schrieb: > Das schon, aber er sollte zumindest so viel von dem fachlichen > verstehen, daß seine Leute ihm keinen Unsinn verkaufen können. Denn das > passiert sonst unweigerlich. Stimmt, aber das passiert auch beim Chef mit Fachkompetenz oft genug ;-)
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Oliver S. schrieb: > Das schon, aber er sollte zumindest so viel von dem fachlichen > verstehen, daß seine Leute ihm keinen Unsinn verkaufen können. Denn das > passiert sonst unweigerlich. Da hast du ja Leute unter dir, da könnte man fast Mitleid mit dir haben... Aber auch nur fast. Wenn das "unweigerlich" bei dir passiert, ist euer Recruiting echt sehr schlecht und gehört entlassen, samt dessen Teamleitung.
Carsten P. schrieb: > Wenn das "unweigerlich" bei dir passiert, > ist euer Recruiting echt sehr schlecht und gehört entlassen, samt dessen > Teamleitung. Es passiert, früher oder später. Nicht beim ersten Projekt, das auch mal mehrere Jahre dauern kann. Ein Team junger, engagierter Ingenieure kann durchaus ohne kompetenten Chef großartige Dinge schaffen. Aber sobald das Fell verteilt ist, verschieben sich die Prioritäten. Da entstehen dann recht schnell bequeme Aufgaben oder Projekte.
Stefan H. schrieb: > Hallo, > > wie ist eure Erfahrung, werden bei euch Führungspositionen eigentlich > ausschließlich nach den geforderten Fähigkeiten und Berufserfahrung > besetzt? Also überwiegend mit externen Bewerbern, deren Bewerbungen > möglichst anonymisiert wird, damit die Entscheidungsträger nicht von > Name, Alter, Geschlecht, Aussehen usw. beeinflusst werden? Vielleicht > mit Einstellungstests? D. h. werden die Positionen mit Menschen besetzt, > welche ihre Führungsaufgabe gut bewältigen? Gerade bei Führungskräften spielen persönliche Eigenschaften eine große Rolle, sodass Entscheidungen auf Basis völlig anonymer Bewerbungen überhaupt keine geeignete Vorgehensweise wären, um die von Dir geforderte Besetzung mit Menschen, die ihre Führungsaufgabe gut bewältigen, zu garantieren. Du stellst damit implizit unsinnige Behauptungen in den Raum. Führungskräfte werden hier (großer Konzern) größtenteils aus dem "Bestand" rekrutiert. Klassischer Weg ist beispielsweise Entwickler --> erfolgreiche Leitung von Kundenprojekten --> Gruppenleiter --> je nach Eignung und Erfolg weiterer Aufstieg. Das funktionierte bisher sehr gut, die Qualität der Führung ist in aller Regel nicht schlecht und hat uns ganz gut die vielen Jahre durch ein hart umkämpftes Umfeld gebracht. Das liegt eben auch daran, dass das alles Leute sind, die man jahrelang kennt und deren Eignung man ausgiebig beobachten konnte. Die schlechtesten Erfahrungen haben wir meistens mit externen Führungskräften gemacht, die zwar auf dem Papier viel Erfahrung hatten und vermutlich nach Deinem anonymen Auswahlverfahren perfekt gewesen wären, aber sich letztendlich als Luftnummern herausstellten. Bei weitem nicht alle, aber doch signifikant mehr als bei denen aus dem "Bestand".
Gastino G. schrieb: > Führungskräfte werden hier (großer Konzern) größtenteils aus dem > "Bestand" rekrutiert. Klassischer Weg ist beispielsweise > Entwickler --> erfolgreiche Leitung von Kundenprojekten --> > Gruppenleiter --> je nach Eignung und Erfolg weiterer Aufstieg. Das ist aber halt auch eine Möglichkeit fürs Peter-Prinzip. Nicht jeder Entwickler ist ein guter Leiter von Kundenprojekten, Gruppen oder noch mehr. > Das liegt eben auch daran, dass das > alles Leute sind, die man jahrelang kennt und deren Eignung man > ausgiebig beobachten konnte. Wobei sich Menschen auch nach Jahren mal ändern können.
Reinhard S. schrieb: >> Führungskräfte werden hier (großer Konzern) größtenteils aus dem >> "Bestand" rekrutiert. Klassischer Weg ist beispielsweise >> Entwickler --> erfolgreiche Leitung von Kundenprojekten --> >> Gruppenleiter --> je nach Eignung und Erfolg weiterer Aufstieg. > > Das ist aber halt auch eine Möglichkeit fürs Peter-Prinzip. Nicht jeder > Entwickler ist ein guter Leiter von Kundenprojekten, Gruppen oder noch > mehr. Und auch ein schlechter Entwickler kann keine Projekte leiten. Wichtig sind Powerpoint Präsentationen, die Probleme eines Projektes nicht darzustellen und den Fortschritt zu zeigen, den eigentlich die Kollegen geleistet haben. Anders gesagt: Der geschickt taktierende Lügenbold wird Chef, ohne dass er wirklich kompetent ist. Ich habe mehr als einen erlebt, aber auch ein paar wenige Ausnahmen, die wirklich taugten. Schlimmer noch ist die Ebene darüber, die nicht mehrkt, welchen Schaden diese Blender anrichten.
Manfred P. schrieb: > Schlimmer noch ist die Ebene darüber, die nicht mehrkt, welchen Schaden > diese Blender anrichten. Ärgerlich, sehr. Gibt aber reichlich Mittel um solchen Kotzbrocken ans Bein zu pinkeln: Hauptzutat ist Charakter, Geradlinigkeit, und ein wenig Polster bestehend aus Leistung zum Ruhen. Letzteres haben erstere nicht, und die können sich es auch nicht leisten das Smartphone bimmeln zu lassen ohne das Gefühl, man würde ihnen das Wasser abgraben. Bei mir tröpfelts ständig und überall, der Durst hâlt sich also in Grenzen. Vogelscheuchen allesamt, hab in etwa 100 deren in den Kontakten abgespeichert. Die rufen schon wieder an, alle paar zehn min, auch wenn ich in Tarifa/Spanien abends um halb sieben mitten im Oktober 5000 km Richtung Sûdamerika glotze. Die mag ich nicht am Tisch haben wenn ich beim Cafe con Leche sitze. Soll se doch der Teufel holen.
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Manfred P. schrieb: > Reinhard S. schrieb: >> Das ist aber halt auch eine Möglichkeit fürs Peter-Prinzip. Nicht jeder >> Entwickler ist ein guter Leiter von Kundenprojekten, Gruppen oder noch >> mehr. > > Und auch ein schlechter Entwickler kann keine Projekte leiten. Muss nicht sein. Genauso wie ein guter Entwickler ein schlechter Projektleiter sein kann kann ein schlechter Entwickler ein guter Projektleiter sein. > Wichtig sind Powerpoint Präsentationen, die Probleme eines Projektes > nicht darzustellen und den Fortschritt zu zeigen, den eigentlich die > Kollegen geleistet haben. Das ist sowas von allgemeingültig, unabhängig von der Führungsebene. > Schlimmer noch ist die Ebene darüber, die nicht mehrkt, welchen Schaden > diese Blender anrichten. Das kannst du dann auch bis ganz oben so sagen. Und lustig wirds, wenn du sehr viele Ebenen bis dahin hast...
Reinhard S. schrieb: > Das ist aber halt auch eine Möglichkeit fürs Peter-Prinzip. Nicht jeder > Entwickler ist ein guter Leiter von Kundenprojekten, Gruppen oder noch > mehr. Ich kenne ehrlich gesagt keine bessere. Vielleicht hat jemand ja eine besondere Glaskugel, die ihm solche Sachen voraussagen kann. Ansonsten ist es keine schlechte Idee, Leute Schritt für Schritt Erfahrung sammeln zu lassen und bei guten Leistungen und entsprechend sichtbarer Kompetenz zu befördern. Es geht auch bei dem Prinzip nicht darum, "besonders gute" Entwickler aufsteigen zu lassen, sondern Leute, die schon als Entwickler gut organisieren und in kleinen Teams führen und Verantwortung übernehmen können. > Wobei sich Menschen auch nach Jahren mal ändern können. Richtig, die meisten bei uns sind mit ihren Aufgaben gewachsen, haben sich also deutlich weiterentwickelt.
Reinhard S. schrieb: > Das ist aber halt auch eine Möglichkeit fürs Peter-Prinzip. Nicht jeder > Entwickler ist ein guter Leiter von Kundenprojekten, Gruppen oder noch > mehr. Schon rein aus der Tatsache, das eine Gruppe von was auch immer nur einen Vorgesetzten hat, und sich das Prinzip nach oben hin fortsetzt, wird auch nicht jeder Entwickler mal ein Leiter, sondern halt nur ganz wenige. Da besteht schon die Möglichkeit, daß es die richtigen trifft. Oliver
Also, wenn’s darum geht, wer in den Chef-Positionen landet, läuft es nicht immer fair oder nur nach Skills und Erfahrung. In großen Firmen wird oft darauf geachtet, dass die Auswahl objektiv ist, also dass niemand wegen seines Namens, Alters oder Geschlechts bevorzugt wird. Manchmal werden sogar anonyme Bewerbungsverfahren oder Tests gemacht, damit keiner von solchen Sachen beeinflusst wird. Bei vielen großen Unternehmen ist das Standard, weil man da eben die besten Leute für die Führung holen will. Aber das gilt natürlich nicht für alle. In kleineren Firmen oder bei weniger transparenten Unternehmen läuft es da schon anders. Da geht’s nicht immer um die besten Qualifikationen, sondern eher darum, wer wen kennt oder was man für Erfolge in der Vergangenheit hatte. Stell dir vor, ein super Vertriebler bekommt die Führung, weil er einen riesigen Deal an Land gezogen hat – aber der Typ fühlt sich gar nicht als Manager und wäre viel besser im Vertrieb geblieben. So verliert das Unternehmen einen guten Verkäufer und kriegt dafür jemanden, der als Chef nicht so gut klarkommt. Oder du hast jemanden in einer Führungsposition, weil er zufällig der Sohn oder die Tochter von einem anderen Chef ist. Auch das passiert oft, besonders in Familienunternehmen. Da wird dann weniger auf die Skills geschaut, sondern mehr darauf, dass man irgendwie in die „richtige Familie“ gehört. Und das Ganze hat sich in den letzten Jahren auch eher verstärkt. Du hast da vielleicht auch das Gefühl, dass solche Sachen mehr vorkommen, und das könnte sogar stimmen. In kleineren Firmen, die nicht so streng nach Kriterien auswählen, geht es oft weniger um den besten Kandidaten, sondern mehr um die persönlichen Verbindungen und solche Sachen. In großen Firmen ist das nicht ganz so krass, aber auch da gibt’s immer noch genügend Plätze, wo das „Vitamin B“ wichtiger ist als das, was auf dem Papier steht.
> Führungspositionen ausschließlich nach Kompetenz besetzt?
Aber allüberall!
Nicht nur in Regierungs- und nachgelagerten Positionen
[Sparkassen-Fachkräfte, die plötzlich problemlos auch Gesundheit
"können"; Kobolde mit 360°-Wendungen ("das ist alles ausgerechnet");
Firmen, die nicht pleite gehen sondern einfach nur nix mehr
produzieren uvm.]
Alle werden VÖLLIG unabhängig von ihrem Besitz von
Parteibüchern etc. ausgesucht - selbst wenn sie den falschen
Chromosomensatz aufweisen, gibt es noch eine Härtefallregelung ...]
---
Sowas ging schon ganz früher:
In der Fa. wo ich zugange war,
wurde auch eine Fachkräftin für "Produktentwicklung",
eingestellt, mutmasslich zwecks Verbesserung der 'Quote'
(und en passant eine andere Fachkraft entlassen).
Nach 3 Monaten war ihre Probezeit vorbei...
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> Führungspositionen ausschließlich nach Kompetenz besetzt?
Das ist doch aber allüberall so, dafür gibt es jede Menge Belege!
Bekanntermassen "können" bzw. "konnten"
(hier nur völlig aus dem Zusammenhang gerissene Beispiele):
- eine Sparkassenfachkraft auch locker 'Gesundheit',
- ein erfolgreicher Buchschreiber 'Wirtschaft',
- eine Expertin für Völkerrecht problemlos 'Aussenamt',
- eine Juristin problemlos 'Verteidigung',
- eine Person, die schon mal etwas -proaktiv?- vergisst, 'Regierung',
usw. usw.
Stefan H. schrieb: > wie ist eure Erfahrung, werden bei euch Führungspositionen eigentlich > ausschließlich nach den geforderten Fähigkeiten und Berufserfahrung > besetzt? Niemals! Im Gegenteil, man sucht meist Laberköpfe die sich und damit ihre Abteilung gut verkaufen können. Notwendig ist ein oberflächliches Grundwissen das man auswendig lernen kann. Der Nerd ist in der Regel vertieft in seine Aufgaben.
Wichtig ist, dass die Labertasche mit dem Nerd zusammen arbeiten kann.
Also die Führungskraft meiner Mitarbeiter wurde ausschließlich aufgrund technischer- und Führungskompetenz ausgewählt. Bescheiden ist die Person auch noch.
Stefan H. schrieb: > wie ist eure Erfahrung, werden bei euch Führungspositionen eigentlich > ausschließlich nach den geforderten Fähigkeiten und Berufserfahrung > besetzt? aber immer doch, du denkst doch nicht etwa das die Besetzer Fehler machen? Manche sind so gut daß man sie wieder aus dem Exil holt.
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