Der Embeddedmarkt lebt von der Platine. Im Hause IBF gibt es ein Update, das Komfortfunktionen zur Verfügung stellt. Altium teasert “ ein neues Produkt, während Murata flexible Printplatten offeriert.
IBF Target 3001 V33 erschienen.
Rund 16 Monate nach der unter Beitrag "Target 3001 V32 – GUI-Verbesserungen, Import und Export" im Detail besprochenen Version V32 schickt man in Eichenzell eine neue Version des Produkts ins Rennen. Der Fokus der Verbesserungen liegt dabei auf „Quality of Life-Improvements“, insbesondere in der Kommunikation mit Fertigern. Neues Feature Nummero eins ist dabei eine Optimierung der Leiterbahnverlegung für Busse - Strukturen wie die in der Abbildung gezeigte Verbindung zwischen zwei Steckverbindungen versucht IBF Target automatisiert zu routen.
Bildquelle: https://server.ibfriedrich.com/wiki/ibfwikide/index.php/Guided-Bus-Router
Neues Feature Nummero zwei hört auf den Namen Aktionen / Winkel bemaßen - im Prinzip macht die Funktion das, was man vom Namen her erwarten würde.
Bildquelle: IBF.
Eine analoge Neuerung betrifft die Einschränkung von Winkeln. Target 3001 ist ja manchmal für seine verworrtakelt aussehenden Schaltbilder bekannt. Wer in Zukunft die Strg- oder Shift-Tasten beim Ziehen einer Verbindung gedrückt hält, wird von Target zum Verlegen von 45- oder 90°-Winkeln gezwungen - eine nicht unerhebliche Erleichterung, wenn es um die Realisierung attraktiv aussehender Schaltungen und/oder Planaren geht.
Geradezu grenzgenial ist ein als iBOM bezeichnetes Feature, das die Bill of Materials als interaktives HTML-File exportiert. Der Fertiger kann dieses ansehen und durch Anklicken mit den Elementen interagieren – weitere Informationen zu diesem in einem Bild schwer zusammenfassbaren Feature finden sich im unter https://youtu.be/qY1ocxxwJko bereitstehenden Video. Automatisierte Kleber-Dispenser werden in Zeiten immer schwerer werdende SMD-Bauteile wichtig. Über die Option Datei / Ein-Ausgabe-Formate / Produktion / Kleber-Dispenser-Informationen ist Target 3001 nun in der Lage, ein Excelsheet mit Informationen für automatisierte Kleber-Dispenser zu generieren. Spezifischerweise all jene Bauteile beklebt, die in der Platinen-Ansicht wie gezeigt einen violetten Klebepunkt aufweisen.
Bildquelle: IBF, via https://server.ibfriedrich.com/wiki/ibfwikide/index.php/Kleber-Dispenser
Im Bereich des Reverse Engineerings von als Gerber-Dateien vorliegenden Projekten erweist die V33 zusätzliche Intelligenz. So sie mit einem .zip-Archiv oder einer Gruppe von Gerberfiles konfrontiert wird, versucht das System automatisch zu erkennen, welches File zu welcher Ebene der Platine gehört. Außerdem werden auch .Bohr-Dateien in diese Analyse einbezogen, was die Inbetriebnahme erleichtern sollte. Zu guter letzt gibt es die Möglichkeit, Bill of Material- und Component Placement-Listen automatisiert (also ohne den Umweg in Excel, etc.) zu erzeugen. Die folgende Abbildung zeigt die dafür vorgesehenen Checkboxen.
Bildquelle: IBF.
Für Fertiger erweitert man im Hause IBF auch die Fähigkeiten im Bereich der Panellelisierung - fortan ist es auch möglich, „Ritznutzen“ zu erzeugen. Dabei handelt es sich um die Kombination mehrerer Kind-Platinen, die von einem Fräser mit einem V-Cut vorsepariert werden - die eigentliche Zerlegung der fertigen Planaren erfolgt dann durch Brechen. Weitere Informationen zu den verschiedenen Features finden sich - wie immer - auf der Webseite von IBF unter der URL https://ibfriedrich.com/landingpage/v33/de/index.html. Der Verkauf von Updates, Upgrades und Neulizenzen startet ebenfalls sofort - wer - wie der Autor - eine kommerzielle Lizenz von Target V32 Economy hat besitzt, bezahlt für das Upgrade „nach Steuern“ € 426.
Bildquelle: IBF.
Altium: Altium Designer probt horizontale Integration
Im Hause Altium schickt man - Tage vor der Elektronica - eine Meldung ins Rennen, die über ein neues Produkt aus dem Haus des Marktführers für PCB-Design informiert. Die Umstellungen im Bereich der Lizenzierung und die Übernahme des Unternehmens durch Renesas hatten ja - Insider bestätigten dies immer wieder - vor allem die Intention, Altium als „One Stop Shop“ für die Elektronikfertigung, dabei explizit auch abseits vom PCB-Design, zu platzieren. In einem von Electronics Weekly ausgesendeten Newsletter findet sich nun die folgende Passage:
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Altium Discover is built upon Altium’s highly successful cloud-based platform, Altium 365. With real-time collaboration among semiconductor vendors, distributors, and product developers enabled, everyone can work together more efficiently, which speeds innovation, gets better products to market faster, and reduces costs. Discover not only streamlines workflows but also builds trust—crucial in today’s fragmented industry—by ensuring transparency, secure engagement, and accountability throughout the product lifecycle. |
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--- via https://www.electronicsweekly.com/news/sponsored-content-altium-discover-transforming-the-electronics-supply-chain-distribution-industry-2024-10/ |
Die Integration von Distributor-Informationen in die Oberfläche ist insofern erwartbar, als das Unternehmen seit einigen Jahren eine hauseigene Bauteil-Preissuchmaschine im Unternehmen vorhält. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels gibt es allerdings noch keine Screenshots – der Artikel ist werblich gehalten und trägt keine nennenswerten weiteren Informationen.
Guidelines zu sauberer Schaltungseingabe, nicht nur für Spice-Simulation.
Das vor allem für seine überraschenden Bauteil-Abkündigungen bekannte Unternehmen Qorvo bietet mit QSpice (siehe https://www.qorvo.com/design-hub/design-tools/interactive/qspice) seit einiger Zeit eine Schaltungs-Design und Schaltungs-Simulation Software an - zumindest so lange, bis man sie nicht abkündigt. Sei dem wie es sei, verfasst Mike Engelhardt unter der URL https://www.electronicdesign.com/technologies/eda/article/55238109/qorvo-the-7-habits-of-highly-successful-spice-designers eine Liste mit Hinweisen, um die für EDA- oder Simulationssoftware erzeugten Schaltbilder vernünftiger zu gestalten.
Murata: flexibles und streckbares Platinenmaterial.
Murata - das Unternehmen dürfte den Meisten vor allem wegen der Auslösung der MLCC-Krise bekannt sein - bietet auch verschiedensten Werkstoffe für die Platinen-Fertigung an. Nun gibt es ein System, das - wie in den Abbildungen gezeigt - „extreme“ Flexibilität demonstriert.
Bildquelle: https://www.murata.com/products/pcb/spc
Die technische Realisierung scheint dabei auf einem flexiblen Substrat zu basieren, das sich um die festen Teile der Planare zu biegen vermag.
Bildquelle: https://www.murata.com/products/pcb/spc
Intendierte Nutzung ist dabei vor allem das Platzieren von Sensoren an Körperteilen, die - ein Beispiel wäre der in der Abbildung gezeigte Ellenbogen - häufigen „Bewegungen“ unterliegen. In von Murata durchgeführten Tests erwiesen sich die Platinenmaterialien als mit der Norm ANSI/AAMI EC12 kompatibel - sie legt die für „am Körper festklebbare“ Elektroden der geltenden Chemikaliengrenzwerte fest.
Bildquelle: https://www.murata.com/products/pcb/spc
Tutorial für PCB-basierte Frequenzfilter
Wer für RF dedizierte Kanäle – The Signal Path ist ein gutes Beispiel - verfolgt, sieht immer wieder buchartige Strukturen auf Platinen. Dabei handelt es sich um Allgemeinen um Filter, die die Charakteristik der übertragenen Signale modifizieren. Wie im Fall vieler anderer RF-Aufgaben gilt auch hier, dass man das „Design“ dieser Systeme nur allzu gern als schwarze Magie betrachtet. Das unter der URL https://www.youtube.com/watch?v=PxiMCnTIlnc bereitstehende Video versucht, mehr Einblick in die Thematik zu schaffen.