Hallo zusammen, ich habe ein Kermi-Infrarot-Funk-Raumthermostat, das einfach nicht funktioniert, wie es sollte. Das Display schaltet sich sporadisch ein oder bleibt komplett aus. Wenn das Display an ist, kann ich die Tasten (Rubberdomes) bedienen und durch die Menüs navigieren. Manchmal zeigt das Display zwar plausiblen Text an, reagiert jedoch nicht auf die Tastenbedienung. In anderen Fällen bleibt das Gerät völlig inaktiv. Bei genauerem Nachmessen messe ich fast überall 5V auf der Platine, was auf eine stabile Stromversorgung hinweist. Trotzdem treten weiterhin die genannten Probleme auf. Auch mit dem Oszilloskop erscheint die Stromversorgung meines Erachtens stabil. Durch das Verhalten, das das Gerät zeigt, vermute ich einen Fehler in der Stromversorgung, kann diesen jedoch nicht genau eingrenzen. Ich bitte daher um Hilfe. Bisherige Maßnahmen: Stromversorgung geprüft: Ich habe das Gerät testweise über mein Labornetzteil betrieben. Beobachtung beim Einschalten: Wenn ich das Gerät jedoch schnell aus- und wieder einschalte (nachdem die Spannung auf 0V abgesunken ist), zeigt das Labor-Netzteil manchmal kurzzeitig einen Kurzschluss an. Es ist mir allerdings unklar, ob das Netzteil möglicherweise empfindlich reagiert oder ob ein tatsächliches Problem vorliegt. Kondensatoren getauscht: Ich habe den Elektrolytkondensator auf der Platine erneuert, was jedoch keine Verbesserung brachte. Der Quarz bringt auch Stabile 4MHZ. Anbei ein Bild der Platine. Darauf sind folgende Chips zu sehen: Stromversorgung: MAX857 uC: TMP87PH47U EEPROM: 24LC01B Für den Funk: U4224B Die Kabel, die von der Platine abgehen, führen zu einer weiteren Platine, auf der das Display und die dazugehörigen Chips sind. Diese sind: HD44780U 2x MSM5259 sowie zwei unbekannte ICs, die nicht beschriftet sind. zur Verfügung steht ein 4 Kanal SDS804x HD. Bin um jede Konstruktive Hilfe dankbar!
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Sandro S. schrieb: > EEPROM: 24LC01B Nach 27-28 Jahren kann so ein EEPROM, wenn es häufig beschrieben wird, Amnesie bekommen. Generell sind nach so vielen Jahren auch andere Kondensatoren oder gar der Programmspeicher im TMP verdächtig. Die Taster gehen gerne kaputt. Und ich sehe da mindestens 3 Quarze.
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Matthias S. schrieb: > Und ich sehe da mindestens 3 Quarze. Sind sogar vier. Aber Q3 und Q4 sind wohl für einen DCF-Empfänger.
Ok, danke auf jeden Fall für den Input! Ich werde auf jeden Fall die anderen Quarze überprüfen. Wie würdet ihr an meiner Stelle weiter vorgehen? Soll ich die beiden großen Kondensatoren einfach mal tauschen? Kann die "Amnesie" messtechnisch mit meinen Möglichkeiten überprüft werden, sowohl am TMP als auch am EEPROM? Die Lötstellen habe ich alle ordentlich nachgelötet. Den Taster habe ich ebenfalls schon einmal ausgelötet, da ich den Verdacht hatte, dass er dauerhaft im Reset hängt.
Sandro S. schrieb: > Ich werde auf jeden Fall die anderen Quarze überprüfen. > Der andere also Q2 liefert auch stabile Rauscharme 33Khz.
Sandro S. schrieb: > Den Taster habe ich ebenfalls schon einmal ausgelötet, da ich den > Verdacht hatte, dass er dauerhaft im Reset hängt. Dazu reicht es, die Spannung am Reset-Pin zu messen, zumal die Pins doch ausgesprochen gut zugänglich sind. Wild an der Platine rumzulöten, muss nicht immer das Mittel der Wahl sein. > Das Display schaltet sich sporadisch ein oder bleibt komplett aus. Was ist denn das für ein Display und wie ist das angeschlossen. Kommen Versorgungsspannung und Signale sauber am Display an, wenn es aus bleibt?
Sandro S. schrieb: > Kann die "Amnesie" messtechnisch mit meinen Möglichkeiten überprüft > werden, sowohl am TMP als auch am EEPROM? Am TMP eher nicht, weil da ja alles intern abgearbeitet wird. Auf dem I²C Bus sollte vernünftige Kommunikation stattfinden. Evtl. hast du ja einen Protokolldekoder im Oszi.
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Hier sind die aktuellen Beobachtungen mit dem Oszilloskop: Ich habe 3 Kanäle verwendet, um die Signale zu überprüfen: Der RESET-Pin zeigt beim Einschalten das erwartete Verhalten. Die Stromversorgung ist stabil. Ein auffälliges Verhalten zeigt sich beim Quarz Q2: Er schwingt nur kurz, wenn die Stromversorgung unterbrochen wird, und pendelt danach langsam aus. Da Q2 direkt am TMP87PH47U-Mikrocontroller angeschlossen ist und das Reset-Signal korrekt arbeitet, vermute ich, dass der Mikrocontroller defekt ist. Das könnte das Ende des Reparaturversuchs bedeuten, es sei denn, jemand kennt eine Methode zur Klonung des Chips. Nach meinem Verständnis ist dies jedoch nicht möglich.
Du könntest probieren, ein externes Signal an den Anschlüssen für den Quarz einzuspeisen und provisorisch die Funktion testen.
Sandro S. schrieb: > > Das könnte das Ende des Reparaturversuchs bedeuten, es sei > denn, jemand kennt eine Methode zur Klonung des Chips. Nach meinem > Verständnis ist dies jedoch nicht möglich. Im Datenblatt des TMP87PH47U wird der "PROM Mode" erklärt, damit läßt sich der Chip Schreiben und Lesen. Man muss ihn dazu aus der Schaltung entfernen. Wenn der TMP87PH47U allerdings defekt ist könnte es sein dass auch der "PROM Mode" nicht mehr funktioniert.
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