Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Probleme mit Konstantstromquelle


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von Tim 🔆 (solarlicht)


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Hallo,

ich habe eine Konstantstromquelle aufgebaut, anbei der vereinfachte 
Plan.

Leider habe ich das Problem, dass die OP Amp Eingänge sehr empfindlich 
sind. Ich brauche nur mit der Hand über der Schaltung herumzufuchteln 
und der Strom durch T1 ändert sich, was sich vor allem im unteren 
Bereich bis 0,2mA bemerkbar macht.

Oder ist das normal? Bei beiden Eingängen gehen ca. 10k gegen Masse, ich 
dachte das sollte ausreichen. Und wie könnte ich da Abhilfe schaffen? 
Wenn ich die Eingänge mit 100n gegen Masse abblocke, verbessert es sich 
nur geringfügig.

Die Leiterbahnen sind wirklich kurz gehalten, die Masseverbindungen 
denke ich sind gut. Und Schwingen tut auch nichts. Jedenfalls konnte ich 
mit dem Oszilloskop nichts feststellen.

Könnte es an dem großen Offset liegen? Ich vermute nämlich dass die 
LMC6484 gefälscht sind. Die stammen von Aliexpress und haben fast 7mA 
Offset. Neue sind schon bestellt, aber noch nicht da.

von Michael B. (laberkopp)


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Tim 🔆 schrieb:
> ich dachte das sollte

Tim 🔆 schrieb:
> Die Leiterbahnen sind wirklich kurz gehalten

10k auf kurzen Leiterbahnen sollten ausreichen.

2mV sind natürlich auch nicht viel.

Eventuell ist C1 baulich gross und koppelt kapazitiv auf deine Hand.

Oder es sind die Messleitungen und gar nicht die Schaltung.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Tim,

der LMC6484 ist ein vierfach OP. Hast Du nicht verwendete OPs in Deiner 
Schaltung? Falls, ja sollten deren Eingänge nicht "floating" sein.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Jobst M. (jobstens-de)


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Tim 🔆 schrieb:
> Leider habe ich das Problem, dass die OP Amp Eingänge sehr empfindlich
> sind.

Ja! Warum benutzt Du diesen OPV? Den setzt man ein, wenn man einen 
wirklich wirklich hohen Eingangswiderstand benötigt, wie z.B. bei einer 
pH Elektrode.
Bei Dir sind's 10k. Das sollte sogar ein 741 schaffen.

Der invertierte Eingang ist über einen C sogar direkt mit dem Ausgang 
verbunden. Hier sollte sich gar nichts tun.

Tim 🔆 schrieb:
> Ich brauche nur mit der Hand über der Schaltung herumzufuchteln

Vermutlich liegt der Fehler in Deinem Aufbau.


Gruß
Jobst

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Die anderen Teile des OPs sind in Verwendung und ich habe den vierten 
Teil für die Konstantstromquelle benutzt. Beim anfänglichen 
Versuchsaufbau hatte ich einen Single-OP genommen.

Messleitungen und Aufbau wären gut möglich. Es handelt sich um kleine 
Module, die ich vor dem Auflöten auf die Hauptplatine ausprobieren 
wollte. Dann bestücke ich wohl als nächstes die Hauptplatine und löte 
mal ein Modul auf. Vielleicht ist das Problem dann weg.

von Terence S. (takeshi)


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Kannst du messen, ob sich die Spannungam Plus- und Minuseingang 
verändern? So kannst du die Ursache vielleicht eingrenzen. Am 
Plus-Eingang ist ein Kondensator gegen Masse nicht verkehrt, auch wenn 
ich nicht glaube, dass das die Ursache ist.

Ist der Darlington-Transistor hier wirklich sinnvoll? Damit erreichst du 
eine größere Stromverstärkung, die du aber hier nicht brauchst. Das 
bedeutet, dass der Basisstrom um ein Vielfaches kleiner ist als der 
Laststrom. Und wenn du auch 200 µA fahren willst, will ich nicht wissen, 
wie klein der Basisstrom sein muss. Ich kann mir vorstellen, da arbeitet 
der Transistor nicht mehr richtig und der Operationsverstärker regelt 
auch nicht mehr vernünftig.

Den BD333 konnte ich gar nicht finden, hab daher keine Daten dazu.

von H. H. (hhinz)


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Terence S. schrieb:
> Den BD333 konnte ich gar nicht finden, hab daher keine Daten dazu.

Stinknormaler 80V/6A in SOT-82/TO-126.

von Manfred P. (pruckelfred)


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H. H. schrieb:
> Stinknormaler 80V/6A in SOT-82/TO-126.

DARLINGTON, Philips-Datenblatt von 1981.

von H. H. (hhinz)


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Manfred P. schrieb:
> DARLINGTON,

Auch schon gemerkt?

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Terence S. schrieb:
> Ist der Darlington-Transistor hier wirklich sinnvoll? Damit erreichst du
> eine größere Stromverstärkung, die du aber hier nicht brauchst. Das
> bedeutet, dass der Basisstrom um ein Vielfaches kleiner ist als der
> Laststrom. Und wenn du auch 200 µA fahren willst, will ich nicht wissen,
> wie klein der Basisstrom sein muss. Ich kann mir vorstellen, da arbeitet
> der Transistor nicht mehr richtig und der Operationsverstärker regelt
> auch nicht mehr vernünftig.

Mein Gedanke war, dass ich bei einem normalen Transistor einen höheren 
Basisstrom brauche, der dann die Regelung verfälscht, weil er durch den 
Shunt fließt. Den Shunt habe ich relativ groß gewählt, damit die 
Spannungen an den OpAmp-Eingängen nicht winzig klein werden.

BD333:
https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/123385/PHILIPS/BD333.html

Den Spannungsteiler (R4 bis R6) hatte ich provisorisch von oben auf die 
Platine gelötet. Nach dem ich die Widerstände und das Poti richtig 
eingelötet habe, ist es deutlich besser. An den + Eingang habe ich noch 
100n gegen Masse gelötet.

Ich versuche dann noch einen sauberen Versuchsaufbau. Die langen 
Messleitungen sind nicht optimal.

von Gunnar F. (gufi36)


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Tim 🔆 schrieb:
> Mein Gedanke war, dass ich bei einem normalen Transistor einen höheren
> Basisstrom brauche, der dann die Regelung verfälscht, weil er durch den
> Shunt fließt.

Das stimmt nicht. Im Emitterstrom sind beide Basisströme summiert.

von Michael B. (laberkopp)


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Gunnar F. schrieb:
> Das stimmt nicht.

Doch.

Der Basisstrom des zweiten Transistors fliesst auch durch die Last, nur 
der Basisstrom des ersten, 1/1000 eben nicht.

von Gunnar F. (gufi36)


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Michael B. schrieb:
> Der Basisstrom des zweiten Transistors fliesst auch durch die Last, nur
> der Basisstrom des ersten, 1/1000 eben nicht.

Hast Recht! Der Basisstrom des ersten Transistors ist dann 
vernachlässigbar.

Beitrag #7771600 wurde vom Autor gelöscht.
von Rainer W. (rawi)


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Tim 🔆 schrieb:
> Ich vermute nämlich dass die
> LMC6484 gefälscht sind. Die stammen von Aliexpress und haben fast 7mA
> Offset.

Meinst du den Bias-Strom oder was sollen diese 7mA für eine Größe 
darstellen?
Ein OP mit derart hohem Bias-Strom würde jedenfalls direkt in die Tonne 
gehören.

: Bearbeitet durch User
von Tim 🔆 (solarlicht)


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Rainer W. schrieb:
> Tim 🔆 schrieb:
>> Ich vermute nämlich dass die
>> LMC6484 gefälscht sind. Die stammen von Aliexpress und haben fast 7mA
>> Offset.
>
> Meinst du den Bias-Strom oder was sollen diese 7mA für eine Größe
> darstellen?
> Ein OP mit derart hohem Bias-Strom würde jedenfalls direkt in die Tonne
> gehören.

Nein, ich meine die Input offset voltage.

Die maximale Ausgangsspannung erreicht auch nicht annähernd die Angaben 
im Datenblatt. Keine Ahnung was der Chinese mir da untergejubelt hat. 
Man kann offenbar gar keine DIPs mehr in China bestellen, ohne 
Fälschungen zu erhalten. Früher bekam man wenigstens noch ausgelötete, 
da wusste man dass sie echt sind.

Morgen oder Übermorgen kommen die echten LMC6484 an. Dann werde ich ja 
sehen. Der Preis von 2,99€ pro Stück (das mal 12) treibt mir allerdings 
Tränen in die Augen...

von Ralph B. (rberres)


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Mit negative Versorgungsspannung des Operationsverstärkers an Masse wird 
das schlecht funktionieren, Spendiere dem OP mal - 7V

Ralph Berres

von H. H. (hhinz)


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Tim 🔆 schrieb:
> Morgen oder Übermorgen kommen die echten LMC6484 an. Dann werde ich ja
> sehen. Der Preis von 2,99€ pro Stück (das mal 12) treibt mir allerdings
> Tränen in die Augen...

Hast dir eben unnötig teure ausgesucht.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Laut dabla Seite 6 und ab 18

https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lmc6484.pdf

sollte der R2R-OPV herunter bis -0,3 V an den Eingängen funktionienen.

mfg

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Christian S. schrieb:
> sollte der R2R-OPV herunter bis -0,3 V an den Eingängen funktionienen.

Das kann auch LM324.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Der ist dem TE zu altmodisch und zu billig. Die sind beispielsweise in 
unserer Buderus Heizungssteuerung von etwa 1990 drin.

mfg

von Manfred P. (pruckelfred)


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H. H. schrieb:
> Das kann auch LM324.

Will man dessen Offset und -Drift noch ertragen müssen?

von H. H. (hhinz)


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Manfred P. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Das kann auch LM324.
>
> Will man dessen Offset und -Drift noch ertragen müssen?

Man kann natürlich auch in Eselsmilch baden.

von Andrew T. (marsufant)


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Dann nimmt man halt LM324B

Manfred P. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Das kann auch LM324.
>
> Will man dessen Offset und -Drift noch ertragen müssen?

Auch da kein Problem bei der Höhe der hier vomTE gewählten Shunts

: Bearbeitet durch User
von Bernhard (bernhard_123)


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Andrew T. schrieb:
>> Will man dessen Offset und -Drift noch ertragen müssen?
>
> Auch da kein Problem bei der Höhe der hier vomTE gewählten Shunts

... und der Eingangsbeschaltung (je 10 kOhm).

Das spielt sich beim LM324 im Bereich bis 1 mA, also unter 1 % vom 
Maximalstrom ab.

: Bearbeitet durch User
von Tim 🔆 (solarlicht)


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Ich habe mal einen LM324N in den Sockel gesteckt, der driftet nach 
wenigen Minuten weg. Einen A oder B-Typ habe ich nicht da und will ich 
auch nicht ausprobieren.

In meinem Fundus habe ich aber vorhin eine Stange TS27M4AIN gefunden. 
Die funktionieren prima. Damit reagiert die Schaltung auch nicht mehr 
empfindlich. Ich weiß ja nicht, was in den gefälschten LMC6484 wirklich 
drin steckt.

Leider ist die ganze Schaltung alles andere als linear. Löte ich jedoch 
einen 180k Widerstand von Kollektor gegen Masse, ist der Strom von 0 bis 
100mA linear zur Steuerspannung. Die 40µA durch den Widerstand kann man 
vernachlässigen. Den Zusammenhang verstehe ich allerdings nicht.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Tim 🔆 schrieb:
> Löte ich jedoch
> einen 180k Widerstand von Kollektor gegen Masse, ist der Strom von 0 bis
> 100mA linear zur Steuerspannung.

Was ist denn als Last angeschlossen? Eine Glühlampe, LED oder ein 
Widerstand?

mfg

von Bernhard (bernhard_123)


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Einerseits scheint deine reale Schaltung anders zu sein, als im 
Schaltbild gezeigt (sind die Masseverbindungen korrekt? oder geht R2 
tatsächlich an den Emitter? oder kann dein Operationsverstärker am 
Eingang und am Ausgang bis an die "negative" Versorgung (Vee, Vss, Gnd) 
arbeiten?),

anderseits hat der BD333 zwischen Basis und Emitter Widerstände 
eingebaut, die den Leckstrom und die Ausschaltzeit verringern, aber den 
Basisstrom stark erhöhen. Dieser Basisstrom fließt auch über R3, wird 
also mitgemessen, fließt aber nicht über die Last.

Deshalb ist der BC333 für Kollektorstrom < 100 mA eher nicht geeignet.

Bei Ic = 10 mA ist die typische Stromverstärkung B < 100 und bei 
kleinerem Strom noch viel geringer.

Ein einfacher npn-Transistor (je nach benötigter Verlustleistung und 
Sperrspannung, z. B. BD135-16) und LM324 muss hier funktionieren, auch 
ohne besondere Drift. Der BD135-16 hat unter 100 mA höhere Verstärkung 
als der BD333.

Bernhard

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Christian S. schrieb:
> Was ist denn als Last angeschlossen? Eine Glühlampe, LED oder ein
> Widerstand?

Ich habe die Quelle mit roten und weißen LEDs, mit einem Widerstand und 
kurzgeschlossen ausprobiert.

Bernhard schrieb:
> Bei Ic = 10 mA ist die typische Stromverstärkung B < 100 und bei
> kleinerem Strom noch viel geringer.
>
> Ein einfacher npn-Transistor (je nach benötigter Verlustleistung und
> Sperrspannung, z. B. BD135-16) und LM324 muss hier funktionieren, auch
> ohne besondere Drift. Der BD135-16 hat unter 100 mA höhere Verstärkung
> als der BD333.

Danke für deine Erklärung. Ich werde das ausprobieren und berichten. Die 
Datenblätter schaue ich mir auch gleich nochmal an.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Mit dem BD135-16 verhält sich die Schaltung umgekehrt. Außerdem ändert 
sich der Strom mit der Temperatur des Transistors. Mit dem BD333 bleibt 
er stabil.

BD135-16:
Steuerspannung / Strom
500mV = 10,05mA
5V = 100mA

BD333:
500mV = 9,93mA
5V = 100mA

Im oberen Bereich wäre das vernachlässigbar. Aber wenn ich die Schaltung 
bei 500mV Steuerspannung abgleiche, dann stimmt sie dennoch nicht bei 
50mV. Den Bereich von 0-10mA hätte ich gerne genau.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Ok, es sind wohl mehrere Ursachen.

Gerade sind die LMC6484AI von Mouser gekommen. Zusammen mit dem BD135-16 
ist die Schaltung jetzt absolut linear. Lag wohl doch am Offset der 
anderen Op Amps.

Das Problem ist jetzt aber die Temperaturabhängigkeit des BD135-16.

von Michael B. (laberkopp)


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Tim 🔆 schrieb:
> Ok, es sind wohl mehrere Ursachen.
> Gerade sind die LMC6484AI von Mouser gekommen. Zusammen mit dem BD135-16
> ist die Schaltung jetzt absolut linear. Lag wohl doch am Offset der
> anderen Op Amps.
> Das Problem ist jetzt aber die Temperaturabhängigkeit des BD135-16.

Es gibt keine. Der OpAmp muss die temperaturveränderliche UBE ausregeln.
Dein Problem liegt woandets.

von Holger (mosfetpapa)


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Hi,
der Hinweis zur negativen Ub kam ja schon.
Hast du das umgesetzt?
Sonst kann der OP am Eingang nicht von 0 an linear arbeiten.
Hat auch Vorteile hinsichtlich Offset-Abgleich.

Wie sind denn deine Anforderungen an den min. Laststrom (200µA?), die 
Regelgeschwindigkeit, Linearität, Soll-Ist Genauigkeit, Temp.-Stabilität 
...?
Davon hängt der Aufwand ab, den du treiben mußt.

Darlington Kombination am Ausgang macht nur Sinn, wenn der Fehlerstrom 
im Shunt wirklich relevant ist. Einzel-T mit hfe>100 bist du ja schon 
bei unter 1% Fehlerstrom.

Ggfls. läßt sich der Fehlerstrom auch durch einen R nach GND an -IN 
korrigieren.

Wenn doch Darlington, dann den BD333 z.B. durch 2 diskrete Typen 
ersetzten,
und Widerstände nur nach Bedarf einfügen.

Zweiter OP, der die Shunt-Spg. rauf setzt wäre auch eine Option.
Oder für den Bereich <10mA höheren Shunt verwenden.
Aber das steht und fällt mit Deinen Anforderungen.

Gruß

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Meine Anforderungen:
Minimaler Strom: 0,5mA
Linearität/Genauigkeit (incl. Temperaturstabilität) in etwa:
0,5mA-5mA = +/-0,05mA
5-20mA = +/- 0,1mA
20mA-50mA = +/- 0,5mA
>50mA = +/-1 mA

Mein Wissen reicht leider nicht aus das Problem zu lösen, obwohl ich 
durch eure Hilfe auch diesmal wieder viel dazugelernt habe. Das weiß ich 
wirklich zu schätzen.

Ich habe nun einfach weiter experimentiert und mit dem LMC6484AIN und 
einem BD359-25 eine Kombination gefunden, mit der die Schaltung so 
funktioniert wie ich mir das vorstelle. Da es nur für mein Hobby ist, 
ist das ok so für mich.

Jedenfalls ist der Strom jetzt ziemlich linear und driftet so gut wie 
nicht, selbst wenn ich die Platine mit dem Fön erwärme.

von Arno R. (arnor)


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Tim 🔆 schrieb:
> das Problem zu lösen

Das Problem ist die endliche Stromverstärkung des Leistungstransistors. 
Dadurch gibt es einen Unterschied zwischen dem mit den 10Ohm gemessenen 
und geregelten Strom und dem Kollektorstrom durch die Last.

Wenn du jetzt bei einem bestimmten Strom (du hast von 500mV, also 50mA 
geredet) den Fehler wegjustierst, dann fügst du an der Stelle einen 
ABSOLUTEN Offset hinzu. Der Transistor macht aber durch seine endliche 
Stromverstärkung vor allem einen RELATIVEN Fehler (etwa 1%). Daher 
stimmt bei anderen Strömen als dem Abgleichpunkt die Kennlinie nicht 
mehr:

Tim 🔆 schrieb:
> Aber wenn ich die Schaltung
> bei 500mV Steuerspannung abgleiche, dann stimmt sie dennoch nicht bei
> 50mV.

Tim 🔆 schrieb:
> BD135-16:
> Steuerspannung / Strom
> 500mV = 10,05mA
> 5V = 100mA

Das kann man auch im angehängten Diagramm sehen. Beim Abgleichpunkt 
500mV hast du 438µA wegkorrigiert (die horizontale Cursorlinie wird bei 
500mV zu deiner Strom-Nullfehlerlinie), dadurch ist unterhalb der Strom 
zu groß, oberhalb zu klein. Abhilfe durch einen Komplementär-Darlington 
oder besser einen Mosfet.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard (bernhard_123)


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Tim 🔆 schrieb:
> Meine Anforderungen:
> Minimaler Strom: 0,5mA
> Linearität/Genauigkeit (incl. Temperaturstabilität) in etwa:
> 0,5mA-5mA = +/-0,05mA
> 5-20mA = +/- 0,1mA
> 20mA-50mA = +/- 0,5mA
>>50mA = +/-1 mA

Ohne Messbereichsumschaltung ± 50 µA im Bereich bis 100 mA, das 
erfordert eine Genauigkeit kleiner als 50 µA / 100 mA = 0,05 %.

Das erfordert eigentlich mehr Aufwand (auch Rechenaufwand und 
Layout-Gedanken), wenn das zuverlässig erfüllt werden soll.

Zumindest mir waren diese Anforderungen nicht bekannt.

Bernhard

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Bernhard schrieb:
> Ohne Messbereichsumschaltung ± 50 µA im Bereich bis 100 mA, das
> erfordert eine Genauigkeit kleiner als 50 µA / 100 mA = 0,05 %.
>
> Das erfordert eigentlich mehr Aufwand (auch Rechenaufwand und
> Layout-Gedanken), wenn das zuverlässig erfüllt werden soll.
>
> Zumindest mir waren diese Anforderungen nicht bekannt.
>
> Bernhard

Du hast natürlich vollkommen recht. Ich habe mir da ehrlich gesagt 
vorher nicht so viele Gedanken gemacht. Das Projekt habe ich vor zwei 
Jahren naiv begonnen, als ich noch nicht so viel Ahnung hatte. Ich hatte 
die Schaltung auf Lochraster aufgebaut und nachdem sie scheinbar 
funktionierte, bis vor ein paar Wochen liegen lassen und jetzt die 
Platine fertigen lassen. Heute würde ich meine Erwartung vielleicht 
runterschrauben.

Wie auch immer, vermutlich auch eine Portion Glück, funktioniert jetzt 
alles. Die Quelle ist auf 30µA genau. Ich habe die Schaltung gerade 
nochmal ausprobiert, weil ich es noch nicht richtig glauben konnte.

Das Layout werde ich noch mal ändern. Weil der BD359-25 kaum warm wird, 
kommt er jetzt mit auf die Platine. Der BD359-25 wird bei maximaler 
Leistung und abgedeckt nur 53°C warm, er hat auch eine schöne große 
Kühlfahne. Der BD333 wurde offen 64°C warm. Zu dem BD359-25 habe ich 
kein Datenblatt gefunden, aber die habe ich in mehr als ausreichender 
Menge da. Waren vor 20 Jahren in einem Pollin-Sortiment.

Arno R. schrieb:
> Beim Abgleichpunkt
> 500mV hast du 438µA wegkorrigiert (die horizontale Cursorlinie wird bei
> 500mV zu deiner Strom-Nullfehlerlinie), dadurch ist unterhalb der Strom
> zu groß, oberhalb zu klein.

Ja, das konnte nicht funktionieren. Es war auch mehr eine 
Verzweiflungstat. Ich glaubte nicht das Problem noch lösen zu können und 
dachte ich könne mit meinem Abgleich bei 10mA einen Kompromiss finden.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Tim 🔆 schrieb:
> als ich noch nicht so viel Ahnung hatte.

Schon interessant, dass außer Arno R niemand diesen Fehler erkannt hat:

Arno R. schrieb:
> Das Problem ist die endliche Stromverstärkung des Leistungstransistors.
> Dadurch gibt es einen Unterschied zwischen dem mit den 10Ohm gemessenen
> und geregelten Strom und dem Kollektorstrom durch die Last.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Die Platinen von JLC halten echt was aus. Ich weiß nicht mehr wie oft 
ich manche Widerstände ein- und ausgelötet hab. Kein Lötauge wurde 
beschädigt.

Manfred P. schrieb:
> Tim 🔆 schrieb:
>> als ich noch nicht so viel Ahnung hatte.
>
> Schon interessant, dass außer Arno R niemand diesen Fehler erkannt hat:
>
> Arno R. schrieb:
>> Das Problem ist die endliche Stromverstärkung des Leistungstransistors.
>> Dadurch gibt es einen Unterschied zwischen dem mit den 10Ohm gemessenen
>> und geregelten Strom und dem Kollektorstrom durch die Last.

Das war für mich sehr verständlich erklärt. Ich hätte mich dem Problem 
auch noch angenommen, aber da es inzwischen nach einigem herumprobieren 
funktionierte, sah ich keinen Anlass mehr etwas zu ändern.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Tim 🔆 schrieb:
> Das war für mich sehr verständlich erklärt.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich habe an Arnos Erklärung nichts 
auszusetzen und halte sie für korrekt!

von Reinhold (reihaus)


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nimm als Transistor einen FET und die Probleme mit dem Basisstrom sind 
weg.
Stromquellen siehe Tietze Schenk z.b.8.Auflage ab S.352

von Bernhard (bernhard_123)


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Manfred P. schrieb:
> Schon interessant, dass außer Arno R niemand diesen Fehler erkannt hat:
>
> Arno R. schrieb:
>> Das Problem ist die endliche Stromverstärkung des Leistungstransistors.
>> Dadurch gibt es einen Unterschied zwischen dem mit den 10Ohm gemessenen
>> und geregelten Strom und dem Kollektorstrom durch die Last.

Das halte ich nicht unbedingt für einen Fehler.

Wenn die Stromverstärkung ungefähr konstant ist, also beispielsweise 160 
beim BD135-16, dann fließt immer 1/160 = 0,63 % mehr Strom durch den 
Messwiderstand R3 als durch die Last.
Das wirkt genauso, als ob der Widerstandswert von R3 0,63 % höher wäre. 
Und dieser Skalierungsfaktor kann durch das eingebaute Potentiometer R6 
korrigiert werden.

Bernhard

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Reinhold schrieb:
> nimm als Transistor einen FET und die Probleme mit dem Basisstrom sind
> weg.

Du hast recht, in meinem Akkutester nutze ich FETs. Man braucht halt für 
dessen Ansteuerung mehr Spannung als beim bipolaren. Schön wäre aber, 
einen "zahmen" FET zu haben, also keinen steilen Schalter. Ich habe das 
mit IRF540 gemacht und mich gewundert, wie heftig zwei verschiedene mit 
identischem Fertigungscode streuen.

Bernhard schrieb:
>>> Dadurch gibt es einen Unterschied zwischen dem mit den 10Ohm gemessenen
>>> und geregelten Strom und dem Kollektorstrom durch die Last.
>
> Das halte ich nicht unbedingt für einen Fehler.

> Wenn die Stromvertärkung ungefähr konstant ist, also beispielsweise 160
> beim BD135-16, dann fließt immer 1/160 = 0,63 % mehr Strom durch den
> Messwiderstand R3 als durch die Last.

Es gibt einen Fehler, der vernachlässigbar sein wird. Er könnte aber die 
Ablage bei sehr geringem Strom erklären, den Tim weiter vorne 
beklagte.

Scheint erledigt, Tim ist mit seinem Ergebnis zufrieden.

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