Hallo, ich bin in HF so mittelmäßig erfahren und möchte digitale Daten per FSk in einem Band senden wo und wie ich das darf. Dazu möchte ich eigene TX/RX hardware benutzen. Es gibt mehrere Sender, die mit syncronem Muttertakt FSK-codierte Bits senden. Die Sender werden über einen separaten Träger syncronisiert, der nahe bei den Frequenzen der Sender selber liegt. Dazu frage ich: - Könnt Ihr mir Hinweise zu diy-Sendern/Empfängern für ISM/SRD geben? - Welches Band ist am günstigsten, die Dinger sollen 30m oder so überbrücken? - Auf welchem Band ist denn nicht soviel los, dass man ungestörter ist? Vielen Dank Cheers Detlef
1) Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt nicht verwenden. 2) Was du in einer Grauzone verwenden könntest, sind fertige Sende/Empfangsmodule, wie die Ra-02. Die können auch FSK. Im 433-Bereich hast du keine Einschränkungen bezüglich Sendedauer, die du aber auf 868MHz hast. Allerdings ist auf 433 etwas mehr los, aber für deine 30m sollte es reichen. Ich würde übrigens LoRa als Modulationsart empfehlen, die ist störunempfindlicher als FSK. Die Ra-02 gibt es für beide Frequenzbereiche.
Detlef _. schrieb: > - Auf welchem Band ist denn nicht soviel los, dass man ungestörter ist? Bevor du irgendwo sendest, brauchst du von der Bundesnetzagentur eine Frequenzzuteilung. Den Frequenznutzungsplan gibt es bei der Bundesnetzagentur https://data.bundesnetzagentur.de/Bundesnetzagentur/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/20210114_frequenzplan.pdf Helmut -. schrieb: > Ich würde übrigens LoRa als Modulationsart empfehlen, > die ist störunempfindlicher als FSK. Mit FEC oder ARQ bekommt man so gut wie jede Übertragung störsicher. Die Kodierung der Daten hat da ein kräftiges Wörtchen mitzureden.
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Helmut -. schrieb: > 1) Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt > nicht verwenden. Die Nutzung von ISM ist für einige Bänder lizenz- und genehmigungsfrei. Die benutzten Geräte benötigen keine Typprüfung. Daraus hatte ich geschlossen dass ich dafür selber was basteln darf. Gibt es Bänder auf denen man mit selbstgebautem Zeug ohne Amateurfunkgenehmigung senden darf? > 2) Was du in einer Grauzone verwenden könntest, sind fertige > Sende/Empfangsmodule, wie die Ra-02. Die können auch FSK. Im 433-Bereich > hast du keine Einschränkungen bezüglich Sendedauer, die du aber auf > 868MHz hast. Allerdings ist auf 433 etwas mehr los, aber für deine 30m > sollte es reichen. Ich würde übrigens LoRa als Modulationsart empfehlen, > die ist störunempfindlicher als FSK. Die Ra-02 gibt es für beide > Frequenzbereiche. Danke für den Tip, habe die RA-02 mal geordert. Ich muss aber näher an die hardware ran, die Sender müssen syncron senden und ihren local-oscillator aus einem empfangenen Signal und einer PLL-generieren. Cheers Detlef DD4WV
Helmut -. schrieb: > 1) Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt > nicht verwenden. 1a) Selbst wenn Du eine Amateurfunkgenehmigung hast, darfst Du damit nur in den definierten Amateurfunkbändern senden, und nicht in den ISM/SRD-Bändern (es sei denn, Amateurfunk- und ISM/SRD-Bänder überschneiden sich, wie im 70cm-Band).
Detlef _. schrieb: > Gibt es Bänder auf denen man mit selbstgebautem Zeug ohne > Amateurfunkgenehmigung senden darf? Nein
Detlef _. schrieb: > Gibt es Bänder auf denen man mit selbstgebautem Zeug ohne > Amateurfunkgenehmigung senden darf? Nein.
Detlef _. schrieb: > Danke für den Tip, habe die RA-02 mal geordert. Ich muss aber näher an > die hardware ran, die Sender müssen syncron senden und ihren > local-oscillator aus einem empfangenen Signal und einer PLL-generieren. Mit eigenmächtigen Veränderungen an den Sendemodulen verlieren die ihre Zulassung. Du wirst also zum Schwarzfunker.
Jens G. schrieb: > Detlef _. schrieb: >> Danke für den Tip, habe die RA-02 mal geordert. Ich muss aber näher an >> die hardware ran, die Sender müssen syncron senden und ihren >> local-oscillator aus einem empfangenen Signal und einer PLL-generieren. > > Mit eigenmächtigen Veränderungen an den Sendemodulen verlieren die ihre > Zulassung. Du wirst also zum Schwarzfunker. Hab mal bißchen die ganzen billigen 433MHz Sende/Empfangsmodule geschaut. Dort ist nirgendwo von einer Zulassung die Rede. Ist die Anwendung von den Dingern Schwarzfunken? Hab den MICRF114 von 2014 als integrierten Sendechip gefunden. Gibts denn da Moderneres für RX/TX , was nimmt man denn da so? Cheers Detlef DD4WV
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Detlef _. schrieb: > Hab mal bißchen die ganzen billigen 433MHz Sende/Empfangsmodule > geschaut. Dort ist nirgendwo von einer Zulassung die Rede. Ist die > Anwendung von den Dingern Schwarzfunken? TKG $99, Abs. 6 sagt: (6) Zugeteilte Frequenzen dürfen nur mit Funkanlagen genutzt werden, die dem Funkanlagengesetz entsprechen. Der Hersteller muss die Einhaltung einer Reihe von Vorschriften durch entsprechend Tests und Prüfungen sicherstellen, damit diese dem Funkanlagengesetz entsprechen, was er dann allgemein mit dem CE-Zeichen oder irgendeiner Conformitätsbekundung bekundet. Wenn du so ein Funkmodul hast, dann kannst Du es so, wie der Hersteller es vorgesehen hat, einsetzen. Wenn Du an dessen Innereien irgendwas herumfummelst, ist nicht mehr sichergestellt, dass das noch irgendwie den Vorschriften entspricht. Da Du dann auch nicht weißt, ob dem noch so ist, läufst Du Gefahr, zum Schwarzfunker zu werden mit solch einem manipulierten Ding. Das wäre dann auf eigenes Risiko ... Funkamateure dürfen übrigens an solchen Dingern herumdoktorn, da denen zugetraut wird, die Vorschriften dabei einhalten zu können.
Helmut -. schrieb: > Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt > nicht verwenden. Das stimmt so pauschal auch nicht – irgendwann ist jeder Sender erst einmal "selbst gebastelt", denn auch der Industrie fliegen diese natürlich nicht irgendwo aus dem Himmel zu. Die müssen den auch erstmal bauen. Detlef _. schrieb: > Die Nutzung von ISM ist für einige Bänder lizenz- und genehmigungsfrei. Nein. Eine "Lizenz" gibt es in dem Zusammenhang ohnehin nicht, auch wenn das landläufig so genant wird. Eine Frequenzzuteilung benötigst du dagegen für jegliche Aussendungen, aber wie du schon festgestellt hast, sind Datenübertragungen in vielen ISM-Bändern und im SRD-Band per Allgemeinzuteilung statthaft. Wenn du dir eine solche Allgemeinzuteilung ansiehst, stehen am Ende die Bedingungen, unter denen sie gilt, wobei dort üblicherweise nur auf die harmonisierten Normen verwiesen wird. Diese bekommst du allerdings bei der ETSI. Die Einhaltung dieser Bedingungen wiederum bestätigt ein "Inverkehrbringer" (Hersteller, Importeur oder dergleichen) durch eine Konformitätserklärung – er selbst muss also die Konformität erklären, und dazu wiederum muss er wissen, welche Regeln überhaupt anwendbar sind. Das Funkanlagengesetz wiederum setzt die europäische Radio Equipment Directive (RED) in nationales Recht um. Dieses gibt dir in der Tat ein paar Schlupflöcher, mit denen du im Prinzip auch ein solches Gerät selbst bauen kannst (beispielsweise §17), aber du solltest dir dann schon sehr sicher sein, dass du ein konformes Gerät gebaut hast, bevor du versuchst, dich auf ggf. recht dünnes Eis zu begeben. "Schwarzfunken" ist zwar kein Straftatbestand mehr sondern "nur" eine Ordnungswidrigkeit, aber die Höhe der Ordnungsstrafen kann erheblich sein, und insbesondere wirst du im Störungsfall den nicht besonders preiswerten Messeinsatz der Kollegen von der BNetzA wohl bezahlen dürfen.
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Detlef _. schrieb: > Es gibt mehrere Sender, die mit syncronem > Muttertakt FSK-codierte Bits senden. Die Sender werden über einen > separaten Träger syncronisiert, der nahe bei den Frequenzen der Sender > selber liegt. Du möchtest also die einzelnen Bits synchronisieren, so wie die Takt-Leitung bei SPI oder so? Und/oder einen kontinuierlichen Bitstrom senden? Detlef _. schrieb: > Gibts > denn da Moderneres für RX/TX , was nimmt man denn da so? Es gibt eine Unzahl an Funksystemen, von LoRa bis 5G. Da musst du schon etwas genauer mit den Anforderungen werden: Datenrate, Latenz, Reichweite, vorhandene Infrastruktur (Mobilfunk?), Budget, Stückzahl, Energiebudget, Bauraum... Detlef _. schrieb: > Sender müssen syncron senden und ihren > local-oscillator aus einem empfangenen Signal und einer PLL-generieren. Wie willst du überhaupt erstmal ein Signal empfangen wenn du keinen Lokaloszillator hast (Henne-Ei-Problem)? Die gängigen Empfänger mischen das empfangene Signal mithilfe eines Lokaloszillators herunter. Der muss auch entsprechend genau sein, damit der Empfang funktioniert (z.B. TCXO). Und wenn man den sowieso schon hat, kann man den auch zum Senden nutzen. Das empfangene Signal mit Lokaloszillator heruntermischen und dann wieder per PLL multiplizieren ist unnötig kompliziert und bringt nichts, da kann man auch direkt den Lokaloszillator per PLL multiplizieren (genau das machen so gut wie alle Funkmodule). Der MICRF114 ist ziemlich simpel, kann nur OOK (kein FSK) und kann auch nur ganze Pakete senden (keinen kontinuierlichen Bistream) und braucht auch einen normalen Lokaloszillator (Quarz). Helmut -. schrieb: > Die Ra-02 haben wie die meisten Funkmodule als Haupt-Usecase ganze Pakete zu senden/empfangen. Das geht auch nicht gleichzeitig (auch nicht auf 2 Frequenzen), du musst explizit zwischen Senden und Empfangen umschalten. Da zusätzlich die Frequenz umzuschalten ist nicht nötig, d.h. du kannst Synchronisierungspakete und Datenpakete auch auf der selben Frequenz übertragen. Ein kontinuierlicher Bitstreams mit Synchronisierung ohne die Sache mit der Synchronisierung könnte über semi-dokumentierte Funktionen vielleicht sogar gehen. Auf dem SRD-Band ist das natürlich nur begrenzt möglich wegen der Duty-Cycle-Regelung. Die RA-02 sind auch nur eine mögliche Ausführung von LoRa-Modulen, es gibt jede Menge weitere, inklusive Mikrocontrollern mit integriertem Funkmodul. Ist dir die zeitliche Synchronisation so extrem wichtig? Muss denn unbedingt die Übertragung so synchron sein oder reicht es eine Messung/Aktion zu synchronisieren? (z.B. eine Messung/Aktion exakt 10ms nach Empfang eines Synchronisierungspakets durchführen). Zeitliche Synchronisierung kann man z.B. auch über GPS-Empfänger erreichen dank hochgenauer Uhrzeit im GPS-Signal.
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Hi, Jörg, vielen Dank für die ausführlichen und motivierenden Details. Dann werd ichs wohl mal selber mit möglichst viel schneller digitaler Elektronik probieren. Die Normen werde ich soweit verstehen dass ich relativ sicher sein kann dass mein lowpower Prototyp konform ist obwohl nicht zertifiziert. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Du möchtest also die einzelnen Bits synchronisieren, so wie die Takt-Leitung bei SPI oder so? Und/oder einen kontinuierlichen Bitstrom senden? <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< Ja genau, die einzelnen Sender senden verschiedene PRN-Sequenzen. Das wird ne Art GPS für die Turnhalle. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Wie willst du überhaupt erstmal ein Signal empfangen wenn du keinen Lokaloszillator hast (Henne-Ei-Problem)? Die gängigen Empfänger mischen das empfangene Signal mithilfe eines Lokaloszillators herunter. Der muss auch entsprechend genau sein, damit der Empfang funktioniert (z.B. TCXO). Und wenn man den sowieso schon hat, kann man den auch zum Senden nutzen. Das empfangene Signal mit Lokaloszillator heruntermischen und dann wieder per PLL multiplizieren ist unnötig kompliziert und bringt nichts, da kann man auch direkt den Lokaloszillator per PLL multiplizieren (genau das machen so gut wie alle Funkmodule). <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< Die PRN-Sender müssen natürlich auf der gleichen Frequenz syncron senden. Ich syncronisiere sie durch einen 'Muttersender' auf einer anderen Frequenz die ich z.B. mit einem Geradeausempfänger empfange. Daraus generiere ich den 'local oscillator' für die PRN-Sender mit einer DDS oder einer fractional-PLL. Das geht bestimmt eleganter, aber soweit sollte das erstmal funktionieren. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Der MICRF114 ist ziemlich simpel, kann nur OOK (kein FSK) <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< Man sollte den für FSK missbrauchen können indem man die Eingangfrequenz zieht. Kommt drauf an wie schnell die interne PLL folgen kann. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Ist dir die zeitliche Synchronisation so extrem wichtig? Muss denn unbedingt die Übertragung so synchron sein oder reicht es eine Messung/Aktion zu synchronisieren? (z.B. eine Messung/Aktion exakt 10ms nach Empfang eines Synchronisierungspakets durchführen). Zeitliche Synchronisierung kann man z.B. auch über GPS-Empfänger erreichen dank hochgenauer Uhrzeit im GPS-Signal. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> 10^-3 ist eine Million mal zu grob, 10^-9 sollte es schon sein. In der Zeit läuft die el.-mag. Welle 30cm, da will man genauer sein. Die Genauigkeit ist möglich indem man die Laufzeit der PRN ( genauer: den Laufzeitunterschied zu einer anderen PRN ) im Frequenzbereich nach FFT durch die Phasenverschiebung bestimmt. GPS funzt nicht, ich bin indoor. Mit Ultraschall funktioniert das Prinzip schon ganz gut, aber da ist die Geschwindigkeit auch 3*10^2m/s statt 3*10^8m/s Ist aber erstmal auch nur ne Idee. BT-5 soll auch features für indoor-nav haben, indem sie das Funknetz syncronisieren. THX Cheers Detlef
Detlef _. schrieb: > Ich syncronisiere sie durch einen 'Muttersender' auf einer anderen > Frequenz die ich z.B. mit einem Geradeausempfänger empfange. Alle anderen, die sowas machen, benutzen dafür keine zwei Empfänger. (Ich habe mich mal 'ne Weile beruflich mit allerlei Funkentfernungsmessung befasst.) Aber ja, gerade beim "GPS mode" besteht das wesentliche Know-How natürlich genau darin, wie man die einzelnen Sender synchron hält. Da werden sich die kommerziellen Player auch kaum in die Karten gucken lassen, es sei denn, sie halten irgendwo ein Patent drauf.
Detlef _. schrieb: > Die Sender werden über einen > separaten Träger syncronisiert, der nahe bei den Frequenzen der Sender > selber liegt. Da hast du erstmal ein Duplexerproblem. Du musst den Empfänger für das Synchronisationssignal seehr gut von der Aussendung des eigenen Senders trennen, damit er kein Großsignalproblem hat. Detlef _. schrieb: > Ja genau, die einzelnen Sender senden verschiedene PRN-Sequenzen. Das > wird ne Art GPS für die Turnhalle. Bei GPS haben sie das mit der Zeit/Synchronisation ganz einfach gelöst: Jeder Satellit besitzt als Grundausrüstung mehrere Atomuhren ;-) Um auf eine Genauigkeit zu kommen, die dir in einer Turnhalle nützliche Daten liefert, wirst du wohl die Phasenlage der Signal messen müssen. Um die Sache mit der Synchronisation hin zu bekommen, wird bei RTK ein Referenzempfänger benutzt, der ortsfest die Phasenlage der GPS-Sender misst. Die daraus gewonnenen Korrekturdaten werden den beweglichen Empfangsstationen mitgeteilt. Das umgeht das Duplexerproblem, setzt aber sehr stabile Oszillatoren bei den einzelnen Sendern voraus, damit die Korrekturdaten eine handhabbare Gültigkeitsdauer besitzen.
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Jörg W. schrieb: > Detlef _. schrieb: >> Ich syncronisiere sie durch einen 'Muttersender' auf einer anderen >> Frequenz die ich z.B. mit einem Geradeausempfänger empfange. > > Alle anderen, die sowas machen, benutzen dafür keine zwei Empfänger. > (Ich habe mich mal 'ne Weile beruflich mit allerlei > Funkentfernungsmessung befasst.) Aber ja, gerade beim "GPS mode" besteht > das wesentliche Know-How natürlich genau darin, wie man die einzelnen > Sender synchron hält. Da werden sich die kommerziellen Player auch kaum > in die Karten gucken lassen, es sei denn, sie halten irgendwo ein Patent > drauf. Hier steht ja einiges https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichwellennetz. Interessant ist auch https://en.wikipedia.org/wiki/White_Rabbit_Project . Aber scheint mir alles für den Zweck zu fett. Hoffe: 27MHz TCXO 32fach mit digitaler diskreter PLL hochdrehen auf 868MHz und den als 'Bake' nutzen. Empfang in 30m Abstand geradeaus mit Eingangsfilter, fette Verstärkung und Begrenzer, fertig ist der LO der PRN Sender. Von dem LO über eine DDS oder eine fractional PLL die Sendefrequenz für die PRN Sender ableiten. So hoffe ich mit dem schlichten Gemüt bis die Realität diesen Zahn zieht. schaunwamal Cheers Detlef
Detlef _. schrieb: > Die Normen werde ich soweit verstehen dass ich relativ sicher sein kann > dass mein lowpower Prototyp konform ist obwohl nicht zertifiziert. Wenn du die Messmittel hast, das halbwegs brauchbar auch zu prüfen, dann ist es recht unwahrscheinlich, dass du an dieser Stelle Probleme bekommst. Neben dieser Unschuldsvermutung in §17 FuAG haben sie damit nun auch mal die Grauzone beendet, die es vorher bei genau dem gab, was ich oben schrieb: irgendwie irgendwo ist halt auch in der Industrie eine solche Sendeanlage erst einmal "selbst gebaut", und an dieser Stelle ist sie natürlich auch noch weit entfernt davon, eine "benannte Stelle" gesehen zu haben, die ihr die Unschuld bescheinigt. Für diesen Bereich hat das FuAG jetzt eine explizite Ausnahme, und da natürlich in einem Gesetz niemand "in der Industrie", "zu Hause", "selbst gebaut" oder dergleichen festnageln kann, kannst du dein Experiment, wenn du es sauber aufbaust und überwachst, durchaus auch unter diese Regelung zählen. Damit bist du natürlich nicht aus der Pflicht zur Einhaltung der Normen raus, aber du kannst erstmal erklären, warum du noch keine benannte Stelle beauftragt hast … Detlef _. schrieb: > digitaler diskreter PLL hochdrehen auf 868MHz und den als 'Bake' nutzen Es wurde oben schon geschrieben: im SRD-Band gibt es keinen Bereich, in dem du mit 100 % duty cycle senden darfst. Das Band ist explizit als "shared resource" konzipiert. Auf 434 MHz ist das anders.
Rainer W. schrieb: > Detlef _. schrieb: >> Die Sender werden über einen >> separaten Träger syncronisiert, der nahe bei den Frequenzen der Sender >> selber liegt. > > Da hast du erstmal ein Duplexerproblem. Du musst den Empfänger für das > Synchronisationssignal seehr gut von der Aussendung des eigenen Senders > trennen, damit er kein Großsignalproblem hat. Ja, schmalbandiges Vorfilter und/oder möglichst weit weg mit der Frequenz. Oder gleich anderes Band. > Detlef _. schrieb: >> Ja genau, die einzelnen Sender senden verschiedene PRN-Sequenzen. Das >> wird ne Art GPS für die Turnhalle. > > Bei GPS haben sie das mit der Zeit/Synchronisation ganz einfach gelöst: > Jeder Satellit besitzt als Grundausrüstung mehrere Atomuhren ;-) > Um auf eine Genauigkeit zu kommen, die dir in einer Turnhalle nützliche > Daten liefert, wirst du wohl die Phasenlage der Signal messen müssen. > Um die Sache mit der Synchronisation hin zu bekommen, wird bei RTK ein > Referenzempfänger benutzt, der ortsfest die Phasenlage der GPS-Sender > misst. Die daraus gewonnenen Korrekturdaten werden den beweglichen > Empfangsstationen mitgeteilt. Das umgeht das Duplexerproblem, setzt aber > sehr stabile Oszillatoren bei den einzelnen Sendern voraus, damit die > Korrekturdaten eine handhabbare Gültigkeitsdauer besitzen. RTK hab ich ergoogelt, kannte ich als Differential GPS. Ich muss auf jeden Fall die Phase des PRN-Signals ermitteln. Wie 'schnell' die PRNs im Verhältnis zu den 868MHz sein müssen/sollen muss man mal überlegen. Hängt davon ab wie schnell man abtasten kann und wie lang die FFT sein darf. Wie gesagt, erstmal nur ne Idee. Cheers Detlef
Jörg W. schrieb: > Detlef _. schrieb: >> digitaler diskreter PLL hochdrehen auf 868MHz und den als 'Bake' nutzen > > Es wurde oben schon geschrieben: im SRD-Band gibt es keinen Bereich, > in dem du mit 100 % duty cycle senden darfst. Das Band ist explizit als > "shared resource" konzipiert. Auf 434 MHz ist das anders. Ja, 100% duty cycle habe ich auf dem Schirm, hatte es aber andersrum abgespeichert. Dann mach ich nur ne 16fach PLL ! Cheers Detlef
Detlef _. schrieb: > möchte digitale Daten per FSk > in einem Band senden wo und wie ich das darf. Infrarot vllt?
Detlef _. schrieb: > Die Nutzung von ISM ist für einige Bänder lizenz- und genehmigungsfrei. Weil das immer wieder so verwaschen kommt: ISM Nutzung nach der ITU bedeutet, dass eine nicht-Funk-Funktion HF Energie "verwendet" - also im Nahbereich auch "abstrahlt". Das ist tatsächlich etwas wage beschrieben und bereitet regelmäßig in der Normung Kopfweh. Es wurden bei der World Radio Conference anno 19xx (ich bilde mir ein, es war in den 1950 oder 1960er Jahren) einige Bänder für die ISM Nutzung definiert. Klassisches Beispiel für die Verwendung sind die Mikrowellen in der Küche. Zusätzlich haben in den allermeisten Ländern die Regulatoren diese Bänder eine "Allgemeinzuteilung" gemacht. Das bedeutet, hier darf unter bestimmten Regeln jeder seinen Funkdienst betreiben. Bestes Beispiel: WLAN. Dadurch gibt es jetzt natürliche Koexistenzprobleme.. WLAN auf 2.4GHz / Mikrowelle daneben. Grundsätzlich gibt es für ISM Anwendungen (also für nicht-Funk-Anwendungen) KEINE LEISTUNGSBESCHRÄNKUNG! In Sonderfällen (wie z.B. 2.4GHz Bänder) gibt es z.B wie in CISPR 11 Grenzwerte (die gehen aktuell bis 18GHz hoch). Die ISM Anwendung hat keinen "Duty-Cycle"... dagegen ist das für die Funkdienste dort schon definiert. Wer, was wo mit Funk in den ISM Bändern machen darf, findet sich für Europa hier: ERC Recommendation 70-03 Für die nicht Funk-Anwendungen gibt es CISPR Normen (CISPR 11 und zukünftig CISPR 14-1 für Domestic Mircowave Ovens). So, nun zur "Allgemeinzuteilung": Üblicherweise braucht ein Funkdienst eine Lizenz. Kennt man von der "Frequenzversteigerung" vom Mobilfunk. Die allermeisten wollen aber nicht zahlen und nutzen die "schlechteren" ISM Bänder. Schlechter deshalb, weil nicht "geschützt". Wenn du einen Sender baust, der das Mobilfunknetz stört, kann der Betreiber vom Regulator fordern, dass das abgestellt wird. Bei den ISM Bändern eben nicht. Helmut -. schrieb: > Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt > nicht verwenden. Das stimmt nun so nicht. Wenn du die Regeln einhältst, dann darfst du das natürlich. Selbst ein ESP32 Modul gilt als selbst gebaute Funkanlage. Wenn du dich in der Lage fühlst, sicherzustellen, dass du EN 300 328 und EN 301 489-1/-17 einhältst, dann passt das schon. Amateurfunk hat seine eigenen "Regeln". Die haben eigene Bänder zugeteilt bekommen und über die Amateurfunk Lizenz hat jeder einen Nachweis erbracht, dass er weiß, was er tut. In diesen Bändern sind die Amateurfunker vor anderen "geschützt". Soll heißen, der Regulator hat Störer zu beseitigen. Es gibt aber auch Primäre/Sekundäre Nutzung bei der Zuteilung... besonders der Amateurfunk ist öfter mal in irgendeinem Band sekundärer Nutzer. Jörg W. schrieb: > eine "benannte Stelle" > gesehen zu haben Das ist nun der letzte interessante Punkt. Die RED (Radio Equipment Directive) will, dass jeder, der keine harmonisierte Norm für seine Funkanlage heranziehen kann, eine Benannte Stelle hinzuzieht. ergo: Machst du etwas, das in den Anwendungsbereich der doch ziemlich breit angelegten EN 300 328, EN 300 220, EN 300 330, ... fällt, bist du schon aus der Notified-Body-Pflicht draußen und kannst selber "tun und lassen was du willst" (also im Rahmen der Anforderungen aus der Richtlinie und der Normen). Eine grundsätzliche Pflicht der Zertifizierung haben wir in der EU nicht - im Gegensatz zur FCC in den USA. Bei uns sind das alles Konformitätsbewertungsverfahren, die meistens jeder für sich alleine erledigen kann. Gerade für neue Technologien ist das eigentlich ein riesengroßer Vorteil in der EU... wird halt von vielen nicht so gesehen. 73
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Hans W. schrieb: > Gerade für neue Technologien ist das eigentlich ein riesengroßer Vorteil > in der EU. Volle Zustimmung.
Detlef _. schrieb: > RTK hab ich ergoogelt, kannte ich als Differential GPS. Das sind verschiedene Dinge: DGPS misst nicht die Phase der Trägerwelle, RTK schon. WAAS stellt ein Erweiterung von DGPS dar, um über große Gebiete Ionosphärenkorrekturen machen zu können. https://www.magicmaps.de/gnss-wissen/praezise-gps-messungen-mit-hilfe-von-dgps-und-rtk/?L=0
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