Forum: HF, Funk und Felder ISM? SRD? Oder was?


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von Detlef _. (detlef_a)


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Hallo,

ich bin in HF so mittelmäßig erfahren und möchte digitale Daten per FSk 
in einem Band senden wo und wie ich das darf. Dazu möchte ich eigene 
TX/RX hardware benutzen. Es gibt mehrere Sender, die mit syncronem 
Muttertakt FSK-codierte Bits senden. Die Sender werden über einen 
separaten Träger syncronisiert, der nahe bei den Frequenzen der Sender 
selber liegt.

Dazu frage ich:
- Könnt Ihr mir Hinweise zu diy-Sendern/Empfängern für ISM/SRD geben?
- Welches Band ist am günstigsten, die Dinger sollen 30m oder so 
überbrücken?
- Auf welchem Band ist denn nicht soviel los, dass man ungestörter ist?

Vielen Dank
Cheers
Detlef

von Helmut -. (dc3yc)


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1) Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt 
nicht verwenden.
2) Was du in einer Grauzone verwenden könntest, sind fertige 
Sende/Empfangsmodule, wie die Ra-02. Die können auch FSK. Im 433-Bereich 
hast du keine Einschränkungen bezüglich Sendedauer, die du aber auf 
868MHz hast. Allerdings ist auf 433 etwas mehr los, aber für deine 30m 
sollte es reichen. Ich würde übrigens LoRa als Modulationsart empfehlen, 
die ist störunempfindlicher als FSK. Die Ra-02 gibt es für beide 
Frequenzbereiche.

von Rainer W. (rawi)


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Detlef _. schrieb:
> - Auf welchem Band ist denn nicht soviel los, dass man ungestörter ist?

Bevor du irgendwo sendest, brauchst du von der Bundesnetzagentur eine 
Frequenzzuteilung.
Den Frequenznutzungsplan gibt es bei der Bundesnetzagentur
https://data.bundesnetzagentur.de/Bundesnetzagentur/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/20210114_frequenzplan.pdf

Helmut -. schrieb:
> Ich würde übrigens LoRa als Modulationsart empfehlen,
> die ist störunempfindlicher als FSK.

Mit FEC oder ARQ bekommt man so gut wie jede Übertragung störsicher. Die 
Kodierung der Daten hat da ein kräftiges Wörtchen mitzureden.

: Bearbeitet durch User
von Detlef _. (detlef_a)


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Helmut -. schrieb:
> 1) Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt
> nicht verwenden.

Die Nutzung von ISM ist für einige Bänder lizenz- und genehmigungsfrei. 
Die benutzten Geräte benötigen keine Typprüfung. Daraus hatte ich 
geschlossen dass ich dafür selber was basteln darf.

Gibt es Bänder auf denen man mit selbstgebautem Zeug ohne 
Amateurfunkgenehmigung senden darf?

> 2) Was du in einer Grauzone verwenden könntest, sind fertige
> Sende/Empfangsmodule, wie die Ra-02. Die können auch FSK. Im 433-Bereich
> hast du keine Einschränkungen bezüglich Sendedauer, die du aber auf
> 868MHz hast. Allerdings ist auf 433 etwas mehr los, aber für deine 30m
> sollte es reichen. Ich würde übrigens LoRa als Modulationsart empfehlen,
> die ist störunempfindlicher als FSK. Die Ra-02 gibt es für beide
> Frequenzbereiche.

Danke für den Tip, habe die RA-02 mal geordert. Ich muss aber näher an 
die hardware ran, die Sender müssen syncron senden und ihren 
local-oscillator aus einem empfangenen Signal und einer PLL-generieren.

Cheers
Detlef DD4WV

von Jens G. (jensig)


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Helmut -. schrieb:
> 1) Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt
> nicht verwenden.

1a) Selbst wenn Du eine Amateurfunkgenehmigung hast, darfst Du damit nur 
in den definierten Amateurfunkbändern senden, und nicht in den 
ISM/SRD-Bändern (es sei denn, Amateurfunk- und ISM/SRD-Bänder 
überschneiden sich, wie im 70cm-Band).

von Jens G. (jensig)


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Detlef _. schrieb:
> Gibt es Bänder auf denen man mit selbstgebautem Zeug ohne
> Amateurfunkgenehmigung senden darf?

Nein

von Helmut -. (dc3yc)


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Detlef _. schrieb:
> Gibt es Bänder auf denen man mit selbstgebautem Zeug ohne
> Amateurfunkgenehmigung senden darf?

Nein.

von Jens G. (jensig)


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Detlef _. schrieb:
> Danke für den Tip, habe die RA-02 mal geordert. Ich muss aber näher an
> die hardware ran, die Sender müssen syncron senden und ihren
> local-oscillator aus einem empfangenen Signal und einer PLL-generieren.

Mit eigenmächtigen Veränderungen an den Sendemodulen verlieren die ihre 
Zulassung. Du wirst also zum Schwarzfunker.

von Detlef _. (detlef_a)


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Jens G. schrieb:
> Detlef _. schrieb:
>> Danke für den Tip, habe die RA-02 mal geordert. Ich muss aber näher an
>> die hardware ran, die Sender müssen syncron senden und ihren
>> local-oscillator aus einem empfangenen Signal und einer PLL-generieren.
>
> Mit eigenmächtigen Veränderungen an den Sendemodulen verlieren die ihre
> Zulassung. Du wirst also zum Schwarzfunker.

Hab mal bißchen die ganzen billigen 433MHz Sende/Empfangsmodule 
geschaut. Dort ist nirgendwo von einer Zulassung die Rede. Ist die 
Anwendung von den Dingern Schwarzfunken?

Hab den MICRF114 von 2014 als integrierten Sendechip gefunden. Gibts 
denn da Moderneres für RX/TX , was nimmt man denn da so?

Cheers
Detlef DD4WV

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Detlef _. schrieb:
> Hab mal bißchen die ganzen billigen 433MHz Sende/Empfangsmodule
> geschaut. Dort ist nirgendwo von einer Zulassung die Rede. Ist die
> Anwendung von den Dingern Schwarzfunken?

TKG $99, Abs. 6 sagt:
(6) Zugeteilte Frequenzen dürfen nur mit Funkanlagen genutzt werden, die 
dem Funkanlagengesetz entsprechen.

Der Hersteller muss die Einhaltung einer Reihe von Vorschriften durch 
entsprechend Tests und Prüfungen sicherstellen, damit diese dem 
Funkanlagengesetz entsprechen, was er dann allgemein mit dem CE-Zeichen 
oder irgendeiner Conformitätsbekundung bekundet. Wenn du so ein 
Funkmodul hast, dann kannst Du es so, wie der Hersteller es vorgesehen 
hat, einsetzen.
Wenn Du an dessen Innereien irgendwas herumfummelst, ist nicht mehr 
sichergestellt, dass das noch irgendwie den Vorschriften entspricht. Da 
Du dann auch nicht weißt, ob dem noch so ist, läufst Du Gefahr, zum 
Schwarzfunker zu werden mit solch einem manipulierten Ding. Das wäre 
dann auf eigenes Risiko ...
Funkamateure dürfen übrigens an solchen Dingern herumdoktorn, da denen 
zugetraut wird, die Vorschriften dabei einhalten zu können.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Helmut -. schrieb:
> Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt
> nicht verwenden.

Das stimmt so pauschal auch nicht – irgendwann ist jeder Sender erst 
einmal "selbst gebastelt", denn auch der Industrie fliegen diese 
natürlich nicht irgendwo aus dem Himmel zu. Die müssen den auch erstmal 
bauen.

Detlef _. schrieb:
> Die Nutzung von ISM ist für einige Bänder lizenz- und genehmigungsfrei.

Nein. Eine "Lizenz" gibt es in dem Zusammenhang ohnehin nicht, auch wenn 
das landläufig so genant wird. Eine Frequenzzuteilung benötigst du 
dagegen für jegliche Aussendungen, aber wie du schon festgestellt hast, 
sind Datenübertragungen in vielen ISM-Bändern und im SRD-Band per 
Allgemeinzuteilung statthaft. Wenn du dir eine solche Allgemeinzuteilung 
ansiehst, stehen am Ende die Bedingungen, unter denen sie gilt, wobei 
dort üblicherweise nur auf die harmonisierten Normen verwiesen wird. 
Diese bekommst du allerdings bei der ETSI.

Die Einhaltung dieser Bedingungen wiederum bestätigt ein 
"Inverkehrbringer" (Hersteller, Importeur oder dergleichen) durch eine 
Konformitätserklärung – er selbst muss also die Konformität erklären, 
und dazu wiederum muss er wissen, welche Regeln überhaupt anwendbar 
sind. Das Funkanlagengesetz wiederum setzt die europäische Radio 
Equipment Directive (RED) in nationales Recht um. Dieses gibt dir in der 
Tat ein paar Schlupflöcher, mit denen du im Prinzip auch ein solches 
Gerät selbst bauen kannst (beispielsweise §17), aber du solltest dir 
dann schon sehr sicher sein, dass du ein konformes Gerät gebaut hast, 
bevor du versuchst, dich auf ggf. recht dünnes Eis zu begeben. 
"Schwarzfunken" ist zwar kein Straftatbestand mehr sondern "nur" eine 
Ordnungswidrigkeit, aber die Höhe der Ordnungsstrafen kann erheblich 
sein, und insbesondere wirst du im Störungsfall den nicht besonders 
preiswerten Messeinsatz der Kollegen von der BNetzA wohl bezahlen 
dürfen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Detlef _. schrieb:
> Es gibt mehrere Sender, die mit syncronem
> Muttertakt FSK-codierte Bits senden. Die Sender werden über einen
> separaten Träger syncronisiert, der nahe bei den Frequenzen der Sender
> selber liegt.

Du möchtest also die einzelnen Bits synchronisieren, so wie die 
Takt-Leitung bei SPI oder so? Und/oder einen kontinuierlichen Bitstrom 
senden?

Detlef _. schrieb:
> Gibts
> denn da Moderneres für RX/TX , was nimmt man denn da so?

Es gibt eine Unzahl an Funksystemen, von LoRa bis 5G. Da musst du schon 
etwas genauer mit den Anforderungen werden: Datenrate, Latenz, 
Reichweite, vorhandene Infrastruktur (Mobilfunk?), Budget, Stückzahl, 
Energiebudget, Bauraum...

Detlef _. schrieb:
> Sender müssen syncron senden und ihren
> local-oscillator aus einem empfangenen Signal und einer PLL-generieren.

Wie willst du überhaupt erstmal ein Signal empfangen wenn du keinen 
Lokaloszillator hast (Henne-Ei-Problem)? Die gängigen Empfänger mischen 
das empfangene Signal mithilfe eines Lokaloszillators herunter. Der muss 
auch entsprechend genau sein, damit der Empfang funktioniert (z.B. 
TCXO). Und wenn man den sowieso schon hat, kann man den auch zum Senden 
nutzen. Das empfangene Signal mit Lokaloszillator heruntermischen und 
dann wieder per PLL multiplizieren ist unnötig kompliziert und bringt 
nichts, da kann man auch direkt den Lokaloszillator per PLL 
multiplizieren (genau das machen so gut wie alle Funkmodule).

Der MICRF114 ist ziemlich simpel, kann nur OOK (kein FSK) und kann auch 
nur ganze Pakete senden (keinen kontinuierlichen Bistream) und braucht 
auch einen normalen Lokaloszillator (Quarz).

Helmut -. schrieb:
> Die Ra-02

haben wie die meisten Funkmodule als Haupt-Usecase ganze Pakete zu 
senden/empfangen. Das geht auch nicht gleichzeitig (auch nicht auf 2 
Frequenzen), du musst explizit zwischen Senden und Empfangen umschalten. 
Da zusätzlich die Frequenz umzuschalten ist nicht nötig, d.h. du kannst 
Synchronisierungspakete und Datenpakete auch auf der selben Frequenz 
übertragen.

Ein kontinuierlicher Bitstreams mit Synchronisierung ohne die Sache mit 
der Synchronisierung könnte über semi-dokumentierte Funktionen 
vielleicht sogar gehen. Auf dem SRD-Band ist das natürlich nur begrenzt 
möglich wegen der Duty-Cycle-Regelung.

Die RA-02 sind auch nur eine mögliche Ausführung von LoRa-Modulen, es 
gibt jede Menge weitere, inklusive Mikrocontrollern mit integriertem 
Funkmodul.

Ist dir die zeitliche Synchronisation so extrem wichtig? Muss denn 
unbedingt die Übertragung so synchron sein oder reicht es eine 
Messung/Aktion zu synchronisieren? (z.B. eine Messung/Aktion exakt 10ms 
nach Empfang eines Synchronisierungspakets durchführen).

Zeitliche Synchronisierung kann man z.B. auch über GPS-Empfänger 
erreichen dank hochgenauer Uhrzeit im GPS-Signal.

: Bearbeitet durch User
von Detlef _. (detlef_a)


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Hi,

Jörg, vielen Dank für die ausführlichen und motivierenden Details. Dann 
werd ichs wohl mal selber mit möglichst viel schneller digitaler 
Elektronik probieren. Die Normen werde ich soweit verstehen dass ich 
relativ sicher sein kann dass mein lowpower Prototyp konform ist obwohl 
nicht zertifiziert.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Du möchtest also die einzelnen Bits synchronisieren, so wie die
Takt-Leitung bei SPI oder so? Und/oder einen kontinuierlichen Bitstrom
senden?
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Ja genau, die einzelnen Sender senden verschiedene PRN-Sequenzen. Das 
wird ne Art GPS für die Turnhalle.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Wie willst du überhaupt erstmal ein Signal empfangen wenn du keinen
Lokaloszillator hast (Henne-Ei-Problem)? Die gängigen Empfänger mischen
das empfangene Signal mithilfe eines Lokaloszillators herunter. Der muss
auch entsprechend genau sein, damit der Empfang funktioniert (z.B.
TCXO). Und wenn man den sowieso schon hat, kann man den auch zum Senden
nutzen. Das empfangene Signal mit Lokaloszillator heruntermischen und
dann wieder per PLL multiplizieren ist unnötig kompliziert und bringt
nichts, da kann man auch direkt den Lokaloszillator per PLL
multiplizieren (genau das machen so gut wie alle Funkmodule).
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Die PRN-Sender müssen natürlich auf der gleichen Frequenz syncron 
senden. Ich syncronisiere sie durch einen 'Muttersender' auf einer 
anderen Frequenz die ich z.B. mit einem Geradeausempfänger empfange. 
Daraus generiere ich den 'local oscillator' für die PRN-Sender mit einer 
DDS oder einer fractional-PLL. Das geht bestimmt eleganter, aber soweit 
sollte das erstmal funktionieren.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Der MICRF114 ist ziemlich simpel, kann nur OOK (kein FSK)
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Man sollte den für FSK missbrauchen können indem man die Eingangfrequenz 
zieht. Kommt drauf an wie schnell die interne PLL folgen kann.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Ist dir die zeitliche Synchronisation so extrem wichtig? Muss denn
unbedingt die Übertragung so synchron sein oder reicht es eine
Messung/Aktion zu synchronisieren? (z.B. eine Messung/Aktion exakt 10ms
nach Empfang eines Synchronisierungspakets durchführen).

Zeitliche Synchronisierung kann man z.B. auch über GPS-Empfänger
erreichen dank hochgenauer Uhrzeit im GPS-Signal.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

10^-3 ist eine Million mal zu grob, 10^-9 sollte es schon sein. In der 
Zeit läuft die el.-mag. Welle 30cm, da will man genauer sein. Die 
Genauigkeit ist möglich indem man die Laufzeit der PRN ( genauer: den 
Laufzeitunterschied zu einer anderen PRN ) im Frequenzbereich nach FFT 
durch die Phasenverschiebung bestimmt.

GPS funzt nicht, ich bin indoor.

Mit Ultraschall funktioniert das Prinzip schon ganz gut, aber da ist die 
Geschwindigkeit auch 3*10^2m/s statt 3*10^8m/s

Ist aber erstmal auch nur ne Idee. BT-5 soll auch features für 
indoor-nav haben, indem sie das Funknetz syncronisieren.

THX
Cheers
Detlef

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Detlef _. schrieb:
> Ich syncronisiere sie durch einen 'Muttersender' auf einer anderen
> Frequenz die ich z.B. mit einem Geradeausempfänger empfange.

Alle anderen, die sowas machen, benutzen dafür keine zwei Empfänger. 
(Ich habe mich mal 'ne Weile beruflich mit allerlei 
Funkentfernungsmessung befasst.) Aber ja, gerade beim "GPS mode" besteht 
das wesentliche Know-How natürlich genau darin, wie man die einzelnen 
Sender synchron hält. Da werden sich die kommerziellen Player auch kaum 
in die Karten gucken lassen, es sei denn, sie halten irgendwo ein Patent 
drauf.

von Rainer W. (rawi)


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Detlef _. schrieb:
> Die Sender werden über einen
> separaten Träger syncronisiert, der nahe bei den Frequenzen der Sender
> selber liegt.

Da hast du erstmal ein Duplexerproblem. Du musst den Empfänger für das 
Synchronisationssignal seehr gut von der Aussendung des eigenen Senders 
trennen, damit er kein Großsignalproblem hat.

Detlef _. schrieb:
> Ja genau, die einzelnen Sender senden verschiedene PRN-Sequenzen. Das
> wird ne Art GPS für die Turnhalle.

Bei GPS haben sie das mit der Zeit/Synchronisation ganz einfach gelöst: 
Jeder Satellit besitzt als Grundausrüstung mehrere Atomuhren ;-)
Um auf eine Genauigkeit zu kommen, die dir in einer Turnhalle nützliche 
Daten liefert, wirst du wohl die Phasenlage der Signal messen müssen.
Um die Sache mit der Synchronisation hin zu bekommen, wird bei RTK ein 
Referenzempfänger benutzt, der ortsfest die Phasenlage der GPS-Sender 
misst. Die daraus gewonnenen Korrekturdaten werden den beweglichen 
Empfangsstationen mitgeteilt. Das umgeht das Duplexerproblem, setzt aber 
sehr stabile Oszillatoren bei den einzelnen Sendern voraus, damit die 
Korrekturdaten eine handhabbare Gültigkeitsdauer besitzen.

: Bearbeitet durch User
von Detlef _. (detlef_a)


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Jörg W. schrieb:
> Detlef _. schrieb:
>> Ich syncronisiere sie durch einen 'Muttersender' auf einer anderen
>> Frequenz die ich z.B. mit einem Geradeausempfänger empfange.
>
> Alle anderen, die sowas machen, benutzen dafür keine zwei Empfänger.
> (Ich habe mich mal 'ne Weile beruflich mit allerlei
> Funkentfernungsmessung befasst.) Aber ja, gerade beim "GPS mode" besteht
> das wesentliche Know-How natürlich genau darin, wie man die einzelnen
> Sender synchron hält. Da werden sich die kommerziellen Player auch kaum
> in die Karten gucken lassen, es sei denn, sie halten irgendwo ein Patent
> drauf.

Hier steht ja einiges https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichwellennetz. 
Interessant ist auch https://en.wikipedia.org/wiki/White_Rabbit_Project 
.

Aber scheint mir alles für den Zweck zu fett. Hoffe: 27MHz TCXO 32fach 
mit digitaler diskreter PLL hochdrehen auf 868MHz und den als 'Bake' 
nutzen. Empfang in 30m Abstand geradeaus mit Eingangsfilter, fette 
Verstärkung und Begrenzer, fertig ist der LO der PRN Sender. Von dem LO 
über eine DDS oder eine fractional PLL die Sendefrequenz für die PRN 
Sender ableiten.

So hoffe ich mit dem schlichten Gemüt bis die Realität diesen Zahn 
zieht.

schaunwamal
Cheers
Detlef

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Detlef _. schrieb:
> Die Normen werde ich soweit verstehen dass ich relativ sicher sein kann
> dass mein lowpower Prototyp konform ist obwohl nicht zertifiziert.

Wenn du die Messmittel hast, das halbwegs brauchbar auch zu prüfen, dann 
ist es recht unwahrscheinlich, dass du an dieser Stelle Probleme 
bekommst. Neben dieser Unschuldsvermutung in §17 FuAG haben sie damit 
nun auch mal die Grauzone beendet, die es vorher bei genau dem gab, was 
ich oben schrieb: irgendwie irgendwo ist halt auch in der Industrie eine 
solche Sendeanlage erst einmal "selbst gebaut", und an dieser Stelle ist 
sie natürlich auch noch weit entfernt davon, eine "benannte Stelle" 
gesehen zu haben, die ihr die Unschuld bescheinigt. Für diesen Bereich 
hat das FuAG jetzt eine explizite Ausnahme, und da natürlich in einem 
Gesetz niemand "in der Industrie", "zu Hause", "selbst gebaut" oder 
dergleichen festnageln kann, kannst du dein Experiment, wenn du es 
sauber aufbaust und überwachst, durchaus auch unter diese Regelung 
zählen. Damit bist du natürlich nicht aus der Pflicht zur Einhaltung der 
Normen raus, aber du kannst erstmal erklären, warum du noch keine 
benannte Stelle beauftragt hast …

Detlef _. schrieb:
> digitaler diskreter PLL hochdrehen auf 868MHz und den als 'Bake' nutzen

Es wurde oben schon geschrieben: im SRD-Band gibt es keinen Bereich, 
in dem du mit 100 % duty cycle senden darfst. Das Band ist explizit als 
"shared resource" konzipiert. Auf 434 MHz ist das anders.

von Detlef _. (detlef_a)


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Rainer W. schrieb:
> Detlef _. schrieb:
>> Die Sender werden über einen
>> separaten Träger syncronisiert, der nahe bei den Frequenzen der Sender
>> selber liegt.
>
> Da hast du erstmal ein Duplexerproblem. Du musst den Empfänger für das
> Synchronisationssignal seehr gut von der Aussendung des eigenen Senders
> trennen, damit er kein Großsignalproblem hat.

Ja, schmalbandiges Vorfilter und/oder möglichst weit weg mit der 
Frequenz. Oder gleich anderes Band.

> Detlef _. schrieb:
>> Ja genau, die einzelnen Sender senden verschiedene PRN-Sequenzen. Das
>> wird ne Art GPS für die Turnhalle.
>
> Bei GPS haben sie das mit der Zeit/Synchronisation ganz einfach gelöst:
> Jeder Satellit besitzt als Grundausrüstung mehrere Atomuhren ;-)
> Um auf eine Genauigkeit zu kommen, die dir in einer Turnhalle nützliche
> Daten liefert, wirst du wohl die Phasenlage der Signal messen müssen.
> Um die Sache mit der Synchronisation hin zu bekommen, wird bei RTK ein
> Referenzempfänger benutzt, der ortsfest die Phasenlage der GPS-Sender
> misst. Die daraus gewonnenen Korrekturdaten werden den beweglichen
> Empfangsstationen mitgeteilt. Das umgeht das Duplexerproblem, setzt aber
> sehr stabile Oszillatoren bei den einzelnen Sendern voraus, damit die
> Korrekturdaten eine handhabbare Gültigkeitsdauer besitzen.

RTK hab ich ergoogelt, kannte ich als Differential GPS. Ich muss auf 
jeden Fall die Phase des PRN-Signals ermitteln. Wie 'schnell' die PRNs 
im Verhältnis zu den 868MHz sein müssen/sollen muss man mal überlegen. 
Hängt davon ab wie schnell man abtasten kann und wie lang die FFT sein 
darf.

Wie gesagt, erstmal nur ne Idee.
Cheers
Detlef

von Detlef _. (detlef_a)


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Jörg W. schrieb:
> Detlef _. schrieb:
>> digitaler diskreter PLL hochdrehen auf 868MHz und den als 'Bake' nutzen
>
> Es wurde oben schon geschrieben: im SRD-Band gibt es keinen Bereich,
> in dem du mit 100 % duty cycle senden darfst. Das Band ist explizit als
> "shared resource" konzipiert. Auf 434 MHz ist das anders.

Ja, 100% duty cycle habe ich auf dem Schirm, hatte es aber andersrum 
abgespeichert. Dann mach ich nur ne 16fach PLL !

Cheers
Detlef

von Hp M. (nachtmix)


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Detlef _. schrieb:
> möchte digitale Daten per FSk
> in einem Band senden wo und wie ich das darf.

Infrarot vllt?

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Detlef _. schrieb:
> Die Nutzung von ISM ist für einige Bänder lizenz- und genehmigungsfrei.

Weil das immer wieder so verwaschen kommt:

ISM Nutzung nach der ITU bedeutet, dass eine nicht-Funk-Funktion HF 
Energie "verwendet" - also im Nahbereich auch "abstrahlt". Das ist 
tatsächlich etwas wage beschrieben und bereitet regelmäßig in der 
Normung Kopfweh.

Es wurden bei der World Radio Conference anno 19xx (ich bilde mir ein, 
es war in den 1950 oder 1960er Jahren) einige Bänder für die ISM Nutzung 
definiert. Klassisches Beispiel für die Verwendung sind die Mikrowellen 
in der Küche.

Zusätzlich haben in den allermeisten Ländern die Regulatoren diese 
Bänder eine "Allgemeinzuteilung" gemacht. Das bedeutet, hier darf unter 
bestimmten Regeln jeder seinen Funkdienst betreiben. Bestes Beispiel: 
WLAN.

Dadurch gibt es jetzt natürliche Koexistenzprobleme.. WLAN auf 2.4GHz / 
Mikrowelle daneben.

Grundsätzlich gibt es für ISM Anwendungen (also für 
nicht-Funk-Anwendungen) KEINE LEISTUNGSBESCHRÄNKUNG!
In Sonderfällen (wie z.B. 2.4GHz Bänder) gibt es z.B wie in CISPR 11 
Grenzwerte (die gehen aktuell bis 18GHz hoch).

Die ISM Anwendung hat keinen "Duty-Cycle"... dagegen ist das für die 
Funkdienste dort schon definiert.

Wer, was wo mit Funk in den ISM Bändern machen darf, findet sich für 
Europa hier: ERC Recommendation 70-03

Für die nicht Funk-Anwendungen gibt es CISPR Normen (CISPR 11 und 
zukünftig CISPR 14-1 für Domestic Mircowave Ovens).

So, nun zur "Allgemeinzuteilung": Üblicherweise braucht ein Funkdienst 
eine Lizenz. Kennt man von der "Frequenzversteigerung" vom Mobilfunk. 
Die allermeisten wollen aber nicht zahlen und nutzen die "schlechteren" 
ISM Bänder. Schlechter deshalb, weil nicht "geschützt". Wenn du einen 
Sender baust, der das Mobilfunknetz stört, kann der Betreiber vom 
Regulator fordern, dass das abgestellt wird. Bei den ISM Bändern eben 
nicht.

Helmut -. schrieb:
> Selbstgebaute Sender darfst du ohne Amateurfunkgenehmigung überhaupt
> nicht verwenden.

Das stimmt nun so nicht. Wenn du die Regeln einhältst, dann darfst du 
das natürlich. Selbst ein ESP32 Modul gilt als selbst gebaute 
Funkanlage. Wenn du dich in der Lage fühlst, sicherzustellen, dass du EN 
300 328 und EN 301 489-1/-17 einhältst, dann passt das schon.

Amateurfunk hat seine eigenen "Regeln". Die haben eigene Bänder 
zugeteilt bekommen und über die Amateurfunk Lizenz hat jeder einen 
Nachweis erbracht, dass er weiß, was er tut.

In diesen Bändern sind die Amateurfunker vor anderen "geschützt". Soll 
heißen, der Regulator hat Störer zu beseitigen.

Es gibt aber auch Primäre/Sekundäre Nutzung bei der Zuteilung... 
besonders der Amateurfunk ist öfter mal in irgendeinem Band sekundärer 
Nutzer.

Jörg W. schrieb:
> eine "benannte Stelle"
> gesehen zu haben

Das ist nun der letzte interessante Punkt. Die RED (Radio Equipment 
Directive) will, dass jeder, der keine harmonisierte Norm für seine 
Funkanlage heranziehen kann, eine Benannte Stelle hinzuzieht.

ergo: Machst du etwas, das in den Anwendungsbereich der doch ziemlich 
breit angelegten  EN 300 328,  EN 300 220, EN 300 330, ... fällt, bist 
du schon aus der Notified-Body-Pflicht draußen und kannst selber "tun 
und lassen was du willst" (also im Rahmen der Anforderungen aus der 
Richtlinie und der Normen).

Eine grundsätzliche Pflicht der Zertifizierung haben wir in der EU nicht 
- im Gegensatz zur FCC in den USA. Bei uns sind das alles 
Konformitätsbewertungsverfahren, die meistens jeder für sich alleine 
erledigen kann.
Gerade für neue Technologien ist das eigentlich ein riesengroßer Vorteil 
in der EU... wird halt von vielen nicht so gesehen.

73

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans W. schrieb:
> Gerade für neue Technologien ist das eigentlich ein riesengroßer Vorteil
> in der EU.

Volle Zustimmung.

von Rainer W. (rawi)


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Detlef _. schrieb:
> RTK hab ich ergoogelt, kannte ich als Differential GPS.

Das sind verschiedene Dinge: DGPS misst nicht die Phase der Trägerwelle, 
RTK schon.
WAAS stellt ein Erweiterung von DGPS dar, um über große Gebiete 
Ionosphärenkorrekturen machen zu können.
https://www.magicmaps.de/gnss-wissen/praezise-gps-messungen-mit-hilfe-von-dgps-und-rtk/?L=0

: Bearbeitet durch User
von Detlef _. (detlef_a)


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Hi,
THX, wieder was dabeigelernt.

Cheers
Detlef

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