Hallo zusammen, ich möchte gerne hin und wieder Frequenzumrichter auf Funktion prüfen. Ich will die nicht dauerhaft betreiben sondern nur auf Funktion mittels einen 250Watt Drehstrommotor testen. Nun habe ich das Problem, das ich einen erwischt habe bei den sofort der FI rausfliegt (Lenze Vector 8200 E82EV152_4C). Da ich bei mir nur ein Typ A 30mA FI habe wird das deshalb nicht möglich sein. Isolationstest vom FU ist i.o 500Mohm. Wie kann ich mir am einfachsten Abhilfe verschaffen um den Ableitstrom zu begrenzen. Habe an Netzfilter oder Drossel gedacht?
H. H. schrieb: > Trenntrafo! Ist wohl die einzige Chance, sofern kein Netzanschluß ohne FI oder mit höherstromigem FI (z.B. 300 mA) verfügbar ist. Weitere Filter, Drosseln o.Ä. helfen nicht, weil es sich um kapazitive Ableitströme aus den im FU eingebauten Filtern handelt.
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Thorsten S. schrieb: > H. H. schrieb: >> Trenntrafo! > > Ist wohl die einzige Chance, sofern kein Netzanschluß ohne FI oder mit > höherstromigem FI (z.B. 300 mA) verfügbar ist. > > Weitere Filter, Drosseln o.Ä. helfen nicht, weil es sich um kapazitive > Ableitströme aus den im FU eingebauten Filtern handelt. Also ein 3 phasen trenntrafo. Sekundärseitig müsste man je ein Wicklungsende sternförmig zusammenschalten und mit dem PE vom Frequenzumrichter verbinden, richtig? Den PE dann also nicht mehr an die Netz Dose verbinden?
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Informiere dich was ein IT-Netz ist, und lies das Handbuch zum Umrichter durch wie man ihn an so einem Netz zu betreiben hat!
Paul schrieb: > Also ein 3 phasen trenntrafo. Sekundärseitig müsste man je ein > Wicklungsende sternförmig zusammenschalten und mit dem PE vom > Frequenzumrichter verbinden, richtig? Den PE dann also nicht mehr an die > Netz Dose verbinden? Korrekt. ZB so einen Trafo: https://www.conrad.de/de/p/block-tt3-1-4-4-trenntransformator-3-x-400-v-ac-3-x-400-v-ac-1000-va-1-52-a-1390941.html?refresh=true
H. H. schrieb: > lies das Handbuch zum Umrichter > durch wie man ihn an so einem Netz zu betreiben hat Sehr wichtig! Siemens hat in ihren FU drei Kondensatoren im Stern an den Netzanschlußklemmen. Im Ausliferungszustand ist deren Sternpunkt mit PE verbunden. Diese Verbindung MUSS aufgetreten werden wenn der FU an einem isolierten Netz betrieben wird. Sonst knallt es früher oder später
Jörg K. schrieb: > H. H. schrieb: >> lies das Handbuch zum Umrichter >> durch wie man ihn an so einem Netz zu betreiben hat > > Sehr wichtig! > Siemens hat in ihren FU drei Kondensatoren im Stern an den > Netzanschlußklemmen. Im Ausliferungszustand ist deren Sternpunkt mit PE > verbunden. Diese Verbindung MUSS aufgetreten werden wenn der FU an einem > isolierten Netz betrieben wird. Sonst knallt es früher oder später Danke für die Info! In der Anleitung habe ich folgenden Hinweis gefunden (siehe Foto). Ich würde das dann so verschalten wie ich grob skizziert habe. Wäre das so Korrekt? Stern-Stern geschalten. Primärseitig den Sternpunkt an N. Worauf müsste ich beim Trafokauf achten? Das übersetzungsverhältniss müsste ja dann 1:1 sein. Gleiche wicklung primär und sekundär.
Trenntrafos gibt es günstig als 230/400 Volt Version gebraucht.
Versuche es erstmal mit einem NTC um den Anlaufstrom zu begrenzen. Das hat bei meinen Hitachi Wunder bewirkt. Der Einschaltstrom eines FU ist enorm (Ladung des Zwischenkreises) und kann auch einen FI aus der Balance bringen. Einen NTC in die Zuleitung und Ruhe ist.
Das geht aber auch anders: Ableitströme können so kompensiert werden daß kein RCD mehr anspricht. Ein bekannter Anbieter ist https://epa.de/filter/de/leakcomp-hp/
Ich würde erstmal ermitteln, ob es tatsächlich der Ableitstrom ist, der den FI auslöst. Da habe ich so meine Zweifel....und wenn ja, dann ist ein Kondensator defekt. Ich betreibe zwei Hitachi-FUs und kenne das Symptom des fallenden FIs. Die Hitachi haben eine separaten EMV-Filter, welchen man direkt vor den FU setzen kann. Auch ohne diesen Filter fiel bei mir beim Einschalten der Fi, aber auch nur beim Einschalten und mit ihm meistens auch der LS. Habe mir dann NTC beschafft, glaube es waren 16 Ohm Dinger, davor geschaltet und Ruhe war/ist. Ich habe noch welche davon, kosten ja nix. Würde einen gegen Porto abgeben.
Schorsch M. schrieb: > Ich würde erstmal ermitteln, ob es tatsächlich der Ableitstrom ist, der > den FI auslöst. > Da habe ich so meine Zweifel....und wenn ja, dann ist ein Kondensator > defekt. > > Ich betreibe zwei Hitachi-FUs und kenne das Symptom des fallenden FIs. > Die Hitachi haben eine separaten EMV-Filter, welchen man direkt vor den > FU setzen kann. > Auch ohne diesen Filter fiel bei mir beim Einschalten der Fi, aber auch > nur beim Einschalten und mit ihm meistens auch der LS. > > Habe mir dann NTC beschafft, glaube es waren 16 Ohm Dinger, davor > geschaltet und Ruhe war/ist. > > Ich habe noch welche davon, kosten ja nix. > > Würde einen gegen Porto abgeben. Das würde ich zuerst tatsächlich gerne ausprobieren. Hatte das auch schon mit PTCs probiert (3x 60Watt Glühlampe). Hat aber nicht geklappt, weil die Glühlampe eine zeit braucht bis sie hochohmig wird. Der NTC ist im Ruhemodus ja schon hochohmig. Könnte klappen. 👍 Da müsste ich sozusagen vor jeder Phase ein dranhängen?
Paul schrieb: > Da müsste ich sozusagen vor jeder Phase ein dranhängen? Hast du denn 3phasig gespeiste FUs? Für Motoren mit: Paul schrieb: > einen 250Watt Drehstrommotor testen. Ich bin davon ausgegangen, dass du einphasig speist und der FU dreiphasig ausgibt....bei einer Last von 250W anzunehmen. So läuft es jedenfalls bei mir.
Habe gerade nachgeschaut und gesehen, dass ich noch 7 Stck. dieser NTC hier liegen habe. Obwohl alle seit Jahren in der gleichen Tüte in meiner Werkstatt liegen, zeigen sie etwas unterschiedliche Widerstandswerte zwischen 14Ω und 16Ω und können, wenn ich mich richtig erinnere, 3A Strom. Bei Farnell bekommst du je nach Leistung deiner FUs auch stärkere NTCs, z.B. 10Ω, 4A: https://de.farnell.com/c/schaltungsschutz/thermistoren/ntc-thermistoren-zur-einschaltstrombegrenzung-icl?scheibengroe=13mm
Schorsch M. schrieb: > Einen NTC in die Zuleitung und Ruhe ist. Aber noch zeitverzögerte Überbrückung (Relais) rein. Denn nach kurzzeitiger Unterbrechung von Netz und Wiedereintritt ist NTC noch heiß und niederohmig. Braucht schon ein paar Sekunden zur Abkühlung. ciao gustav
Karl B. schrieb: > Aber noch zeitverzögerte Überbrückung (Relais) rein. Ja, natürlich, es gibt auchnoch andere Lösungen. Hatte ich ursprünglich ja auch mit einem Relais gemacht und davor sogar mit einer Drossel aus einer Leuchtstoffröhrenlampe. Eleganter und vor allem wesentlich kleiner ist die Lösung mit dem NTC. Um herauszufinden, ob der Ableitstrom für das Fallen des Fi verantwortlich ist, könnte man auch zu Versuchszwecken mal eine Festwiderstand vorschalten und den nach einigen Sekunden brücken. Einfach nur zur Diagnosestellung.
Ich möchte nochmals auf die recht gute Beschreibung des Problems bei EPA hinweisen. Die Webseite ist allein deshalb den Besuch wert, man muß ja nichts kaufen ;-))
Habe zwei Parker FUs in Betrieb, mit integriertem Filter. Einen FU hielt ein 30mA RCD aus, beim Zuschalten des zweiten löste der RCD aus. Was nicht so überraschend ist, nachdem ich auf dem PE 25mA kapazitiver Ableitstrom pro FU gemessen habe. Parker schreibt im Manual (sinngemäß, nicht zwingend wörtlich zitiert) "Ein Betrieb hinter einem RCD wird nicht empfohlen. Sollte ein RCD unabdingbar sein, muß ein Typ B mit hinreichend hohem Auslösestrom verbaut werden."
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Schorsch M. schrieb: > Karl B. schrieb: >> Aber noch zeitverzögerte Überbrückung (Relais) rein. > > Ja, natürlich, es gibt auchnoch andere Lösungen. Hatte ich ursprünglich > ja auch mit einem Relais gemacht und davor sogar mit einer Drossel aus > einer Leuchtstoffröhrenlampe. > > Eleganter und vor allem wesentlich kleiner ist die Lösung mit dem NTC. > > Um herauszufinden, ob der Ableitstrom für das Fallen des Fi > verantwortlich ist, könnte man auch zu Versuchszwecken mal eine > Festwiderstand vorschalten und den nach einigen Sekunden brücken. > Einfach nur zur Diagnosestellung. Vielen Dank erstmal für die Antworten! Ich probiere das mal zuerst mit festwiderständen aus.
Paul schrieb: > Ich probiere das mal zuerst mit festwiderständen aus. So um 5-10 Ohm herum dürfte gut sein.
Schorsch M. schrieb: > Paul schrieb: >> Ich probiere das mal zuerst mit festwiderständen aus. > > So um 5-10 Ohm herum dürfte gut sein. Habe das jetzt mal mit Widerständen probiert. Hat sofort wieder den FI rausgehauen. Die Entstörkondensatoren habe ich alle geprüft (alle i.o). Ich würde das jetzt mal mit einen Trenntrafo probieren. Habe zumindest rausgefunden das man den Umrichter auch einphasig mit 400V betreiben kann. Wie genau muss ich den dann mit den Umrichter verbinden? Es gibt ja unzählige Vorschläge im Internet. „Den PE von der Netzsteckdose zum Umrichter durchschleifen und die Sekundärwicklung des Trenntrafos an L1 und N anschließen“ „Den PE von der Netzsteckdose durchschleifen zum Umrichter und zusätzlich mit einer Sekundärwicklung des Trenntrafos verbinden” ”Lediglich den PE Anschluss des Umrichters mit einer Sekundärwicklung des Trenntrafos verbinden” Was davon ist nun richtig?
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Zum gelegentlichen Testen unter fachlicher Aufsicht würde aber auch die Schutzart "Nullung" funktionieren. Da brauchst du gar nichts außer richtig anklemmen.
Dementsprechend wie hier aufgeführt? Müsste dann aber nicht der Schutzleiter direkt zur Potentialschiene geführt werden? Ist das zulässig das der PE aus dem Netzseitigen Anschluss (Steckdose) entnommen wird?
Paul schrieb: > Dementsprechend wie hier aufgeführt? > > Müsste dann aber nicht der Schutzleiter direkt zur Potentialschiene > geführt werden? Ist das zulässig das der PE aus dem Netzseitigen > Anschluss (Steckdose) entnommen wird? Ja, ist in Ordnung wie gezeigt. Warum willst du unbedingt mit dem Kopf durch die Wand? Eine Nullung würde für einen Testbetrieb unter fachlicher Aufsicht völlig reichen, ganz ohne Trafo.
Thomas R. schrieb: > Eine Nullung > würde für einen Testbetrieb unter fachlicher Aufsicht völlig reichen, > ganz ohne Trafo. Wie meinst du das?
Paul schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Eine Nullung >> würde für einen Testbetrieb unter fachlicher Aufsicht völlig reichen, >> ganz ohne Trafo. > > Wie meinst du das? PE von Umrichter und Motor mit auf N klemmen.
H. H. schrieb: > PE von Umrichter und Motor mit auf N klemmen. Vielen Dank ! Müsste klappen, probier ich aus. Die Methode mit dem Trennstelltrafo probier ich auch aus. Der Vorteil ist dann, das ich die Spannung langsam hochfahren kann. Sehe somit gleich ob was nicht stimmt wenn die Stromstärke zu weit ansteigt.
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