Forum: Offtopic Druckluftspeicher - wo liegt der Denkfehler?


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von Marek N. (db1bmn)


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Irgendwie muss ich die ganze Zeit an "Solar-Roadways" denken...

Heise verlautbart: Warum Betonkugeln unter Wasser Strom effizienter 
bespeichern als Batterien - Ein Forschungsprojekt installiert hohle 
Betonkugeln auf dem Meeresboden vor Kalifornien, um Strom im 
Megawatt-Maßstab zu speichern: 
https://www.heise.de/news/Warum-Betonkugeln-unter-Wasser-Strom-effizienter-bespeichern-als-Batterien-10028763.html

Egal, wie optimistisch ich das rechne, ich komme auf keinen grünen 
Zweig.

Gegeben:
Gespeicherte (elektrisch nutzbare?) Energie: W := 400 kWh
Kugeldurchmesser D_k := 9 m => r_k = 4,5 m

Kugelvolumen V_k = 4/3 pi r³ = ca. 380 m³

=> Energiedichte w_kugel = W / V_k = ca. 1 kWh / m³

Zum Vergleich ein hier kürzlich diskutierter LiFePO4-Akku. [1]
W = 3,2 V x 280 Ah = 0,896 kWh
Abmessungen: 208 x 174 x 72 mm³ = ca. 0,0025 m³ (das entspricht ca. 
einer Conrflakes-Packung!)
=> Energiedichte w_akku = 0,896 kWh / 0,0026 m³ = ca. 343 kWh / m³

Um auf die 400 kWh zu kommen, bräuchte man nur rund 450 solcher Zellen, 
entsprechend einem Volumen von ca. 1,16 m³, also etwa einem 
IBC-Container, den manche eh schon als Regentonne im (Schreber-)Garten 
stehen haben.
Preislich sind wir unter 30.000 € dabei für die Zellen. Könnte man also 
auch privat noch stemmen, wenn ich so sehe, was manche Leute sich so für 
Autos "leisten"...

Allerdings verstehe ich wirklich nicht das Rumgereite auf dem "Vakuum".
Warum muss man einen Körper gegen einen absoluten Druck von 11 bar (100 
m Wassertiefe  + 1 bar Atmosphöre) von einem Medium mit nicht gerade 
unproblematischem Dampfdruck evakuieren, wo es doch auf der 
Erdoberfläche seit einem Jahrhundert technisch beherrscht wird, viel 
größere Gasvolumina bei ähnlichen Drücken zu komprimieren.[2]

Auch spielt nach meinem Verständnis die deutlich höhere Dichte des 
Wassers keine Rolle für die gespeicherte Energie, denn diese ist das 
Integral(Volumen x Druckänderung). - "m x g x h" wie beim 
Pumpspeicherkraftwerk lasse ich hier nicht gelten, da sich beim 
Evakuieren und Fluten der Kugel weder der Meeresspiegel noch der 
atmospährische Luftdruck messbar ändern.

Die Masse bzw. Dichte des gepumpten Mediums geht nur in die Leistung 
ein, aber seien wir mal ehrlich: 500 kW aus 400 kWh - das sind 48 
Minuten lang "1,2 C". Auch darüber lacht ein Akku nur müde.

Also, welchen Trick habe ich nicht durchschaut?


[1] https://www.nkon.nl/de/eve-lf280-prismatic-280ah-280a-lifepo4.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Kugelgasbeh%C3%A4lter

von Walter T. (nicolas)


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Marek N. schrieb:
> [...] wo es doch auf der
> Erdoberfläche seit einem Jahrhundert technisch beherrscht wird, viel
> größere Gasvolumina bei ähnlichen Drücken zu komprimieren.

Das Problem an Druckluft findet man gut unter dem Stichwort "isentrope 
Zustandsänderung" (alternativ "adiabate Zustandsänderung"): Nach der 
Kompression von Gasen wird Wärme frei, die man für die Entspannung 
wieder schnell genug zuführen müsste, was aber nicht passiert, so dass 
der Wirkungsgrad erbärmlich ist.

Die "Hohlkugeln" sind einfach ein Pumpspeicherkraftwerk. Das hat diese 
Probleme nicht. Allerdings sind die gespeicherten Massen und auch die 
Höhe/der Druck im Vergleich zu einem Stausee trotzdem erbärmlich.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Immer dran denken, daß solche Beiträge meistens von Reportern 
geschrieben werden, die keine praktische Ahnung von dem haben, über was 
sie dort schreiben. Wenn man sowas durchrechnet, vor allem die jeweils 
brandheißen Themen, findet man sehr viel Lüge und Beschiss. Das Internet 
ist voll davon. Überall große geniale Ideen, die angeblich die Welt 
revolutionieren werden. Und alle erweisen sich als Luftnummer, viele 
schon dann wenn eine fachkundige Person einen flüchtigen Blick drauf 
wirft (Beispiel: 10kW Generator aus einem 50W Lüftermotor mit ein paar 
drangepappten Magneten), manche muss man durchrechnen und kommt dann 
aufs gleiche Ergebnis. Das ist aber egal, solange wie sich damit 
irgendwie Geld verdienen lässt, entweder durch dumme Käufer (wundersame 
Energiespargeräte, die Blindstrom zu Wirkleistung wandeln sollen), dumme 
Klicks (der oben besagte 10kW-Generator aus dem 50W Lüfter bei Youtube) 
oder dumme Geldgeber, die es leider erst dann durchrechnen wenn die 
erwarteten Erfolge ausbleiben, wird dieser Blödsinn leider nicht 
verschwinden.

Derzeit sind Pumpspeicherkraftwerke die einzige großtechnisch nutzbare 
Technologie, die elektrische Energie im GWh-Bereich speichern kann. 
Akkuspeicher sind auf dem Vormarsch, erreichen aber noch nicht die 
Leistungswerte selbst kleinerer Pumpspeicherkraftwerke.

Druckluft-Speicherkraftwerke wurden auch schon realisiert, leiden aber 
unter schlechtem Wirkungsgrad, vor allem weil sich die Luft beim 
Verdichten erwärmt und diese Wärme beim Entspannen wieder aufnimmt. 
Außerdem benötigen sie bei der "Wiedergewinnung" der Energie zusätzlich 
Gas. Das ist praktisch eine Gasturbine, deren Verdichter bei der 
Einspeicherung von Energie elektrisch angetrieben wird und die bei der 
Stromerzeugung ohne Verdichter läuft. Der Verdichter einer Gasturbine 
benötigt 60..70% der von der Turbine erzeugten Leistung. Das ist sehr 
viel und daher lässt sich an dieser Stelle durchaus Energie speichern - 
aber eben mit viel schlechterem Wirkungsgrad als bei 
Pumpspeicherkraftwerken.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die Hoehenenergie von 1m^3 Wasser über 1000m Hoehe waere 2,77kWh.

Druckluftspeicher 200bar waere 5kWh/m^3.

von Marek N. (db1bmn)


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Danke!

Ja klar, dass Luft beim Komprimieren sich erwärmt und beim Entspannen 
abkühlt, sollte jedem bekannt sein, der schon mal ein Fahrrad aufgepumpt 
hat.

Ich wollte nur mal gegenrechnen, dass ein handelsüblicher Akku "von 
Palette" derzeit in allen Belangen um Größenordnungen überlegen ist 
gegenüber diesem Projekt.
Und doch zeigen uns die aufkommenden Elektro-Autos, dass die derzeiten 
Akku-Technologien gegenüber der Bindungsenergie von Kohlenwasserstoffen 
immer noch unterlegen sind.

Ja, es ist ein Pumpspeicherwerk: Ob ich Wasser einen 100 m hohen Berg 
hochpumpe und aber einen Hohlraum gegenüber einem Wasserdruck von 100 m 
Wassertiefe aufzubauen versuche ist mechanisch identisch.

Aber: Jedes Wassertröpfchen, das in dem Behälter verbleibt, wird bei 
sinkendem Druck verdunsten, bis sich ein Gleichgewicht zwischen 
flüssiger und gasförmiger Phase einstellt. Evtl. wird dabei die 
Temperatur dabei soweit absinken, dass das Wasser sogar gefriert.
Ein Teil der hin- und hergepumpten Energie wird also letztendlich dafür 
aufgebracht, Wasser zu gefrieren und das Eis wieder zu schmelzen.

Ich könnte mir eine Hybridlösung vorstellen: Ein nach unten offener 
Zylinder zum Meeresboden, in dem ein Kolben mechanisch herabgedrückt 
wird. Über dem Kolben verbleibt Luft mit natürlichem Atmospährendurck.
Gibt man den Kolben frei, drückt der Wasserdruck den Kolben wieder bis 
an die Wasseroberfläche. Kein Dampfdruck-Problem, aber auch hier gilt 
wieder nur "m x g x h". - Physics is a Bitch!

von Michael B. (laberkopp)


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Marek N. schrieb:
> Kein Dampfdruck-Problem

Aber eine 100 bar Kolbendichtung...

von Marek N. (db1bmn)


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10 bar bitteschön ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Marek N. schrieb:
> Ja klar, dass Luft beim Komprimieren sich erwärmt und beim Entspannen
> abkühlt, sollte jedem bekannt sein, der schon mal ein Fahrrad aufgepumpt
> hat.

Jedem, der den Artikel auch nur überflogen hat sollte klar sein, dass es 
hier nicht um Druckluft als Speichermedium geht.

Heise spricht von Effizienz, du rechnest was von Energiedichte. Das ist 
völlig Banane, denn im Meer hat man vor allem eins, Platz.

Trotzdem ist diese Idee natürlich nicht unbedingt ausgegoren, denn wie 
macht man Wartung und Reparatur der in 500m Tiefe versenkten Turbinen?
Wie teuer sind die Kugeln und wie lange halten sie bei dem hohen Druck 
und korrosivem Salzwasser.

Das das kein Modell ist um riesen Mengen Energie zu speichern schreiben 
aber sogar die Autoren. Sie benennen als möglichen Einsatzzweck die 
Bereitstellung schneller Regelenergie.

von Max M. (jens2001)


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Marek N. schrieb:
> Auch spielt nach meinem Verständnis die deutlich höhere Dichte des
> Wassers keine Rolle für die gespeicherte Energie

Du solltest an deinem Verständnis arbeiten!

Udo S. schrieb:
> Wartung und Reparatur der in 500m Tiefe versenkten Turbinen?

Und eine Sperrvorrichtung/Ventil braucht man wohl auch noch.

Und so eine Turbine kann mit vernünftigem Wirkungsgrad nur mit 100% rein 
oder raus betrieben werden. "ein Bisschen" pumpen oder generatorieren 
geht nicht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Teillastbetrieb können die technischen Einrichtungen von 
Pumpspeicherkraftwerken auch nicht besonders gut. Wenn ein 
Pumpspeicherkraftwerk in den Lastfolgebetrieb gehen muss, vor allem 
während des Pumpbetriebs, behilft man sich soweit ich weiß damit, daß 
man einen Teil des hochgepumpten Wassers sofort wieder auf die Turbine 
gibt und damit die aufgenommene Leistung anpasst.

von Giovanni (sqrt_minus_eins)


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Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.
Wie schon oben genannt, ist die potentielle Energie bei 1000m und 1tonne 
(=1m³) = 2.7kWh. Damit kann man schon mal das Volumen abschätzen.
Der Zykluswirkungsgrad bei wirklich großen Pumpspeicher ist 80% - aber 
nur wenn man immer optimal fahren kann.

Hier werden es vielleicht 60% sein.

Die technischen Probleme sind:
* Die Ausrüstung (PU,TUR,Ventile, GEN, Converter, Control...) liegt am 
Meeresgrund, und beim kleinsten Problem muss alles raus
* Salzwasser
* Beim Auspumpen ist auf einer Seite Druck Null=Vakuum. D.h. es ist mit 
Kavitation zu rechnen. Gar nicht gut.

? Bei 100m (=10bar) und Vakuum im Inneren der Kugel müsste man 
eigentlich noch den atmosphärischen Druck addieren. Oder?

Klar man kann alles so bauen, dass problemlos funktioniert. Es gibt 10MW 
Gaskompressoren+Converter man Meeresgrund die sind 5 Jahre wartungsfrei.
Der Preis dafür? Kein Problem, wird auf den Gaspreis umgelegt.

von Falk B. (falk)


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Eine der vielen Hippster-Ideen, die mit viel Propaganda beworben werden, 
aus denen aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit rein GAR NICHTS wird. 
(höre ich da jemanden Hyperloop flüstern?) ;-)

Diese Themen heben wir hier doch schon oft genug besprochen und in 
letzter Zeit sind ALLE Diskussionen dazu abgewürgt oder gar gelöscht 
worden.

von Falk B. (falk)


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Marek N. schrieb:
> Ich könnte mir eine Hybridlösung vorstellen: Ein nach unten offener
> Zylinder zum Meeresboden, in dem ein Kolben mechanisch herabgedrückt
> wird. Über dem Kolben verbleibt Luft mit natürlichem Atmospährendurck.
> Gibt man den Kolben frei, drückt der Wasserdruck den Kolben wieder bis
> an die Wasseroberfläche. Kein Dampfdruck-Problem, aber auch hier gilt
> wieder nur "m x g x h". - Physics is a Bitch!

Das ist ein invertiertes Pumpspeicherwerk und dabei wird keine Luft 
komprimiert, also hat man auch kein Wärmeproblem. Es ist eine reine 
Druckturbine. Und bei passender Auslegung arbeitet die mit annähernd 
Konstantdruck, wenn der Hub im Verhältnis zur Wassertiefe gering ist 
(z.B. 100m in 1000m Tiefe. Dabei kann man die ganze Technik auf der 
Meeresoberfläche positionieren! Das ist VERDAMMT viel WERT! Man braucht 
nicht mal einen Kolben!

von Giovanni (sqrt_minus_eins)


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in die Liste der Ideen, die niemals realisiert wurden, muss man auch 
noch
https://www.gravitypower.net/
aufnehmen.

Ein großer Kolben aus Gestein (Dichte ~3t/m³) schwimmt im Wasser (Dichte 
1t/m³) wird mit PU und TUR bewegt. Resultierend durch Auftrieb (Dichte 
~2t/m³).

Der Erfinder wollte diese Installation in der Nähe von stillgelegten 
AKW's platzieren. Nicht gut. AKW's stehen nie auf massiven Untergrund 
(=> Erdbebensicherheit) sondern eher auf Sand.

Will man wirklich was mit Gravitation machen, dann kann man mit einem 
Kran auch Steine aufheben. Das gibt's aber schon.

Batterien haben den Vorteil, dass man sie dort platzieren kann wo man 
sie braucht.

von Marek N. (db1bmn)


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Ich störe mich immer noch an dem "Vakuum".

Folgenden Verbesserungsvorschlag hätte ich anzubieten:
Zwei mit einer Leitung gekoppelte Kugeln. Eine auf dem Meeresboden 
versenkt und unten offen, so dass Meereswasser einströmen kann.
Die zweite Kugel befindet sich an der Meeresoberfläche.
Ihr Volumen ist um das Totvolumen der Leitung vergrößert.

Statt "Vakuum" enthält die obere Kugel das Arbeitsmedium, das mit 
Seewasser nicht mischbar und löslich ist und eine geringere Dichte hat, 
z.b. biologisches Öl.

Bei Stromüberschuss wird das Arbeitsmedium hinab in die untere Kugel 
gepumpt und verdrängt dort das Seewasser. Die Pumpen müssen nur den 
Tiefendruck plus Strömungsverluste aufbringen.

Will man die gespeicherte Energie abnehmen, wird die Steigleitung zur 
oberen Kugel hin geöffnet. Der Tiefendruck drückt das Arbeitsmedium 
wieder nach oben.
Das Arbeitsmedium wird über entsprechende Turbinen geleitet und kann 
einen Generator antreiben.

Ganz ohne Wunder-Vakuum.

Aber auch hier bleibt die Energiedichte "gespeicherte Energie geteilt 
durch Volumen" und ist unabhängig vom Arbeitsmedium und bleibt hinter 
marktgängigen Li-Akkus.

von Walter T. (nicolas)


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Schön. Fein gemacht!

Dann sind wir mit dem Thema jetzt durch, oder?

von Ralf X. (ralf0815)


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Marek N. schrieb:
> Folgenden Verbesserungsvorschlag hätte ich anzubieten:
> ......

Damit machst Du lediglich so ein System völlig ineffektiv und obsolet.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Marek N. schrieb:
> Aber auch hier bleibt die Energiedichte "gespeicherte Energie geteilt
> durch Volumen" und ist unabhängig vom Arbeitsmedium und bleibt hinter
> marktgängigen Li-Akkus.

Die Energiedichte ist bei stationären Energiespeichern völlig 
irrelevant.
Interessant sind hier:
- Wirkungsgrad (wobei das bei Solar-oder Windenergie nicht unbedingt so 
die Rolle spielt)
- Kosten (Anschaffung und Betrieb)
- Laufzeit

von Falk B. (falk)


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Andreas B. schrieb:
>> Aber auch hier bleibt die Energiedichte "gespeicherte Energie geteilt
>> durch Volumen" und ist unabhängig vom Arbeitsmedium und bleibt hinter
>> marktgängigen Li-Akkus.
>
> Die Energiedichte ist bei stationären Energiespeichern völlig
> irrelevant.

Falsch! Sie ist vielleicht weniger kritisch als bei mobilen, aber 
vollkommen egal ist sie ganz sicher nicht! Denn die riesigen Stauseen 
für Pumpspeicher, gerade auch außerhalb Deutschlands, baut man nicht aus 
Spaß und weil es nix kostet!

> Interessant sind hier:
> - Wirkungsgrad (wobei das bei Solar-oder Windenergie nicht unbedingt so
> die Rolle spielt)

Schon wieder falsch! Nur weil die Sonne keine Rechnung schickt, heißt 
das nicht, daß man Wind und Solarenergie kostenlos ernten kann! Die 
"Sammler", auch bekannt als Windräder, Solarzellen und Stromnetzte, 
kosten sehr wohl etwas!

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Marek N. schrieb:
> Egal, wie optimistisch ich das rechne, ich komme auf keinen grünen
> Zweig.

Das ist bei Energiespeicherung für Erneuerbare normal.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Diesen "Gravitypower" Vorschlag gab es schon mal, die angedachte 
Größenordnung wäre ein versenkbarer Ayer's Rock mitten in Deutschland 
gewesen. Da sollte der "Kolben" aber oberirdisch herausragen, hier ist 
er im Boden versteckt.
Ich hätte auch Bedenken wie man das dauerhaft dicht bekommt.

von Ein T. (ein_typ)


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Udo S. schrieb:
> Jedem, der den Artikel auch nur überflogen hat sollte klar sein, [...]

:-)

> Trotzdem ist diese Idee natürlich nicht unbedingt ausgegoren, denn wie
> macht man Wartung und Reparatur der in 500m Tiefe versenkten Turbinen?

Das steht allerdings auch in dem Artikel:

'Die Lebensdauer der Betonkugel schätzen die Forschenden auf 50 bis 60 
Jahre. Nach jeweils 20 Jahren müssten Pumpturbine und Generator 
getauscht werden. "Der Speicher besteht aus der äußeren Betonkugel und 
der inneren technischen Einheit mit Pumpe, Mess- und Regelungstechnik", 
erläutert Bernhard Ernst. "Diese technische Einheit können wir für 
Wartungen und Reparaturen an die Oberfläche bringen. Die Betonkugel 
verbleibt auf dem Meeresboden.'

> Wie teuer sind die Kugeln und wie lange halten sie bei dem hohen Druck
> und korrosivem Salzwasser.

Nunja, dazu gibt es ja Erfahrungen: das Betonschiff von Redentin wurde 
1944 gebaut und liegt seit 1972 gestrandet in der Wismarer Bucht [1]. 
Wer die Fotos im verlinkten Wikipedia-Artikel anschaut erkennt, daß das 
Ding noch in einem guten Zustand zu sein scheint, obwohl es seit der 
Strandung vermutlich keine größeren Wartungsarbeiten erfolgt sein 
dürften. Auch im allgemeinen Artikel zum Thema Betonschiffe ist zudem 
der Satz "Durch die lange Lebensdauer der Rümpfe sind noch etliche 
ältere Schiffe im Einsatz" zu lesen, das Material scheint Salzwasser 
also recht gut zu widerstehen [2].

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Betonschiff_von_Redentin
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Betonschiff

> Das das kein Modell ist um riesen Mengen Energie zu speichern schreiben
> aber sogar die Autoren. Sie benennen als möglichen Einsatzzweck die
> Bereitstellung schneller Regelenergie.

Wer ein bisschen mehr und genauer wissen will, als im Heise-Artikel 
steht, ist IMHO hier [3] ganz gut aufgehoben. Da steht übrigens auch, 
daß die aktuelle Geschichte vor der kalifornischen Küste mit den 
9-m-Kugeln immer noch der Erprobung dient, und zukünftig wohl Kugeln mit 
~28 Metern Innendurchmesser verwendet werden sollen.

[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Stored_Energy_at_Sea

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Größenordnung wäre ein versenkbarer Ayer's Rock

Auf dem Papier nur eine Zahl.
Ist wie mit den Druckluftspeichern in alten Bergwerken.

Blasen wir doch instabile Gesteinsformationen auf 33Bar auf.
Okay, liegt ne Millionestadt drüber, aber no risk no fun...

Rein rechnerisch, mit Tunnelblick und ohne jede Kenntniss der realen 
Umsetzung klingt das aber prima.
Und das legt man dann einem Vollpfosten hin der Cobalt nicht von Kobold 
unterscheiden kann und der macht dann eine flammende Rede daraus die von 
der Schafherde brav blökend weitergetragen wird.

Und schon sind unüberwindliche technische Probleme nur noch eine 
Randnotiz und man kann ungestört von jeglicher Sachkenntniss 
konventionelle Kraftwerke abbauen.

Nun also Betonkugeln, von rein Organischen Betonkugelbäumen geerntet, 
weil Betonherstellung ja zu den größten Umweltsünden gehört und bereits 
im Gespröch ist das Elbsandsteingebirge teils abzubauen, um an den Kalk 
zu kommen.
Dafür bauen wir dann 70.000 Schiffe aus CO2 frei produzierten Stahl und 
besetzen sie mit 7 Millionen Fachleuten, wobei wir doch kaum 70 
zusammenbekommen, für verlegung und Wartung.

Heise hat seinen Artikel, die Schafe haben was zum blöken, ein Politiker 
hat wieder 100 Millionen Forschungsgelder ausgelobt und eine 
Forschungsgeldereinwerbeindustrie hat 100 Millionen verdient und dafür 
ein paar Betonkugeln ins Wasser geworfen.

Am Ende haben wir zwar viele gute Geschichten gehört, aber leider keine 
Industrie mehr, wenn wir die Kohle für endlos gefüllte Fördertöpfe nicht 
mehr haben.
Die Industrie steht mehr auf billige Energie statt auf gute Geschichten.

Und dann wird ein großes Verprechen der Politik wahr:
Blühende Landschaften!
Nicht mehr, nicht weniger.
Nur noch blühende Landschaften.
Sooo natürlich.
Einfach herrlich.
Kalt, nass, hungrig, aber sehr hübsch anzusehen.

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Marek N. schrieb:
> Heise verlautbart: Warum Betonkugeln unter Wasser Strom effizienter
> bespeichern als Batterien - Ein Forschungsprojekt installiert hohle
> Betonkugeln auf dem Meeresboden vor Kalifornien

Kalifornien ist imho mittlerweile ein Zentrum für Hirngespinnste,
wenns zum Thema Grün und Energie kommt.

An das einzige was Emissionen verhindert,
traut sich immer noch keiner ran:
Eine Wirtschaftsform, die ohne stetiges Wachstum auskommt.
Wo soll das weiterhin alles her kommen?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Falk B. schrieb:
> Falsch! Sie ist vielleicht weniger kritisch als bei mobilen, aber

zumindest kann sie um Groessenordnungen kleiner sein als bei LiIon 
zellen.

Falk B. schrieb:
> Schon wieder falsch! Nur weil die Sonne keine Rechnung schickt, heißt
> das nicht, daß man Wind und Solarenergie kostenlos ernten kann!

In Zeiten des Energieueberschusses muss man sogar dafuer bezahlen dass 
man sie loswird. Und genau zu diesen Zeiten wirft man solche 
Energiespeicher an.

von Falk B. (falk)


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Andreas B. schrieb:
> In Zeiten des Energieueberschusses muss man sogar dafuer bezahlen dass
> man sie loswird. Und genau zu diesen Zeiten wirft man solche
> Energiespeicher an.

Du hast es keine Sekunde verstanden. Macht aber nix, damit gehörst du 
zur großen Mehrheit. ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Macht aber nix, damit gehörst du
> zur großen Mehrheit. ;-)

Falk und die hunderte von Geisterfahrern ...

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