Forum: Fahrzeugelektronik Dioden verfärben sich schwarz


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von Steffen H. (steffenh)


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Hallo zusammen,

ich habe hier ein automotive Steuergerät, das Anfang der 90er 
hergestellt wurde. Mir fällt auf, dass einige der darauf verbauten 
Dioden schwarz geworden sind. Manche sind sehr stark betroffen, manche 
stark und wiederum andere (nahezu) gar nicht.

Was hat es damit auf sich? Mit meinem Multimeter kann ich weiterhin eine 
aus meiner Sicht plausible Vf messen. Bedeutet das, dass die Dioden in 
Ordnung sind? Oder sind sie trotzdem nicht mehr innerhalb ihrer 
Spezifikation?

Warum sind sie schwarz geworden?

Grüße
Steffen

: Verschoben durch Moderator
von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Funtioniert denn das Steuergerät? Oder vermutest du einen Zusammenhang 
zwischen Schwarzfärbung und Fehlfunktionen?

von Lu (oszi45)


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Schwarzarbeit? Spaß beiseite! Auf dem Foto sieht man wenig. Evtl. sind 
es schwächlich dimensionierte Freilaufdioden? Gern hätte ich sie mal mit 
einer gesunden Leiterplatte verglichen.

von Michael B. (laberkopp)


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Steffen H. schrieb:
> Mit meinem Multimeter kann ich weiterhin eine aus meiner Sicht plausible
> Vf messen.

Dann sind sie NOCH in Ordnung, werden aber offenbar stark belastet.

Da das Steuergerät scheinbar 30 Jahre überlebt hat, ist es so alt wie 
das Auto geworden, das nun wohl verschrottet wurde.

Als Austauschteil in ein neues Auto wo es noch mal 30 Jahre leben soll 
würde ich es nicht einbauen.

Wird aber sowieso in kein neues Auto passen.

von Peter R. (pnu)


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Defekte Dioden legieren normalerweise durch und werden dann zu einem 
niederohmigen Teil.

Wenn das Vf stimmt, stimmt auch die Diode.

Die Dioden sind in einem Glasröhrchen untergebracht. Was auf ihrer 
Oberfläche passiert, ob da mehr oder weniger Lack aufgebracht ist, 
tangiert sie wenig.

Sind sie wirklich schwarz GEWORDEN? oder war das nicht von Anfang an so?

Meine Vermutung: beim Bedrucken hat sich halt eine Verdickung des Lacks 
gebildet. Der Lackiermaschine war das dann ganz egal und die etwas 
falsch markierten Dioden wurden brav in den Bestückungsgurt eingereiht.

Die Bestückungsmaschine wird wohl kaum prüfen ob die Markierung perfekt 
ausgeführt ist.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Peter R. schrieb:
> legieren normalerweise durch und werden dann zu einem
> niederohmigen Teil.

Silizium kennt 3 Phasen
1. funktioniert noch
2. wird leitend durch Überlastung
3. Bonddrähte brennen weg, wennn der Strom groß genug ist

von Steffen H. (steffenh)


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Wegstaben V. schrieb:
> Funtioniert denn das Steuergerät? Oder vermutest du einen Zusammenhang
> zwischen Schwarzfärbung und Fehlfunktionen?

Es funktioniert tatsächlich nicht. Ich halte die Dioden zwar nicht für 
den Verursacher. Andererseits kann ich sie in dem Zustand (= unbekannt 
und sehen "komisch" aus) auch nicht ignorieren und frage Euch deshalb 
hier um Rat.

Lu schrieb:
> Evtl. sind es schwächlich dimensionierte Freilaufdioden?

Es sind Clamping-Dioden, die den Eingang gegen Betriebsspannung 
ableiten.

Michael B. schrieb:
> Dann sind sie NOCH in Ordnung, werden aber offenbar stark belastet.

Peter R. schrieb:
> Wenn das Vf stimmt, stimmt auch die Diode.

Die Frage ist halt, wie aussagekräftig die Messung mit meinem Multimeter 
ist.

Peter R. schrieb:
> Sind sie wirklich schwarz GEWORDEN? oder war das nicht von Anfang an so?

Das könnte sein. Würde sowas aber durch die Qualitätskontrolle kommen?

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Steffen H. schrieb:

> Würde sowas aber durch die Qualitätskontrolle kommen?

Ist das nicht was, was schon im letzten Jahrtausend abgeschafft wurde?

von Lu (oszi45)


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> Es sind Clamping-Dioden, die den Eingang gegen Betriebsspannung

Ursache des Übels kann eine böse induktive Abschaltspannung sein? 
Ähnlichen Effekt hatte ich mit einem elektronischen Blinkgeber, der jede 
Woche einen neuen Transistor brauchte nach Abschalten der Zündung.
Das böse Kfz-Netz siehe F.23 
https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

: Bearbeitet durch User
von Steffen H. (steffenh)


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Lu schrieb:
> Ursache des Übels kann eine böse induktive Abschaltspannung sein?

Eher nicht. Am Eingang hängen Mikroschalter.


Die Frage ist halt, wo das Schwarz herkommt. Ist das etwas Verbranntes 
(es stinkt allerdings nicht)? Oder chemisch (woher bei Halbleitern im 
Glasgehäuse?)? Oder doch ein Fehler in der Bedruckung?

Ich hab sowas noch nie gesehen und im Internet habe ich ebenfalls nichts 
dazu gefunden.

von Lu (oszi45)


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Was sagt der Vergleich mit der gesunden Leiterplatte? Auf Deinem Foto 
sehe ich zu wenig. Bei Massefehlern z.B. treten jedoch auch recht 
wundersame Effekte auf. War irgendwo zufällig ein Masseanschluss 
weggerostet?
Es könnte natürlich auch ein anderer Typ sein, der anders gekennzeichnet 
wurde? Deswegen meine Frage nach dem Vergleich mit gesunder 
Leiterplatte.

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Schon mal mit Wattestäbchen und Aceton probiert, ob das Schwarze abgeht? 
Ggf auch mal vorsichtig mit Abbeizer (NaOH) probieren ob das nur Farbe 
ist, aber nicht rumkleckern.

von Carypt C. (carypt)


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ähm, bei Verstärkerröhren gibt es doch die Glaselektrolyse, da gibt es 
braune Lichtenbergfiguren, so würde ich es nennen. Festkörperionik , 
Festelektrolyt.
Oder ist da etwas Metall verdampft ?

von Roland E. (roland0815)


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Die sind so bedruckt. Nicht verfärbt.

von Thomas (kosmos)


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ich habe schon Dioden getauscht die schwarz waren und die Glasschicht 
zerbröckelt ist. Aber in diesem Umfeld mit den ganzen Widerständen 
sollte der Strom durch die Dioden etwas begrenzt sein.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald W. schrieb:
> Steffen H. schrieb:
>> Würde sowas aber durch die Qualitätskontrolle kommen?
>
> Ist das nicht was, was schon im letzten Jahrtausend abgeschafft wurde?

Genau, denn Quality is a Myth. ;)

"Dioden verfärben sich schwarz"

Und was waere, wenn die sich blau verfaerben wuerden?
Waere das dann Mainzelmaenchendioden?

Zumindest haben sich die Dioden nicht ausgeloetet. Bei SMD kann das 
fatal fuer eine Platine werden.

von Steffen H. (steffenh)


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Des Rätsels Lösung war: die Farbe lässt sich mit Aceton entfernen. 
Demnach war es wohl tatsächlich eine Fehlbedruckung.

Vielen Dank für alle Tipps!

von H. H. (hhinz)


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Steffen H. schrieb:
> Fehlbedruckung.

Nö.

von Thomas (kosmos)


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wie schafft es das Aceton durch die Glasschicht?

von Michael B. (laberkopp)


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Steffen H. schrieb:
> die Farbe lässt sich mit Aceton entfernen. Demnach war es wohl
> tatsächlich eine Fehlbedruckung.

Oder jemand hat mit einem Edding was mit Absicht markiert.

von H. H. (hhinz)


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Thomas schrieb:
> wie schafft es das Aceton durch die Glasschicht?

Gar nicht.

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> Steffen H. schrieb:
>> die Farbe lässt sich mit Aceton entfernen. Demnach war es wohl
>> tatsächlich eine Fehlbedruckung.
>
> Oder jemand hat mit einem Edding was mit Absicht markiert.

Ach wo.

von Steffen H. (steffenh)


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H. H. schrieb:
> Steffen H. schrieb:
>> Fehlbedruckung.
>
> Nö.

Hast Du Lust, Deine Antwort zu begründen?

von Thomas (kosmos)



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OK sorry ich dachte die sind unter der Glasschicht schwarz geworden. Ich 
habe das immer bei überlasteten Diode gesehen die als Verpolschutz, den 
gesamten Strom des Steuergeräte tragen mussten, die zersprangen dann 
schon beim Auslöten wenn man sie mit einer Metallpinzette anpackte. 
Bekommst du die 2 Dioden rechts der markierten auch sauber die schauen 
noch schlimmer aus.

: Bearbeitet durch User
von F. P. (fail)


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Vielleicht wurden die absichtlich schwarz angemalt, damit Licht keinen 
Einfluß hat.

von Maik .. (basteling)


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Oder gab es damals da vielleicht auch so einen Kontrollbedarf, wie bei 
den THT Elkos, die immer physisch mit Filzstift auf Anwesenheit markiert 
wurden..
Aber eine reine Hypothese. Vielleicht war der Lötprozess fummelig, oder 
es gab mal verkehrt herum bestückte. Oder ein Vorreparateur hat die 
Dinger geprüft und abgehakt....

von Mani W. (e-doc)


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F. P. schrieb:
> Vielleicht wurden die absichtlich schwarz angemalt, damit Licht keinen
> Einfluß hat.

Das hat man früher(tm) mit OC-Transistoren gemacht wenn der schwarze
Lack auf dem Glasgehäuse abgekratzt war...

Aber nicht bei Si-Dioden wie 1N4148 u.ä....

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Habe gestern aus Jux und Tollerei, man ne 1,5W Z-Diode gegrillt, die 
wurde innen schwarz, dann blitze kurz auf und es war vorbei. Heute schau 
ich mir das ganze nochmal an und von der internen Schwarzfärbung durch 
Überlast ist nichts mehr zu sehen, nur ein silberner Ring in der Mitte 
wo sie durchgebrannt ist. Der Kathodenring und die Bezeichnung sind 
außen aufgedruckt, ich denke auch das man das mit Aceton wegbekommt. 
Aber diese farblich Selbstheilung ist schon schräg vielleicht macht 
diese Schicht auch diesen Zenereffekt.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Steffen H. schrieb:
> schwarz geworden

Das sind einfach andere Diodentypen.
Ist doch deutlich zu sehen das die schwarze Markierung mittig statt 
außen sitzt, breit statt schmal ist.

Die PCB ist auch nicht verfärbt.

Nicht anstarren.
Messen, Schlussfolgern, Handeln.

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