Hallo zusammen, ich habe hier ein automotive Steuergerät, das Anfang der 90er hergestellt wurde. Mir fällt auf, dass einige der darauf verbauten Dioden schwarz geworden sind. Manche sind sehr stark betroffen, manche stark und wiederum andere (nahezu) gar nicht. Was hat es damit auf sich? Mit meinem Multimeter kann ich weiterhin eine aus meiner Sicht plausible Vf messen. Bedeutet das, dass die Dioden in Ordnung sind? Oder sind sie trotzdem nicht mehr innerhalb ihrer Spezifikation? Warum sind sie schwarz geworden? Grüße Steffen
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Funtioniert denn das Steuergerät? Oder vermutest du einen Zusammenhang zwischen Schwarzfärbung und Fehlfunktionen?
Schwarzarbeit? Spaß beiseite! Auf dem Foto sieht man wenig. Evtl. sind es schwächlich dimensionierte Freilaufdioden? Gern hätte ich sie mal mit einer gesunden Leiterplatte verglichen.
Steffen H. schrieb: > Mit meinem Multimeter kann ich weiterhin eine aus meiner Sicht plausible > Vf messen. Dann sind sie NOCH in Ordnung, werden aber offenbar stark belastet. Da das Steuergerät scheinbar 30 Jahre überlebt hat, ist es so alt wie das Auto geworden, das nun wohl verschrottet wurde. Als Austauschteil in ein neues Auto wo es noch mal 30 Jahre leben soll würde ich es nicht einbauen. Wird aber sowieso in kein neues Auto passen.
Defekte Dioden legieren normalerweise durch und werden dann zu einem niederohmigen Teil. Wenn das Vf stimmt, stimmt auch die Diode. Die Dioden sind in einem Glasröhrchen untergebracht. Was auf ihrer Oberfläche passiert, ob da mehr oder weniger Lack aufgebracht ist, tangiert sie wenig. Sind sie wirklich schwarz GEWORDEN? oder war das nicht von Anfang an so? Meine Vermutung: beim Bedrucken hat sich halt eine Verdickung des Lacks gebildet. Der Lackiermaschine war das dann ganz egal und die etwas falsch markierten Dioden wurden brav in den Bestückungsgurt eingereiht. Die Bestückungsmaschine wird wohl kaum prüfen ob die Markierung perfekt ausgeführt ist.
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Peter R. schrieb: > legieren normalerweise durch und werden dann zu einem > niederohmigen Teil. Silizium kennt 3 Phasen 1. funktioniert noch 2. wird leitend durch Überlastung 3. Bonddrähte brennen weg, wennn der Strom groß genug ist
Wegstaben V. schrieb: > Funtioniert denn das Steuergerät? Oder vermutest du einen Zusammenhang > zwischen Schwarzfärbung und Fehlfunktionen? Es funktioniert tatsächlich nicht. Ich halte die Dioden zwar nicht für den Verursacher. Andererseits kann ich sie in dem Zustand (= unbekannt und sehen "komisch" aus) auch nicht ignorieren und frage Euch deshalb hier um Rat. Lu schrieb: > Evtl. sind es schwächlich dimensionierte Freilaufdioden? Es sind Clamping-Dioden, die den Eingang gegen Betriebsspannung ableiten. Michael B. schrieb: > Dann sind sie NOCH in Ordnung, werden aber offenbar stark belastet. Peter R. schrieb: > Wenn das Vf stimmt, stimmt auch die Diode. Die Frage ist halt, wie aussagekräftig die Messung mit meinem Multimeter ist. Peter R. schrieb: > Sind sie wirklich schwarz GEWORDEN? oder war das nicht von Anfang an so? Das könnte sein. Würde sowas aber durch die Qualitätskontrolle kommen?
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Steffen H. schrieb: > Würde sowas aber durch die Qualitätskontrolle kommen? Ist das nicht was, was schon im letzten Jahrtausend abgeschafft wurde?
> Es sind Clamping-Dioden, die den Eingang gegen Betriebsspannung Ursache des Übels kann eine böse induktive Abschaltspannung sein? Ähnlichen Effekt hatte ich mit einem elektronischen Blinkgeber, der jede Woche einen neuen Transistor brauchte nach Abschalten der Zündung. Das böse Kfz-Netz siehe F.23 https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23
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Lu schrieb: > Ursache des Übels kann eine böse induktive Abschaltspannung sein? Eher nicht. Am Eingang hängen Mikroschalter. Die Frage ist halt, wo das Schwarz herkommt. Ist das etwas Verbranntes (es stinkt allerdings nicht)? Oder chemisch (woher bei Halbleitern im Glasgehäuse?)? Oder doch ein Fehler in der Bedruckung? Ich hab sowas noch nie gesehen und im Internet habe ich ebenfalls nichts dazu gefunden.
Was sagt der Vergleich mit der gesunden Leiterplatte? Auf Deinem Foto sehe ich zu wenig. Bei Massefehlern z.B. treten jedoch auch recht wundersame Effekte auf. War irgendwo zufällig ein Masseanschluss weggerostet? Es könnte natürlich auch ein anderer Typ sein, der anders gekennzeichnet wurde? Deswegen meine Frage nach dem Vergleich mit gesunder Leiterplatte.
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Schon mal mit Wattestäbchen und Aceton probiert, ob das Schwarze abgeht? Ggf auch mal vorsichtig mit Abbeizer (NaOH) probieren ob das nur Farbe ist, aber nicht rumkleckern.
ähm, bei Verstärkerröhren gibt es doch die Glaselektrolyse, da gibt es braune Lichtenbergfiguren, so würde ich es nennen. Festkörperionik , Festelektrolyt. Oder ist da etwas Metall verdampft ?
ich habe schon Dioden getauscht die schwarz waren und die Glasschicht zerbröckelt ist. Aber in diesem Umfeld mit den ganzen Widerständen sollte der Strom durch die Dioden etwas begrenzt sein.
Harald W. schrieb: > Steffen H. schrieb: >> Würde sowas aber durch die Qualitätskontrolle kommen? > > Ist das nicht was, was schon im letzten Jahrtausend abgeschafft wurde? Genau, denn Quality is a Myth. ;) "Dioden verfärben sich schwarz" Und was waere, wenn die sich blau verfaerben wuerden? Waere das dann Mainzelmaenchendioden? Zumindest haben sich die Dioden nicht ausgeloetet. Bei SMD kann das fatal fuer eine Platine werden.
Des Rätsels Lösung war: die Farbe lässt sich mit Aceton entfernen. Demnach war es wohl tatsächlich eine Fehlbedruckung. Vielen Dank für alle Tipps!
Steffen H. schrieb: > die Farbe lässt sich mit Aceton entfernen. Demnach war es wohl > tatsächlich eine Fehlbedruckung. Oder jemand hat mit einem Edding was mit Absicht markiert.
Michael B. schrieb: > Steffen H. schrieb: >> die Farbe lässt sich mit Aceton entfernen. Demnach war es wohl >> tatsächlich eine Fehlbedruckung. > > Oder jemand hat mit einem Edding was mit Absicht markiert. Ach wo.
H. H. schrieb: > Steffen H. schrieb: >> Fehlbedruckung. > > Nö. Hast Du Lust, Deine Antwort zu begründen?
OK sorry ich dachte die sind unter der Glasschicht schwarz geworden. Ich habe das immer bei überlasteten Diode gesehen die als Verpolschutz, den gesamten Strom des Steuergeräte tragen mussten, die zersprangen dann schon beim Auslöten wenn man sie mit einer Metallpinzette anpackte. Bekommst du die 2 Dioden rechts der markierten auch sauber die schauen noch schlimmer aus.
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Vielleicht wurden die absichtlich schwarz angemalt, damit Licht keinen Einfluß hat.
Oder gab es damals da vielleicht auch so einen Kontrollbedarf, wie bei den THT Elkos, die immer physisch mit Filzstift auf Anwesenheit markiert wurden.. Aber eine reine Hypothese. Vielleicht war der Lötprozess fummelig, oder es gab mal verkehrt herum bestückte. Oder ein Vorreparateur hat die Dinger geprüft und abgehakt....
F. P. schrieb: > Vielleicht wurden die absichtlich schwarz angemalt, damit Licht keinen > Einfluß hat. Das hat man früher(tm) mit OC-Transistoren gemacht wenn der schwarze Lack auf dem Glasgehäuse abgekratzt war... Aber nicht bei Si-Dioden wie 1N4148 u.ä....
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Habe gestern aus Jux und Tollerei, man ne 1,5W Z-Diode gegrillt, die wurde innen schwarz, dann blitze kurz auf und es war vorbei. Heute schau ich mir das ganze nochmal an und von der internen Schwarzfärbung durch Überlast ist nichts mehr zu sehen, nur ein silberner Ring in der Mitte wo sie durchgebrannt ist. Der Kathodenring und die Bezeichnung sind außen aufgedruckt, ich denke auch das man das mit Aceton wegbekommt. Aber diese farblich Selbstheilung ist schon schräg vielleicht macht diese Schicht auch diesen Zenereffekt.
Steffen H. schrieb: > schwarz geworden Das sind einfach andere Diodentypen. Ist doch deutlich zu sehen das die schwarze Markierung mittig statt außen sitzt, breit statt schmal ist. Die PCB ist auch nicht verfärbt. Nicht anstarren. Messen, Schlussfolgern, Handeln.
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