Forum: Platinen WLCSP Sockel? (ADAU1787)


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von Carsten P. (r2pi)


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Hallo,

nach den technischen Specs bin ich geradezu hin und weg vom ADAU1787 von 
Analog Devices/Burr Brown. Jetzt kommt das Teil aber in einer Bauart 
daher, mit der ich als alter Mann, der noch eben so einen 
Weller-Lötkolben geradeaus halten kann, nix anzufangen weiß. Oder anders 
gesagt, mit SMT und Co, da bin ich raus.

Kurz gesagt, gibt es für so ein Ding einen Sockel, den man THT verbauen 
kann? Und am besten wäre es, wenn dieser Sockel nicht gleich das 
10-fache vom Chip kosten würde!

Any help appreciated! ^-^

PS: Ja, ich weiß, es gibt ein Eval-Board. Das kostet das 40-fache, also 
lasst es als Ratschlag einfach bei euch ;-)

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von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Soll das auf ein Custom-PCB? Kannst du überhaupt das Layout mithilfe 
eines Sockels entsprechend herstellen dass die 24bit auch funktionieren? 
Was genau brauchst du denn von genau diesem Codec? Von anderen Codecs 
gibt es ja günstige handliche Breakout-Boards. Brauchst du den 
integrierten DSP? Reicht da nicht vielleicht auch ein gewöhnliches 
Mikrocontroller-Board welches einen 0815-Codec beinhaltet? Die Größe 
scheint für dich ja nicht so wichtig zu sein - das Hauptargument für den 
ADAU1787 ist ja Bauraum-Optimierung.

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von H. H. (hhinz)


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Platine selbst entwerfen und bei JLCPCB fertigen und bestücken lassen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein Ballgrid-Gehäuse, wie soll man das mit einem Lötkolben bestücken?
Vielleicht mit dem Heißluft-Fön, so habe ich schon TQFP entlötet. Den 
Fön senkrecht nach unten in den Bohrständer geklemmt. Aber Raster 
0,35mm?

https://www.proto-advantage.com/store/product_info.php?products_id=4000029
eine 0,35mm Adapterplatine mit 6*6 Balls $43.49

: Bearbeitet durch User
von Carsten P. (r2pi)


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Niklas G. schrieb:
> Brauchst du den integrierten DSP?

Genau das möchte ich haben. Und nein, es muss nicht dieser eine 
spezielle Chip sein, aber ich will diese Features: analoge Eingänge, 
einen guten und programmierbaren DSP. Ob die Ausgänge dann analog oder 
digital sind, ist mir relativ, solange die digitalen Ausgänge dann 
einfach PDM sind und nicht irgendein Protokoll, für dessen Wandlung ich 
schon den nächsten Chip brauche. Ich habe bei TI und noch anderswo auch 
gute solche Teile gesehen, die das auch drauf haben, einfach analog -> 
digital -> DSP mit viel Rechenleistung, aber der kleine Kerl da hat von 
den Werten das, was mir absolut reichen würde, und das zu einem 
akzeptablen Preis.

Mein Ideal wäre genau genommen sogar ein Triple aus ADCs mit 24bit/96kHz 
(oder besser), einem potenten, dann auch kaskadierbarem DSP, der mit den 
dann digitalen Werten mehr oder weniger in Echtzeit rumspielen kann, und 
passenden DACs. Aber der ADAU da kann schon einiges davon für einen für 
mich jedenfalls angemessenen Preis. Dass er keine Klangwunder 
vollbringen kann, ist mir schon klar, und soll er auch nicht. Drum frage 
ich auch nicht nach 64-Bit/14,4kHz oder so.

von Carsten P. (r2pi)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> $43.49

Danke für deinen guten Hinweis!

Nur... $43.49, das ist knapp 2,5-mal so teuer wie der Chip ^^ Nix 
dagegen einzuwenden, aber ist schon ne teure Nummer!

von Carsten P. (r2pi)


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H. H. schrieb:
> und bei JLCPCB fertigen und bestücken lassen

Sag mal Link an, bitte.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Carsten P. schrieb:
> Ob die Ausgänge dann analog oder
> digital sind, ist mir relativ, solange die digitalen Ausgänge dann
> einfach PDM sind und nicht irgendein Protokoll

Wie wäre es mit einem 0815-ARM-Mikrocontroller? ADCs haben die fast 
alle, einiges an DSP-Rechenleistung auch, und viele haben auch In/Output 
per I²S+PDM oder auch DACs. Vorteil: Es gibt Unmengen an Modulen, 
Evalboards, gute und günstige Software und Debugger.

Ich hatte mal mit dem STM32F407 Discovery für 15€ rumgespielt, das 
enthält einen Audio-DAC und der Mikrocontroller hat genug Rechenleistung 
für gewöhnliche Audio-Anwendungen. Ist halt bei Weitem nicht so kompakt 
wie der ADAU1787. Dafür ist auch der Debugger gleich integriert...

Carsten P. schrieb:
> und das zu einem
> akzeptablen Preis.

Wie groß ist die Stückzahl? Das Drumherum für Adapter+Eigenes Board wird 
deutlich teurer sein als ein komplettes Evalboard für einen o.g. 
Mikrocontroller oder DSP.

Was kostet für den ADAU1787 die zugehörige Software...?

: Bearbeitet durch User
von Carsten P. (r2pi)


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Niklas G. schrieb:
> Wie wäre es mit einem 0815-ARM-Mikrocontroller?

16Bit/48kHz? Nein, leider ^-ô Und doch eher lieber 24Bit/96kHz (192kHz), 
weil ich mit dem Signal ja noch was machen will. Sonst könnte ich ja 
auch einfach ein paar NE5532 nehmen und das Signal analog lauter oder 
leiser machen und einen analogen Butterworth drauf werfen.

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (gustl_b)


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Selber löten mit Heißluft ist machbar, aber wenn einem das Fertiger wie 
die genannten JLPCB auch bestücken, dann passt das doch. Ganz billig 
wird eine solche Platine nicht, denn bei dem Abstand der Lötbällchen 
brauchst du kleine Vias und kleine Abstände.

von Carsten P. (r2pi)


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Gustl B. schrieb:
> Selber löten mit Heißluft ist machbar

Wenn du jetzt noch einen Link auf ein Tutorial, verständlich auch für 
alte Menschen wie mich, hast, werde ich glücklich :-)

von Gustl B. (gustl_b)


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Nein, habe ich nicht. Hast du denn überhaupt schon eine Platine?

Bei Heißluft und BGA ist das eigentlich recht einfach, das BGA bringt 
das Zinn ja schon mit. Also nur richtig auf die Pads setzen, das kann 
schon schwierig sein. Und dann von oben, direkt von oben, mit Heißluft 
drauf bis das Bauteil etwas einsinkt. Das sieht man von der Seite, dass 
die Bällchen dann eher platt sind. Nicht von oben auf das Bauteil 
drücken beim Löten, am Besten gar nicht berühren. Und auch nicht 
wegpusten. Die Teile sind sehr leicht, die fliegen recht schnell weg. Oh 
und andere hitzeempfindliche Platinenstellen (Stecker aus Plastik) vor 
der Wärme schützen (oder erst danach bestücken). Ich nehme da Alufolie.

von Carsten P. (r2pi)


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Gustl B. schrieb:
> Ich nehme da Alufolie

Das ist so ein Tipp, den ich mit Kusshand nehme. Aber was denn nun für 
ein Heißluftpuster? Ist der jetzt teurer als der Chip? Ich will keine 
Serie produzieren, ich will mir einen fancy Mixer bauen! ^-^

von Gustl B. (gustl_b)


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Carsten P. schrieb:
> Ist der jetzt teurer als der Chip?

Vermutlich ja. Dein Lötkolben war auch mal teuer als so ein Chip, so ist 
das mit Werkzeug. Du kannst das - wie hier schon empfohlen - auch 
bestücken lassen. Die Platine an sich wird ebenfalls eher deutlich 
teurer als der Chip.

Zum Löten mit Heißluft verwende ich einen Heißluftfön aus dem Baumarkt 
der Marke Steinel.

von Dirk F. (dirkf)


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von H. H. (hhinz)


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von Zino (zinn)


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Wie wäre es mit einem ADAU1401 oder ADAU1701? Erheblich einfacher zu 
löten.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Chinesen produzieren anscheinend eine kleine Modulplatine mit dem 
ADAU1787. Leider gibt es die auch nur mit einem großen Trägerboard und 
nicht viel billiger als das originale Evalboard von AD:
https://www.yoycart.com/Product/596099627833/ $466.12
Das Original EVAL-ADAU1787Z z.B. bei Mouser 557,44 €

von Zino (zinn)


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Es empfiehlt sich, zuerst mit der SigmaDSP-Software zu spielen, um 
herauszufinden, was genau möglich und unmöglich ist, das geht anhand des 
Datenblatts nicht (so einfach).

: Bearbeitet durch User
von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Hallo Carsten,

den Tipp mit JLCPCB kann ich nur unterschreiben. Einen so teuren 
Baustein selbst zu löten kann gutgehen, kann auch schiefgehen. Und wenn 
deine Leiterplatte nicht tut oder sporadisch Fehler produziert, weißt du 
nicht, ob es nicht doch am Löten liegt. Für Anfänger ist CSP oder BGA 
jedenfalls nichts.

Selbst wenn du dadurch 100 Euro extra ausgeben solltest: die gesparten 
Nerven und Lebenszeit ist es definitiv wert. Die beim Bestücken gesparte 
Zeit kannst du besser in ein vernünftiges Layout investieren.

Grüße Max

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