Hallo, es soll nur eine der beiden gezeichneten Sicherung F2 oder F3 verwendet werden. Ist die Auslegung auf Nennstrom für beide gleich ?
Die Auslegung auf Nennstrom ist vermutlich gleich, aber die Charakteristik sollte angepasst sein: F2 wird den kurzzeitigen Ladestrom des Kondensators abkönnen müssen! Ich würde mich für F2 entscheiden, weil es Elkos gibt, die irgendwann einen Kurzschluss haben, das bekommt F3 dann nicht mit.
:
Bearbeitet durch User
Wolfgang R. schrieb: > Die Auslegung auf Nennstrom ist vermutlich gleich Genau das ist die Frage. F2 = AC Strom RMS F3 DC Strom.
Ist Dein Trafo kurzschlussfest? Sonst könnte eine defekte Gleichrichterdiode bei fehlender F2 einen mittelschweren Brand verursachen.
Dirk F. schrieb: > F2 = AC Strom RMS > F3 DC Strom. Sind die Effektivwerte der Sröme gleich oder ungleich? Mal nachdenken...
Marci W. schrieb: > Hmmm, ich würde die Sicherung auf die Primärseite packen. Da ist sicher schon F1...
Dirk F. schrieb: > F2 = AC Strom RMS > F3 DC Strom. Der Effektivstrom in F2 ist auf jeden Fall größer als der durch F3. Auch dann, wenn man mit idealen Bauelementen rechnet. Aber frag mich nicht, um wieviel größer genau. Das hängt nämlich von Trafo, Dioden und Kondensator ab. (Will man eine Sicherung genau dimensionieren, muss man das Schmelzintegral laut deren Datenblatt berücksichtigen.)
Rolf schrieb: > Der Effektivstrom in F2 ist auf jeden Fall größer als der durch F3. Das stimmt sicher, weil die Spannung vor dem Gleichrichter auch effektiv geringer ist, als nach dem Gleichrichter, abhängig davon, wie stark der Kondenstor zwischen den Halbwellen entladen wird. Aber ich denke, der Unterschied ist nur rein akademischer Natur. Wichtiger ist hier die Auslösecharakteristik.
Dirk F. schrieb: > es soll nur eine der beiden gezeichneten Sicherung F2 oder F3 verwendet > werden. Ich verwende immer nur die F2. > Ist die Auslegung auf Nennstrom für beide gleich ? Der Spitzenstrom ist in den Nachladespitzen signifikant höher als der effektiv entnommene Gleichstrom. Ist ja auch klar, denn die Gleichspannung ist am Kondensator auch um den Faktor 1,4 höher. Du musst also vereinfacht gesagt diesen Faktor auf der Trafoseite beim Strom berücksichtigen.
Marci W. schrieb: > Hmmm, ich würde die Sicherung auf die Primärseite packen. Das war nicht die Frage.
Wolfgang R. schrieb: > Aber ich denke, der > Unterschied ist nur rein akademischer Natur Gemessen haben wir Faktor 1.4. Das hat mich halt so gewundert.
Dirk F. schrieb: > Ist die Auslegung auf Nennstrom für beide gleich ? Nein. Wenn du mit der Sicherung eine Überlastung des Trafos verhindern willst, der z.B. mit 48VA bei 24V~ belastbar ist, dann ist F2 auf 2A auszulegen während F3 nur 1.2A erlauben dürfte. Das sind simple Grundlagen des Netzteilbaus https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9 Da Trafos aber kurzzeitig deutlich überlastbar sind, dürfen die Sicherungen TT träge sein. Klüger ist in jedem Fall eine Temperatursicherung im Trafo, denn die Temperatur ist das Belastungslimit eines Trafos und die schützt auch gleich noch vor primärem Windungsschluss.
Dirk F. schrieb: > Gemessen haben wir Faktor 1.4. Das hat mich halt so gewundert. Sicher, dass du ein Messgerät hast, mit dem man Ströme mit dieser Kurvenform korrekt messen kann? Viele Multimeter-Datenblätter schränken diese Möglichkeit stark ein.
Rolf schrieb: > Sicher, dass du ein Messgerät hast, mit dem man Ströme mit dieser > Kurvenform korrekt messen kann? Viele Multimeter-Datenblätter schränken > diese Möglichkeit stark ein. Fluke 190-204 Scopemeter.
Dirk F. schrieb: > es soll nur eine der beiden gezeichneten Sicherung F2 oder F3 verwendet > werden. Ich mache immer 2 Sicherungen rein. Primär und Sekundär. Auch wenn der Trafo eine Temperatursicherung hat. Warum sollt man daran sparen. Scheiss doch auf die 3 Euro Mehrkosten. F3 kann natürlich wegfallen.
:
Bearbeitet durch User
Dirk F. schrieb: > Gemessen haben wir Faktor 1.4. Das hat mich halt so gewundert. Es wundert dich nicht mehr, wenn du mal die Leistungen anschaust: was am Ausgang entnommen wird, muss am Eingang rein (evtl. Verluste durch Trafowicklung, Leitungen und Bauteile kommen noch dazu). Nehme ich mal einen idealen Gleichrichter (wie z.B. den LT4320), dann muss der Trafo für 24Vdc am Ausgang eine Spannung von 24/1,4 = 17V haben. Und wenn ich am Ausgang einen Strom von 1A und somit eine Leistung von 24W entnehme, dann muss diese Leistung am Eingang auch hinein. Das sind dann 24W/17V und damit die von dir unerwarteten 1,4A. Und wie gesagt: Verluste in der Trafowicklung und in nicht idealen Bauteilen verschlechtern diese Leistungbilanz. Du musst immer vor dem Gleichrichter ein wenig mehr Leistung bereitstellen. BTW: dieser Faktor 4 ist die Wurzel aus 2 und der Unterschied von Effektivwert zum Spitzenwert bei einer Sinusfunktion. Merk dir diese Zahl, sie wird dir immer wieder begegnen.
Beitrag #7778461 wurde von einem Moderator gelöscht.
Lothar M. schrieb: > Und wenn ich am Ausgang einen Strom von 1A und somit eine > Leistung von 24W entnehme, dann muss diese Leistung am Eingang auch > hinein. Das sind dann 24W/17V und damit die von dir unerwarteten 1,4A. Das stimmt, wenn man die Wirkleistung betrachtet. In der Sicherung fließt aber außer dem Wirkstrom zusätzlich noch Blindstrom, weil die Kurvenform des Stroms selbst im Idealfall weitab von jeder Sinusform ist. Es sind ja nur kurze Strompulse (oft viel kürzer als eine Halbwelle), da ist das Rechnen mit einem Crest-Faktor von Wurzel(2) von der Theorie her falsch. Es ist reiner Zufall, dass sich trotzdem 1,4 ergibt.
Rolf schrieb: > da ist das Rechnen mit einem Crest-Faktor von Wurzel(2) völlig falsch. Deshalb rechne ich mit dem Energieerhaltungssatz (Leistung rein = Leistung raus plus Verluste). Und der Energieerhaltunggsatz ist grundlegend. > Es ist reiner Zufall, dass sich trotzdem 1,4 ergibt. Nein, reiner Zufall ist es eben nicht. > In der Sicherung fließt aber außer dem Wirkstrom zusätzlich noch > Blindstrom weil die Kurvenform des Stroms weitab von jeder Sinusform ist. Nur weil die Kurvenform seltsam ist muss noch lange kein Blindstrom fließen. Im Zweifelsfall fließt dann einfach gar kein Strom. Ich sehe in der obigen Schaltung auf der Sekundärseite gar keine Möglichkeit, einen "Blindstrom" fließen zu lassen. Denn sonst müsste da auch irgendwo Blindleistung in die Quelle zurückgespeist werden.
:
Bearbeitet durch Moderator
> Es ist reiner Zufall, dass sich trotzdem 1,4 ergibt.
Dieser Wert ergibt sich nicht.
Er hängt vielmehr -und zwar krass nichtlinear- von der
Impedanz des Tansformators, den Kondensatorgrössen
(Kapazität, Innenwiderstand), Gleichrichterdaten ... ab.
In der Literatur werden Werte zwischen 1,5 und 2,5 angegeben.
(Der Energieerhaltungssatz hat direkt nichts damit zu tun.)
:
Bearbeitet durch User
Lothar M. schrieb: > Nur weil die Kurvenform seltsam ist muss noch lange kein Blindstrom > fließen. Verzerrungsblindstrom!
Uwe schrieb: >> Es ist reiner Zufall, dass sich trotzdem 1,4 ergibt. > > Dieser Wert ergibt sich nicht. Er hat sich bei der Messung des OP ergeben, außerdem aus der falschen theoretischen Berechnung von @Lothar M. Dass beide Zahlen zusammenpassen, ist eben Zufall. > Er hängt vielmehr -und zwar krass nichtlinear- von der > Impedanz des Tansformators, den Kondensatorgrössen > (Kapazität, Innenwiderstand), Gleichrichterdaten ... ab. Ich weiß. Und das gilt selbst dann, wenn man den Transformator weglässt und durch eine ideale Sinusquelle mit Innenwiderstand null ersetzt. Mit einfachen Formeln kann man den Fall gar nicht theoretisch exakt berechnen. Man würde es wohl mit einer Simulationssoftware machen müssen. > Der Energieerhaltungssatz hat direkt nichts damit zu tun. Richtig.
Moin, anbei der rechnerische Zugang zu dem o.a. Problem Ich hoffe, man kann es nach Hochladen noch lesen....
Wolfgang D. schrieb: > anbei der rechnerische Zugang zu dem o.a. Problem Da steht aber auch "in guter Näherung" und Ähnliches. Theoretisch exakt lässt sich das eben nicht so einfach berechnen.
Moin, @ Rolf22: Möglicherweise fehlt Dir der mathematische Zugang vom Studium her: Das Beispiel zeigt, dass der errechnete Wert mit dem in der realen Schaltung gemessenen Wert übereinstimmt. Basta. Der Begriff "in guter Näherung" ist in der Wissenschaft allg. gebräuchlich, denn die allermeisten Probleme sind nicht exakt mathematisch beschreibbar. So ist die Kennlinie einer Diode keineswegs exponentiell, oder die eines fets exakt quadratisch und und und.... So isses.
F3 könnte man verwenden wenn eine Crowbar folgt. OK, alles Spekulation . Muss man halt schauen was richtig ist. Nennstrom ist gleich. Wo soll denn mehr Strom sonst herkommen? Wäre besser wenn der TO mehr Infos gibt. Gruß Thomas PS: Eine Sicherung ist in erster Linie wie eine ohmsche Last zu behandeln. Das Schmelzintegral gibt es im Datenblatt.
:
Bearbeitet durch User
Wolfgang R. schrieb: > Marci W. schrieb: >> Hmmm, ich würde die Sicherung auf die Primärseite packen. > > Da ist sicher schon F1... Das hat Siemens einst bei einem Funktionsgenerator gemacht. Also einfach alle Sekundärsicherungen weggelassen. Sodaß der kurzgeschlossene goldene Frako dann den (aus heutiger Sicht Spezial-)Trafo geröstet hat.
> Möglicherweise fehlt Dir der mathematische Zugang vom Studium her: > Das Beispiel zeigt, dass der errechnete Wert mit dem in der realen > Schaltunggemessenen Wert übereinstimmt. Basta. Im Studium kann man lernen, dass 1 Beispiel noch kein Beweis ist. ;-) Dass der Faktor der o.a. Faktor von "1,4" eine Näherung ist, jedenfalls besser, als einer von "1", ist klar. Aber wie sich der Faktor I(DC hinten)/I(eff sek. durch Transformator) im einzelnen Fall wirklich verhält, hängt eben von den jeweils gegebenen Verhältnissen ab. Und kann durchaus auch "2" erreichen (bei relativ "grossem" Kondensator und niedrigen Impedanzen im Ladekreis). Eine Schmelzsicherung im Ladekreis löst deutlich eher aus, als hinten. Der "mathematische Zugang" ist da -leider- nicht trivial, wie schon gesagt.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.