Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rüttlerspule wird zu heiß und schaltet ab


von Max (stacet)


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Diese Spule mit offenem Eisenpaket bringt eine Metallplatte zum 
anstoßen.

Bei voller Leistung wird die Spule zu heiß und der Thermoschalter 
unterbricht.

Das Eisenpaket hat in der Mitte 95 Grad erreicht und vermutlich die 
Spule 120 Grad.

Suche günstige Möglichkeit die Temperatur der Spule zu senken.

Kühlung?
Größere Spule?
Verluste vermindern?

Die Spule ist an 220v und wird über den Phasenanschnitt geregelt

von Denis G. (denis)


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Kühlkörper drankleben und Lüfter wäre ein Versuch wert ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max schrieb:
> Bei voller Leistung wird die Spule zu heiß
Welche Einschaltdauer (ED in %) hat das Gerät bei voller Leistung?

> Die Spule ist an 220v
Wo gibt es nch 220V?

> und wird über den Phasenanschnitt geregelt
Oha.

> Kühlung
Wenn die Spule zu heiß wird, dann ist eine aktive Kühlung per Lüfter 
sicher eine gute Maßnahme.

> Bei voller Leistung wird die Spule zu heiß
War das schon immer so oder ist das neu? Im zweiten Fall könnte ein neu 
dazugekommener Windungsschluss die Ursache für die übermäßige Erwärmung 
sein.

BTW: Willst du uns noch verraten, was das für ein Gerät ist (Hersteller, 
Typ)? Oder ist das geheim?

: Bearbeitet durch Moderator
von Lu (oszi45)


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Falls die Spule riecht, hat sie bestimmt durch Überlastung 
Windungsschluss.

von Udo S. (urschmitt)


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Durch Phasenanschnitt erhöhen sich die Verluste im Eisen (Oberwellen).
Zusätzlich zu den Fragen der anderen Poster:
Wie wurde das Gerät betrieben? Volllast oder mit Phasenanschnitt im 
Teillastbereich.

Und die wichtigste Frage nochmal wiederholt:
Lothar M. schrieb:
> War das schon immer so oder ist das neu?

von Falk B. (falk)


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Lu schrieb:
> Falls die Spule riecht, hat sie bestimmt durch Überlastung
> Windungsschluss.

Das kann man testen und messen. Testen, indem man sie ohne das 
Rüttelblech im Leerlauf betreibt. Da kann man auch messen, wieviel Strom 
fließt. Das ist der Gesamtstrom von Blind- und Wirkanteil, aber der 
fließt halt durch die gesamte Wicklung und macht Wärmeverluste. Damit 
kann man abschätzen, ob das passt oder nicht. Wenn man ein LCR-Meter 
hat, kann man den Windungsschluss vielleicht messen, allerdings braucht 
es dazu eine vergleichbare Spule.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Udo S. schrieb:
> Zusätzlich zu den Fragen der anderen Poster:
> Volllast oder mit Phasenanschnitt im Teillastbereich.

Wie schon

Max schrieb:
> Bei voller Leistung wird die Spule zu heiß

Also sollte der Phasenanschnitt da nicht reinfunken...

von Max (stacet)


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Danke für die schnellen Antworten

Also das Gerät wird jetzt seit Jahrzehnten verkauft und die Fehler 
häufen sich nun.

Der diac schaltet bei 32v die Phase durch.

Es ist Volllast und ich habe zum Test das Gerät im Karton betrieben um 
den Fehler schneller zu bekommen.

Ja man riecht etwas den heißen Lack.

Die Spule hat 330mH.

Wie hoch sollte der Strom im offenen Zustand sein?

Was passiert wenn man die Rüttelplatte aus Edelstahl durch Aluminium 
oder Kupfer tauscht?

Wird das Magnetfeld besser umgesetzt und man könnte eine bremse in der 
Elektronik für die Phasen Breite machen?

von Falk B. (falk)


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Max schrieb:
> Was passiert wenn man die Rüttelplatte aus Edelstahl durch Aluminium
> oder Kupfer tauscht?

Hmm, muss man mal probieren. Die Hauptkraft der Rüttelwirkung sollte 
durch induzierte Wirbelströme erzeugt werden, dafür muss das Material 
nur gut leitfähig sein, was ja bei Alu und Kupfer gegeben ist. Eisen 
oder Stahl muss es nicht unbedingt sein, zumal Edelstahl eine deutlich 
schlechtere Leitfähigkeit hat, so Faktor 10 oder so.

> Wird das Magnetfeld besser umgesetzt und man könnte eine bremse in der
> Elektronik für die Phasen Breite machen?

von Falk B. (falk)


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Max schrieb:
> Der diac schaltet bei 32v die Phase durch.
>
> Es ist Volllast und ich habe zum Test das Gerät im Karton betrieben um
> den Fehler schneller zu bekommen.
>
> Ja man riecht etwas den heißen Lack.
>
> Die Spule hat 330mH.

Und wieviel Ohm? Welcher Strom fließt?

> Wie hoch sollte der Strom im offenen Zustand sein?

Kommt drauf an. Bei der Spule vielleicht 1-3A.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max schrieb:
> Die Spule hat 330mH.
Welchen Widerstand hat sie?

Mit Xl = 130 Ohm kommst du ohne den Spulenwiderstand auf einen 
Blindstrom von ca. 2A. Wenn der Widerstand mit reinkommt, musst du den 
erst noch quadratisch addieren. Bei Erwärmung nimmt dann der Widerstand 
noch zu.

> Wie hoch sollte der Strom im offenen Zustand sein?
Wie hoch ist er denn? Und was steht auf dem Typenschild?

> Ja man riecht etwas den heißen Lack.
Bei 120°C riecht man da aber normalerweise noch nichts.

Max schrieb:
> Also das Gerät wird jetzt seit Jahrzehnten verkauft
Nochmal: von wem? Unter welcher Bezeichnung?

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Die Hauptkraft der Rüttelwirkung sollte
> durch induzierte Wirbelströme erzeugt werden

Die erzeugen nur Wärme. Die Kraft ergibt sich dass das Material 
angezogen wird.
Ein Relais hat ja auch kein Kupferanker sondern einen ferromagnetischen.

von Falk B. (falk)


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Es kann auch sein, daß der falsche Temperaturschalter verbaut ist, der 
schon bei weniger Temperatur abschaltet.
Bei geschätzten 10 Ohm Wicklungswiderstand und 130 Ohm induktivem 
Widerstand kommt man auf immer noch 130,x Ohm, die Induktivität 
dominiert.

P = I^2 * R = 2A^2 * 10 = 40W

Naja, das sollte die Spule aushalten, so klein ist die nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Max schrieb:
> Also das Gerät wird jetzt seit Jahrzehnten verkauft und die Fehler
> häufen sich nun.

Häufen sie sich bei alten Geräten oder bei neuen?

Bei alten: Die Spule (Isolation/Lack) altert und es entstehen 
Windungsschlüsse
Bei neuen: Schlechtere Produktion oder Materialien

von Falk B. (falk)


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Udo S. schrieb:
> Die erzeugen nur Wärme. Die Kraft ergibt sich dass das Material
> angezogen wird.
> Ein Relais hat ja auch kein Kupferanker sondern einen ferromagnetischen.

Die meisten Relais sind ja auch Gleichstromrelais, da geht das nicht 
anders.

von Falk B. (falk)


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Was auch sein könnte. Es gibt einen mechanischen Fehler. Und zwar ist 
denkbar, daß es einen minimalen Luftspalt zwischen Eisenkern und Blech 
geben muss, damit der Eisenkreis nicht in Sättigung gehen kann! Wenn das 
passiert, geht der Strom extrem hoch.

Betreib mal die Spule ohne Rüttelblech, das muss sie aushalten

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> kommt man auf immer noch 130,x Ohm
Sorry, habe da einen Drahlenzeher reingebracht: das sind keine Xl = 130 
Ohm, sondern nur 103. Also ergibt sich ein Wert von 103,5 Ohm und damit 
2,3A und eine Leistung von 53W...  ;-)

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