Kennt jemand einen mindestens gleichwertigen Ersatz von Xilinx im nicht BGA Gehäuse für den XC3S400. Der hat bisher für meine Projekte mit ein paar Filtern und einigen State Machines immer gereicht und war immer gut befüllt und daher die wirtschaftlichste Wahl. Da der nun endgültig abgekündigt ist und mittlerweile dann auch knapp 60€ kostet brauche ich so langsam eine Alternative. BGA würde ich wirklich nur als allerletute Option nehmen wollen.
Wenn man sich bei Mouser alle Xilinx-FPGAs, die nicht in BGA lieferbar sind, anzeigen läßt, bleiben nur XC6SLX4 und XC6SLX9 in TQFP144 übrig. Der XC6SLX9 sollte von der Größe her zum XC3S400 passen. Das kann man auch leicht mal im Synthesizer prüfen, sofern man sich nicht spezielle IP-Cores einsetzt. Andererseits sind die Spartan 6 vermutlich die Nächsten, die EOL werden. Ansonsten liefert eine Suche nach "spartan 7 breakout" auch ein paar Ergebnisse. Vielleicht ist das eine Option... Oder man schlachtet ein paar alte Fritzboxen (7140).
Die neueste Startan Ultrascale+ (bisher nur early adopters) gibt es wohl nur in BGA, was auch nicht verwundert wenn man mindesten 100 User-Pins (neben Vcc,Vss o.ä) in den Chip bringen muß. Will man viele Pins, muss man sich mit BGA anfreunden oder sich module von Drittherstellern anschauen: * https://sigma.octopart.com/138898721/technical_drawing/Xilinx-XC7S6-1FTGB196C.pdf * https://www.enclustra.com/en/products/end-of-life-products/mars-mx1/ Xilinx resp. AMD hat sich kürzlich zur Verfügbarkeit der Spartans als Familienmitglieder der 7-Serie und der "Ultrascale plus" Serie geäußert. Erstere wurde (angeblich) bis 2040 verlängert, letztere bis 2045 * https://www.amd.com/de/products/adaptive-socs-and-fpgas/fpga/spartan-ultrascale-plus.html vor zwei Jahren hiess es noch 2035 ist für Spartan-7 Schluß. Spartan-6 wurde auf 2030 verlanglängert, Da dauert es noch bis man die unterstützende Software (ISE statt Viovado) endgültig beerdigen kann. * https://community.amd.com/t5/adaptive-computing/amd-extends-spartan-6-product-lifecycle-through-at-least-2030/ba-p/610178 IMHO gehen die Ausreden weiter für Spartan-6 und ISE zu entwickeln oder zu qualifizieren/lernen endgültig zur Neige. Ein Redesign für S3 ist eigentlich unvermeidlich und dabei muss man auf BGA wechseln, ausser man verwendet Module. Oder man schaut bei anderen Herstellern, Lattice versucht sich auf dem Markt der "kleinen" FPGA's zu etablieren.
Hallo, da hab ich das gleiche Problem. Ich bin tatsächlich auf den XC6LX9 umgestiegen. Der hat viel mehr Platz und dadurch, dass die LUTs mehr Eingänge haben als bei den XC3S400, bekommt man viel mehr unter. Mein Problem ist, dass die nur in der ISE unterstützt werden und das unter Win11 nicht mehr läuft. Für Win10 gibt es was, dass es geht, aber ab Win11 hab ich es nicht mehr ans laufen bekommen. Und das hat mich so sehr geärgert! Klar die sind nicht mehr empfohlen für neue Designs, aber abgekündigt sind sie meines Wissens noch nicht. Und dann hat Xilinx keine Entwicklungsumgebung mehr, die unter den aktuellen Betriebssystemen läuft. Ich weiß noch nicht wie es bei mir hier weiter geht, aber ich habe schon überlegt auf Altera Max10 umzusteigen. Die sind in SMD Gehäusen noch verfügbar. Auch da hat Xilinx nichts mehr für die Zukunft. Nur noch BGA. Rick D. schrieb: > Oder man schlachtet ein paar alte Fritzboxen (7140). Das ist ja eine super Geschichte! Da bekommt man den Config Speicher gleich mit dazu. Und das zusammen bei ebay für runde 16€!!! Das ist günstig. Grüße, Jens
Oder "Cologne Chip", die positionieren ihre FPGA's explizit als Spartan-like (und haben ein paar schnelle Interface dazugestrickt). Im Retro-Bereich führte das zum "Kölsch Computer" : https://machdyne.com/product/kolsch-computer/ > Mein Problem ist, dass die nur in der ISE unterstützt werden und das > unter Win11 nicht mehr läuft. Für Win10 gibt es was, dass es geht, aber > ab Win11 hab ich es nicht mehr ans laufen bekommen. IMHO läuft ISE auch unter div. Linuxen Xilinx ISE Linux
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Bradward B. schrieb: > IMHO gehen die Ausreden weiter für Spartan-6 und ISE zu entwickeln oder > zu qualifizieren/lernen endgültig zur Neige. > > Ein Redesign für S3 ist eigentlich unvermeidlich und dabei muss man auf > BGA wechseln, ausser man verwendet Module. > Oder man schaut bei anderen Herstellern, Lattice versucht sich auf dem > Markt der "kleinen" FPGA's zu etablieren. Das hat nichts mit ausrede zu tun. Vivado und VHDL hat man schnell drauf aber ich muss eben ein funktionierendes Design portieren. Das kostet Zeit und Geld. Ich bin sehr skeptisch auf andere Hersteller umzusteigen. Bei Xilinx kenne ich die Fallstricke sowohl der FPGAs als auch von ISE recht gut und ISE läuft auf meinem Linux weiter. Wenn ich da portiere zahle ich wieder Lehrgeld.
Hallo Gustav, was für eine Version von ISE und welches Linux verwendest du denn? Vielleicht wäre das für mich eine Lösung. Grüße, Jens
Jens W. schrieb: > Hallo Gustav, > > was für eine Version von ISE und welches Linux verwendest du denn? > Vielleicht wäre das für mich eine Lösung. > > Grüße, Jens Die letzte verfügbare Version von Xilinx auf debian 12. Die Installation von denen gibt es auch als virtuelle Maschine und man kann sich das Image dann einfach dort rauskopieren und in virtualbox etc. importieren. Was nicht mehr so ohne weiteres läuft ist das Platform cable aber da gibt es einen offenen Ersatztreiber für, den man einbinden muss. Ist für mich aber kein Thema, da ich dieses Platform cable nicht mehr nutze und den per CPU+Flash+Ethernet initialisiere. Was ich noch empfehlen kann ist sich eine Docker build Umgebung einzurichten, damit man auf einem Buildserver immer noch seine alten Sachen auch synthetisieren kann.
> Das hat nichts mit ausrede zu tun. Vivado und VHDL hat man schnell drauf > aber ich muss eben ein funktionierendes Design portieren. Das kostet > Zeit und Geld. von S3 auf S6 wechseln kostet auch Zeit und auf S3 bleiben verliert am Ende Geld respektive bringt kein neues, sobald man das darauf basierende Projekt abkündigen muß. Ja es gibt einen gewissen (wirtschaftlichen) Druck sich auf Veränderungen einzulassen. > Ich bin sehr skeptisch auf andere Hersteller umzusteigen. Bei Xilinx > kenne ich die Fallstricke sowohl der FPGAs als auch von ISE recht gut > und ISE läuft auf meinem Linux weiter. Wenn ich da portiere zahle ich > wieder Lehrgeld. Persönlich kann ich nachvollziehen, das man an der ISE festhält, schliesslich könnte man ne Menge KnowHow (Command line Options für par, map etc., tool chain -KowHow an sich) verlieren. Vielleicht empfiehlt sich da ein Blick auf das Device, das sowohl von ISE als auch von Vivado unterstützt wird - den Artix. Der war (ist?) ohnehin als Ersatz für den Spartan angedacht. Du kannst ja mal begrenzte Zeit aufwenden, deine Designs auf der ISE mit dem Ziel-Device Artix implementieren zu lassen, pin-(location) constraints dabei auskommentieren/ignorieren.
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Moin, die Thematik hatte ich schon durch, Fazit, es werden immer noch Spartan6 verbaut, und solange die Preise nicht ueber 10 USD steigen, bleibt das auch so. In der Tat laeuft die ISE im Docker-Container ueber Jahre nun robust und laesst sich wohl auch in 20 Jahren noch in der CI/CD aufrufen. Die Alternativen waren bisher die Lattice-Bausteine der ECP-Reihe, da ist der Umstieg relativ leicht und die Stolperfallen bezueglich Architekturunterschiede ueberschaubar (da gibt es eigentlich fast nur bei TDP-RAM deutliche Diskrepanzen im Verhalten). Da hat man allerdings schon mal die Garantie, dass die Softwarelizenz nach einem Jahr auslaeuft - oder man synthetisiert per yosys, was a) fuer Newbies (die die Interna nicht kennen) kaum geeignet, b) fuer Portierungen von VHDL/Verilog auch sonst recht riskant ist. Betreffend Gatemate: Die Architektur des Fabric ist deutlich anders als die klassische LUT4/6, Xilinx-Primitiven lassen sich zwar damit emulieren, aber optimal ist das nicht und m.W. wird es auch nicht mehr so beworben, da yosys mit den CPE inzwischen ganz gute RTL produziert - mit Timing-Einschraenkungen. Letzteres kann bei manchen Designs in der Portierung ein Showstopper werden, das zu optimieren, macht dann in den klassischen HDL absolut keinen Spass mehr alles neu zu pipelinen.
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Ergänzung: * https://www.adiuvoengineering.com/_files/ugd/ad48ed_a11cbd0994324c5fa3bf460a9c6f0252.pdf * https://community.element14.com/technologies/fpga-group/b/blog/posts/arty-s7-50-the-spartan-6-migration-path-game-learning-the-differences-between-spartan-6-and-spartan-7-fpgas * http://www.bdtic.com/download/Xilinx/UG429.pdf > Betreffend Gatemate: ... und m.W. wird es auch nicht mehr > so beworben, Die Aussage, das der GateMate als Spartan-Ähnlicher-FPGA (und damit Ersatz für LowCost-FPGA) gedacht ist, stammte von einen CologneChip-Mitarbeiter auf der electronica letzte Woche. Im Anhang Scan vom Flyer von ChipCologne zum Thema Migration von Spartan.
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Bradward B. schrieb: > Die Aussage, das der GateMate als Spartan-Nachbau (und damit Ersatz für > LowCost-FPGA) gedacht ist, stammte von einen CologneChip-Mitarbeiter auf > der electronica letzte Woche. Dann muessten ja bei Digikey die LQFP-Varianten davon irgendwann auftauchen. Es gab anfangs mal den Service, dass man sich eine Netzliste von Xilinx-Primitiven konvertieren lassen konnte, heisst, ISE fuer's Mapping, dann proprietaere Tools fuer die Synthese in CPE-Baeume. Ein netter Hack, aber nicht praktikabel in der Anwendung. Man faengt einfach mit yosys von vorne an, deswegen waere ich bei solchen Aussagen eher skeptisch. Aber gerne her mit Erfahrungsberichten, allerdings eben auch unter dem Aspekt der Timing-Closure, schnell ist man mal bei kniffligen Designs am Anschlag mit f_max und bekommt nicht wirklich eine gute Annotation der Ursachen an die Hand, je nachdem wie "high level" das HDL-Design beschrieben/programmiert ist. Fuer DSP und wer am KI-Hype herumknabbern moechte, ist allerdings die CPE-Architektur recht elegant, um z.B billige truncated multiplier zu massen-instanzieren. Da ist ein Spartan schnell verstopft.
Einen Efinix T20 würde eventuell passen. Sehr günstig, hat mehr als genug Logik und im QFP144 Gehäuse. https://www.efinixinc.com/shop/t20.php
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