Forum: FPGA, VHDL & Co. XC3S400 Ersatz


von Gustav G. (gustavgggg)


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Kennt jemand einen mindestens gleichwertigen Ersatz von Xilinx im nicht 
BGA Gehäuse für den XC3S400. Der hat bisher für meine Projekte mit ein 
paar Filtern und einigen State Machines immer gereicht und war immer gut 
befüllt und daher die wirtschaftlichste Wahl. Da der nun endgültig 
abgekündigt ist und mittlerweile dann auch knapp 60€ kostet brauche ich 
so langsam eine Alternative. BGA würde ich wirklich nur als allerletute 
Option nehmen wollen.

von Rick D. (rickdangerus)


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Wenn man sich bei Mouser alle Xilinx-FPGAs, die nicht in BGA lieferbar 
sind, anzeigen läßt, bleiben nur XC6SLX4 und XC6SLX9 in TQFP144 übrig.

Der XC6SLX9 sollte von der Größe her zum XC3S400 passen. Das kann man 
auch leicht mal im Synthesizer prüfen, sofern man sich nicht spezielle 
IP-Cores einsetzt.

Andererseits sind die Spartan 6 vermutlich die Nächsten, die EOL werden.

Ansonsten liefert eine Suche nach "spartan 7 breakout" auch ein paar 
Ergebnisse. Vielleicht ist das eine Option...

Oder man schlachtet ein paar alte Fritzboxen (7140).

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Die neueste Startan Ultrascale+ (bisher nur early adopters) gibt es wohl 
nur in BGA, was auch nicht verwundert wenn man mindesten 100 User-Pins 
(neben Vcc,Vss o.ä) in den Chip bringen muß. Will man viele Pins, muss 
man sich mit  BGA anfreunden oder sich module von Drittherstellern 
anschauen:

* 
https://sigma.octopart.com/138898721/technical_drawing/Xilinx-XC7S6-1FTGB196C.pdf
* https://www.enclustra.com/en/products/end-of-life-products/mars-mx1/

Xilinx resp.  AMD hat sich kürzlich zur Verfügbarkeit der Spartans als 
Familienmitglieder der 7-Serie und der "Ultrascale plus" Serie geäußert.
 Erstere wurde (angeblich) bis 2040 verlängert, letztere bis 2045

* 
https://www.amd.com/de/products/adaptive-socs-and-fpgas/fpga/spartan-ultrascale-plus.html

vor zwei Jahren hiess es noch 2035 ist für Spartan-7 Schluß.
Spartan-6 wurde auf 2030 verlanglängert, Da dauert es noch bis man die 
unterstützende Software (ISE statt Viovado) endgültig beerdigen kann.

* 
https://community.amd.com/t5/adaptive-computing/amd-extends-spartan-6-product-lifecycle-through-at-least-2030/ba-p/610178

IMHO gehen die Ausreden weiter für Spartan-6 und ISE zu entwickeln oder 
zu qualifizieren/lernen endgültig zur Neige.

Ein Redesign für S3 ist eigentlich unvermeidlich und dabei muss man auf 
BGA wechseln, ausser man verwendet Module.
Oder man schaut bei anderen Herstellern, Lattice versucht sich auf dem 
Markt der "kleinen" FPGA's zu etablieren.

von Jens W. (jensw)


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Hallo,

da hab ich das gleiche Problem.
Ich bin tatsächlich auf den XC6LX9 umgestiegen.
Der hat viel mehr Platz und dadurch, dass die LUTs mehr Eingänge haben 
als bei den XC3S400, bekommt man viel mehr unter.

Mein Problem ist, dass die nur in der ISE unterstützt werden und das 
unter Win11 nicht mehr läuft. Für Win10 gibt es was, dass es geht, aber 
ab Win11 hab ich es nicht mehr ans laufen bekommen.
Und das hat mich so sehr geärgert! Klar die sind nicht mehr empfohlen 
für neue Designs, aber abgekündigt sind sie meines Wissens noch nicht. 
Und dann hat Xilinx keine Entwicklungsumgebung mehr, die unter den 
aktuellen Betriebssystemen läuft.

Ich weiß noch nicht wie es bei mir hier weiter geht, aber ich habe schon 
überlegt auf Altera Max10 umzusteigen. Die sind in SMD Gehäusen noch 
verfügbar. Auch da hat Xilinx nichts mehr für die Zukunft. Nur noch BGA.

Rick D. schrieb:
> Oder man schlachtet ein paar alte Fritzboxen (7140).

Das ist ja eine super Geschichte! Da bekommt man den Config Speicher 
gleich mit dazu. Und das zusammen bei ebay für runde 16€!!! Das ist 
günstig.

Grüße, Jens

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Oder "Cologne Chip", die positionieren ihre FPGA's explizit als 
Spartan-like (und haben ein paar schnelle Interface dazugestrickt). Im 
Retro-Bereich führte das zum "Kölsch Computer" : 
https://machdyne.com/product/kolsch-computer/

> Mein Problem ist, dass die nur in der ISE unterstützt werden und das
> unter Win11 nicht mehr läuft. Für Win10 gibt es was, dass es geht, aber
> ab Win11 hab ich es nicht mehr ans laufen bekommen.

IMHO läuft ISE auch unter div. Linuxen Xilinx ISE Linux

von Gustav G. (gustavgggg)


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Bradward B. schrieb:
> IMHO gehen die Ausreden weiter für Spartan-6 und ISE zu entwickeln oder
> zu qualifizieren/lernen endgültig zur Neige.
>
> Ein Redesign für S3 ist eigentlich unvermeidlich und dabei muss man auf
> BGA wechseln, ausser man verwendet Module.
> Oder man schaut bei anderen Herstellern, Lattice versucht sich auf dem
> Markt der "kleinen" FPGA's zu etablieren.

Das hat nichts mit ausrede zu tun. Vivado und VHDL hat man schnell drauf 
aber ich muss eben ein funktionierendes Design portieren. Das kostet 
Zeit und Geld.

Ich bin sehr skeptisch auf andere Hersteller umzusteigen. Bei Xilinx 
kenne ich die Fallstricke sowohl der FPGAs als auch von ISE recht gut 
und ISE läuft auf meinem Linux weiter. Wenn ich da portiere zahle ich 
wieder Lehrgeld.

von Jens W. (jensw)


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Hallo Gustav,

was für eine Version von ISE und welches Linux verwendest du denn? 
Vielleicht wäre das für mich eine Lösung.

Grüße, Jens

von Gustav G. (gustavgggg)


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Jens W. schrieb:
> Hallo Gustav,
>
> was für eine Version von ISE und welches Linux verwendest du denn?
> Vielleicht wäre das für mich eine Lösung.
>
> Grüße, Jens

Die letzte verfügbare Version von Xilinx auf debian 12. Die Installation 
von denen gibt es auch als virtuelle Maschine und man kann sich das 
Image dann einfach dort rauskopieren und in virtualbox etc. importieren. 
Was nicht mehr so ohne weiteres läuft ist das Platform cable aber da 
gibt es einen offenen Ersatztreiber für, den man einbinden muss. Ist für 
mich aber kein Thema, da ich dieses Platform cable nicht mehr nutze und 
den per CPU+Flash+Ethernet initialisiere.

Was ich noch empfehlen kann ist sich eine Docker build Umgebung 
einzurichten, damit man auf einem Buildserver immer noch seine alten 
Sachen auch synthetisieren kann.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Das hat nichts mit ausrede zu tun. Vivado und VHDL hat man schnell drauf
> aber ich muss eben ein funktionierendes Design portieren. Das kostet
> Zeit und Geld.

von S3 auf S6 wechseln kostet auch Zeit und auf S3 bleiben verliert am 
Ende Geld respektive bringt kein neues, sobald man das darauf basierende 
Projekt abkündigen muß.
Ja es gibt einen gewissen (wirtschaftlichen) Druck sich auf 
Veränderungen einzulassen.

> Ich bin sehr skeptisch auf andere Hersteller umzusteigen. Bei Xilinx
> kenne ich die Fallstricke sowohl der FPGAs als auch von ISE recht gut
> und ISE läuft auf meinem Linux weiter. Wenn ich da portiere zahle ich
> wieder Lehrgeld.

Persönlich kann ich nachvollziehen, das man an der ISE festhält, 
schliesslich könnte man ne Menge KnowHow (Command line Options für par, 
map etc., tool chain -KowHow an sich) verlieren.
Vielleicht empfiehlt sich da ein Blick auf das Device, das sowohl von 
ISE als auch von Vivado unterstützt wird - den Artix. Der war (ist?) 
ohnehin als Ersatz für den Spartan angedacht. Du kannst ja mal begrenzte 
Zeit aufwenden, deine Designs auf der ISE mit dem Ziel-Device Artix 
implementieren zu lassen, pin-(location) constraints dabei 
auskommentieren/ignorieren.

von Martin S. (strubi)


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Moin,

die Thematik hatte ich schon durch, Fazit, es werden immer noch Spartan6 
verbaut, und solange die Preise nicht ueber 10 USD steigen, bleibt das 
auch so. In der Tat laeuft die ISE im Docker-Container ueber Jahre nun 
robust und laesst sich wohl auch in 20 Jahren noch in der CI/CD 
aufrufen.
Die Alternativen waren bisher die Lattice-Bausteine der ECP-Reihe, da 
ist der Umstieg relativ leicht und die Stolperfallen bezueglich 
Architekturunterschiede ueberschaubar (da gibt es eigentlich fast nur 
bei TDP-RAM deutliche Diskrepanzen im Verhalten). Da hat man allerdings 
schon mal die Garantie, dass die Softwarelizenz nach einem Jahr 
auslaeuft - oder man synthetisiert per yosys, was a) fuer Newbies (die 
die Interna nicht kennen) kaum geeignet, b) fuer Portierungen von 
VHDL/Verilog auch sonst recht riskant ist.

Betreffend Gatemate: Die Architektur des Fabric ist deutlich anders als 
die klassische LUT4/6, Xilinx-Primitiven lassen sich zwar damit 
emulieren, aber optimal ist das nicht und m.W. wird es auch nicht mehr 
so beworben, da yosys mit den CPE inzwischen ganz gute RTL produziert - 
mit Timing-Einschraenkungen. Letzteres kann bei manchen Designs in der 
Portierung ein Showstopper werden, das zu optimieren, macht dann in den 
klassischen HDL absolut keinen Spass mehr alles neu zu pipelinen.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Ergänzung:

* 
https://www.adiuvoengineering.com/_files/ugd/ad48ed_a11cbd0994324c5fa3bf460a9c6f0252.pdf

* 
https://community.element14.com/technologies/fpga-group/b/blog/posts/arty-s7-50-the-spartan-6-migration-path-game-learning-the-differences-between-spartan-6-and-spartan-7-fpgas

* http://www.bdtic.com/download/Xilinx/UG429.pdf

> Betreffend Gatemate: ... und m.W. wird es auch nicht mehr
> so beworben,

Die Aussage, das der GateMate als Spartan-Ähnlicher-FPGA (und damit 
Ersatz für LowCost-FPGA) gedacht ist, stammte von einen 
CologneChip-Mitarbeiter auf der electronica letzte Woche. Im Anhang Scan 
vom  Flyer von ChipCologne zum Thema Migration von Spartan.

von Martin S. (strubi)


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Bradward B. schrieb:
> Die Aussage, das der GateMate als Spartan-Nachbau (und damit Ersatz für
> LowCost-FPGA) gedacht ist, stammte von einen CologneChip-Mitarbeiter auf
> der electronica letzte Woche.

Dann muessten ja bei Digikey die LQFP-Varianten davon irgendwann 
auftauchen.

Es gab anfangs mal den Service, dass man sich eine Netzliste von 
Xilinx-Primitiven konvertieren lassen konnte, heisst, ISE fuer's 
Mapping, dann proprietaere Tools fuer die Synthese in CPE-Baeume. Ein 
netter Hack, aber nicht praktikabel in der Anwendung. Man faengt einfach 
mit yosys von vorne an, deswegen waere ich bei solchen Aussagen eher 
skeptisch. Aber gerne her mit Erfahrungsberichten, allerdings eben auch 
unter dem Aspekt der Timing-Closure, schnell ist man mal bei kniffligen 
Designs am Anschlag mit f_max und bekommt nicht wirklich eine gute 
Annotation der Ursachen an die Hand, je nachdem wie "high level" das 
HDL-Design beschrieben/programmiert ist.

Fuer DSP und wer am KI-Hype herumknabbern moechte, ist allerdings die 
CPE-Architektur recht elegant, um z.B billige truncated multiplier zu 
massen-instanzieren. Da ist ein Spartan schnell verstopft.

von Dimi S. (ilovespeccy)


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Einen Efinix T20 würde eventuell passen. Sehr günstig, hat mehr als 
genug Logik und im QFP144 Gehäuse.

https://www.efinixinc.com/shop/t20.php

von Peter K. (peter_kg)


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Gustav G. schrieb:
> Da der nun endgültig
> abgekündigt ist und mittlerweile dann auch knapp 60€ kostet brauche ich
> so langsam eine Alternative.

Beim Chinesen kostet der fragliche Chip knapp 10 Euro. Ich habe 
überhaupt keine Ahnung vom Thema und bin nur zufällig über diesen Thread 
gestolpert, weil ich den Chip ebenfalls gesucht habe. Das Gehäuse-Format 
ist QFP208.

5er-Packung (ca 50€):
https://de.aliexpress.com/item/1005009004774720.html

Einzelnd (Imitat da kein Logo?) für 11€:
https://de.aliexpress.com/item/1005010053132825.html

Einzelnd, mit Logo, 13€:
https://de.aliexpress.com/item/1005009545196852.html

Einzelnd, ohne Logo, 13€ und ohne Versand bei Mehrfachbestellung:
https://de.aliexpress.com/item/1005010272972549.html

Hoffe, irgendwer kann das brauchen.

[Mod: Lebensläufe aus Links entfernt]

: Bearbeitet durch Moderator
von Rick D. (rickdangerus)


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Peter K. schrieb:
> Hoffe, irgendwer kann das brauchen.
TLDR :)
Die Links funktionieren auch noch, wenn man alles nach dem Fragezeichen 
weglässt.
Egal. Im nächsten Monat haben die Shops neue Namen. Wenn man sicher 
gehen will, daß die FPGAs funktioniert ist man auf offizielle 
Distributoren angewiesen.

von Joachim M. (jmlaser)


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Gustav G. schrieb:
> brauche ich so langsam eine Alternative.

"Langsam" bedeutet ja, dass es nicht eilt. Da würde ich mir schon den 
Umstieg auf etwas moderneres überlegen, zumal ja Deine Anwendungen nicht 
so kritisch sind, wie Du ja schreibst.

> BGA würde ich wirklich nur als allerletute Option nehmen wollen.

Ich denke darum wirst Du nicht herum kommen. Die Tage von QFP sind 
gezählt.
Ich hatte bei meinen Projekten (Altera) auch ewig an QFP festgehalten.
Aber im Prinzip ist es Quatsch.
BGA, zumindest mit 1mm oder evtl. noch 0,8mm ist viel einfacher zu löten 
als ein QFP208 oder sogar QFP240 (ganz übel).
Auch das Problem mit verbogenen Pins (auch von Digikey oder Mouser!) war 
bei QFP208 oder 240 immer extrem.
Erst vor kurzem habe ich mir ein paar Platinchen für BGA256 und BGA485 
geroutet und machen lassen. Für Altera Cyclone IV. Und was soll ich 
sagen: Ich war ja so blöd, nicht schon vor Jahren auf BGA umgestiegen zu 
sein.
Die Angst, es könnte etwas schief gehen, weil man ja nicht unter den 
Chip sieht, ist völlig unbegründet.
Eine Bestückerfirma lacht darüber und für Prototypen schiebe ich die 
Teile ohne Lötpaste nur mit Flussmittel auf vergoldeten Pads für 3 
Minuten in den Ofen.

Rick D. schrieb:
> Im nächsten Monat haben die Shops neue Namen

Nö. Die "vernünftigen", die auch gute Ware liefern, nicht.

Ich habe mir für meine eigene Projekte mal diverse Bauteile (Cyclone II 
und IV) bei Aliexpress bestellt und getestet.
Meine Erfahrung in Kurzform:
Bedrahtete Gehäuse schwierig, weil entweder Pins verbogen oder oxidiert. 
Lassen sich sauschwer löten und die Lötstellen sind extrem unsauber.
Ja, es gibt Anbieter von Fakes. Die FPGAs sind dann von der richtigen 
Serie im richtigen Gehäuse, aber sind dann die "kleineren" Versionen.
Ist mir nur bei den Cyclone II passiert aber nicht bei den Cyclone IV.
Auch die Speedgrade ist möglicherweise falsch (mir reicht immer die 
langsamste).
Daher ein paar Muster vielleicht in verschiedenen Shops bestellen und 
testen. Das Porto kostet so wenig, da kann man schon mal einen Versuch 
riskieren. Wenn das Teil den Erwartungen entspricht, kann man im selben 
Shop einen Vorrat nachbestellen.
Bei FPGAs habe ich noch keinen einzigen Baustein bekommen, der nicht 
funktioniert. Aber schon mal umgelabelte (statt EP2C8 waren es nur 
EP2C5).
Bei anderen Teilen, wie Operationsvertärkern, bin ich total auf die Nase 
gefallen. Alle wurden heiss und brannten durch.

Wenn man die Möglichkeit hat, ein Bauteil mal schnell auf einer Platine 
zu testen, lohnt es sich schon. Aliexpress funktioniert auch 
überraschend gut bei Reklamationen. Nach wenigen Tagen hatte ich das 
Geld zurück (der Händler hatte die Ware als versendet markiert, diese 
kam aber nie an).

Ich würde natürlich niemals für Kundenprojekte oder Produkte die Teile 
vom Chinesen empfehlen. Wenn es der Kunde sowieso zahlt, lieber 
Originalteile.
Aber meiner Erfahrung nach ist es nicht so schlecht wie oft beschrieben.
Man muss allerdings damit rechnen, dass man auch mal auf die Nase fällt. 
Trotz möglicher Rückschläge sind die Teile aber immer noch um Welten 
günstiger als hier. Aber aus jeder Lieferung muss 1 Teil immer zuerst 
getestet werden.

Gruß

Joachim

von Martin S. (strubi)


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Ich haette auch noch gesagt: Spartan6 LX9 oder 16. Man muss aber den 
richtigen Broker finden, der so viele von den Dingern an Lager hat, dass 
er den ausgemachten Preis unter der Schmerzgrenze halten kann.
Wenn man sowieso gezwungen ist, in China einzukaufen, kann man auch 
gleich die Gowin-Familie adoptieren. Die Toolchain funktioniert 
erstaunlich gut, kann sogar offenbar VHDL2019 (damit habe ich eine Wette 
verloren) und es gibt wie auch bei Lattice die OpenSource-Option via 
yosys/nextpnr.

Einige Sachen, bei denen es komplex wird, lassen sich allerdings nicht 
leicht portieren, die Synthese der Hersteller-Tools macht teils 
unlogische Allozierungen betr. Dual-Port-RAM.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rick D. schrieb:
> wenn man alles nach dem Fragezeichen weglässt
Man kann sogar das Fragezeichen ebenfalls weglassen... ;-)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Rick D. schrieb:
> Oder man schlachtet ein paar alte Fritzboxen (7140).
:-)

von Joachim M. (jmlaser)


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Martin S. schrieb:
> Spartan6 LX9 oder 16

Ich bezweifle dass ein Spartan 3 400er in einen LX9 oder 16er passt.
Ich weiß, man kann es nicht so einfach umrechnen, aber Pi mal Daumen 
entspricht 1 LE 20 "Gatterequivalenten".
Ein alter 400er würde dann ca. 20 KLE an Kapazität benötigen.
In einen mit 9 KLE wird das sich bei Weitem nicht passen.

Versuche, die mal ich mit Quartus und alten Flex10KE Bausteinen gemacht 
hatte, bestätigen die Rechnung. Ein EP10K200E mit 200K Gattern wird in 
Quartus mit ca. 10K Logikelementen angezeigt. Ich denke das ist bei 
Xilinx / AMD ähnlich.

Die kleinen Gowin-FPGAs scheiden auch aus, denn die bieten maximal 8K 
LEs an Kapazität. Größere gibts nur im BGA.
Die Preise sind nun auch nicht gerade sehr verlockend, zumindest wenn 
man von den viel zu kleinen Versionen absieht.

Spartan6 mit 25K wäre wohl der passende Ersatz für einen XC3S400.
XC6SLX25-2FTG256C im BGA256 7,40 Euro /Stk. + lachhafte 1,60 Versand.
bei Aliexpress "Shenzhen Daodao Electronics Store", bisher sehr gute 
Erfahrungen mit dem Lieferanten gemacht (aber NICHT mit diesem Chip).
Hat auch noch alte XC3S400er für ca. 10,- Euro, aber nur im QFP208.
Und wie gesagt, mit bedrahteten Teilen habe ich allgemein schlechte 
Löterfahrungen gemacht.

Gruß

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich hatte bei meinen Projekten (Altera) auch ewig an QFP festgehalten.
> Aber im Prinzip ist es Quatsch.

Ist stimme dir zu das BGA deutlich einfacher zu loeten ist als QFN usw,
aber ich glaube nicht das BGA alles ersetzen wird weil es immer 
Leute/Industriebereiche gibt die BGA nicht so doll finden. (Vibration, 
Coating) Ich meine z.b das Automotive BGAs nicht so gerne sieht.

Vanye

von Martin (martin79)


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Joachim M. schrieb:
> Ich bezweifle dass ein Spartan 3 400er in einen LX9 oder 16er passt.
> Ich weiß, man kann es nicht so einfach umrechnen, aber Pi mal Daumen
> entspricht 1 LE 20 "Gatterequivalenten".
> Ein alter 400er würde dann ca. 20 KLE an Kapazität benötigen.
> In einen mit 9 KLE wird das sich bei Weitem nicht passen.

Ich habe letzten ein Projekt von XC3S400 portiert. Das passt in einen 
XC6SLX9 und man hat sogar noch Reserven.

von Joachim M. (jmlaser)


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Martin schrieb:
> Ich habe letzten ein Projekt von XC3S400 portiert. Das passt in einen
> XC6SLX9 und man hat sogar noch Reserven.

Okay.
Habe noch etwas recherchiert und Du hast Recht.
In einer Tabelle gibt Xilinx wirklich an, dass 500KGates ca. 10K LEs 
entspricht.
Also eher ein Faktor 1:50 anstatt 1:20.
Dann sind ja die 400er Spartan3 gar nicht so groß, wie ich früher immer 
angenommen hatte. Ich dachte immer, die seien extrem billig im Vergleich 
zu den Alteras, habe das aber immer auf ca. 20Gates/LE bezogen und somit 
eher mit einem Cyclone mit >20KLEs verglichen :-)

Der Unterschied der Funktion der Logikzellen (LUT + FF) sollte ja 
zwischen den Herstellern nicht so groß sein. So dass man also einen 
Spartan6 mit 9K mit einem CycloneIV mit 8-10K ungefähr gleichsetzen 
könnte?
Ohne Sonderfunktionen wie Memorycontroller oder DSP gerechnet.

Gruß

von Martin (martin79)


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Joachim M. schrieb:
> Also eher ein Faktor 1:50 anstatt 1:20.
> Dann sind ja die 400er Spartan3 gar nicht so groß, wie ich früher immer
> angenommen hatte. Ich dachte immer, die seien extrem billig im Vergleich
> zu den Alteras, habe das aber immer auf ca. 20Gates/LE bezogen und somit
> eher mit einem Cyclone mit >20KLEs verglichen :-)

Nein die Spartan 3 sind klein und man hat wirklich noch reserven und 
kann sein Design sogar erweitern. Das kam mir bei der Portierung 
wirklich sehr gelegen.

Du hast allerdings recht, dass ein Vergleich zwischen Serien nicht immer 
so ohne weiteres möglich ist, da sich das Design teilweise erheblich 
unterscheidet.

Joachim M. schrieb:
> Der Unterschied der Funktion der Logikzellen (LUT + FF) sollte ja
> zwischen den Herstellern nicht so groß sein.

Bei Xilinx ja aber im Vergleich mit anderen Herstellern muss das geprüft 
werden.

von Martin S. (strubi)


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Vanye R. schrieb:
> Ist stimme dir zu das BGA deutlich einfacher zu loeten ist als QFN usw,
> aber ich glaube nicht das BGA alles ersetzen wird weil es immer
> Leute/Industriebereiche gibt die BGA nicht so doll finden. (Vibration,
> Coating) Ich meine z.b das Automotive BGAs nicht so gerne sieht.

Naja, teils ist es schlicht Kosten/Nutzen. Der passende LQFP-Kaefer 
macht das Routing u.U. deutlich einfacher als sein BGA-Pendant, wo man 
im letzten Moment noch realisiert, dass man noch einen Layer reinziehen 
muss.
Den LX9 kriegt man gut mit 2 Lagen und sogar einseitiger Bestueckung 
verarztet.

Joachim M. schrieb:
> Ein alter 400er würde dann ca. 20 KLE an Kapazität benötigen.
> In einen mit 9 KLE wird das sich bei Weitem nicht passen.

Kann man wohl nicht mit abstrahierten 'LE' vernuenftig schaetzen, da der 
3er in 4er-LUTs mappt. Aber die kann man ungefaehr in 6er-LUTs der 
Spartan6er extrapolieren. Wenn man relativ bare-metal designt, schenkt 
sich bei Registern/FF auch nicht so viel per Architektur.
Ich habe problemlos ein 3e500er-Design in den LX9 reinbekommen, inkl. 
CPU und Ethernet. Block-RAM-Belegung war dann gerade bei 100%.

Der einzige Stolperstein von 3->6 der mir noch in Erinnerung ist, ist 
demnach das Mapping, beim BRAM darf man auch die Spartan6-'Features' 
betr. Initializierung nicht vergessen.

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