Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie wird Kippschalter eingebaut (richtig)


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von Timo N. (tnn85)



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Hab hier so Heschen Miniatur-Kippschalter MTS-103 aus China.

https://www.amazon.de/dp/B07H5PWWJM

Klar wird ins Schaltpult ein Loch mit 6mm gebohrt und das Gewinde 
durchgesteckt und die Mutter angezogen. Soweit klar.
Würde aber gerne wissen, wie sich der Hersteller das genau gedacht hat, 
zwischen welche Muttern/Ringe die Platte des Schaltpults kommt.
Folgendes Sandwich ist auf dem M6 Gewinde (von oben)
Mutter - Springring -  große Scheibe mit Nase -  Mutter.

Denke mal die Nase soll in ein Loch als Verdrehsicherung (laut DaBla).
Die Nase zeigt aber auf der herstellerseitig montierten Scheibe nach 
unten. Dann wäre aber als Konter von unter der Platte des SChaltpults 
nur die Mutter. oben wären eine Mutter, der Sprengring und die 
Nasenscheibe. Dachte eigentlich die die Platte des Schaltpults kommt 
zwischen Sprengring und dieser Scheibe mit der Nase, so dass oberhalb 
und unterhalb der Platte je eine größere Scheiben sind und je eine 
Mutter wäre (Auflagefläche größer).

Ich weiß  - dumme Frage, aber wundert man sich über solche Dinge eben.

: Verschoben durch Moderator
von Jörg R. (solar77)


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Timo N. schrieb:
> Folgendes Sandwich ist auf dem M6 Gewinde (von oben)
> Mutter - Springring -  große Scheibe mit Nase -  Mutter.
>
> Denke mal die Nase soll in ein Loch als Verdrehsicherung (laut DaBla).
> Die Nase zeigt aber auf der herstellerseitig montierten Scheibe nach
> unten. Dann wäre aber als Konter von unter der Platte des SChaltpults
> nur die Mutter. oben wären eine Mutter, der Sprengring und die
> Nasenscheibe.

Auf dem Bild ist die Nase schon richtig abgebildet. Die Scheibe mit der 
Nase kommt auf die Rückseite der Frontplatte. Die Nase arretiert dann 
von hinten in die Frontplatte, in eine dafür vorgesehene Senkbohrung.

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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Jörg R. schrieb:
> Auf dem Bild ist die Nase schon richtig abgebildet. Die Scheibe mit der
> Nase kommt auf die Rückseite der Frontplatte. Die Nase arretiert dann
> von hinten in die Frontplatte, in eine dafür vorgesehene Senkbohrung.

Stimmt. In der technischen Zeichnung ist es "richtig". Bei Amazon 
(zweites Bild in der Artikelbeschreibung) und so wie sie ankamen ist die 
Nase aber nach unten zeigend. Deshalb meine Verwirrung.

von Jörg R. (solar77)


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Timo N. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Auf dem Bild ist die Nase schon richtig abgebildet. Die Scheibe mit der
>> Nase kommt auf die Rückseite der Frontplatte. Die Nase arretiert dann
>> von hinten in die Frontplatte, in eine dafür vorgesehene Senkbohrung.
>
> Stimmt. In der technischen Zeichnung ist es "richtig". Bei Amazon
> (zweites Bild in der Artikelbeschreibung) und so wie sie ankamen ist die
> Nase aber nach unten zeigend. Deshalb meine Verwirrung.

Ich bin bisher immer ohne diese Arretierungsscheibe ausgekommen.

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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War auch eher ne philosophische Frage, die meinen inneren Monk geweckt 
hat.

von Rainer W. (rawi)


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Timo N. schrieb:
> Bei Amazon (zweites Bild in der Artikelbeschreibung) und so wie sie
> ankamen ist die Nase aber nach unten zeigend. Deshalb meine Verwirrung.

Da hatte der Photograph wohl die Zeichnung des Herstellers nicht zur 
Hand. Der Hersteller wird schon wissen, wie er sich das gedacht hat.

Jörg R. schrieb:
> Ich bin bisher immer ohne diese Arretierungsscheibe ausgekommen.

Wenn du vernünftige D-Löcher/Nasen in deine Frontplatte 
fräst/stanzt/feilst ist das für viele Schalter auch ok. Bei der 
Zeichnung fehlt leider die Draufsicht, um zu sehen, was bei der 
Gestaltung der Frontplatte sonst noch als Verdrehsicherung in Frage 
kommt.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Timo N. schrieb:
> Würde aber gerne wissen, wie sich der Hersteller das genau gedacht hat,
> zwischen welche Muttern/Ringe die Platte des Schaltpults kommt.
> Folgendes Sandwich ist auf dem M6 Gewinde (von oben)
> Mutter - Springring -  große Scheibe mit Nase -  Mutter.

Für die korrekte Montage:

Schalter - Mutter_optional  - Zahnscheibe - Scheibe_mit_Nase - 
Frontplatte - Mutter_frontseitig

Ich schreibe Mutter_optional weil Du je nach Dicke der Frontplatte 
und/oder gewünschtem überstand des Schaltergewindes frontseitig diese 
Mutter entweder einbaust. Oder nicht.

von Soul E. (soul_eye)


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Und das kleine Loch für die Nase der Nasenscheibe bohrt man an, aber 
nicht durch. So dass man es von vorne nicht sieht. Wenn die Frontplatte 
dafür zu dünn ist, muss man abwägen ob man die Scheibe wirklich braucht 
oder lieber einen Tropfen LockTite nimmt.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Andrew T. schrieb:
> Ich schreibe Mutter_optional weil Du je nach Dicke der Frontplatte
> und/oder gewünschtem überstand des Schaltergewindes frontseitig diese
> Mutter entweder einbaust.

Die 2. Mutter am Schaltergehäuse verhindert, dass -je nach mechanischem 
Aufbau des Schaltergehäuses- eine Zugkraft auf das Gewinde gegen das 
Kunststoffgehäuse ausgeübt wird.

Bei älteren Schaltern hätte ich da keine Bedenken gehabt diese Mutter 
wegzulassen, wie das in Zeiten der BWL optimierten Fertigung aus Fernost 
ist weiß ich nicht.

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Jörg R. schrieb:
> Ich bin bisher immer ohne diese Arretierungsscheibe ausgekommen.

Ich auch.

Soul E. schrieb:
> Wenn die Frontplatte
> dafür zu dünn ist, muss man abwägen ob man die Scheibe wirklich braucht
> oder lieber einen Tropfen LockTite nimmt.

Wozu denn Loctite (ohne k)? Die schöne Lösung ist, ein Gewinde zu 
schneiden und nur von hinten mit Zahnscheibe und Mutter zu kontern. Mit 
etwas Gefühl in den Fingern hält das sogar in 1mm Alu oder in 
Kunststoff. Es kann leider etwas schwierig werden, passende 
Gewindebohrer zu bekommen, manche haben recht exotische UNF-Gewinde.

Wenn die Platte zu dünn erscheint, dann eben beide Muttern. Auf der 
Front bündig aufdrehen und von hinten anziehen, vermeidet Schrammen.

von Maria S. (doc-brown)


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Eine solche Montage würde ich nicht machen, weil der kleine Schalter 
sehr schnell defekt geht: Der Knebel hat keine stabile Führung, die 
Hebelkräfte sind hoch, beim Betätigen wird das Schaltelement im Innern 
stark belastet.

Eigentlich lötet man die Schalter und weitere Bedien- und 
Anzeigeelemente auf die Platine und steckt diese bei der Montage dann 
alle von hinten durch die Frontplatte durch. Dann stehen u.a. nur die 
Knebel in einem Langloch geführt mit der Spitze heraus. Die Kontakte 
stützen sich auf dem PCB ab. Diese Version Schalter haben glatte Hälse 
und kein Gewinde.

Man kann die Schalter auch ohne sichtbare Mutter, sodass nur der der 
Knebel heraus steht, einzeln montieren, wenn die Frontplatte dicker als 
eine Mutter ist. Man fräst/bohrt von hinten ein Sackloch, in das das 
Gewinde für den Hals geformt/geschnitten wird. Dann fräst man den 
schmalen Schlitz für den Knebel durch, je nach gewünschter Betätigung 
senkrecht oder waagerecht. Nun kann man den Schalter mit einer Mutter 
und Kronring von hinten ein schrauben und kontern. Ins Gewinde der 
Frontplatte gibt man vorher etwas Schraubensicherungslack. Es sollte am 
besten ein Schalter verwendet werden, der in beiden Positionen schaltet, 
weil man nie genau die Endstellung nach dem Einschrauben weis und dann 
die gewünschte Stellung durch Anlöten der Kontakte aussuchen kann. Viel 
Spass beim Basteln.

von Jörg R. (solar77)


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Maria S. schrieb:
> Eine solche Montage würde ich nicht machen,

Welche Montage? Zitiere bitte korrekt, damit man weiß wer und was 
gemeint ist.


Maria S. schrieb:
> weil der kleine Schalter sehr schnell defekt geht: Der Knebel hat keine
> stabile Führung, die Hebelkräfte sind hoch, beim Betätigen wird das
> Schaltelement im Innern stark belastet.

Wenn Du Dich auf den Kommentar von Manfred beziehst liegst Du komplett 
falsch. Ein Gewinde in der Frontplatte und eine Kontermutter auf dem 
Schalter ist eine super Idee..und genauso stabil wie die 
Standardvariante mit 2 Muttern.


Maria S. schrieb:
> Eigentlich lötet man die Schalter und weitere Bedien- und
> Anzeigeelemente auf die Platine und steckt diese bei der Montage dann
> alle von hinten durch die Frontplatte durch. Dann stehen u.a. nur die
> Knebel in einem Langloch geführt mit der Spitze heraus. Die Kontakte
> stützen sich auf dem PCB ab. Diese Version Schalter haben glatte Hälse
> und kein Gewinde.

Und jedes schalten übt Kraft auf die Platine und die Lötstellen aus. 
Dazu kommt dass das PCB und die Frontplatte extrem präzise herstellt 
sein müssen.


Manfred P. schrieb:
> (..)
> Die schöne Lösung ist, ein Gewinde zu schneiden und nur von hinten mit
> Zahnscheibe und Mutter zu kontern.

Wirklich gute Idee. Das werde ich bei meiner nächsten Frontplatte mal so 
ausprobieren.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Jörg R. schrieb:
> Und jedes schalten übt Kraft auf die Platine und die Lötstellen aus.

Ja!

> Dazu kommt dass das PCB und die Frontplatte extrem präzise herstellt
> sein müssen.

Für Heimwerker-Einzelstücke kaum machbar.

> Manfred P. schrieb:
>> (..)
>> Die schöne Lösung ist, ein Gewinde zu schneiden und nur von hinten mit
>> Zahnscheibe und Mutter zu kontern.
> Wirklich gute Idee. Das werde ich bei meiner nächsten Frontplatte mal so
> ausprobieren.

Wenn Du denn passende Gewindebohrer hast, für Knitter M6-Feingewinde und 
C&K UNF-irgendwas habe ich da. Ich habe aber auch ein paar Schalter, wo 
mir dieser fehlt und nicht handelsüblich ist.

von Darius (dariusd)


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Hallo

Manfred P. schrieb:
> Ich habe aber auch ein paar Schalter, wo
> mir dieser fehlt und nicht handelsüblich ist.

Eben und du bist schon überdurchschnittlich gut ausgestattet.
Des weiteren muß auch genug "Fleisch" für ein Gewinde vorhanden sein und 
der Schalter sich dann auch herein drehen lassen( => genug Platz 
vorhanden sein).

Und wenn das Gehäuse dann auch optisch mal etwas mehr als "Quadratisch, 
praktisch, gut (aber Langweilig)" sein soll dann ist diese rein 
technisch (aber auch nicht mehr) schöne Lösung nicht sinnvoll 
realisierbar.
Wobei bei solchen optischen Anforderungen (die heute realisierbar sind 
aber trotzdem immer noch richtig kosten) solche Schalter sowieso außen 
vor sind.

Nicht zuletzt muß der Schalter es aushalten in so ein (durchaus 
tieferes) Gewinde hinein geschraubt und sauber ausgerichtet zu werden - 
und nein es ist nicht selbstverständlich  das so ein Schalter das 
Aushält selbst wenn man sehr gefühlvoll vorgeht (Fest und 
alltagstauglich -kein unbeabsichtigtes lockern und verdrehen- muß so ein 
Schalter halt sein und das geht nun mal nicht mit 0,2 Newton 
Eindrehmoment...)
Mir sind schon -gar nicht so billige- Schalter beim gefühlvollen aber 
halt auch festen und (so sollte es eigentlich sein, na ja war es dann 
doch nicht...) zuverlässigen Einbau kaputt gegangen, egal ob mit Mutter 
und Unterlegscheibe wie vorgesehen oder beim Eindrehen in ein Gewinde 
...

von Maria S. (doc-brown)


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Eine Befestigung dieser Schalter nur am Hals würde ich nicht empfehlen.

Am besten wäre es, wenn der Knebel nicht über die Frontplatte hinaus 
steht, sondern zur Betätigung eine kleine Mulde in diese mit Kugelfräser 
gefräst wird. Der Knebel sollte in dem Längsschlitz mit Anschlag geführt 
werden. Von hinten würde ich diesen noch mit einem Kragen z.B. aus Filz 
gegen Staub verschliessen.

Das sieht professionell aus, ist vor versehentlicher Betätigung sicher 
und ist auch bei rauem Einsatz gut geschützt.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich glaube der Knebel gehört an eine ganz andere Stelle.

von Maria S. (doc-brown)


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Leider halte ich gar nichts von diesem Typ Kippschaltern, zumindest bei 
täglichem Gebrauch, denn ich hatte in der Vergangenheit zu viele 
Reparaturen davon. Besonders ärgerlich waren Ausfälle unterwegs. Die 
Schalter sind mechanisch meist nicht langlebig: Knebel abgebrochen oder 
verbogen, Kontakte heraus gebrochen, Hals abgebrochen, Schmutz im 
Schalter, Mutter ab gefallen und Schalter ins Gerät gedrückt usw.. 
Möglicherweise ist besonders bei Betätigung mit Handschuhen die 
mechanische Belastung zu hoch. Wir haben dann damals mit der 
Metallwerkstatt überlegt, wie man die Montage doch noch so gestalten 
kann, dass die Teile nicht ständig defekt gehen. In Frontbleche, wo die 
Ausschnitte sowieso ausgestanzt werden, könnte man so eine Griffmulde 
auch mit einem geeigneten Werkzeug eindrücken. Es gab bei anderen 
Geräteherstellern dazu alternative Beispiele zum Einbau. Wo mechanische 
Schalter benötigt werden, würde ich Wippenschalter empfehlen. Gut dass 
inzwischen nur noch Taster mit Logik und Funktionsanzeige verwendet 
werden.

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