Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Netzkabel flicken - Gibt es Gehäuse für Stossverbinder?


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von Meinhardt (mnhdt)


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Das Netzkabel eines schwer zu öffnenden Geräts ist durchgeschmort - 
Herdplattenkontakt. Ich möchte die Stelle herausschneiden und mit 
Stossverbindern flicken. Ich vermute es gibt kleine rollenförmige 
Gehäuse für Kabel (wie ein Ferrit), hinter der man alles verbergen 
könnte. Aber wie nennt man das, was könnte man bei Google eingeben? 
Sonst müsste ich einen Schalter als Verbinder einsetzen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas K. (kalti)


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Hallo,

Reine Gehäuse für den Anwendungsfall kenne ich nicht.

Ich würde komplette Kbelverbinder nehmen die gibt es in vielen 
Ausführungen. Einfach nach "Verbindungsmuffe" (Amazon) suchen. Sind mit 
Klemmen und Kabelverschraubungen auf beiden Seiten (nicht zu verwechseln 
mit Gießharzmuffen). Eigentlich für Erdkabel, sollte aber auch für 
normale Leitungen gehen, mechanisch stabil und günstig.

MfG

von Spess53 .. (hardygroeger)


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von Dieter W. (dds5)


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Mit dem Suchbegriff Kabelmuffe sollte einiges zu finden sein.
Die meisten werden aber wohl zu groß sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Meinhardt schrieb:

> Das Netzkabel eines schwer zu öffnenden Geräts ist durchgeschmort -
> Herdplattenkontakt. Ich möchte die Stelle herausschneiden und mit
> Stossverbindern flicken. Ich vermute es gibt kleine rollenförmige
> Gehäuse für Kabel,

Ja, gibt (oder gab?) es, mit eingebauten Schraubklemmen. Die liegen
bei mir seit Jahren in der Krims-Krams-Schublade, sodas ich keine
Quelle mehr nennen kann. Achtung, VDE-Mitglieder und Angsthasen bitte
weghören: Ich würde durchaus Stossverbinder nehmen. Die sollten aber
mit einer passenden Zange und nicht mit einer Flachzange gecrimpt wer-
den. Ich würde die Crimpstellen hintereinander im Kabelverlauf anord-
nen, damit der Durchmesser nicht so stark verändert wird. Die ganze
Reparaturstelle würde ich noch mal doppelt mit Schrumpfschlauch über-
ziehen. (Den ungeschrumpften Schrumpfschlauch sollte man aber vor der
Reparatur über das Kabel ziehen, weil der sich meist nicht über den
Stecker ziehen lässt. :-)

Bei einer meiner früheren Arbeitsstellen musste ich mal hundertadrige
Kabel reparieren. Das geschah durch Löten. Anschliessend wurde das
ganze Kabel mit speziellen Isolierband umwickelt und war dann sogar
wasserdicht.

von Dirk W. (gnulf)


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Spess53 .. schrieb:
> 
https://www.wago.com/de/verbindungstechnik/installationsklemmen-entdecken/gelbox-von-wago

Diese Gelboxen scheinen aber alleine nicht zu reichen - die Webseite 
sagt, dass im Niederspannungsbereich (230 V) ein weiteres Gehäuse 
notwendig ist, da Sicherheitsvorgaben eine doppelte Isolierung fordern.

von Walter T. (nicolas)


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Ich habe schon Kabelmuffen hergestellt, indem ich in ein Kunstoffrohr 
beidseitig mit Gewinden und M16-Verschraubungen (Nachfolger von PG 9) 
versehen habe.

Das ist noch ziemlich schlank und wasserdicht.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Wie wär's einfach mit Kabel kürzen und neuen Schuko-Stecker anbringen? 
Bei Bedarf dann ein Verlängerungskabel verwenden?

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Harald W. (wilhelms)


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Thorsten O. schrieb:

> Wie wär's einfach mit Kabel kürzen und neuen Schuko-Stecker anbringen?
> Bei Bedarf dann ein Verlängerungskabel verwenden?
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Thorsten Ostermann

Stimmt! :-) Man könnte auch Stecker und Kabel aus dem ST-Programm
von Hirschmann nehmen. Die sind nicht ganz so dick.

von Peter P. (peterpo)


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Dirk W. schrieb:
> Spess53 .. schrieb:
>>
> 
https://www.wago.com/de/verbindungstechnik/installationsklemmen-entdecken/gelbox-von-wago
>
> Diese Gelboxen scheinen aber alleine nicht zu reichen - die Webseite
> sagt, dass im Niederspannungsbereich (230 V) ein weiteres Gehäuse
> notwendig ist, da Sicherheitsvorgaben eine doppelte Isolierung fordern.

Die Ader ist in einer Wagoklemme und dann in der Box, willst Du noch ne 
Box darumbauen?

von Dirk W. (gnulf)


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Peter P. schrieb:
> Die Ader ist in einer Wagoklemme und dann in der Box, willst Du noch ne
> Box darumbauen?

ICH will das nicht, sondern Wago sagt, dass das so muss. Guckst Du auf 
den o.a. Link unter "Brauche ich ein Zusatzgehäuse?".

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Dirk W. schrieb:

>> Die Ader ist in einer Wagoklemme und dann in der Box, willst Du noch ne
>> Box darumbauen?
>
> ICH will das nicht, sondern Wago sagt, dass das so muss. Guckst Du auf
> den o.a. Link unter "Brauche ich ein Zusatzgehäuse?".

Ich interpretiere das so, das man das nur in Feuchträumen tun muss.
Eine normale Wohnung ist kein Feuchtraum.

von Dirk W. (gnulf)


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Harald W. schrieb:
> Ich interpretiere das so, das man das nur in Feuchträumen tun muss.

Statt zu interpretieren einfach mal lesen: da steht "da 
Sicherheitsvorgaben eine doppelte Isolierung fordern". Die doppelte 
Isolierung ist im Bereich der Einzeladern, die in die Gelbox gehen, nun 
mal nicht mehr gegeben. Dazu kommt noch, dass die Zuglast dann auf die 
Einzeladern geht statt auf das gesamte Kabel. Aber kann ja jeder machen, 
wie er will.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Meinhardt schrieb:
> Sonst müsste ich einen Schalter als Verbinder einsetzen.

Nur dessen Gehäuse und das Schalterloch abdecken. Im Inneren werden die 
Litzen unverzinnt zusammengeschoben, dann mit dicker Spitze zügig 
verlötet und Schrumpfschlauch drüber.

Für mich würde ich sie verlöten und anstatt eines Gehäuses über das 
Gesamtgebilde einen kleberbeschichteten Schrumpfschlauch ziehen.

Spess53 .. schrieb:
> www.wago.com

Man konnte schon Kabel verbinden, bevor Wago erfunden wurde.

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

> Man konnte schon Kabel verbinden, bevor Wago erfunden wurde.

Wenn ich eine sichere Verbindung will, nehme ich Lüsterklemmen.
Ich entferne dann die Isolierung beider Drähte oder Litzen so
lang, das beide Schrauben beide Drähte klemmen. So erreicht man
m.E. eine doppelte Verbindungssicherung. So eine Verbindung ist
m.E. sicherer, als eine schlechte Crimpung.

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Wenn ich eine sichere Verbindung will, nehme ich Lüsterklemmen.
> Ich entferne dann die Isolierung beider Drähte oder Litzen so
> lang, das beide Schrauben beide Drähte klemmen.

soweit OK aber ich stecke der Litze noch Aderendhülsen ohne 
Kunstoffkragen auf, auch mal 2 hintereinander so daß beide Schrauben 
erreicht werden, die kann man auch versetzt machen das keine Chance 
besteht das beide sich berühren können, dann reichlich doppelt und 
dreifach Schrumpfschlauch über die Einzeladern darüber und auch auf das 
komplette Kabel an den Verbindungsstellen, besser wäre gleich Netzkabel 
tauschen oder Schnurschalter einbauen, muß ja nicht über den Schalter 
geführt werden.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Die einzelnen Adern versetzt miteinander verlöten, über jede Lötstelle 
einen Schrumpfschlauch, über alle drei Adern dann ein gemeinsamer 
Schrumpfschlauch mit Heißkleber.

Damit so gut wie neu.

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas R. schrieb:
> Die einzelnen Adern versetzt miteinander verlöten, über jede Lötstelle
> einen Schrumpfschlauch, über alle drei Adern dann ein gemeinsamer
> Schrumpfschlauch mit Heißkleber.

Bei einem ständig bewegten* Kabel im Kücheneinsatz?

Ich halte da jedes Flickwerk für eine richtig schlechte Idee. Wenn 
überhaupt, dann etwas mit doppelter mechanischer Zugentlastung, wie eben 
eine Schraubmuffe. Sowas lässt sich aber sinnvoll nur bei Rundkabel 
einsetzen; viele einfachere Küchengeräte aber haben nur zweiadrige 
Flachleitungen, und die sind nicht brauchbar mit Schraubmuffen 
verwendbar.

Gebrauch in der Küche heißt auch, daß es Feuchtigkeit geben kann, und 
wenn da Wasser in so eine Flickstelle reinsifft, dann gute Nacht.

Und Löten ist bei ständig bewegten Kabeln eine der deutlich schlechteren 
Ideen, weil dann die Litze unter der Isolierung zum Brechen neigt - 
Kapillarwirkung & Zinn und so.

So eine Flickfrickelstelle braucht einen Knickschutz und eine gute 
mechanische Zugentlastung.

Insbesondere, wenn das betroffene Gerät nicht nur von einem selbst 
benutzt wird, sondern auch von anderen Personen im gleichen Haushalt 
oder gar fremden Personen genutzt werden soll.

Wer so etwas für sich selbt frickelt, macht schon Murks, wer so etwas in 
einem "Reparaturcafé" anbietet, sollte dort hochkant rausgeworfen 
werden.

*) der vom Threadstarter erwähnte "Herdkontakt" legt das nahe. 
Praktischerweise hat er nicht beschrieben, was das "schwer zu öffnende" 
Gerät ist. Wasserkocher? Handrührgerät? Pürierstab?

von Joachim B. (jar)


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Harald K. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Die einzelnen Adern versetzt miteinander verlöten, über jede Lötstelle
>> einen Schrumpfschlauch, über alle drei Adern dann ein gemeinsamer
>> Schrumpfschlauch mit Heißkleber.
>
> Bei einem ständig bewegten* Kabel im Kücheneinsatz?

eben neigt zur Bruchgefahr, also besser mal nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Harald K. schrieb:

> Praktischerweise hat er nicht beschrieben,
> was das "schwer zu öffnende" Gerät ist.

Ja, das hätten wir als erstes fragen sollen. Bei "wärmeerzeugenden"
Geräten (also welche mit hohem Stromverbrauch) halte ich eine (fach-
männisch ausgeführte) Crimpverbindung für sicherer als eine Verlötung.

von Harald K. (kirnbichler)


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Eine Verlötung kommt bei einem beweglichen Kabel eh' nicht in Frage, 
egal, ob größere Leistungen transportiert werden oder nicht.

Aber auch eine Crimpverbindung ist ungeeignet, wenn es keine passende 
mechanische Zugentlastung gibt. Schrumpfschlauch und Heißkleber scheiden 
hier völlig aus, es sei denn, die landen innerhalb einer geeigneten 
Doppelschraubmuffe.

von Joachim B. (jar)


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Harald K. schrieb:
> mechanische Zugentlastung

deswegen ja

Joachim B. schrieb:
> Schnurschalter

von Meinhardt (mnhdt)


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> Praktischerweise hat er nicht beschrieben was das "schwer zu öffnende" Gerät 
ist.

Eine 1200W-Nespressomaschine. An den Netzkabelanschluss im Inneren kommt 
man nicht so einfach heran, da alles vielfach geclipst ist. Ich werde 
die schadhafte Stelle herausschneiden und dort einen 
6A(4A)-(Schnur-)Wippschalter als Überbrückung einbauen. Der sollte 
reichen (1150W ohmsche Last + 50W-Pumpe). Der ist kleiner als die 
Verbindungsmuffen und hat auch eine Zugentlastung.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Harald K. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Die einzelnen Adern versetzt miteinander verlöten, über jede Lötstelle
>> einen Schrumpfschlauch, über alle drei Adern dann ein gemeinsamer
>> Schrumpfschlauch mit Heißkleber.
>
> Bei einem ständig bewegten* Kabel im Kücheneinsatz?
>
Nö, das stand erstens nirgends und wurde auch schon beantwortet: die 
Kaffeemaschine wir kaum ständig wechselnde Einsatzorte haben ;-)) Auf 
einer Kabeltrommel würde ich das nicht empfehlen.

Und zweitens war diese "Flickerei" eine Aufgabe bei der Prüfung, genau 
so sollte es gemacht werden. Innung Bochum, kannst dich gern da 
beschweren ;-))

Und wo bitte ist die Gefahr bei einer Lötstelle die kaum länger als der 
Durchmesser der Ader ist?  Wie soll die "geknickt werden"? Und es wird 
ausdrücklich Schrumpfschlauch mit Heißkleber verlangt, das ist 
wasserdicht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas R. schrieb:
> Nö, das stand erstens nirgends

Doch, das ergibt sich implizit aus dem Defekt - Herdkontakt.

Auch wenn's 'ne Kaffeemaschine ist, ganz offensichtlich wird sie bewegt 
(sonst hätte es ja den Defekt nicht gegeben).

Und was für eine Innung in Bochum soll das gewesen sein? Die der 
Pfuscher?

Thomas R. schrieb:
> Und wo bitte ist die Gefahr bei einer Lötstelle die kaum länger als der
> Durchmesser der Ader ist?

Du scheinst die Kapillarwikung von Zinn nicht zu kennen. Und wenn Du da 
eine Lötstelle von nur 2 mm Länge verwendest, dann sehe ich noch ganz 
andere Probleme.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> Nö, das stand erstens nirgends und wurde auch schon beantwortet: die
> Kaffeemaschine wir kaum ständig wechselnde Einsatzorte haben ;-))

Meine z.B. schon. Die steht unter dem Küchenoberschrank und wird
bei Gebrauch nach vorn gezogen, damit der Dampf nicht in das Holz
des Schranks zieht.

> Und zweitens war diese "Flickerei" eine Aufgabe bei der Prüfung, genau
> so sollte es gemacht werden. Innung Bochum, kannst dich gern da
> beschweren ;-))

Wie bereits weiter oben gesagt, ich habe das früher auch so gemacht.
Allerdings bei Kabeln, die nur Spannungen im mV-Bereich transportierten.
Und die wurden regelmäßig auf Trommeln gedreht und wieder abgezogen.

> Und wo bitte ist die Gefahr bei einer Lötstelle die kaum länger als der
> Durchmesser der Ader ist?

Das sie bricht.

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