Hallo, ich habe ein Paar alte Hi-Fi-Radios, welche über eine von einem Kondensator bereitgestellten Strom die Sendereinstellungen bei Spannungsausfall speichern. Leider tun die das nicht mehr so zuverlässig, ich denke das die Kondensatoren mit ca. 30 Jahren nicht mehr die besten sind. Original einbaut sind 2,2mF 6.3V - meine Idee ist diese gleich durch größere zu ersetzen, damit die Speicherzeit verlängert wird. Angedacht war 4,7mF 6,3V oder 1F 5,5V. Die Kondensatoren sind einfach parallel über eine Diode zur Spannungsversorgung angeschlossen. Sollte doch funktionieren oder nicht? Vielen Dank!
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Fabian G. schrieb: > damit die Speicherzeit verlängert wird. Wie groß ist denn die aktuelle Speicherzeit? Und wieso muss die verlängert werden? ISt das Radio manchmal länger ohne Strom? > einbaut sind 2,2mF 6.3V > ersetzen ... 4,7mF 6,3V --> passt > oder 1F 5,5V --> passt nicht (Spannung!)
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Um welche Geräte geht's denn konkret? Vielleicht sogar ein Schaltplan des betreffenden (oder vermuteten) Schaltungsteils?
Wegstaben V. schrieb: > Fabian G. schrieb: >> damit die Speicherzeit verlängert wird. > > Wie groß ist denn die aktuelle Speicherzeit? Und wieso muss die > verlängert werden? ISt das Radio manchmal länger ohne Strom? > >> einbaut sind 2,2mF 6.3V >> ersetzen ... 4,7mF 6,3V --> passt >> oder 1F 5,5V --> passt nicht (Spannung!) Das Radio/Die Radios sind in einer Gartenhütte und in einem Wochenendhaus, darum kann es sein, das die Geräte einige Wochen keinen Strom sehen. Es handelt sich um JVC Tuner, 2x FX-342L und 1x T-X200L. Einer der beiden 342L kann um die 4 Wochen Stromlos ohne Probleme, der andere und der X200 leider nur noch einige Stunden. Der Ausschnitt des Schaltplans ist von dem X200, die Rot Markierte Leitung ist mit dem Netzteil +5V verbunden. Wenn an dem IC602 Spannung anliegt bleiben die Sender gespeichert, vom 342L hab ich leider keinen Schaltplan vorliegen, ist aber der Platine nach ähnlich aufgebaut. Ich weiß, das Ganze ist nicht mehr ganz Zeitgemäß, allerdings für mich optimal. Strom an - Radio läuft, Strom aus - Radio aus. Kein drücken von Standby-Tasten, keine Hochfahrzeiten mit Sprachbefehl zum Sender abspielen notwendig... und neuere Tuner verbleiben bei Spannungsausfall leider im Standby, bis sie per Tastendruck eingeschaltet werden. Was ich mir auch dachte, ob es vielleicht möglich wäre das ganze mit Akkus zu Puffern? Ich hatte auch schon andere Tuner getestet, diese speicherten zwar die Sender, allerdings war der Empfang im vergleich zu den JVC-Tunern miserabel. Vielen Dank für die bereits gegebenen und auch alle weiteren Antworten. Viele Grüße
Und der IC602 heisst vollständig TC914xx? Ja, könnte ich selber suchen, mache ich aber nicht. Die Frage ist - welche Spannung braucht der mindestens um die Einstellungen zu halten? 2200µF ist jetzt nicht wirklich viel, übliche Elkos verlieren die Ladung in wenigen Tagen. Vielleicht ist ein goldcap mit 0,5 oder 1F ne Lösung. ich würde es mit ner Lithiumzelle und ner extra Diode versuchen.
Meine Idee, einfach zwei Knopfzellen 3V mit angelöteten Adern in Schrumpfschlauch mit Schutzdiode gegen Aufladen (in Ader oben oder unten), an C polgleich einlöten fertig. Reicht für Monate oder vielleicht sogar Jahre.
Wenn der Chip der Toshiba TC9147 ist https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/139838/TOSHIBA/TC9147BP.html - egal, da steht Vdd, also ist das die Versorgungsspannung, die da am Chip anliegt, und der ist laut Datenblatt eine PLL und komplett für die Frequenzaufbereitung von LW-UKW zuständig. Ich würde wieder einen 2200µF/6.3V einsetzen.
Tom schrieb: > Wenn der Chip der Toshiba TC9147 ist oder ein TC9146. Beide passen. Wegstaben V. schrieb: > oder 1F 5,5V --> passt nicht (Spannung!) Nachmessen hilft. Wenn da 5V anliegen, passt es.
Auf Seite 28 sind ja Beispiele für eine backup-Versorgung gezeigt, auch die mit Batterie und der schon angesprochenen Diode. Ich würde auch nur den Kondensator ersetzen, im Datenblatt stehen sogar 3300uF. Nimm einen mit höherer Spannung, hat dann weniger Leckstrom bei kleinerer Betriebsspannung. Ein Goldcap wäre auch ne gute Wahl.
Der gezeigte Kondensator kann nicht ausschließlich für den Speichererhalt zuständig sein. Mit den Werten aus dem Datenblatt würde er keine halbe Stunde überbrücken.
Mario M. schrieb: > Der gezeigte Kondensator kann nicht ausschließlich für den > Speichererhalt zuständig sein. Mit den Werten aus dem Datenblatt würde > er keine halbe Stunde überbrücken. Von den Werten her ist das vermutlich ein Alu-Elko, dann ist diese Aussage völlig korrekt. Und vergrößern führt zu längerem Ladestrom, beginnend mit Kurzschluss beim Einschalten. Vertragen das die beteiligten Komponenten Netzteil, D601 und der Kondensator selbst? Im gezeigten Schaltbild-Auszug ist keine Ladestrombegrenzung erkennbar. Mit der Angabe "ein Paar alte Hi-Fi-Radios" kann man keine konkrete Unterstützung erwarten. Bernhard
Mario M. schrieb: > Mit den Werten aus dem Datenblatt würde > er keine halbe Stunde überbrücken. In zB. der Bedienungsanleitung des FX-342L steht "Darf nicht an geschalteter Stromversorgung angeschlossen werden, sonst gehen die Speicherinhalte verloren.." oder so ähnlich. Die Garantieren dir da also NULL Sekunden. Is wohl her gegen Störungen gedacht und das andere eher Zufall, Glück?
Das Schaltbild handelt von dem Tuner T-X200L Aus deem Schaltbild ist zu ersehen, das der Netztrafo auch im abgeschalteten Zustand ( Standby-Betrieb ) mit Strom versorgt wird. Das wäre der Normalzustand. Im Standby Betrieb ist der Pin40 des TC9146 auf Low. Das IC zieht dann an dem VDD Anschluss nur ca 15uA. Der 2200uF Kondensator hält die Spannung an Pin 41 Pin42 VDD von größer 3V aufrecht. Der Kondensator wird im Standby Betrieb nach wie vor über D803 R806 R807 hochohmig nachgeladen. Im eingeschalteten Betrieb wird der 2200uF Kondensator über die Diode D60i? oder soll das D601 heißen? auf 5V geladen. Jetzt kann man ausrechnen wie lange der 2200uF Kondensator bei Netztrennung braucht um sich bei einen entnommenen Strom von 15uA von 5V auf 3V zu entladen. Ralph Berres
Inzwischen habe ich etwas mehr recherchiert. Das ist beim JVC T-X200L ähnlich. Der Hauptschalter sitzt auf der Sekundärseite des Trafos. Auch bei ausgeschaltetem Gerät wird der Kondensator C620 aus dem Netzteil auf ca. 5 V gehalten. IC602 ist das TC9147AP von Toshiba. Ich habe nur das Datenblatt vom Nachfolger TC9147BP gefunden. Bei INH = High ist IC602 aktiv und nimmt ca. 4 mA auf. Dieser Strom kommt über D601. Bei INH = Low ist IC602 im Stand-by-Modus und nimmt bei VDD = 5 V max. 15 µA und bei VDD = 2 V max. 5 µA auf. Auch wenn man den Leckstrom des Kondensators C620 vernachlässigt, reicht 2,2 mF an VDD keine Stunde, vielleicht aber typisch. Bis INH beim Ausschalten den Low-Pegel erreicht, nimmt IC602 immer noch ca. 4 mA auf. Die 5-V-Versorgung kommt über R805 (47 Ω, also max. ca. 100 mA) und Q802 (2SC2235-Y). Welche Kapazität die schadlos aufladen können habe ich nicht untersucht. Die Pufferzeit von C620 reicht nur Minuten oder vielleicht eine Stunde. Bernhard
Das ist also keine Netzausfallsicherung, sondern lediglich eine Standbylösung.
Bernhard schrieb: > Bis INH beim > Ausschalten den Low-Pegel erreicht, nimmt IC602 immer noch ca. 4 mA auf. INH geht aber im Standby Betrieb sofort auf Low, da er nur durch die Elcos im eigentlichen Hauptnetzteil gepuffert wird. Aber die Pufferdauer des 2200uF Elcos dürfte auch bei 15uA Stromentnahme nicht wesentlich länger dauern als etwa 10 Minuten. Vielleicht hilft hier ja tatsächlich ein Goldcap die gibt es bis zu 10 Farad. Ich persöhnlich habe aber keine guten Erfahrungen mit Goldcaps gemacht. Ralph Berres
Die originalen von Panasonic waren ok, die ganzen Nachbauten oft schon nach rel. kurzer Zeit defekt.
Ralph B. schrieb: > Bernhard schrieb: > ... > INH geht aber im Standby Betrieb sofort auf Low, da er nur durch die > Elcos im eigentlichen Hauptnetzteil gepuffert wird. Welche Zeit ist "sofort"? Die Spannung vor D601 wird langsam sinken und C602 wird bereits entladen, wenn der Pegel an INH die Schaltschwelle erreicht. Geräte mit länger pufferndem Kondensator haben oft eine zusätzliche Schaltung, die INH nach ca. zwei fehlenden Netz-Vollwellen aktiv auf Massepotential legt, während die Versorgung noch 5 V beträgt. Bernhard
C620 (2,2 mF) darf nicht wesentlich vergrößert werden, sonst dauert es beim Einschalten zu lang, bis IC602 (TC9147AP) ausreichend versorgt wird und eventuell werden R805 (47 Ω) oder Q802 (2SC2235-Y) überlastet. Man könnte aber einen „Superkondensator“ zusätzlich parallel zu C620 einbauen und in Reihe zum „Superkondensator“ einen Widerstand einbauen, der dessen Ladestrom begrenzt. C620 wird benötigt, um IC602 ausreichend zu versorgen, bis es über INH auf Stand-by geschaltet wird. Aber: mit zusätzlich 1 F erhält man die 50-fache Speicherzeit. Das reicht dann aber auch nur für 1-2 Tage, aber keinesfalls "einige Wochen". Bernhard
Beitrag #7784242 wurde vom Autor gelöscht.
Aus Interesse mal für 2.2F durchrechnen lassen mit einem Kalulator : Von VDD 5V auf 2V bei 15µA, dann 2V bis (ich rate mal) 1V bei 5µA kommen folgende Werte raus: 5V auf 2V = 186h 2V auf 1V = 170h Das sind ca. 360h -> ~14Tage Wenn man mehr aus Spass :) eine 3V Li Zelle mit reinhängt kommen bei VDD 5V auf 3.1V deutlich mehr Speicherzeit heraus: 5V auf 3.1V 610h -> ~24Tage (ohne Sparstufe)
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