Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik verkokelter Kontakt


von Hermann (hermannschindler)


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Bei meiner Hausklingel (mechanisch/magnetisch) verkokeln schnell die 
beiden Messingteile. Dort entstehen bei Funktion kleine Blitze, und bald 
funktioniert die Klingel erst, wenn dort herumfingert und die 
Kontaktflächen putzt.
Der Strom ist 12 Volt Gleichstrom, und das soll auch nicht mehr werden, 
also, dass der Strom durch höher Spannung trotz Schmutz überspringt.
Würden andere Metalle (Verchromen, oder vergolden) daran was ändern?
Polfett?
Neu gekaufte Klingeln funktionieren jahrelang, aber meine restaurierte 
klingelt erratisch oder nur nach Putzen …

von Thomas R. (thomasr)


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Freilaufdiode (wenn es wirklich DC ist) oder Kondensator über die 
Kontakte

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Hermann schrieb:
> Neu gekaufte Klingeln funktionieren jahrelang, aber meine restaurierte
> klingelt erratisch oder nur nach Putzen …

Die Blitze dort sind normal und normalerweise hält das Material das aus.

Fur mich sieht Schraube und Blech nach Massing aus, finde ich untypisch, 
ich hätte vernickeltes Material erwartet, hast du die Teile gestrippt ?

Dein senkrechter Gewindepfosten für die Schraube sieht gebrochen aus.

Die vermutlich haltbarste Reparatur besteht wohl daraus, auf die 
Schraubenspitze und das gegenüberliegende Blech die Kontakte aus einem 
Relais aufzubringen, also aus einem Relais ausbauen und dort in kleine 
Löcher einnieten oder auflöten.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael B. schrieb:

> Dein senkrechter Gewindepfosten für die Schraube sieht gebrochen aus.

Das ist Absicht, damit die Schraube schwergängig ist.

Frage an den TE: Ist das seideumsponnener Kupferdraht aus dem
vorletztem Jahrhundert?

von Bernd B. (berbog)


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Das ist eine Wechselstromklingel, bei Gleichstrom leidet die Lebensdauer 
der kontakte.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Bernd B. schrieb:

> Das ist eine Wechselstromklingel, bei Gleichstrom leidet die Lebensdauer
> der kontakte.

Einen "Wagnerschen Hammer" benötigen eigentlich nur Gleichstromklingeln.
Wechselstromklingeln benötigen den nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wagnerscher_Hammer

von H. H. (hhinz)


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Harald W. schrieb:
> Einen "Wagnerschen Hammer" benötigen eigentlich nur Gleichstromklingeln.
> Wechselstromklingeln benötigen den nicht.

Können ihn aber haben.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Thomas R. schrieb:
> Freilaufdiode (wenn es wirklich DC ist) oder Kondensator über die
> Kontakte

Mit Freilaufdiode funktioniert die wahrscheinlich nur noch extrem 
schlecht.
Löschkondensator ist gut oder andere Massnahmen die die Abschaltspannung 
begrenzen.
KOntakte selbst: ja, Relais schlachten, nicht gerade eins aus der 
Messtechnik mit Gold- oder Palladiumbeschichtung. Ordinäres Kfz-Relais.

von Thomas R. (thomasr)


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Also wenn schon schlachten dann ein Relais mit Wolframkontakten ;-)

von Rainer W. (rawi)


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H.Joachim S. schrieb:
> Mit Freilaufdiode funktioniert die wahrscheinlich nur noch extrem
> schlecht.

Was zu beweisen wäre.

Zwei antiserielle Z-Dioden wären ein Möglichkeit, um die 
Induktionsspannung zu begrenzen.

von Hermann (hermannschindler)


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Harald W. schrieb:
> Frage an den TE: Ist das seideumsponnener Kupferdraht aus dem
> vorletztem Jahrhundert?

genau. vorletztes wohl nicht, ich denk mal, das Ding ist aus der ersten 
Hälfte des 20. Jhdt. aber wer weiß das schon?
ganz so abwegig wäre es nicht, wenn das mit Material gebastelt wurde, 
das schon ewig vorrätig lag?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas R. schrieb:
> Freilaufdiode
An einer Klingel wäre das eine ungünstige Wahl, denn durch die 
Freilaufdiode wird das Magentfeld länger aufrecht erhalten. Das wird das 
Kingelverhalten sicher ändern.

Hermann schrieb:
> die beiden Messingteile
Was war vor deiner Restauration drin? War die Federkonstante des 
Kontaktstreifens gleich oder hast du die auch verändert?

> Würden andere Metalle (Verchromen, oder vergolden) daran was ändern?
AgSnO2 wäre hier das Kontaktmaterial meiner Wahl.

von Hermann (hermannschindler)


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das Teil war schon so verpfuscht: der Klöppel war überhaupt umgedreht 
UNTER die Glocke hinein, sodass sie überhaupt stumm war. und die Feder 
aus zwei sehr dünnen Stahlfederblechen; der Aufschlagpunkt des Klöppels 
war aus der Schwingebene, sodass das alles nur so gesprudelt hat.
ich kannte so eine Klingel mit Wechselstarkstrom 230V. was mir aber 
unlieb, daher musste ich herumprobieren. bei 9 bis 12 Volt blieb ich 
dann, und wegen Wagnerschen Hammer bei Gleichstrom, was auch ein wenig 
Steuerung der Schlagfrequenz zulässt

von Hermann (hermannschindler)


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Danke an alle. ihr habt mir wertvolle Tipps gegeben.
ich werds mal mit Auto-Relais-Kontakten versuchen. das ist vermutlich 
die am einfachsten erreichbare Änderung.
Liebe Grüße

von Werner H. (werner45)


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Die Lösung ist ganz einfach, ohne Elektronik-Zusatzaufwand:
Die Spannung ist zu hoch! Klingeltrafos haben sekundär 3-5-8 V (AC), 
Spannungswahl je nach Länge der Klingelleitung.
Ohne Netz (Gartenhaus) mit einer 4,5 V Flachbatterie. Danach sind die 
Magnetspulen ausgelegt. Mit 4-6 V DC fließt weniger Strom und die 
Kontakte brennen nicht mehr ab und auch der Klingeltaster hält länger.

von Carypt C. (carypt)


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ich wollte gerade fragen, ob mittels Vorwiderstand die Stromstärke 
einschränken etwas brächte.

von Peter D. (peda)


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Hermann schrieb:
> das Teil war schon so verpfuscht

Sieht so aus, als wäre in der Messingfeder ein Loch, da hat wohl früher 
ein Kontaktniet gesessen. Und auch die Stellschraube sollte am Ende 
einen Kontaktstift gehabt haben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Messingfeder
Wenn statt Zink dann wenigstens Beryllium in der Legierung wäre:
- https://albromet.de/produkte/kupferberyllium/

Mit der oben gezeigten dicken "Feder" kann der Kontakt gar nicht so 
richtig in Richtung der Schraube "einfedern" und kommt auch nicht 
richtig ins Schwingen. Wenn man sich das mal bei einer üblichen Klingel 
anschaut, dann sieht man, dass diese "Kontaktfeder" wesentlich flexibler 
ist:
- 
https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/stromwirkungen/ausblick/elektrische-klingel

Im Video dort sieht man dann diese Kontaktfeder auch deutlich schwingen:
- https://www.youtube.com/watch?v=rjnW26Ak8G0
Was auffällt: die Kontaktgabe ist phasenverschoben zur Ankerschwingung.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hermann (hermannschindler)


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aber eigentlich müsste das Wechselspiel durchau auch OHNE Kontaktfeder 
funktionieren, oder?
und: je flexibler, desto verwaschener das Wechselspiel. oder lieg ich da 
falsch?

von Hermann (hermannschindler)


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das scheinbare Loch kommt von den Funken, die dort Messsing abtragen.

von Hermann (hermannschindler)


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das dachte ich auch. bei 12V läutet es gut, bei 9V so lala, und bei 6 
oder 4,5 springt sie kaum mehr an.
ich brauch auch keine Vorwiederstände, weil ich lieber die 
Eingangsspannung gleich mit der entsprechenden Anzahl Batterienb wählen 
möchte

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hermann schrieb:
> aber eigentlich müsste das Wechselspiel durchau auch OHNE Kontaktfeder
> funktionieren, oder?
Eigentlich schon, aber eben ganz schlecht, denn gleich nachdem dann der 
Anker um nur ein paar µm vom Kontakt weg ist, wird der Strom 
unterbrochen und die Anziehungskraft ist futsch.

> je flexibler, desto verwaschener das Wechselspiel. oder lieg ich da
> falsch?
Probiers aus. Das mussten die Erfinder der Glocke auch tun. Ich würde 
den Kontakt auf jeden Fall gut "einfedern" lassen, damit der Anker beim 
Öffnen des Kontakts schon gut "in Schwung" in Richtung Glocke ist.

von Hermann (hermannschindler)


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Lothar M. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Freilaufdiode
> An einer Klingel wäre das eine ungünstige Wahl, denn durch die
> Freilaufdiode wird das Magentfeld länger aufrecht erhalten. Das wird das
> Kingelverhalten sicher ändern.
>
> Hermann schrieb:
>> die beiden Messingteile
> Was war vor deiner Restauration drin? War die Federkonstante des
> Kontaktstreifens gleich oder hast du die auch verändert?
>
>> Würden andere Metalle (Verchromen, oder vergolden) daran was ändern?
> AgSnO2 wäre hier das Kontaktmaterial meiner Wahl.

vorher waren zwei flattrige Stahlblechfedern verbaut, noch dünner als 
Rasierklingen, aber weniger steif.
der Weg der Kontaktfeder war einiges kleiner als jetzt bei mir, und 
hinten, im Schwingungsgelenk (sieht man am Foto nicht) kam durch diese 
zwei lappigen Bleche das ganze ins Strudeln, sodass das Klingen sehr 
ratterig klang, auch weil der Klöppel, Schwinggelenk, Kontaktfeder und 
Aufschlagpunkt nicht in einer Ebene lagen.
ich könnte vielleicht wieder eine Stahlfeder statt Messing als 
Kontaktfeder einbauen, und einen kürzeren Federweg machen … wobei diese 
Kontaktfeder eigentlich eh nur als Dämpfer wirken wird. denn ins 
Schwingen käme das Ganze ja genausogut OHNE jegliche Federung beim 
Kontakt. oder lieg ich da falsch?

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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Wie war das noch, über 14V lassen sich Gleichstromkontakte wegen der 
Abreißfunkenentstehung nicht mehr gut trennen, deshalb 12V im Auto. 
Woher kommt die hohe Spannung, von der hohen induktionsspannung beim 
Abschalten des Spulenstroms ? Diese läßt sich in der Spannung 
eingrenzen, wenn man eine Freilaufdiode, einen Varistor, einen Snubber, 
Kondensator, oder einfach einen Widerstand die Kontakte überbrückend 
einbaut.
Auch kann etwas Reibbewegung in der Kontaktfläche die Kontakte reinigen 
und es gibt Relais die Doppelkontakte verwenden.
Kann man den Relaiskontakt durch einen Transistor ersetzen, den Kontakt 
nur noch als Signalquelle benutzen ?

von Joachim B. (jar)


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Hermann schrieb:
> ich brauch auch keine Vorwiederstände

die gibt es auch nirgends zu kaufen.

von Hans (ths23)


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Hermann schrieb:
> Der Strom ist 12 Volt Gleichstrom, und das soll auch nicht mehr werden,
> also, dass der Strom durch höher Spannung trotz Schmutz überspringt.
> Würden andere Metalle (Verchromen, oder vergolden) daran was ändern?

Klassische Hausklingelanlagen funktionieren mit Wechselstrom, ich kann 
mich zumindest nicht daran erinnern, daß da Gleichrichter verbaut waren. 
Dann erscheinen mir auch die 12V etwas zu hoch. Ich habe noch ein paar 
alte Klingeltrafos herum liegen und die können maximal 8V, die meisten 
haben sogar nur 6V.

Die Kontaktbelastung Deiner Klingel ist vermutlich zu hoch. Probiere es 
mit geringerer Spannung. Ansonsten könnte noch ein Kondensator direkt 
parallel zum Kontakt helfen.

Was mir noch auffällt ist, daß Deine Kontaktfläche sehr groß ist. Ich 
meine mich zu erinnern, das die Kontaktschrauben früher vorn deutlich 
dünner waren oder gar spitz zuliefen. Das Kontaktfederblech war 
definitiv auch nicht aus Messing, weil Messing viel zu schnell weg 
brennt. Ich würde sagen das es irgend ein Federstahl war. Dieser Kontakt 
muß auch federnt sein um eine Hysterese zu erhalten (der Schaltkontakt 
hinkt dem Anker etwas hinterhert, hier 
https://de.wikipedia.org/wiki/Wagnerscher_Hammer ist es erklärt). DEin 
KOntaktmaterial erscheint mir recht steif.

von Hans (ths23)


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Michael B. schrieb:
> Dein senkrechter Gewindepfosten für die Schraube sieht gebrochen aus.
Nö das ist so gewollt. Da gibt es normalerweise eine kleine 
Gewindebohrung senkrecht zur Kontaktschraube, wo mittels einer Schraube 
die Kontaktschraube geklemmt werden konnte, damit sie sich nicht 
verstellt. Es gab auch welche wo auf der Kontaktschraube noch eine 
Kontermutter war.

von Hans (ths23)


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Harald W. schrieb:
> Einen "Wagnerschen Hammer" benötigen eigentlich nur Gleichstromklingeln.
> Wechselstromklingeln benötigen den nicht.
Aber nicht 50Hz, da ist das System einfach zu träge. Beim Telefon z.B. 
wo kein Wagnerscher Hammer verbaut ist, beträgt die Frequenz 25Hz.

von Hans (ths23)


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Hermann schrieb:
> aber eigentlich müsste das Wechselspiel durchau auch OHNE Kontaktfeder
> funktionieren, oder?

Nein eben nicht. Die Kontaktfeder muß auch schön elastisch sein, so das 
der Kontakt auch nach dem Anziehen noch einen kleinen Moment geschlossen 
bleibt. Das steife Messingblech wird der Fehler sein. Lies den von mir 
verlinkten Wikipediaartikel.
Ja man kanns sicher mit einem Kondensatator verbessern, aber eingesetzt 
hat man so etwas bei Hausklingeln eher nicht - viel zu teuer.

von Harald W. (wilhelms)


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Carypt C. schrieb:

> Wie war das noch, über 14V lassen sich Gleichstromkontakte wegen der
> Abreißfunkenentstehung nicht mehr gut trennen, deshalb 12V im Auto.

Ooch, die 24(28)V im LKW machen da auch noch keine Probleme.
Typischerweise geht man davon aus, das bei Spannungen unter
30VDC noch kein stehender Lichtbogen entsteht. Normalerweise
funktionieren Klingeln sowohl mit DC und Wagnerschen Hammer
sowie auch mit AC und ohne Wagnerschen Hammer problemlos viele
Jahre. Ich habe den Eindruck, das der TE seine Klingel modifi-
ziert hat und sie deshalb nicht funktioniert.

von Carypt C. (carypt)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzbeschaltung
https://www.schuetze24.com/wissen/rc-glied-fuer-schuetze

Zumindest eine Telefonklingel habe ich schon am normalen 50Hz zum 
Klingeln gebracht.

ich glaube Dir gern, daß 24V 30V Gleichstrom schaltbar sind, vermute 
allerdings gute Kontaktmaterialien, leider ist meine Leseerinnerung 
nicht zitatfest, aber dunkel in der Richtung.

von Harald W. (wilhelms)


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Carypt C. schrieb:

> Zumindest eine Telefonklingel habe ich schon am normalen 50Hz zum
> Klingeln gebracht.

Funktioniert, klingt aber hässlich.

> ich glaube Dir gern, daß 24V 30V Gleichstrom schaltbar sind, vermute
> allerdings gute Kontaktmaterialien, leider ist meine Leseerinnerung
> nicht zitatfest, aber dunkel in der Richtung.

Bei den meisten Relais ist im Datenblatt die Angabe "bis 30V".

von Carypt C. (carypt)



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Harald W. schrieb:
> "bis 30V"
Okay, es sind aber sicher nicht irgendwelche Kontaktmaterialien, sondern 
sicher geeignete Kontakte.

ich habe eine Nasa-Abhandlung zu elektrischen Kontakten, natürlich nicht 
gelesen, es steht auch einiges zu Werkstoffen drin. nasa ttf f-339 
ELECTRIC CONTACTS by B. S. Sotskou , es ist aber von 1965. So richtig 
finde ich nichts zu Kontaktwerkstoffen.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Harald W. schrieb:

> Frage an den TE: Ist das seideumsponnener Kupferdraht aus dem
> vorletztem Jahrhundert?

Auf Teakholz aus den Kolonien. Oder Eiche aus den Wäldern um die 
Deutschordensburg, als das noch alles ein Reich war. :)

Leider findet man im Netz nichts, wann Kupferlackdraht erfunden wurde. 
Aber davor gab es noch Schellack-isolierten Draht. Also ziemlich sicher 
Gründerzeit, und schon fast kein Jugendstil mehr.

In Meyers Konversationslexikon von 1905 ist diese Konstruktion als 
"Rasselklingel" beschrieben. Leider ist im Holzschnitt nicht zu 
erkennen, ob das noch seidenumsponnener Draht ist. Dafür sind die 
Kontakte ganz gewaltige Knöpfe.

http://www.zeno.org/Meyers-1905/B/L%C3%A4utwerke

In jeder modernen Skizze die die Suche nach "Türklingel Elektromagnet" 
ausspuckt ist dafür eine lange Blattfeder eingezeichnet. Keine 
Messingbramme wie im Foto des TE. :)

: Bearbeitet durch User
von Hermann (hermannschindler)


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Wollvieh W. schrieb:
> Harald W. schrieb:
> Auf Teakholz aus den Kolonien. Oder Eiche aus den Wäldern um die
> Deutschordensburg, als das noch alles ein Reich war. :)
>

> In Meyers Konversationslexikon von 1905 ist diese Konstruktion als
> "Rasselklingel" beschrieben. Leider ist im Holzschnitt nicht zu
> erkennen, ob das noch seidenumsponnener Draht ist. Dafür sind die
> Kontakte ganz gewaltige Knöpfe.
>
> http://www.zeno.org/Meyers-1905/B/L%C3%A4utwerke

diese Holzschnitt-Illu ist ja sehrsehr ähnlich wie meine Klingel. 
inklusive diese gezwirbelten Enden, die ich aber entfernen musste, weil 
das Kupfer echt brüchig war. so alt hätt ich sie gar nicht geschätzt, 
aber so dürfte sie wirklich bald nach der zunehmenden Elektrifizierung 
der Haushalte gebaut worden sein. natürlich keinerlei 
Hersteller-Zeichnung, ausser am Gusseisen-Zentralausbau. da gibt’s eine 
Fahrgestell-Nummer ;)

von Hermann (hermannschindler)


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ja, ich hab sie ›modifiziert‹, bzw versucht ihre Funktion wieder 
herzustellen. denn an dem Ding ist einiges – und sehr inkompetent 
– herumgebastelt worden, bis ich es bekommen habe.
die Feder bestand aus zwei sehr dünnen, grob beschnittenen Blechen, die 
keine halbwegs exakte Bewegung des Hammers ergaben.
ich werd auf euer Anraten, den Kontaktteil der Feder wieder durch so ein 
Blech ersetzen, um das Trennen zu soften. ob dadurch weniger Funken 
entstehen, hoffe ich hald.

von Hermann (hermannschindler)


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so: case closed
hab die Messing-Bramme weg, durch die alte Stahlfeder ersetzt, und 
betreib die Klingel mit lässigen 4,5V, was einen schönen, gemütlichen 
Kaiser-Franz-Joseph-Klingelton macht. genau wie mir vorgeschwoben ist.
keine Funken-Erosion mehr, alles gut.

vielen Dank an alle, die so eifrig mitgedacht haben!
(sorry für die diversen Video-Formate. aber Downloaden klappt)

: Bearbeitet durch User
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