In den 1950er Jahre wandte der "Deutsche Langwellensender" ( https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Langwellensender ) eine besondere Form der Einseitenbandmodulation an, welche mit herkömmlichen AM-Modulatoren verzerrungsfrei demoduliert werden konnte. Wie funktioniert diese Modulation? Reicht es aus, ein Seitenband zu unterdrücken oder muß man weitere Kniffe (welche?) durchführen? Welche Nachteile hat sie und warum hat sie sich nicht durchgesetzt? Wo wurde (oder wird sie) noch verwendet? Gibt es Schaltungsbeispiele zu ihrer Realisierung?
Thomas S. schrieb: > Wie funktioniert diese Modulation? Reicht es aus, ein Seitenband zu > unterdrücken oder muß man weitere Kniffe (welche?) durchführen? https://en.wikipedia.org/wiki/Compatible_sideband_transmission Ein Seitenband unterdrücken und dann den abgeschwächten Träger wieder dazuaddieren. Thomas S. schrieb: > Welche Nachteile hat sie und warum hat sie sich nicht durchgesetzt? Ist in der Umsetzung (Signalverarbeitung Sender und Empfänger) wohl zu aufwendig. Ich denke, bei konventionellen AM-Empfängern ist von einem schlechteren SNR (Summenbildung der Seitenbänder also -6dB) auszugehen? Jedenfalls kann der Sender nicht gleichzeitig Modulator sein. Thomas S. schrieb: > Wo wurde (oder wird sie) noch verwendet? Schreibt der o.g. Wiki-Artikel, Militärfunk. Thomas S. schrieb: > Gibt es Schaltungsbeispiele zu ihrer Realisierung? Hab ich nicht parat, andererseits auch nicht gesucht. mfg mf
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Diese Aussendung ist nach ITU als H3E klassifiziert: H (Modulationsart) = Einseitenband mit vollem Träger 3 (Signalart) = einkanaliges Analogsignal E (Informationsart) = Rundfunk / Telefonie https://wiki.utdx.de/index.php/Modulationsarten Die Deutsche Welle sendete einige Zeit tagsüber Testsendungen in H3E auf der Kurzwelle 6140 kHz von der Seefunk Stelle Elmshorn.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Restseitenbandmodulation Das analoge Fernsehen arbeitete damit. "Somit kann sie als „teilweise“ Einseitenbandmodulation beschrieben werden"
Christoph db1uq K. schrieb: > https://de.wikipedia.org/wiki/Restseitenbandmodulation > Das analoge Fernsehen arbeitete damit. > "Somit kann sie als „teilweise“ Einseitenbandmodulation beschrieben > werden" Die vorstehend beschriebene Modulationsart ist nach ITU nicht H3E, sondern R3X. Restseitenband mit auf 50 % untedrücktem Träger und TV-Signal als Signalart. Diese Modulationsart ist beim analogen terrestrischen TV verwendet auf VHF/UHF worden. Der Träger war um 50 % abgesenkte(Nayquistflanke) und das eine Seitenband wurde mit zunehmenden Abstand vom Träger abgesenkt, um in dem Kanalraster mehr TV-Sender unterbringen zu können. Ein Seitenband war also als Rest vorhanden und nicht vollkommen unterdrückt. H3E hingegen (AM-kompatible Einseitenbandmodulation) was die Deutsche Welle getestet hat, hat vollen Träger und nur ein Seitenband, und kein Restseitenband. Das unerwünschte Seitenband wurde mit steilen Filtern ausgefiltert. H3E wird neben den Rundfunk Testsendungen der Deutschen Welle heute noch im Seefunk auf der internationalen Not- und Anruffrequenz 2182 kHz regelmäßig von Küstenfumnkstellen auf der Welt benutzt. Damit wird sichergestellt, dass Notrufe auch noch mit alten alten AM-Seefunkempfängern empfangen werden können. https://wiki.utdx.de/index.php/2182_kHz
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Moin, Al schrieb: > Restseitenband mit auf 50 % untedrücktem Träger und > TV-Signal als Signalart. Diese Modulationsart ist beim analogen > terrestrischen TV verwendet auf VHF/UHF worden. Der Träger war um 50 % > abgesenkte(Nayquistflanke) und das eine Seitenband wurde mit zunehmenden > Abstand vom Träger abgesenkt, um in dem Kanalraster mehr TV-Sender > unterbringen zu können. Nach dem "Repetitorium Fernsehtechnik (Bild 17)" wird auf der Sendeseite der Traeger bei TV-RSB und ein Rest des unteren Seitenbandes keineswegs abgesenkt, sondern mit "vollem Wumms" gesendet. Erst im Empfaenger gibt's dann ein Filter mit "Nyquistflanke", welches den empfangenen Traeger und die "tiefen Frequenzen" der Seitenbaender so "schepps" filtert. Gruss WK
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Al klingt fast wie von der AI geschrieben. Das gehört noch mit monotoner Stimme verlautbart. Ich habe auch mal schnell in den Limann/Pelka geschaut "Fernsehtechnik ohne Ballast" (gabs da nicht eine Ballaströhre?). Die Verfahren haben jedenfalls zwei Gemeinsamkeiten, sie sollen Bandbreite sparen (fast die Hälfte) und mit einer einfachen Detektordiode demodulierbar sein. Nicht so kompliziert wie der FM-Empfang mit Ratiodetektor oder der Farbträger mit QAM und Synchrondemodulator.
Christoph db1uq K. schrieb: > Die Verfahren haben jedenfalls zwei Gemeinsamkeiten, sie sollen > Bandbreite sparen (fast die Hälfte) und mit einer einfachen > Detektordiode demodulierbar sein. Mag sein. Der TO fragte aber nach den Spezifika von AM-kompatibler Einseitenbandmodulation H3E wie sie nach der Gründung der BRD für den LW-Rundfunk angedacht wurden, und nicht nach den Gemeinsamkeiten mit der Restseitenbandmodulation wie sie im analogen terrestrischen TV verwendet wurde. Die AM-kompatible Einseitenbandmodulation am Anschlag zum unteren LW-Bereich war der Versuch einer Notlösung, da nach WWII die Bunderepublik bei der Vergabe von LW-Frequenzen schlecht wegkam. Durch die flächendeckende Einführung von UKW wurde das bald ad Acta gelegt. Eine verbliebene Anwendung ist die Nutzung durch manche Küstenfunkstellen auf der Anruf- und Notfrequenz 2182 im Seefunk. Wenn dir das montonone Vorlesen fehlt, dafür gibts Software. (-:
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Dergute W. schrieb: > Nach dem "Repetitorium Fernsehtechnik (Bild 17)" wird auf der Sendeseite > der Traeger bei TV-RSB und ein Rest des unteren Seitenbandes keineswegs > abgesenkt, sondern mit "vollem Wumms" gesendet. Das ist richtig. Bild, Ton und Farbträger wurden mit voller Leistung ausgesendet. Die ITU Einordnung eines CCIR B/G Signals war C3F.
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Laut https://en.wikipedia.org/wiki/Compatible_sideband_transmission scheint dieses Verfahren viele Vorteile zu haben! Ist es wirklich nur der erhöhte Schaltungsaufwand beim Sender oder gibt es nicht doch Verzerrungen?
Die vorstehend verlinkte Modulationsart ist aber wieder eine andere Variante - AM-Einseitenband mit auf 16% reduziertem Träger (R3E). Im Eingangspost war von AM-Einseitenband mit vollem Träger gefragt (H3E). Wenn man bedenkt, dass bei normaler AM-Zweiseitenband Modulation bei 100% Modulationsgrad 50% der Leistung im Träger stecken, und jeweils 25% der Leistung jeweils in den Seitenbändern, ist das keine besonders energieeffiziente Übertragungsart. Bei kleineren Modulationsindizes wird das Verhältnis zwischen Trägerleistung und der Information in den Seitenbändern noch schlechter. Der Energiehunger ist der Hauptgrund warum sukzessive Lang- und Mittelwellensender abgeschaltet werden.
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Hat man bei einer Einseitenbandmodulation mit auf 16% reduzierten Träger noch AM-Kompatibilität? Wenn nein, in wie weit kann man den Träger absenken, damit die Demodulation mit einem Hüllkurvendemodulator noch gute Ergebnisse liefert?
Ich bezweifle, dass man mit einem simplem Hüllkurvendemodulator bei 16% Träger verzerrungsfrei inkohärent demodulieren kann. Wenn die Seitenbandleistung höher ist, als die Trägerleistung ist das äquivalent einer Übermodulation mit Modulationsgrad >1. https://de.wikipedia.org/wiki/Amplitudenmodulation#Modulationsgrad Solche Systeme verwenden im allgemeinen eine aufwändige kohärente Demodulation (Synchrondemodulator), wo der Träger im Empfänger restauriert/zurückgewonnen wird und eine Demodulation in einem 4-Quadranten Multiplikator erfolgt.
Moin, Thomas S. schrieb: > Hat man bei einer Einseitenbandmodulation mit auf 16% reduzierten Träger > noch AM-Kompatibilität? Wenn nein, in wie weit kann man den Träger > absenken, damit die Demodulation mit einem Hüllkurvendemodulator noch > gute Ergebnisse liefert? Jetzt hab' ich auch ein paar Fragen: Was sind das fuer bekloppte Fragen? Wie weit geht "AM-Kompatibilitaet"? Warum gerade 16% und nicht 17 oder 15? Was sind "gute Ergebnisse"? Wo geht das Küchenlicht hin, wenn man es ausschaltet? scnr, WK OK, das mit dem Kuechenlicht ist einfach: Schonmal im Kuehlschrank nachgeguckt?
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