Forum: Offtopic Begriff für einadriges Folienkabel


von Thomas (sculla)


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Hallo,

wie wird ein einadriges Flat Flex oder Folienkabel, also eines mit nur 
einer Kupferbahn bezeichnet? Wenn ich nach Folienkabel suche, bekomme 
ich nur Kabel mit mehreren Bahnen vorgeschlagen.

Hier (https://www.audiopro.de/de/3434.html) wird die Ware als 
"Kupferfolie" bezeichnet. Unter dem Begriff jedoch findet sich im Web 
alles mögliche, nur nicht genau diese Folienkabel :(

Vorgesehener Einsatzzweck z.B. Induktionsschleifen oder 
Lautsprecherverbindungen unter Teppich etc.

Gruß
Sculla

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Kupfer ist ja recht teuer, vielleicht wäre Alu auch ok.

Soll es selbstklebend sein?
https://www.digikey.de/en/product-highlight/3/3m/copper-foil-tape-1181

https://cpc.farnell.com/c/tools-maintenance/adhesives-sealants-tapes/tape/copper-aluminium-foil-tape

Suchbegriff "Copper Foil Tape" with "Conductive Adhesive" das wäre 
speziell leitfähiger Kleber.

: Bearbeitet durch User
von Johnny B. (johnnyb)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Suchbegriff "Copper Foil Tape" with "Conductive Adhesive" das wäre
> speziell leitfähiger Kleber.

Wobei ich über die Klebeverbindung nicht mehrere Ampere Strom durchjagen 
würde, angesichts der Brandgefahr.
Besser die Kupferfolie mit den Kabeln verlöten.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Für eine Induktionsschleife habe ich mal mit mehradrigem Kabel mehrere 
Windungen hintereinandergeschaltet.

von Michael (Gast)


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Fred S. schrieb:
> Flat Flex oder Folienkabel
Ist das nicht.
Es ist genau das was die sagen:
> Kupferfolie
Und genau unter dem Begriff findet man das in allen möglichen Breiten.

Der 'leitende' Kleber ist auch eher für Ableitung geringster Ströme 
gedacht.
Niederohmig ist der nicht.
Also verlöten.

Ja, Alu ist billiger.
Und der totale Mist, wenn man das kontaktieren muss.
Es bildet an Luft sofort eine isolierende Oxydschicht und man kann es 
nicht zuverlässig kontaktieren.

von Thomas (sculla)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Für eine Induktionsschleife habe ich mal mit mehradrigem Kabel mehrere
> Windungen hintereinandergeschaltet.

Hoffentlich nicht für Audio-Induktion!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das waren damals nur meine ersten Experimente mit drahtloser 
Übertragung. Die Schleife am Lautsprecherausgang des NF-Verstärkers 
angeschlossen und zwei Stockwerke tiefer wieder empfangen.

von Peter (wokinloksar)


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Fred S. schrieb:
> Hier (https://www.audiopro.de/de/3434.html) wird die Ware als
> "Kupferfolie" bezeichnet. Unter dem Begriff jedoch findet sich im Web
> alles mögliche, nur nicht genau diese Folienkabel :(

Wow, was für ein Preis!

Wenn man das gleiche im Bau- und Gartenmarkt als Anti-Schneckenband 
sucht, wird es drastisch billiger.

Z.B.
https://www.hornbach.de/p/k/8705106/
https://www.amazon.de/dp/B0D793B32M
https://www.aliexpress.com/item/1005002963790156.html

von Joachim B. (jar)


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Fred S. schrieb:
> einadriges Flat Flex oder Folienkabel, also eines mit nur
> einer Kupferbahn bezeichnet

Fred S. schrieb:
> Vorgesehener Einsatzzweck z.B. Induktionsschleifen oder
> Lautsprecherverbindungen unter Teppich etc.

Kupferlackdraht ginge dann auch, also warum Folie?

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> Für eine Induktionsschleife

OT: Hast Du Erfahrung mit dem Bau solcher Induktionsschleifen?
Ich überlege, mir eine solche ins Wohnzimmer zu legen. Falls
dieses Thema hier nicht passt, gern auch Kontakt per pmail.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Nein, das waren einfach ein paar Meter mehradriges Rundkabel, alle Adern 
hintereinander geschaltet. Es sollte so etwa die 5-8 Ohm eines 
Lautsprechers haben, aber ob ich das damals nachgemessen habe weiß ich 
nicht mehr. Der Verstärker hat es überlebt und irgendwie funktioniert 
hat es auch.

Echte Induktionsschleifen benutzen wahrscheinlich eine langwellige 
Trägerfrequenz, ich habe einfach die "Trafo"-kopplung im NF-Bereich über 
mehrere Meter ausgenutzt.

Ich vermute Folie passt besser unter den Teppich.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das ganze fand zu Schülerzeiten statt, natürlich zur Anwendung im 
Klassenzimmer gedacht.

Einmal habe ich einen RC-Oszillator im Durchsagelautsprecher versteckt. 
Unten schaute unauffällig ein LDR (Fotowiderstand) heraus. Die übliche 
1-Transistor-Schaltung mit drei RC-Tiefpässen hintereinander, je 60 Grad 
Phasenverschiebung auf der Oszillatorfrequenz, die restlichen 180 Grad 
machte der Transistor.
Im Schatten blieb es ruhig, aber Sonnenlicht mit dem Spiegel sorgte für 
ein quäkendes Geräusch aus dem Lautsprecher.
Erste Frage des Lehrers "habt ihr hier ein Schwein versteckt?"
Der Physiklehrer war so begeistert von der Kreativität seiner Schüler, 
dass er es höchstpersönlich ausbauen musste und im Lehrerzimmer seinen 
Kollegen vorführte. Erst anschließend habe ich es zurückbekommen.
Nächstes Jahr ist Klassentreffen zum 50jährigen Abitur. Auf der 
e-mail-Liste stehen auch noch drei ehemalige Lehrer.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Echte Induktionsschleifen benutzen wahrscheinlich eine langwellige
> Trägerfrequenz

normal nicht, in Kinos und Theater waren es echte NF Induktionsschleifen 
die direkt aus einem NF Verstärker gespeist wurden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich denke auch eher z.B. an mehrsprachige Führungen in Museen, die 
brauchen mehrere Kanäle.

von Thomas (sculla)


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Peter schrieb:
> Wenn man das gleiche im Bau- und Gartenmarkt als Anti-Schneckenband
> sucht, wird es drastisch billiger.

Das Anti-Schneckenband wird tatsächlich auch als induktive Schleife 
genutzt! Allerdings nur für vorübergehende Installationen, z.B. 
Demonstrationen auf Messen o.ä. Ist ja nicht isoliert, muss also immer 
noch zusätzlich abgeklebt werden.

Allerdings habe ich beim Schneckenband keine Angaben zu den Abmessungen 
gefunden, kann also nicht die Kupfermasse mit denen von echten 
Folienkabeln vergleichen.

von Thomas (sculla)


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Peter schrieb:
> Wow, was für ein Preis!

Der kommt mir auch sehr hoch vor, wobei Wettbewerber teilweise noch das 
Doppelte nehmen (Phoenix z.B. knapp 1000 Euro) für 100 m.

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, ist die Kupfermenge im verlinkten 
Produkt 22,4 kg, was bei einem Börsenpreis von 8500 €/t etwa 190 Euro 
entspricht. Wieviel die Weiterverarbeitung ausmacht, kann ich nicht 
beurteilen, aber bei den Preisspannen würde ich behaupten, dass hier 
kräftig an der Profitschraube gedreht wird.

von Thomas (sculla)


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Joachim B. schrieb:
> Kupferlackdraht ginge dann auch, also warum Folie?

Stimmt, Kupferlackdraht oder eine ganz normale Aderleitung H07V genügt 
schon. Folienkabel werden genommen, wenn wenig Platz ist oder aus 
kosmetischen Gründen (lassen sich z.B. unter Teppichen verlegen). Für 
die Funktion der Induktionsleitung ist die Form unerheblich, da kommt es 
ausschließlich auf ihren Widerstand an.

von Thomas (sculla)


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Joachim B. schrieb:
> Christoph db1uq K. schrieb:
>> Echte Induktionsschleifen benutzen wahrscheinlich eine langwellige
>> Trägerfrequenz
>
> normal nicht, in Kinos und Theater waren es echte NF Induktionsschleifen
> die direkt aus einem NF Verstärker gespeist wurden.

Die arbeiten ohne Trägerfrequenz. Das magnetische Feld oszilliert exakt 
mit der gesprochenen Sprache in ihrer Frequenz, also zwischen 100 Hz und 
6 kHz.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Es gibt auch Lautsprecherkabel in flach. Die haben dann 2 Bahnen, aber 
die kann man parallelschalten oder trennen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> wird die Ware als "Kupferfolie" bezeichnet. Unter dem Begriff jedoch
> findet sich im Web alles mögliche, nur nicht genau diese Folienkabel
Du musst das Stichwort "EMV" und am besten auch die Bildersuche mit ins 
Spiel bringen:
- https://www.google.com/search?q=kupferfolie+emv&udm=2

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Oh da gibt es EMV aus der Spraydose. Erinnert mich an die Peanuts: 
"Beethoven aus der Spraydose". tatata-taa

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