Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromregelung (Solarmodul)


von Jan (janschneider04)


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Hallo,

ich habe für ein praktisches Labor an meiner Hochschule die Aufgabe, 
eine Stromregelung für ein Solarmodul zu entwerfen. Folgendes Problem:

Um den Kurzschlussstrom zu messen, muss der Soll-Wert größer sein als 
der Kurzschlussstrom. Das findet der Regler nicht schön, aber ohne dass 
der Kurzschlussstrom bekannt ist, geht das nicht anders. Wenn dann ein 
geringerer Strom eingestellt wird, springt der Ausgang. Er soll aber 
linear abnehmend verlaufen (Modell und Zeitverlauf im Anhang).

Hat jemand einen Ansatz, wie sich das vermeiden lässt? Ein Anti-Windup 
für den I-Anteil habe ich schon probiert. Das begrenzt dann nur die 
Stellgröße, der Sprung ist trotzdem da.

von Michael B. (laberkopp)


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Jan schrieb:
> Er soll aber linear abnehmend verlaufen

Häh ?

Was willst du regeln, den Strom ? Der ist in einer PV Solarzelle 
abhängig von der Sonneneinstrahlung, du willst also die Sonne bzw. deren 
Ersatz regeln ?

Wenn ich PERC lese hab ich den Eindruck als ob die Ahnungslosesten 
wieder mal im fachkräftemangelnden Billiglohnland Deutschland zur 
Erforschung der modernsten high tech eingesetzt werden sollen.

An einer Stromquelle regelt man durch die Last nicht den Strom, schau 
doch erst mal in die grundlegenden Grundlagen: 
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stromquelle_(Schaltungstheorie)

von Jan (janschneider04)


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Ja der Strom soll geregelt werden, gemessen über die Spannung an einem 5 
mOhm Shunt. In der Simulation wird der Arbeitspunkt des Moduls vom 
Kurzschluss bis zum Leerlauf verändert, mit einer linearen Kurve (im 
Strompfad). Die Bestrahlung ist konstant bei 1000 W/m².

Das Problem ist, dass das Modul maximal den Kurzschlussstrom liefern 
kann. Wenn der nicht bekannt ist, muss der Soll-Wert größer sein als der 
Kurzschlussstrom, damit das Modul sich in dem Arbeitspunkt befindet. 
Wenn dann langsam der Soll-Wert abgesenkt wird, springt der Strom im 
Modul schlagartig. Der Regler muss recht zackig der Soll-Kurve folgen 
und weiß nicht, an welchem Punkt (Kurzschlussstrom) das Modul anfängt zu 
reagieren.

Ich weiß nicht, wie ich diesen Sprung vermeiden kann. Ursache ist ja 
eigentlich, dass der Soll-Wert außerhalb des maximalen Stroms ist und 
der Regler sich dadurch an einem "falschen" Punkt befindet.. ich kenne 
den notwendigen Punkt für den Soll-Wert ja aber nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Meine regelungstechnischen Kenntnisse liegen seit > 30 Jahren ziemlich 
brach.
Insofern nur ein "educated guess".

Wenn ich einen PID Regler sehe und du das System in einem Modus 
betreibst wo die Regelschleife nicht ausregeln kann, dann hat der Regler 
ein Wind-Up gemacht, sprich der I Anteil hat sich bis zum Maximum 
aufsummiert, ohne die Regeldifferenz beseitigen zu können.
Sobald das System jetzt "zurück" in den regelbaren Bereich kommt schlägt 
der aufsummierte I Anteil zu.
Lösung wäre ein Erkennen dass man in einem "stationären" Zustand 
außerhalb des Regelbereichs ist und für diesen Fall den I-Anteil auf 0 
setzt.

von Michael B. (laberkopp)


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Jan schrieb:
> Ja der Strom soll geregelt werden

Eine Solarzelle ist eine Stromquelle.

Wie oft soll man schreiben:

die Last regelt an einer Stromquelle nicht den Strom

die Last regelt an einer Stromquelle nicht den Strom

die Last regelt an einer Stromquelle nicht den Strom

die Last regelt an einer Stromquelle nicht den Strom

die Last regelt an einer Stromquelle nicht den Strom

 ??

Man will sicherlich die Kennlinie der Solarzelle an unterschiedlicher 
Last aufnehmen, dazu variiert man die Last und misst Spannung und Strom, 
aber man regelt nicht den Strom, sondern nimmt ihn zur Kenntnis. 
Verändern wird man Beleuchtung und Umgebungstemperatur.

Vielleicht solltet ihr euch fachlichen Rat in China einholen, es geht in 
Deutschland einfach nicht mehr, alle Fachkräfte sind offensichtlich weg.

Da eine Solarzelle exakt den Strom produziert, den die Beleuchtung 
hervorruft, gibt es nur die Frage, wie viel von dem Strom über die 
äusseren Klemmen fluesst und wie viel intern über die in Leitrichtung 
vefindlichen Diodenstrecken abfluesst.

Bei Klemmenspannungen unter halber Diodenflussspannung zeigt die 
Shockley-Gleichung, dass so gut wie kein Strom intern abfliesst, 
natürlich springt also die Spannung bis fast auf die Knickspannung wenn 
man auch nur Nanoampere weniger als Kurzschlussstrom abnimmt.

Daher regeln Solarladeregler nach MPP maximum power point.

von Rolf (rolf22)


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Jan schrieb:
> Ich weiß nicht, wie ich diesen Sprung vermeiden kann. Ursache ist ja
> eigentlich, dass der Soll-Wert außerhalb des maximalen Stroms ist und
> der Regler sich dadurch an einem "falschen" Punkt befindet.. ich kenne
> den notwendigen Punkt für den Soll-Wert ja aber nicht.

Und wenn du die Richtung umkehrst, also den Strom von null (Leerlauf) an 
hochfährst?

von Hannes (taurus16)


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Rolf schrieb:
> Jan schrieb:
>> Ich weiß nicht, wie ich diesen Sprung vermeiden kann. Ursache ist ja
>> eigentlich, dass der Soll-Wert außerhalb des maximalen Stroms ist und
>> der Regler sich dadurch an einem "falschen" Punkt befindet.. ich kenne
>> den notwendigen Punkt für den Soll-Wert ja aber nicht.
>
> Und wenn du die Richtung umkehrst, also den Strom von null (Leerlauf) an
> hochfährst?

Da hat er vermutlich das gleiche Problem, er wird ja nicht auf 0 Ohm 
kommen, d.h. auch nicht auf 0V

von Wolfgang D. (blitz_f)


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Moin Jan,
zuerst einmal: es ist sehr gedankenlos, dem Forum-Leser einen Plot 
(Scope oder Sim) mit schwarzem Hintergrund vor die Nase zu setzen. Da 
erkennt man NICHTS. Es ist doch nich zu viel verlangt, mit einem 
x-beliebigen Bildbearbeitungstool die Farben zu invertieren.
Zur Sache: Natürlich kann man hinter einem Solarmodul den Strom regeln 
(mit einer Standardschaltung), er muss nur deutlich kleiner sein als der 
aktuelle Max.-Strom, den das Modul gerade liefern kann. Soll heißen: das 
Panel muss sich auf dem Kennlinienbereich > Umpp (max. Power Poin) 
befinden.
Dein Text: kaum verständlich. der Ausgang springt? Hä?. Was verhält sich 
da sprunghaft?
Da hilft einem auch dein Simulink-Gedöns nicht weiter....
Gruß, W.

von Jan (janschneider04)


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Moin Wolfgang,

Wolfgang D. schrieb:
> Moin Jan,
> zuerst einmal: es ist sehr gedankenlos, dem Forum-Leser einen Plot
> (Scope oder Sim) mit schwarzem Hintergrund vor die Nase zu setzen. Da
> erkennt man NICHTS. Es ist doch nich zu viel verlangt, mit einem
> x-beliebigen Bildbearbeitungstool die Farben zu invertieren.

ich habe das Diagramm einmal in Weiß angehängt.

Wolfgang D. schrieb:
> Dein Text: kaum verständlich. der Ausgang springt? Hä?. Was verhält sich
> da sprunghaft?

Ich will beim Kurzschluss anfangen die Kennlinie bis zum Leerlauf 
durchzufahren, das macht ein PID-Regler. Als Soll-Wert kommt in das 
System der Soll-Strom (blaue Linie), rückgeführt wird eine über einen 
Shunt gemessene Spannung, also proportional zum Strom des Moduls (orange 
Linie). Will ich sicher den Kurzschluss des Moduls treffen, muss der 
Soll-Wert ein bisschen darüber liegen, dann liefert das Modul sicher den 
Kurzschlussstrom. Dann habe ich eine konstante Regelabweichung für die 
Dauer, die ich im Kurzschluss verweile (grüne Linie).

Anschließend sinkt der Soll-Strom. Irgendwann ist der Soll-Strom kleiner 
als der Kurzschlussstrom. Jetzt merkt der Regler erst, dass er in einer 
Voll-Aussteuerung war und rast mit seinem Ausgang nach unten (hellblaue 
Linie). Das passiert so schlagartig, dass der Strom im Modul nicht 
smooth abnimmt, sondern einen Satz nach unten macht, und sich dann erst 
dem Soll-Wert annähert. Der Sprung ist unerwünscht, da ändert sich der 
Arbeitspunkt vom Modul viel zu plötzlich. Der Sprung ist unabhängig von 
der Dynamik des Reglers immer da, mal größer, mal kleiner.

Die Frage ist nun, wie ich dem Regler beibringen kann, diesen Sprung 
nicht zu machen. Gibt es z.B. Methoden zu erkennen, dass meine 
Regelstrecke "am Anschlag" ist (ohne den Anschlag zu kennen) und eine 
weitere Aussteuerung der Stellgröße nicht zweckmäßig ist? Oder gibt es 
einen besseren Aufbau für den Regelkreis, der solche Sprünge des 
Systemausgangs vermeidet?

von Benjamin K. (bentschie)


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Leute, ihr wisst doch gar nicht warum das mit einer Stromquellenregelung 
sein soll.
Das kann auch Absicht sein, weil der Betreuer ganz andere Ziele verfolgt 
als hier zu erkennen ist.
Er schreibt doch Student, da kann man jetzt keine Jahre Berufserfahrung 
voraussetzen. Seids doch zumindest ein wenig konstruktiv.

Ich hätte noch eine andere Vermutung. In dem Moment wo der Regler aus 
dem Kurzschluss rauskommt, fängt ja der Schalter (bei dir ein JFET? ist 
das etwa SiC?) an zu leiten.
1. Die meisten modernen Mosfets sind fürs schalten optimiert. Die können 
in dem geforderten Linearbetrieb möglicherweise instabil sein.
2. Der Treiber ist auch nicht unendlich schnell. Möglicherweise hast du 
hier einfach Zeitabhängigkeiten die sich in der Regelung als Tiefpass 
und Totzeiten äußern. Da die Solarzelle selbst eine Stromquelle ist, so 
ändert sich die Spannung sehr schnell (Steilheit) wenn du aus dem 
Kurzschlussstrom rauskommst. Die Diodenkennlinie ist sehr steil und viel 
Kapazität ist vermutlich auch nicht da die den Spannungsanstieg 
begrenzen könnte.

von Udo S. (urschmitt)


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Jan schrieb:
> Ich will beim Kurzschluss anfangen die Kennlinie bis zum Leerlauf
> durchzufahren

Wenn du das umdrehst und vom Leerlauf zum Kurzschuss fährst sollte es 
ohne Sprung gehen. Und man erkennt dass du in den nicht auszugeregelten 
Bereich kommst sobald die Regeldifferenz nicht mehr 0 wird.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Benjamin K. schrieb:
> weil der Betreuer ganz andere Ziele verfolgt
Es wäre interessant, diese Ziele (also die Gesamtaufgabe) zu kennen.
Evtl. sieht dann diese Teilaufgabe hier ganz anders aus.

von Rolf (rolf22)


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Hannes schrieb:
>> Und wenn du die Richtung umkehrst, also den Strom von null (Leerlauf) an
>> hochfährst?
>
> Da hat er vermutlich das gleiche Problem, er wird ja nicht auf 0 Ohm
> kommen, d.h. auch nicht auf 0V

Wieso? Falls er wirklich nicht bei null anfangen kann, dann eben bei 
0,0...1 Ohm. Er will die Kennlinie des Panels ermitteln, dafür genügt 
das doch.

von Michael B. (laberkopp)


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Rolf schrieb:
> . Er will die Kennlinie des Panels ermitteln,

Offenbar nicht, sondern einen Holzweg finden.

von Hannes (taurus16)


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Rolf schrieb:
> Hannes schrieb:
>>> Und wenn du die Richtung umkehrst, also den Strom von null (Leerlauf) an
>>> hochfährst?
>>
>> Da hat er vermutlich das gleiche Problem, er wird ja nicht auf 0 Ohm
>> kommen, d.h. auch nicht auf 0V
>
> Wieso? Falls er wirklich nicht bei null anfangen kann, dann eben bei
> 0,0...1 Ohm. Er will die Kennlinie des Panels ermitteln, dafür genügt
> das doch.

Sein JFET wird einen Innenwiderstand haben und seine Kabel auch. Also 
sind wir bestimmt bei 10mOhm, in der Simulation sind es 20A oder 40A? 
Skalierung… da sind wir schon bei 0,2 - 0,4V und du kommst von 0V auch 
wieder außerhalb der Regelung.

von Thomas B. (thomas2)


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Jan schrieb:
> Ein Anti-Windup für den I-Anteil habe ich schon probiert. Das begrenzt dann
> nur die Stellgröße, der Sprung ist trotzdem da.

Die Aussage erscheint mir unsinnig. Ein Anti-Windup soll nicht die 
Stellgröße begrenzen, die Stellgröße ist von Natur aus begrenzt. Der 
Anti-Windup soll den I-Anteil begrenzen oder rücksetzen für den Fall, 
dass die Stellgröße in der Begrenzung ist. Bzw. in deinem Fall 
eigentlich schon früher.

Wenn du nach oben hin und nach unten hin Sollwerte vorgeben willst, die 
du nicht erreichen kannst, wirst du um einen funktionierenden 
Anti-Windup nicht herumkommen. Die Frage ist, was du genau probiert 
hast, und warum das nicht funktioniert hat. Die Frage ist weiterhin, ob 
du den Simulink-PID-Block überhaupt entsprechend beeinflussen kannst, 
oder ob du was komplett eigenes verwenden musst.

Wenn du nach unten hin nicht zwingend auf 0 musst, könntest du wie schon 
vorgeschlagen einen Minimalstrom vorgeben, der sicher erreicht werden 
kann, und die Kennlinie in anderer Richtung durchlaufen. Damit umgehst 
du die Notwendigkeit des Anti-Windup.

von Stephan (stephan_h623)


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Jan schrieb:
> Ich will beim Kurzschluss anfangen die Kennlinie bis zum Leerlauf
> durchzufahren, das macht ein PID-Regler.

Und was soll da ein Regler bringen? Einfach eine Rampe durchfahren und 
Strom und Spannung messen.
Zur Not könnte man den I-Anteil auch limitieren.

Für die genannte Aufgabenstellung ist es ein Problem, das es nicht gibt. 
Oder ein völlig verkorkster Ansatz.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was spricht dagegen einen Widerstand hochzufahrn ? Was soll ein Regler ? 
Ein Regler kann nichts, ein Regler bringt nichts.

von Hannes (taurus16)


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Pandur S. schrieb:
> Was spricht dagegen einen Widerstand hochzufahrn ? Was soll ein
> Regler ? Ein Regler kann nichts, ein Regler bringt nichts.

Hast du nen Poti der ein paar hundert Watt abkann? :D

von Roland E. (roland0815)


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von Rolf (rolf22)


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Stephan schrieb:
> Und was soll da ein Regler bringen? Einfach eine Rampe durchfahren und
> Strom und Spannung messen.
> Zur Not könnte man den I-Anteil auch limitieren.
>
> Für die genannte Aufgabenstellung ist es ein Problem, das es nicht gibt.
> Oder ein völlig verkorkster Ansatz.

Die Aufgabenstellung steht im allerersten Posting.
Es handelt sich um eine Aufgabe im Studium. Und wenn da explizit 
"Regler" gefordert ist, muss man es eben so machen, sonst bekommt man 
die Note 5-Loch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf schrieb:
> Und wenn da explizit "Regler" gefordert ist, muss man es eben so machen
Man darf sich aber auch mal anschauen, wie andere so ein Problem lösen. 
Eine ganz simple handeslübliche Konstantstromquelle/-last hat auch einen 
Regler drin. Weil kaum eine übliche KSQ einen I-Anteil oder einen 
D-Anteil hat, haben sie per Definition auch so ein "wind up" Problem 
nicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hannes (taurus16)


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Lothar M. schrieb:
> Rolf schrieb:
>> Und wenn da explizit "Regler" gefordert ist, muss man es eben so machen
>
> Man darf sich aber auch mal anschauen, wie andere so ein Problem lösen.
> Eine ganz simple handeslübliche Konstantstromquelle/-last hat auch einen
> Regler drin. Weil kaum eine übliche KSQ einen I-Anteil oder einen
> D-Anteil hat, haben sie per Definition auch so ein "wind up" Problem
> nicht.

In deinem Link haben aber alle OP Regler nen I Anteil und keinen P :D

Ohne I wird es auch schwierig bei einem JFET/MOSFET (nicht linear).

Das macht Jan schon richtig, ich denke man müsste eher den Reglerausgang 
messen und darauf mit der Rampe reagieren (verzögern).

Das Problem wird schon der Übergang aus ungeregelt zu geregelt sein.

von Rainer W. (rawi)


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Wolfgang D. schrieb:
> Es ist doch nich zu viel verlangt, mit einem
> x-beliebigen Bildbearbeitungstool die Farben zu invertieren.

Meinst du, dass es damit lesbar wird?
Wenn du diese dünnen Linien verkleinert ansiehst, macht es keinen 
nennenswerten Unterschied, ob der Hintergrund schwarz oder weiß ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes schrieb:
> In deinem Link haben aber alle OP Regler nen I Anteil und keinen P :D
Logisch wird da maßgeblich nur mit dem P-Anteil gereglet (mit der 
theoretischen Verstärkung "unendlich"). Der "I-Anteil" ist eine 
Gegenkopplung, dass das Ding wegen der hohen Verstärkung nicht schwingt. 
Oder zumindest ist die Zeitkonstante mit 10µs so kurz, dass sie für die 
zugrundeliegende Aufgabe uninteressant ist. Die Zeiten im fas 
unleserlich kleinen schwaren Zeitdiagramm oben dürften sich eher im 10ms 
Bereich abspeilen...

> Das macht Jan schon richtig, ich denke man müsste eher den Reglerausgang
> messen und darauf mit der Rampe reagieren (verzögern).
Ich würde da wie bei jedem Reglerabgleich den I-Anteil und den D-Anteil 
auf 0 setzen und mein Glück mit dem P-Anteil probieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Wolfgang D. schrieb:
> Zur Sache: Natürlich kann man hinter einem Solarmodul den Strom regeln
> (mit einer Standardschaltung), er muss nur deutlich kleiner sein als der
> aktuelle Max.-Strom, den das Modul gerade liefern kann.

Natürlich muss der Strom kleiner als der aktuelle Kurzschlussstrom 
bleiben. Damit gibt es ein Problem, sobald das Stellglied einen höheren 
Strom einstellen möchte.
Eine strohdumme Regelung kennt diesen Kurzschlussstrom nicht und sobald 
der Regelkreis mehr steuert, läuft der I-Anteil in den Anschlag, weil 
das System nicht mehr linear arbeitet. Ohne Anti-Windup wird das nichts.

Lothar M. schrieb:
> Ich würde da wie bei jedem Reglerabgleich den I-Anteil und den D-Anteil
> auf 0 setzen und mein Glück mit dem P-Anteil probieren.

Der D-Anteil hat hier nichts zu suchen, weil das Solarpanel keinen 
Speicher enthält, wenn man sich nicht gerade in einem ganz anderen 
Zeitbereich mit der parasitären Kapazität der Zellen beschäftigt.
Mit einem auf 0 gesetzten I-Anteil kann man die Restfehler der 
P-Regelung nicht los werden.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Mit einem auf 0 gesetzten I-Anteil kann man die Restfehler der
> P-Regelung nicht los werden.
Der Fehler muss ja nur kleiner werden als die (Un)Genauigkeit der 
verwendeten Messgeräte.

von Stephan (stephan_h623)


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Hannes schrieb:
> Hast du nen Poti der ein paar hundert Watt abkann? :D

Es gäbe ja auch noch Transistoren. Der Einfachkeit halber BJT, 
allerdings kommt man damit eher nur auf 1V.

Kondensator aufladen, passender Vorwiderstand für IBE max, auf die Basis 
schalten und schon läuft eine "Rampe" ganz von alleine durch.

Oder bei 0A anfangen, dann ist der Sprung bei max.-Strom egal. Sobald 
man grob 1V erreicht hat ist die Messung zu Ende.

Oder erst mal kurzschließen, Strom messen und andere Stützpunkte der 
Kennlinie per Stromquelle mit geeignetem Maximalstrom (etwas kleiner als 
der Kurzschlussstrom) bestimmen.

Oder ein Ansteigen des I-Werts (bei zu geringem Strom) verhindern, 
sobald mehr als # ms/µs der Strom nicht um mindestens # A/s gestiegen 
ist, der Strom mindestens # mA (gesicherter Minimalstrom) beträgt und 
der Sollstrom in den letzten # ms/µs nicht reduziert wurde.
Wird aber nur funktioneren, wenn zügig auf max.-Strom gefahren wird und 
die Messung insgesamt zügig erfolgt. Im "stationären" Betrieb ist die 
Änderungsrate des Stroms zu gering gegenüber Offsetfehlern.

von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Der Fehler muss ja nur kleiner werden als die (Un)Genauigkeit der
> verwendeten Messgeräte.

Bevor man ein nichtlineares System regelt, sollte man sich erstmal über 
das Problem bewusst werden und nicht einen (linearen) PID-Regler so 
lange verkrüppeln, bis er es nur noch so gerade tut. Dann kann man 
gleich einen P-Regler nehmen, der ungestraft in die Begrenzung laufen 
kann.

Stephan schrieb:
> Oder bei 0A anfangen, dann ist der Sprung bei max.-Strom egal. Sobald
> man grob 1V erreicht hat ist die Messung zu Ende.

Statt sich auf einen BJT zu versteifen und die Messung bei 1V zu 
beenden, könnte man zusätzlich noch einen MOSFET vorsehen, um damit 
deutlich näher an den Kurzschlussstrom heran zu kommen. Kritisch ist 
dabei ein Shuntwiderstand, der durch seinen Spannungsabfall (zusammen 
mit der U_DS des FETs) verhindert, dass man den Arbeitspunkt 
"Kurzschlussstrom" ideal erreicht. Aber der käme beim BJT auch noch 
dazu. Um den Zustand "Kurzschlussstrom" mit dem FET einzustellen, 
braucht man auch keinen Regler, sondern nur ein digitales Steuersignal 
und kann den Strom dann direkt messen.

: Bearbeitet durch User
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