Forum: Ausbildung, Studium & Beruf ZUGFeRD / E-Rechnung


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Ste N. (steno)


Lesenswert?

Mal ne kurze Frage an alle Selbständigen, Kleinunternehmer u.s.w.

wie handhabt ihr ab nächstes Jahr den Empfang von E-Rechnungen? Gibt es
da irgendwelche kostenlosen Tools mit denen man sich die Rechnungen
wenigstens ansehen kann? Wie ich das verstanden habe, ist das entweder
ein blanker XML-Datensatz (X-Rechnung) oder in einem PDF eingebettet
(ZUGFeRD).
Und wie ist es dann, in die Zukunft gedacht, wenn es auch verpflichtend
wird E-Rechnungen auszustellen. Bisher mache ich das einfach mit Excel.
Benötigt man dafür dann zwingend eine Buchhaltungssoftware?

Beste Grüße

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

musst nur Werbung gucken.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Visualisieren:
https://jcthiele.github.io/OpenXRechnungToolbox/

E-Rechnung erstellen:
Wenn du das mit Excel hinbekommst, kannst du das mit Excel machen ;)
Ansonsten kann das jedes Buchhaltungsprogramm.

Was beim Thema E-Rechnung im Falle bisheriger Buchaltungs-Freigeister 
der größere Knackpunkt ist, ist die geforderte GoBD-konforme 
Archivierung.

Oliver

von Ste N. (steno)


Lesenswert?

●Des|ntegrator ●. schrieb:
> musst nur Werbung gucken.

Welche Werbung?

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> E-Rechnung erstellen:

Nachtrag:
Wer sich selber was basteln will:
https://github.com/horstoeko/zugferd

und andere.

Oliver

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Ste N. schrieb:
> ●Des|ntegrator ●. schrieb:
>> musst nur Werbung gucken.
>
> Welche Werbung?

Fernseh'n

von Stefan P. (form)


Lesenswert?

Das war letztens das Thema im CC2. Da werden zwei kostenlose Tools 
vorgestellt:
https://www.youtube.com/watch?v=n-sMyKNsAWA

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Version a)

Man kauft oder mietet eine gängige Rechnungs/Buchhaltungssoftware, wie 
z.B. Lexware. Die wird vom Hersteller entsprechend aktualisiert, man 
muss ja diese E-Rechnungen nicht nur selber erzeugen, sondern auch lesen 
können.

Version b)

Man strickt sich selber etwas. Hier kann man z.B. das "Mustang-Projekt" 
zu Hilfe nehmen. Es handelt sich um eine Anzahl von Tools und Klassen 
(Java), die man in eigene Projekte einbinden kann, zur Not auch per CLI, 
wenn man selber nicht in Java unterwegs ist.

https://www.mustangproject.org/?lang=de

Es gibt grundsätzlich zwei Formen der elektronisch lesbaren Rechnung:

Zugferd: Dabei handelt es sich um ein PDF/A, was man normal angucken 
oder drucken kann. Die Rechnungsdaten sind in Form spezieller Tags im 
XML-Format intern und unsichtbar ins PDF eingelagert (wie Metadaten). 
Geeignete Software kann die finden und auslesen. Die Erzeugung ist 
kompliziert ...

X-Rechnung: Weil Zugferd stressig ist, gibts noch die Möglichkeit, pures 
XML zu verschicken, ohne PDF drum herum. Das liest sich wiederum blöd 
...

: Bearbeitet durch User
von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


Lesenswert?

Grüße!

Wir benutzen als Kleinunternehmen das Open-Source-ERP-Programm 
"Kieselstein" seit mehreren Jahren. Seit Version 1.0.7 kann das 
eRechnung mit Zugferd senden und empfangen.
Schau mal dort: https://kieselstein-erp.org/

Das Programm selber ist kostenlos (open source). Da es sehr umfangreich 
ist, empfiehlt sich die Teilnahme an der Genossenschaft, da man da 
Unterstützung bekommt...







Ste N. schrieb:
> Mal ne kurze Frage an alle Selbständigen, Kleinunternehmer u.s.w.
>
> wie handhabt ihr ab nächstes Jahr den Empfang von E-Rechnungen? Gibt es
> da irgendwelche kostenlosen Tools mit denen man sich die Rechnungen
> wenigstens ansehen kann? Wie ich das verstanden habe, ist das entweder
> ein blanker XML-Datensatz (X-Rechnung) oder in einem PDF eingebettet
> (ZUGFeRD).
> Und wie ist es dann, in die Zukunft gedacht, wenn es auch verpflichtend
> wird E-Rechnungen auszustellen. Bisher mache ich das einfach mit Excel.
> Benötigt man dafür dann zwingend eine Buchhaltungssoftware?
>
> Beste Grüße

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Frank E. schrieb:
> Die Rechnungsdaten sind in Form spezieller Tags im XML-Format intern und
> unsichtbar ins PDF eingelagert (wie Metadaten). Geeignete Software kann
> die finden und auslesen.

Dafür brauchts dann solche Super-Spezial-Software wie den Acrobat 
Reader...
Natürlich kann der, wie vermutlich auch jeder andere PDF-Viewer, den 
JSON-Anhang finden, und auch zur weiteren Verarbeitung abspeichern.

Oliver

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Frank E. schrieb:
> X-Rechnung: Weil Zugferd stressig ist, gibts noch die Möglichkeit, pures
> XML zu verschicken, ohne PDF drum herum. Das liest sich wiederum blöd
> ...

Das ist trivial lösbar, gerade eine Mail von Reichelt (zusätzlich zur 
Papierrechnung) bekommen. Als Anhang 1x PDF für die Augen und 1x XML.

von Karsten B. (kastenhq2010)


Lesenswert?

Wer bitte denkt sich so ein bescheuertes Akronym aus? Jungejungejunge, 
willkommen in Deutschland.

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Was beim Thema E-Rechnung im Falle bisheriger Buchaltungs-Freigeister
> der größere Knackpunkt ist, ist die geforderte GoBD-konforme
> Archivierung.

Jes - Die kostenlose EÜR für alle:
https://www.jes-eur.de/
Kann auch e-Rechnungen einlesen und ist keine Krüppelware.

Nur anschauen, Open Source:
https://quba-viewer.org/

Uwe

von Kevin (kkrause)


Lesenswert?

Es gibt eine ganze Menge kostenlose Tools, die kennt auch Google. Selbst 
mit PDF24 kannst Du E-Rechnungen erstellen.

K.

von Nikolaus S. (Firma: Golden Delicious Computers) (hns)


Lesenswert?

Karsten B. schrieb:
> Wer bitte denkt sich so ein bescheuertes Akronym aus? Jungejungejunge,
> willkommen in Deutschland.

Da hat wohl jemand die letzten 10 Jahre verschlafen :)
Und vergessen, dass es seit fast 30 Jahren Google gibt:

https://de.wikipedia.org/wiki/ZUGFeRD#Historie

FeRD = Forum elektronische Rechnung Deutschland
ZUGFeRD = Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung 
Deutschland

Ich find das zwar auch keine griffigen Akronyme, aber Akronyme sind nun 
mal Akronyme (= erster Buchstabe eines jeden Wortes) und keine schön 
klingenden Worte. Dieser Satz hätte als Akronym: DShaAD.

Was das jedoch mit "willkommen in Deutschland" (was offenbar eine 
Verächtlichmachung unseres Staates oder Gesellschaft sein soll) zu tun 
hat, erschließt sich mir nicht.

Zum Thema: es gibt auch https://e-rechnungsplattform.apps.datev.de

Wenn man mit einem Steuerberater zusammenarbeitet, könnte das sinnvoll 
sein. Da es aber noch nicht freigeschaltet ist habe ich keine 
Erfahrungen zu berichten.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

In der Fachpresse wie heise.de gibt es mehrere Artikel dazu:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=elektronische+Rechnung+site%3Aheise.de 
das Heft26/2024 hat das als Schwerpunktthema (im Anhang Auszug aus der 
Artikelreihe).

Wegen Übergangsfristen kann man sich (auch als Selbstständiger) noch 
Zeit (mind. bis ende 26) lassen. Ansonsten kein großes Ding, da kommt 
halt etwas xml zum PDF-Dok dazu.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Frank E. schrieb:
> X-Rechnung: Weil Zugferd stressig ist, gibts noch die Möglichkeit, pures
> XML zu verschicken, ohne PDF drum herum.

Zugferd ist nicht stressig. Wenn Du das XML und das PDF hast, ist das 
ein Befehl mit ghostscript um die beiden passend und Standardkonform 
zusammenzubacken:

Sourcecode für das Skript was Du aufrufst:
https://git.ghostscript.com/?p=ghostpdl.git;a=blob;f=lib/zugferd.ps

Ausführliche Beschreibung dazu:
https://ghostscript.com/blog/zugferd.html

Ich behaupte: Zugferd ist weniger stressig als X-Rechnung. Denn bei 
Zugferd gibt es einfachere Profile wie z.B. Basic. In denen musst Du 
nicht jedes Detail wie unterschiedliche Rabatte auf Positionsebene 
abbilden, erfüllst aber dennoch die Gesetzesanforderungen. Bei XRechnung 
musst Du dagegen das volle Programm umsetzen.

: Bearbeitet durch User
von P. S. (namnyef)


Lesenswert?

Buchhaltungssoftware gibt es für weniger als 20 €/Monat. Das ist 
lächerlich wenig für das was man damit alles machen kann.

Eine Buchhaltungssoftware kann neben E-Rechnungen und GoBD-konformer 
Archivierung - wozu jedes Unternehmen sowieso verpflichtet ist - noch 
viel mehr (Kunden-/Lieferantenverwaltung, Belegverwaltung, 
Kontoverwaltung, Umsatzsteuervoranmeldung, GuV/EÜR, Anlagenverwaltung, 
etc., etc.).

Es ist meiner Meinung nach schon fast grob fahrlässig, die paar Kröten 
für eine Buchhaltungssoftware nicht in die Hand zu nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Karsten B. (kastenhq2010)


Lesenswert?

Nikolaus S. schrieb:
>
> Da hat wohl jemand die letzten 10 Jahre verschlafen :)
> Und vergessen, dass es seit fast 30 Jahren Google gibt:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/ZUGFeRD#Historie
>
> FeRD = Forum elektronische Rechnung Deutschland
> ZUGFeRD = Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung
> Deutschland
>
> Ich find das zwar auch keine griffigen Akronyme, aber Akronyme sind nun
> mal Akronyme (= erster Buchstabe eines jeden Wortes) und keine schön
> klingenden Worte. Dieser Satz hätte als Akronym: DShaAD.
>
Es gibt aber keine Pflicht, sich ein Akronym auszudenken, z.B. hätte es 
die "E-Rechnung" wie im Threadtitel auch getan.

Nikolaus S. schrieb:
>
> Was das jedoch mit "willkommen in Deutschland" (was offenbar eine
> Verächtlichmachung unseres Staates oder Gesellschaft sein soll) zu tun
> hat, erschließt sich mir nicht.
>
Sei's drum, ein Akronym muss her. Mit Kleinbuchstaben mittendrin und 
Ähnlichkeit zu einem existierenden Wort, sodass man es garantiert nicht 
mündlich fehlerfrei übertragen kann und Google mich fragt, ob ich nicht 
"Zugferd" gemeint habe, wenn ich nach "Zugpferd" suche - tolle Idee. 
Gedauert hat es bis zur Einführung dieses digitalen Rechnungsstandards 
dann läppische 14 Jahre, sodass mir das eher wie ein lahmer Gaul statt 
wie ein kraftvolles Zugpferd vorkommt.
Und der letzte Punkt: Für meinen Schornsteinfeger scheint die Sache doch 
komplexer zu sein als gedacht. Er hat angekündigt in Zukunft keine 
Rechnungen mehr per Brief zuzustellen, sondern die Rechnungsstellung 
übernimmt eine externe Firma.
Ja, das ist alles irgendwie typisch Deutschland. Wir gründen einen 
Arbeitskreis, kreieren ein paar schicke Logos und Slogans, dann passiert 
lange nix und am Ende kommt eine Lösung raus, die erst einmal mehr 
kostet (Zeit, Geld, Arbeitskraft) und wenig einspart. Ich bin völlig 
fachfremd auf dem Gebiet, daher vor allem die letzte Einschätzung nur 
anhand dessen, was ich nebenher aufschnappe.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Karsten B. schrieb:
> Und der letzte Punkt: Für meinen Schornsteinfeger scheint die Sache doch
> komplexer zu sein als gedacht. Er hat angekündigt in Zukunft keine
> Rechnungen mehr per Brief zuzustellen, sondern die Rechnungsstellung
> übernimmt eine externe Firma.

Wenn du eine Firma bist, an die der die Rechnung ausstellt, dann mag das 
sein. Für Rechnungen an Endkunden gilt die Pflicht nicht.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Karsten B. (kastenhq2010)


Lesenswert?

Dass er mir keinen Brief mehr schicken möchte, das mag nicht nur so 
sein, das ist so. Ja, er könnte bei mir bei Briefen bleiben, aber für 
ihn scheint es einfacher zu sein, wenn er nicht zwischen B2B und B2C 
unterscheidet.

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Karsten B. schrieb:
> Ja, er könnte bei mir bei Briefen bleiben, aber für
> ihn scheint es einfacher zu sein, wenn er nicht zwischen B2B und B2C
> unterscheidet.

Auch bei B2B-Rechnungen hat er noch Zeit. Ich denke eher, die externe 
Firma schreibt nicht nur Rechnungen, sondern ist ein 
Factoring-Dienstleister, der ihm den Ärger mit säumigen Zahlern erspart.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> Auch bei B2B-Rechnungen hat er noch Zeit.

Nicht unbedingt. Manche größere Firma wird ab Januar auf E-Rechnungen 
bestehen.

Oliver

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Karsten B. schrieb:
> m Ende kommt eine Lösung raus, die erst einmal mehr
> kostet (Zeit, Geld, Arbeitskraft) und wenig einspart.

Rechnung kommt per Mail. Rechnung wird mit Buchhaltungsprogramm 
geöffnet, fertig. Kein fehlerträchtiges Abtippen von irgendetwas.
Das wird echt Zeit.
In vielen Betrieben sind Mitarbeiter den ganzen Tag nur damit 
beschäftigt die eingehenden Rechnungen abzutippen. Diese Mitarbeiter 
wachsen allerdings nicht mehr so recht nach.

> Ich bin völlig
> fachfremd auf dem Gebiet, daher vor allem die letzte Einschätzung nur
> anhand dessen, was ich nebenher aufschnappe.

Und warum meinst du dann deinen gequirlten Senf hier beitragen zu 
müssen?

Uwe

von Ste N. (steno)


Lesenswert?

Vielen Dank an alle für den Input. Damit werde ich mich zwischen den 
Jahren etwas beschäftigen. Der Tip von Stefan P. vom CC2 gefällt mir 
bisher am besten.

P. S. schrieb:
> Buchhaltungssoftware gibt es für weniger als 20 €/Monat. Das ist
> lächerlich wenig für das was man damit alles machen kann.
>
> ......
>
> Es ist meiner Meinung nach schon fast grob fahrlässig, die paar Kröten
> für eine Buchhaltungssoftware nicht in die Hand zu nehmen.

Ich wäre gerne bereit das Geld dafür auszugeben, aber nicht als Abo. Am 
Ende muß ich mich noch mit irgrendwelchen Servern zwangverbinden? Nein 
Danke!

Best Grüße, Steffen

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> In vielen Betrieben sind Mitarbeiter den ganzen Tag nur damit
> beschäftigt die eingehenden Rechnungen abzutippen.

Hm. Ich nehme mal an, das in Betrieben mit so einem hohen 
Rechnungsaufkommen dann doch schon automatisierte Lösungen im Einsatz 
sind.

Oliver

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Ste N. schrieb:
> Ich wäre gerne bereit das Geld dafür auszugeben, aber nicht als Abo. Am
> Ende muß ich mich noch mit irgrendwelchen Servern zwangverbinden? Nein
> Danke!

Es gibt durchaus sinnvoll nutzbare kostenlose Software, ohne cloud und 
ohne Abo. Natürlich können die Bezahlversionen mehr. Ob das einem das 
dann Wert ist, muß man halt selber entscheiden.

Oliver

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


Lesenswert?

wie ich schon sagte: guck Dir mal Kieselstein (www.kieselstein-erp.org) 
an. Das ist ein vollumfassendes ERP als open source ...also für 
umme...und perfekt für KMUs
Wir sind jedenfalls recht zufrieden damit und eRechnung geht auch.

Achja: nix cloud, alles lokal wenn Du willst!

Ste N. schrieb:
> Vielen Dank an alle für den Input. Damit werde ich mich zwischen den
> Jahren etwas beschäftigen. Der Tip von Stefan P. vom CC2 gefällt mir
> bisher am besten.
>
> P. S. schrieb:
>> Buchhaltungssoftware gibt es für weniger als 20 €/Monat. Das ist
>> lächerlich wenig für das was man damit alles machen kann.
>>
>> ......
>>
>> Es ist meiner Meinung nach schon fast grob fahrlässig, die paar Kröten
>> für eine Buchhaltungssoftware nicht in die Hand zu nehmen.
>
> Ich wäre gerne bereit das Geld dafür auszugeben, aber nicht als Abo. Am
> Ende muß ich mich noch mit irgrendwelchen Servern zwangverbinden? Nein
> Danke!
>
> Best Grüße, Steffen

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

Das können doch so ziemlich alle einschlägigen Tool, oder sehe ich da 
was falsch?

Für Tryton, invoiceplane und invoiceninja habe ich entsprechende Infos 
gefunden.... InvoiceNinja wird ab 1.1. mein halbes tooling ersetzen und 
mich in gewissen Bereichen professionalisieren.

Hans M. schrieb:
>> Es ist meiner Meinung nach schon fast grob fahrlässig, die paar Kröten
>> für eine Buchhaltungssoftware nicht in die Hand zu nehmen.
>
> Ich wäre gerne bereit das Geld dafür auszugeben, aber nicht als Abo. Am
> Ende muß ich mich noch mit irgrendwelchen Servern zwangverbinden? Nein
> Danke!

Da gibt es noch einen Aspekt: vertraut man dem Unternehmen tatsächlich 
soweit, dass die auch im Konkurs Fall entsprechend vorgesorgt haben?

Schönes Beispiel der jüngeren Vergangenheit waren die fisker Autos. 
Firma weg -> Cloud weg -> Daten weg.

Der Fall geht für mich in die Bewertung des ganzen ein.

Zusätzlich haben auch viele Firmen ohnehin ein Datengrab mit 
entsprechender Backup Strategie.

Der Cloud/Abo-Wahn des letzten Jahrzehnts ebbt langsam aber sicher 
wieder ab. Ein paar TB im Jahr lassen sich doch Recht problemlos sicher 
und zuverlässig in-house managen.

Außerdem würde ich mich in Steuer/Buchhaltungsfragen nicht auf 
"irgendeine online Bude" verlassen. Das habe ich persönlich an einen 
Steuerberater outgesourced.

Mir scheint das Thema aber im großen und ganzen gegessen zu sein. Vllt. 
sollte man noch anmerken, dass ein guter Suchbegriff die EN16931 ist... 
Das ist nämlich die eigentliche Vorgabe "der EU".

73

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

Hans M. schrieb:
> perfekt für KMUs

Das schaut zumindest in den Screenshots schon arg pre-2000 aus... Aber 
wenn's tut...

Open-source ERP Systeme gibt es überraschend viele und auch schon 
überraschend lange.

Alle von mir inspizierten packages können über irgend einen Weg EN16931 
konforme Dokumente ausgeben. Teilweise über (bezahl-) Plugins, teilweise 
einfach so und andere über den Umweg über ein im Workflow integriertes 
3rd party tool.

73

von P. S. (namnyef)


Lesenswert?

Ste N. schrieb:
> Ich wäre gerne bereit das Geld dafür auszugeben, aber nicht als Abo. Am
> Ende muß ich mich noch mit irgrendwelchen Servern zwangverbinden? Nein
> Danke!

Gut, das  muss jeder für sich entscheiden.

Ich kann nur sagen, dass sich die Buchhaltung als Einzelunternehmen mit 
einem Tool wie Lexoffice praktisch von alleine macht. Und das für 
wirklich lächerliche Kosten. Und man kann bei so einem weit verbreiteten 
Tool halbwegs sicher sein, dass es zeitnah an gesetzliche Änderungen 
angepasst wird.

Wer Angst vor der Cloud hat, kann sich ja regelmäßig Exporte lokal 
abspeichern (sollte man vielleicht auch). Dann kann der Cloud-Server 
oder die eigene Bude abfackeln und man steht trotzdem nicht mit 
heruntergelassenen Hosen da.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Ste N. schrieb:
> wie handhabt ihr ab nächstes Jahr den Empfang von E-Rechnungen?

Leg Dir eine Buchhaltungs SW zu.
Ich bin mit Lexoffice ganz gut bedient.
Reduziert auch den Papierkram und mindert die StB Ausgaben.

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Auch bei B2B-Rechnungen hat er noch Zeit.
>
> Nicht unbedingt. Manche größere Firma wird ab Januar auf E-Rechnungen
> bestehen.

Die Zustimmungspflicht des Rechnungsempfängers gilt nicht für 
Papierrechnungen:

"In dem Zeitraum vom 1. Januar 2025 bis zum 31. Dezember 2026 können 
sich alle Rechnungsaussteller dafür entscheiden, statt einer E‑Rechnung 
eine sonstige Rechnung auszustellen. Dabei kann eine Papierrechnung 
immer verwendet werden. Eine sonstige Rechnung in einem anderen 
elektronischen Format als eine E‑Rechnung (z. B. E-Mail mit einer 
PDF‑Datei) kann – wie bisher – nur verwendet werden, wenn der Empfänger 
diesem Format zustimmt."

Quelle: 
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/e-rechnung.html

von Rudi (rudistudium)


Lesenswert?

E-Rechnungen kannst du kostenlos auf der Seite 
https://xrechnung-erstellen.com/e-rechnung-empfangen in ein gut lesbares 
Format umwandeln.

Ein Abo gibt es dort ebenfalls, aber das ist nur erforderlich, wenn du 
selbst E-Rechnungen erstellen möchtest – und das auch nur bei 
Rechnungsbeträgen über 1000 Euro. Die meisten Funktionen sind ansonsten 
kostenlos nutzbar.

Ich finde es übrigens auch etwas überzogen, wie viele Anbieter von 
Buchhaltungssoftware aktuell werben, als ob nächstes Jahr alles 
zusammenbrechen würde, wenn man sich nicht sofort für ihre Dienste 
entscheidet.:D

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Bradward B. schrieb:
> Wegen Übergangsfristen kann man sich (auch als Selbstständiger) noch
> Zeit (mind. bis ende 26) lassen. Ansonsten kein großes Ding, da kommt
> halt etwas xml zum PDF-Dok dazu.

Nicht ganz, ab 2025 musst du als Selbständiger E-Rechnungen empfangen 
können. Das ist Manifest!

Dafür allerdings reicht eine offizielle e-mail Adresse und ein Speicher, 
wo man das belassen kann. Ich würde das aber schwer anraten, weil die 
Rechnungen ganz sicher öfters in der Form verschickt werden und man 
wahrscheinlich nur noch so als Selbständiger sicher UST ziehen kann.

Die Angelegenheit gilt aber wie gesagt nur im Bereich zwischen 
Unternehmern und Institutionen (z.T. auch Vereine!) und auch dort nur, 
wenn der Betrag 250,- übersteigt.

Ausnahmen gibt es noch bei ausländischen Rechnungen. Wird interessant 
wie das dann mit EBAY, Klarna und Paypal funktionert. Ich rechne da mit 
einem Besteller-boom - zumindest bis 2028 die EU-weite Pflicht kommt. 
Die Sache wird ja stückweise eingeführt - eine richtige Meldepflicht ist 
für Mitte 2030 geplant. So wie unsere Regierung arbeitet, sehe ich da 
aber schon jetzt Fragezeichen. Eigentlich war ja seitens der 
Finanzverwaltung ein Tool geplant, mit dem man das hätte machen sollen. 
Kam natürlich nicht und wird auch nicht mehr kommen.

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Hm. Ich nehme mal an, das in Betrieben mit so einem hohen
> Rechnungsaufkommen dann doch schon automatisierte Lösungen im Einsatz
> sind.

Ich habe mich mal erkundigt. Größerer Betrieb, SAP. Es wird eine 
OCR-Lösung (angeblich nicht SAP, war sich nicht sicher) genutzt, jeder 
"Scan" muß händisch kontrolliert werden weil recht fehlerträchtig.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Hm. Ich nehme mal an, das in Betrieben mit so einem hohen
>> Rechnungsaufkommen dann doch schon automatisierte Lösungen im Einsatz
>> sind.
>
> Ich habe mich mal erkundigt. Größerer Betrieb, SAP. Es wird eine
> OCR-Lösung (angeblich nicht SAP, war sich nicht sicher) genutzt, jeder
> "Scan" muß händisch kontrolliert werden weil recht fehlerträchtig.
>
> Uwe

Was dann doch schonmal einen ganzen Schritt weiter ist, als schnödes 
abtippen.

Oliver

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Was dann doch schonmal einen ganzen Schritt weiter ist, als schnödes
> abtippen.

Aber Technik und Arbeitsweise des letzten Jahrhunderts...

Uwe

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Kam natürlich nicht und wird auch nicht mehr kommen.

Das hätte man ausschreiben müssen.

https://www.deutsches-ausschreibungsblatt.de/informationen/glossar/schwellenwerte

Mit Beginn der Vergabeverfahren ab 01. Januar 2024 gelten folgende 
EU-Schwellenwerte:
Klassischer Auftraggeber (2014/24/EU)
Bauleistungen: 5.538.000,- €
Liefer- und Dienstleistungen: 221.000,- €
Zentrale Regierungsbehörden: 143.000,- €

Also unter 221.000 Euro wäre das niemals geblieben.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Also unter 221.000 Euro wäre das niemals geblieben.

Glaube ich auch. Wahrscheinlich ähnlich teuer und überzogen wie die 
Corona-APP. Man muss eigentlich froh sein, dass das nicht beauftragt 
wurde.

Interessanterweise gibt es dazu inzwischen massenhaft freeware und 
Kleinanbieter und ich glaube nicht, dass die einen Gegenwert von 1J 
Umsatz investiert haben. Wahrscheinlich programmiert das ein versierter 
Entwickler in 1MM in den PDF-Konverter rein.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.