Ich habe an einem Lavatherm Wäschetrockner 36800 diverse Reparaturen vorgenommen. Dazu gibt es in diesem Forum einen umfangreichen Thread mit 1908 (!) Antworten :-). Das war soweit alles erfolgreich. Nun zeigt sich aber ein anderes Problem, weswegen ich einen neuen Beitrag anfange. Nach dem Einschalten blitzen die LEDs nur kurz auf und nach ein paar Sekunden ertönt der Summer mit dem Warnsignal. Nach etwas Herumprobieren konnte ich feststellen, dass das nur in einigen Stellungen des Programmwahlschalters passiert. Und nach hin- und her Drehen funktioniert es dann auch in vormals unbrauchbaren Stellungen. Manchmal aber auch nur ein paar mal. (Den eigentlichen Ein- und Ausschaltvorgang mache ich mit dem Netzstecker um zum Testen den Schalter möglichst nicht zu beeinflussen). Aber es hat definitiv mit dem Programmwahlschalter zu tun. Eine Idee wäre jetzt natürlich, dass der Programmwahlschalter defekt ist. Möglicherweise durch mechanische Beeinträchtigungen beim Ein- und Ausbauen der Elektronik. Aber abgesehen davon, dass Ersatz vermutlich nicht so leicht zu beschaffen ist, würde ich das Problem gerne genauer untersuchen. Dazu müsste ich aber erstmal verstehen wie der Schalter die Stellung an den Controller übermittelt. Kann das evlt. jemand aufklären? Ich vermute die Funktionsweise ist nicht spezifisch für dieses Gerät sondern kommt bei einer ganzen Reihe von Wäschetrocknern mit ähnlichen Steuerungen zum Einsatz. Neben den beiden dicken Schaltkontakten für L und N gibt es noch vier weitere Pins an dem Schalter, welche wohl irgendwie die Schalterstellung übermitteln.
Vermutlich ist S120 der gemeinsame Anschluss für alle Schaltkontakte und an S128, 129, 130 und 131 wird die Schalterstellung irgendwie codiert ausgegeben.
Dieter W. schrieb: > Vermutlich ist S120 der gemeinsame Anschluss für alle Schaltkontakte und > an S128, 129, 130 und 131 wird die Schalterstellung irgendwie codiert > ausgegeben. Du hast recht. Den Testpunkt S120 und den zugehörigen Schalterpin habe ich zunächst ganz übersehen. Daher konnte ich mir nicht erklären wie die Anzahl der Schalterstellungen mit nur 3-bit übertragen werden sollten. Aber so geht's natürlich. Inzwischen wurde ich auch im Web fündig: https://www.rold.com/wp-content/uploads/2022/03/RC_Encoder.pdf Es ist also ein Gray Code.
Interessant, du beschreibst Probleme mit einem Programmwahlschalter, erwähnst aber weder den Typ noch zeigst du ein Bild!
Andreas M. schrieb: > Interessant, du beschreibst Probleme mit einem > Programmwahlschalter, > erwähnst aber weder den Typ noch zeigst du ein Bild! Speziell für dich.
Andreas M. schrieb: > Interessant, du beschreibst Probleme mit einem Programmwahlschalter, > erwähnst aber weder den Typ noch zeigst du ein Bild! Nun, ein Bild war zwar im Anhang, jedoch kann man darauf keine Typenbezeichnung erkennen. Das Herstelleremblem konnte ich aber wie zwischenzeitlich geschrieben der Firma ROLD zuordnen. Der Schalter ist mit "RC Series" gekennzeichnet. Mir schien das aber nicht so wichtig, da es mir um die grundsätzliches Funktionsweise ging. Aber das ist ja inzwischen schon geklärt.
Klaus W. schrieb: > Eine Idee wäre jetzt natürlich, dass der Programmwahlschalter defekt > ist. Möglicherweise durch mechanische Beeinträchtigungen beim Ein- und > Ausbauen der Elektronik. > > Aber abgesehen davon, dass Ersatz vermutlich nicht so leicht zu > beschaffen ist, würde ich das Problem gerne genauer untersuchen. Wie wäre es, den Schalter über die 3 Clips zu öffnen? Vielleicht findet man ein Mechanik- oder Kontaktproblem.
Dietrich L. schrieb: > Wie wäre es, den Schalter über die 3 Clips zu öffnen? Vielleicht findet > man ein Mechanik- oder Kontaktproblem. Nachdem ich inzwischen messen konnte, dass einer der Kontakte nicht mehr zuverlässig schaltet, wäre das mein nächster Gedanke gewesen. Zumindest ist schon mal bewiesen, dass es wirklich an dem Schalter liegt. Ist aber die Frage ob das eine gute Idee ist und man das Teil auch wieder zusammen bekommt. Außerdem muss ich erst mal sehen ob man das ohne Ausbau auf bekommt. Die Relais sind sehr dicht dran....
Die Relais kann man auch temporär wegbauen wenn man dann besser drankommt.
Ben B. schrieb: > Die Relais kann man auch temporär wegbauen wenn man dann besser > drankommt. Dann kann man auch den Schalter temporär wegbauen, um ihn zu öffnen. Nimmt sich ja jetzt nicht soo viel.
Jeder wie er möchte und was er einfacher ausgelötet bekommt ohne die Platine zu zerbraten.
Ben B. schrieb: > Jeder wie er möchte und was er einfacher > ausgelötet bekommt ohne die Platine zu zerbraten. Absolut! Ich bin des Lötens schon so weit mächtig das raus und rein zu bekommen ohne dabei die Leiterbahnen zu ruinieren ;-). Ich habe mich für den Schalter entschieden. Zum Glück. Denn die Hochstromkontaktzungen für den Netzschalter liegen gestapelt über den Kodierkontakten. Und da kommt man nur ran wenn man erstere raus nimmt. Was wiederum nur geht, wenn der Schalter ausgelötet ist. Tipp: die Kontaktzungen lassen sich zwar von hinten raus drücken, haben jedoch kleine Rastnasen, welche sich mit einem dünnen Blech o.ä. ebenfalls von hinten durch die Gehäuseöffnungen im Schalter entriegeln lassen. Tja, wie man auf den Fotos sieht ist eigentlich gar nichts spektakuläres da drin. Erstaunlich aber dass die Kontakte einen sehr hohen Übergangswiderstand aufweisen (mehrere 100 Ohm). Mir scheint als wäre das Kontaktmaterial irgendwie oxydiert o.ä. Nur wenn der Kontakt GANZ exakt an der alten Position aufliegt, geht es. Vielleicht wurde die Oxydschicht dort im Betrieb mechanisch abgerieben. Durch den Ausbau (die Antriebsachse muss man schon fast mit Gewalt entfernen) könnte sich das alles geringfügig verändert haben. Mit entsprechendem Ergebnis. Die Frage ist jetzt: Wie behandele ich die Kontakte am besten damit das wieder funktioniert?
Klaus W. schrieb: > Die Frage ist jetzt: Wie behandele ich die Kontakte am besten damit das > wieder funktioniert? Am besten reinigen und hartvergolden.
H. H. schrieb: > Klaus W. schrieb: >> Die Frage ist jetzt: Wie behandele ich die Kontakte am besten damit das >> wieder funktioniert? > > Am besten reinigen und hartvergolden. Ja stimmt! Dass ich da nicht selber drauf gekommen bin.... :-)
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es gibt auch sowas wie "Aufputz-Silber". Gab es zumindest mal, steht schon seit Jahrzehnten in meinem "Giftschrank" Ob sowas gut oder lange hält weiß ich nicht. Wenn du mir eine kleinen Behälter schickst oder benennst, kann ich die was davon zusenden
Das Silber läuft schnell an, gibt dann nur noch bei ausreichend hoher Spannung und etwas Strom Kontakt. Ein einfacher µC-Port ist keine ausreichende Last.
Wegstaben V. schrieb: > es gibt auch sowas wie "Aufputz-Silber". Gab es zumindest mal, steht > schon seit Jahrzehnten in meinem "Giftschrank" > > Ob sowas gut oder lange hält weiß ich nicht. Wenn du mir eine kleinen > Behälter schickst oder benennst, kann ich die was davon zusenden Oha, das sieht ja wild aus :-). Naja, ich berichte mal kurz noch abschließend: Auf den Kontaktzungen ist ein spezielles Kontaktmaterial aufgebracht. Es sieht schwarz glänzend aus. Vllt. kann ein Werkstoffkundler dazu etwas sagen? Jedenfalls kontaktiert dieses Material völlig einwandfrei. Das Bronzefarbene Material der Gegenseite hingegen konnte man nur durch Kratzen mit der Prüfspitze zum Leiten überreden. Ich habe daher im Bereich der Kontaktstelle das Blech mit der Reißnadel etwas aufgerauht und mit einem Tropfen Silikonöl versehen. In der Hoffnung dass das erneute Oxidation zumindest verzögert. Im Moment funktioniert der Schalter wieder wunderbar. Man wird sehen wie lange....
Klaus W. schrieb: > Auf den Kontaktzungen ist ein spezielles Kontaktmaterial aufgebracht. Es > sieht schwarz glänzend aus. Vllt. kann ein Werkstoffkundler dazu etwas > sagen? Silbersulfid. > Jedenfalls kontaktiert dieses Material völlig einwandfrei. Naja, kommt eben auf Dicke und Spannung an.
"Kontakt 61" bedeckt die Widerstandsbahn sowie den Schleifer von Potentiometern zuverlässig und ist genau dafür gemacht. Wenn es das überhaupt noch gibt...
Klaus W. schrieb: > Lavatherm Wäschetrockner 36800 Ein bald 20J alter Ablufttrockner. Das ist wohl die teuerste Art Wäsche zu trocknen. Tu Dir selbst einen Gefallen und investiere das Geld für einen modernen Wärmepumpentrockner, der nur die Hälfte an Energie benötigt.
etwas 0t: Eine überschlägige Rechnung: Die ca.- 600€ Kaufpreis (herstellung des neuen Geräts) entsprechen ca.1800 kWh, zusätzlich kommen noch der Aufwand für Kauf-Suche, Transport, Entsorgung u.a. Davon wird die Hälfte im neuen Gerät erspart. Ist da der Neukauf wirklich positiv im Sinne der Energiebilanz?
Peter R. schrieb: > Ist da der Neukauf wirklich positiv im Sinne der Energiebilanz? Nein. Positiv ist es die Unterhosen vom Opa weiter zu tragen und die 20mal gestopften Wollsocken die er als Kind bekommen hat. Positiv für Dich? Wäschetrocker machen bis zu 10% des Energiebedarfes aus. Rechne selbst, was das in 10J ausmacht, wenn Du das auf 5% senkst. Oder trockne draussen auf der Leine. Am besten nur selbstgestrickes von eigenen Schaf. Nicht das da deine T-Shirt mit dem Schiff aus Bangladesh kommen, die Stoffe aus China und Türkei besorgen, die baumwolle aus sonstwoher einkaufen und arme kleine Inderkinder irgendwo mit blutigen Fingern Garne produzieren. Man kann das garnicht weit genug zu Ende denken. Suizid ist ohnehin die reinste Form des Klimaschutzes. Also weiter kann man seinen ökologischen Fussabdruck nun wirklich nicht mehr reduzieren. 🤮
bzw. wieviele Trocknungsvorgänge im neuen Gerät braucht es, bis die 900 kWh eingespart sind? Die Art der Argumentation von mkn behagt mir nicht so recht. Sie liegt auf ähnlich polemischen Niveau wie die der "Grünen"
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Michael schrieb: > Ein bald 20J alter Ablufttrockner. > > Das ist wohl die teuerste Art Wäsche zu trocknen. Um das beurteilen zu können, braucht man zwei weitere Informationen: - wieviel Energie wird für einen Trockendurchgang benötigt (mit etwas Recherche via Google findet man 3.4 kWh für das Trockenprogramm "Baumwolle") - wie oft wird das Gerät benutzt Ich habe einen jetzt gut 30 Jahre alten Kondensationswäschetrockner. Der ist ganz sicher nicht energiesparend. Aber ich benutze das Ding keine fünf Mal im Jahr, nur wenn ich Bettdecken und Kopfkissen wasche. Sonst nicht, sonst nimmt es nur (anderweitig nicht sinnvoll nutzbaren) Platz im Badezimmer weg. (In einer früheren Wohnung war das ganz anders, da hatte ich das Ding ständig im Betrieb, aber aus guten Gründen wohne ich da nicht mehr) Ich glaube nicht, daß ich Chancen hätte, das Ding zu verkaufen, auch wenn "Miele" draufsteht. Also lass' ich ihn weiter auf der Waschmaschine stehen.
Prima Beitrag von Harald. +10. Wird der Wäschetrockner regelmäßig benutzt, dann lohnt sich ein neuer binnen weniger Jahre, wird er nur ab und zu benutzt, ist es günstiger ihn zu behalten. Daran kann auch kein Grün, Gelb, Rot, Blau, Schwarz oder Gold Bashing irgendwas ändern, der einzig polemische Beitrag kam von dir Peter. Zusätzlich in die Rechnung fließt ggf. noch ein, dass ein Ablufttrockner im Winter ordentlich warme Luft nach aussen bläst. Ein Kondenstrockner oder ein Wärmepumpentrockner heizt mit seiner Energie.
Grobe Abschätzung ohne Zinsen etc.: Neuer WP-Trockner kostet ca. 380€ (Billiggerät) Angenommene Lebensdauer 5 Jahre. Trocknungsdurchlauf Ablufttrockner ca. 2,5kWh (eigene Messung) Trocknungsdurchlauf Wärmepumpentrockner ca. 1kWh (eigene Messung) -> Ersparnis 1,5kWh pro Trocknungsdurchlauf -> Ersparnis bei 30ct/kWh 0,45€ 380€/0,45€ = 844 Trocknungsdurchläufe Bei den angenommenen 5 Jahren also 169 Trocknungsdurchläufe pro Jahr (also gut alle 2 Tage) um auf Null zu kommen.
Jörg K. schrieb: > -> Ersparnis 1,5kWh pro Trocknungsdurchlauf Falsch, deine Rechnung stimmt nur wenn keine Heizperiode ist. Beim Ablufttrockner wird im Winter dem Haus noch Wärme entzogen, der neue Trockner hilft mit seinem gesamten Energieverbrauch beim Heizen. Also ist der Unterschied 2,5 kWh + 1 kWh + x kWh wobei x der unbekannte Wert an Energie ist, die die Heizung benötigt um die kalte Luft die die Abluft ersetzt hat wieder aufzuwärmen. Pro Trocknung ist die Ersparnis also eher 1,2 bis 1,5€ pro Trocknung im Winter und der Übergangszeit, nur in 4-5 Monaten im Jahr wenn die Heizung aus ist stimmt deine Rechnung.
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Jörg K. schrieb: > Bei den angenommenen 5 Jahren also 169 Trocknungsdurchläufe pro Jahr > (also gut alle 2 Tage) um auf Null zu kommen. Und richtig blöd wirds, wenn der neue Trocknuer nur 3 Jahre hält... Wir haben unseren Uralt-Miele-Abluft-Trockner auch sehr lange behalten, wirklich nur gelegentlich benutzt. Jetzt gar keinen mehr.
H.Joachim S. schrieb: > Und richtig blöd wirds, wenn der neue Trocknuer nur 3 Jahre hält... Und richtig cool wirds, wenn der neue Trockner 15 Jahre hält...
H.Joachim S. schrieb: > Wir haben unseren Uralt-Miele-Abluft-Trockner auch sehr lange behalten, > wirklich nur gelegentlich benutzt. Jetzt gar keinen mehr. Wir haben einen inzwischen 30 Jahre alten Miele Umlufttrockner. Da der nur 5-20 mal pro Jahr läuft kann er weiter Energie verbraten, zumal er hauptsächlich im Winter genutzt wird und dann die Energie die Bude heizt.
Udo S. schrieb: > Jörg K. schrieb: >> -> Ersparnis 1,5kWh pro Trocknungsdurchlauf > > Falsch, deine Rechnung stimmt nur wenn keine Heizperiode ist. > Beim Ablufttrockner wird im Winter dem Haus noch Wärme entzogen, der > neue Trockner hilft mit seinem gesamten Energieverbrauch beim Heizen. > > Also ist der Unterschied 2,5 kWh + 1 kWh + x kWh wobei x der unbekannte > Wert an Energie ist, die die Heizung benötigt um die kalte Luft die die > Abluft ersetzt hat wieder aufzuwärmen. > > Pro Trocknung ist die Ersparnis also eher 1,2 bis 1,5€ pro Trocknung im > Winter und der Übergangszeit, nur in 4-5 Monaten im Jahr wenn die > Heizung aus ist stimmt deine Rechnung. Ich habe ja auch den Worst Case angenommen. Ob ich die Abwärme des WP-Trockners nutzen kann hängt ja auch vom Aufstellort ab. Meiner steht zum Beispiel in der ungerechten, thermisch entkoppelten Waschküche. Einen Nebennutzen habe ich allerdings verschwiegen: Man hat immer entspanntes Wasser da. Für mich lohnt sich der WP-Trockner schon nach drei Jahren, einer sehr waschintensiven Familie wegen. Und das sogar obwohl wir den Trockner nur im Winterhalbjahr nutzen.
Zurück zum Thema: Klaus W. schrieb: > Die Frage ist jetzt: Wie behandele ich die Kontakte am besten damit das > wieder funktioniert? Wenn möglich (der gemeinsame Pin liegt fest auf Masse oder Vcc) 4 zus. pullup- bzw pulldownwiderstände verbauen um ein bisschen Strom über die Kontakte fliessen zu lassen (10...20mA) Wenn deine Bastelkiste gut bestückt ist findest du vielleicht ein Signalrelais mit vergoldeten Kontakten und kannst die implantieren.
Udo S. schrieb: > Wir haben einen inzwischen 30 Jahre alten Miele Umlufttrockner. Meinst Du damit einen Kondenstrockner?
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