Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dimensionierung Entstörkondensatoren für Universalmotor


von Klaus W. (Firma: privat) (texmex)


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Ich würde gerne einen Universalmotor (Reihenschlussmotor) (230V) mit 
vermutlich erforderlichen Entstörkodensatoren aurüsten. Nennleistung ist 
1500Watt.

Sind dafür zwei Y Kondensatoren auf's Gehäuse und ein X Kondensator 
ausreichend?

Gibt es dafür sinnvolle Werte aus der praktischen Erfahrung?

Großartige Berechnungen erscheinen mir eher schwierig, da ich ja 
konkrete Impedanzverhältnisse, Störfrequenzen und Dämpfungsanforderungen 
gar nicht kenne.

von Michael B. (laberkopp)


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Klaus W. schrieb:
> Sind dafür zwei Y Kondensatoren auf's Gehäuse und ein X Kondensator
> ausreichend?

Und UKW Drosseln in der Zuleitung.

Gleichstromelektromotoren entstört man mit UKW Drosseln und
Keramikkondensatoren direkt an den Motoranschlüssen so:
1
                 +--47uH--+---+---+
2
                 |        |   |   |
3
                 |        | 47nF  |
4
 ----------------+        |   |   |
5
verdrillte Zuleitung    47nF  +--(M)
6
 ----------------+        |   |   |
7
                 |        | 47nF  |
8
                 |        |   |   |
9
                 +--47uH--+---+---+

> Gibt es dafür sinnvolle Werte aus der praktischen Erfahrung?

Es darf auch mehr sein:

Von: Bürovorsteher 22.01.2018:

Einen kräftigen Motor mit 12 V/ca. 10 W konnte ich mit 2 x 0,47 µF und 
einer
Ringkernbifilardrossel mit 4,7 mH wirksam entstören.

Ein Motor produziert die grössten Störungen bei maximaler Stromaufnahme.

Wir weit man sie dämpfen muss, sagt der EMV Test.

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (Firma: privat) (texmex)


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Ah, hm, mir gehts aber jetzt mehr um 230V Wechselstrom Motoren.

von Michael B. (laberkopp)


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Klaus W. schrieb:
> Ah, hm, mir gehts aber jetzt mehr um 230V Wechselstrom Motoren.

Reihenschluss geht AC und DC.

von Klaus W. (Firma: privat) (texmex)


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Schon, aber trotzdem möchte ich den Motor mit den (vorgesehenen) 230V AC 
betreiben.

von Michael B. (laberkopp)


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Klaus W. schrieb:
> Schon, aber trotzdem möchte ich den Motor mit den (vorgesehenen)
> 230V AC
> betreiben.

Der wird genau so entstört, es sind schliesslich die Effekte der 
Kohlebürsten.

von Klaus W. (Firma: privat) (texmex)


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Hm, mir kamen jetzt 47nF spontan etwas viel vor.

Vielleicht auch weil man in den üblichen Netzfiltern (aus den 
Kaltgerätebuchsen) eher sowas in der Größenordnung 2-4nF sieht.

Aber 47nF machen ja auch "nur" gute 3mA Ableitstrom. Das könnte wohl 
noch ok sein.

von Peter R. (pnu)


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Bei den Funken am Kollektor entstehen Signale bis über den 
TV-Frequenzbereich hinaus.

Die Folienkondensatoren sind dann wegen der Zuleitungsinduktivität nicht 
so wirksam Sie braucht man eher bei Schaltnetzteilen und sonstiger 
schaltender Elektronik.

Für den höheren Frequenzbereich durch die Kollektorfunken sollte man 
direkt am Ort der Entstehung,möglichst nahe an den Kohlen, 
Keramikkondensatoren im einstelligen nF-Bereich vorsehen, zusammen mit 
Drosseln auf Ferrit.

von H. H. (hhinz)


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Peter R. schrieb:
> Folienkondensatoren

Hat niemand empfohlen.

von Klaus W. (Firma: privat) (texmex)


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Sind Y Kondensatoren nicht immer irgend ein Wickel aus Metallpapier oder 
metallisierte Folie?

von H. H. (hhinz)


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Klaus W. schrieb:
> Sind Y Kondensatoren nicht immer irgend ein Wickel aus
> Metallpapier oder
> metallisierte Folie?

Klassisch waren das Kerkos, und die werden auch heute noch überwiegend 
verwendet.

von Peter R. (pnu)


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47nF am Netz sind doch keine Keramikkondensatoren sondern Folie.

47 gibts höchstens bei Vielschicht und niedrigerer Spapnnung.

von H. H. (hhinz)


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Peter R. schrieb:
> 47nF am Netz sind doch keine Keramikkondensatoren sondern Folie.
>
> 47 gibts höchstens bei Vielschicht und niedrigerer Spapnnung.

Du brauchst ein Update!

von Klaus W. (Firma: privat) (texmex)


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Peter R. schrieb:
> 47nF am Netz sind doch keine Keramikkondensatoren sondern Folie.
> 47 gibts höchstens bei Vielschicht und niedrigerer Spapnnung.

Also das wäre jetzt mein Eindruck auch so gewesen.

Bei Nachlesen nicht ganz richtig.

Es gibt tatsächlich keramische Y-Kondensatoren mit entsprechender 
Sicherheitszertifizierung. Allerdings hört das dann so bei 22nF auf was 
ich auf die Schnelle finden konnte.

Aber warum sollte man das überhaupt wollen?

von H. H. (hhinz)


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47nF ist für die Y-Kondensatoren übertrieben.

von Klaus W. (Firma: privat) (texmex)


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H. H. schrieb:
> 47nF ist für die Y-Kondensatoren übertrieben.

Ja, das hatte ich eingangs schon vermutet....

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