Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche Informationen zu IC TI 5NV 156 (ca. 1979)


von Dieter S. (ds1)


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Ich suche Informationen zu dem TI 5NV 156 auf dem Bild. "7710" wird der 
Datecode sein, die Platine ist von 1979 (aus einem Rechner aus diese 
Zeit).

SN74156 passt nicht (der hat 16 Pins). Es könnte sich auch um einen 
Analog-IC handeln, die ICs befinden sich im Bereich der Platine mit 
Analog-Funktionen.

von Christoph Z. (rayelec)


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Kundenspezifisch oder absichtlich mit einer „House Number“ bestempelt. 
Bestimme doch mal Aus- und Eingänge und Versorgungsspannungsanschlüsse.

von Christian M. (christian_m280)


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Pin 7 ist ja schon Mal nicht GND.

Gruss Chregu

von Dieter S. (ds1)


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Von den beiden TI 5NV 156 auf dem Bild sind die Pins 3, 7, 10 und 13 
untereinander verbunden (von beiden ICs), diese gehen über 1 kOhm auf +5 
Volt. Eine Verbindung zu Masse oder direkt zu +5 Volt gibt es nicht, 
ebenso keine direkte Verbindung zu den daneben liegenden SN74xx.

Das spricht wohl sehr für eine analoge Funktion.

: Bearbeitet durch User
von Christoph Z. (rayelec)


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Pins 3, 7, 10 und 13 Sind alles Emitter z.B. beim CA3046. Eine 
PNP-Version davon würde mehr Sinn machen, gibt es aber offenbar nicht. 
Vielleicht hat darum TI etwas eigenes gebastelt.

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von Dieter S. (ds1)


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Danke für den Hinweis mit dem CA3046 Transistor Array. In diese Richtung 
könnte es gehen, die Pins 2, 4, 6, 9 und 12 (Basis) sind jeweils direkt 
mit den Ausgängen von etwas weiter entfernten SN4929N ICs verbunden. 
Eventuell sind auch Widerstände integriert worden.

Und 1, 5, 8, 11 und 14 (Collector) gehen zu Transistoren.

von Christoph Z. (rayelec)


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Scheint fast ein Volltreffer zu sein! Jetzt musst du nur noch 
herausfinden, ob das NPN- oder PNP-Transistoren sind und wie die 
einzelnen Stufen (Pegelwandler, Buffer?) genau aufgebaut sind.

von Dieter S. (ds1)


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Laut Diodentest vom Multimeter sollten es NPN Transistoren sein. Damit 
das mit weiter oben (Emitter über 1 kOhm an +5 Volt) Sinn ergibt habe 
ich noch weiter gemessen, an den zusammengeschaltenen Emittern liegt 
auch noch eine Diode über eine Spule auf Masse. Die Emitter liegen also 
auf ca. +0.7 Volt.

Das reicht jetzt erst mal fürs Verständnis, es sollte eigentlich nichts 
defekt sein, mir ging es darum was diese unbekannten ICs machen. Für die 
allermeisten anderen ICs auf der Platine findet man die Datenblätter.

Nur zur Info, die gesamte Platine sieht so wie im Bild aus. Und das ist 
nur ein ganz kleiner Teil (Magnetplatte Datenelektronik) vom kompletten 
Rechner (Nixdorf 8870/2-6).

von Christoph Z. (rayelec)


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Ein echter TTL-Friedhof :-). Schöne alte Technik, wo man die Bits noch 
einzeln verfolgen konnte! Der Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung 
werden dementsprechend enorm sein.

von H. H. (hhinz)


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Christoph Z. schrieb:
> Ein echter TTL-Friedhof :-). Schöne alte Technik, wo man die Bits noch
> einzeln verfolgen konnte! Der Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung
> werden dementsprechend enorm sein.

Moderner Kram!

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/13/Agc_flatp.jpg

von Dieter S. (ds1)


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Christoph Z. schrieb:
> Ein echter TTL-Friedhof :-). Schöne alte Technik, wo man die Bits noch
> einzeln verfolgen konnte! Der Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung
> werden dementsprechend enorm sein.

Der Rechner sieht in etwa so aus wie hier auf den Bildern (die auf der 
Zentraleinheit abgestellten Geräte gehören nicht dazu, dafür aber der 
Terminaltisch auf einem der anderen Bilder).

https://datamuseum.dk/wiki/Nixdorf_8870

Die Geräte haben 220 Volt Anschluss, die beiden identischen Netzteile 
der Zentraleinheit sind mit jeweils 650 Watt spezifiziert, die Netzteile 
je Magnetplatte mit 330 Watt, dazu noch ein bisschen was für das 
Terminal und Drucker. Außerdem gibt es noch Lüfter in der Zentraleinheit 
und die Motoren in der Magnetplatte (Antrieb Magnetplatte und Gebläse) 
brauchen zusammen ca. 800 Watt je Magnetplatte.

Die geöffnete Zentraleinheit sieht in etwa so aus wie auf dem Bild (aus 
einem Prospekt). Rechts die Konsole ist das "Debug Interface", damit 
kann man z.B. die CPU anhalten, Speicher lesen/schreiben, Single Step 
machen oder Breakpoints setzen (alles in "Bits", die Anzeige der Bits 
erfolgt per Lämpchen, die Eingabe per Schalter).

Der Rechner hat aber auch durchaus "moderne" Konzepte, z.B. ist der 
Befehlssatz der Zentraleinheit Mikrocode (um die 60 Befehle), der 
eigentliche "Assembler" Befehlssatz baut dann darauf auf. DMA gibt es 
auch, z.B. werden die Daten zwischen Speicher und Magnetplatte ohne 
Beteiligung der CPU ausgetauscht. Der Speicher selber besteht sowohl aus 
Magnetkernspeicher als auch aus RAM ICs (es gibt unterschiedliche 
Einschübe).

: Bearbeitet durch User
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