Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TDA7294 Problem


von Julian H. (julianhps)


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Hallo, sieht jemand in dieser Schaltung ein Problem? Ich versorge mit 
2x35V, kriege aber ein ständigen negativen Offset am Ausgang der fast so 
groß ist wie die negative Versorgungsspannung. Einen Kurzschluss 
zwischen VSS und dem Ausgang konnte ich jedoch nicht messen... Auch 
komisch zu beobachten ist dass dieser Offset nur manchmal da ist, wohl 
auch mal aufgetreten ist als ich eine Signalquelle mit dem Eingang 
verbunden hab.
Am Eingang des TDA kommt 0v an, der Filter arbeitet auch korrekt.
Nun frage ich mich ob das ein mechanisches Problem ist oder ob die 
Schaltung irgendwie falsch ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Du solltest In+ eine Gleichstromverbindung gönnen, über 22k an Masse.

von Julian H. (julianhps)


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Dh. so? Ich meine aus dem Lautsprecher zu hören dass der Verstärker 
schwingt.


Edit: der Widerstand nach GND hat auch nicht geholfen...

von Klaus R. (klausro)


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R10 gehört auf die ‚andere‘ Seite vom Kondensator, an den Pin 3 vom TDA.

von Julian H. (julianhps)


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Hab jetzt noch den Widerstand rechts vom Kondensator drangelötet, hat 
leider nichts geholfen, aber der Verstärker zieht den Ausgang ja auf -30 
ohne dass ein Eingangssignal überhaupt angeschlossen ist

von Lu (oszi45)


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Julian H. schrieb:
> Lautsprecher zu hören dass der Verstärker
> schwingt.

Schwingen könnte man mit dem Oszi gut sehen. Ein C könnte das zum Test 
dämpfen. Wenn er allerdings schief hängt am Ausgang, würde ich mal den 
Eingang gleichstrommäßig näher untersuchen und evtl. den Nullpunkt zum 
Test mit Widerstand verschieben. Wie ist überhaupt der Aufbau? Foto?

von Jens G. (jensig)


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Julian H. schrieb:
> Hab jetzt noch den Widerstand rechts vom Kondensator drangelötet,
> hat
> leider nichts geholfen, aber der Verstärker zieht den Ausgang ja auf -30
> ohne dass ein Eingangssignal überhaupt angeschlossen ist

Na dann zeige uns mal Deinen Aufbau von vorn und hinten (so, dass man 
auch wirklich was erkennt).
Und nenne uns mal die Spannungen an jedem Pin des TDA.

von Julian H. (julianhps)


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Hier die Platine mit dem auf der Rückseite zu sehenden 22k Widerstand, 
das Layout am computer folgt sofort

von Julian H. (julianhps)


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So siehts am PC aus.
Noch ne Beobachtung: Wenn ich kein Eingangssignal anschließe d.h. auch 
keine Verbindung zu Masse, dann geht die Spannung am Eingang des TDAs 
auf Versorgungsspannung, was anscheinend den Offset ausgleicht...
Ich weis nicht ob relevant, aber ich betreibe die Schaltung zum Test am 
Labornetzteil mit einem Virtual ground Generator... Hab aber schon am 
Trafo getestet da ist das selbe Problem

von Arno R. (arnor)


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Julian H. schrieb:
> Wenn ich kein Eingangssignal anschließe d.h. auch
> keine Verbindung zu Masse, dann geht die Spannung am Eingang des TDAs
> auf Versorgungsspannung

Ist auch richtig so, da die Eingangsstufe ein PNP-Diff ist. Eigentlich 
sollte daher der Ausgang auf +Vcc gehen. An den +In muss unbedingt der 
22k nach Masse!

Julian H. schrieb:
> was anscheinend den Offset ausgleicht...

???

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Julian H. schrieb:
> Dh. so?
Was ist an deiner Schaltung völlig anders als im Beispiel im Datenblatt?
Ganz offensichtlich sieht das Layout im Datenblatt völlig anders aus als 
deines. Die Bauteile sind woanders platziert und die Leitungen führen 
woanders lang.

> Ich meine aus dem Lautsprecher zu hören dass der Verstärker schwingt.
Das Layout ist ganz oft die Ursache dafür, dass Verstärker schwingen.

Apropos Datenblatt: wenn da so eine schöne Schaltugn mit einem schönen 
Makro eingezeichent ist, warum malst du die nicht einfach mal 1:1 nach. 
Und das Makro malst du am besten samt der Innenbeschaltung ab. Denn ein 
schlechtes Makro führt automatisch zu neinem schlecht lesbaren 
Schaltplan. Es sieht z.B. eigenartig und unüberlegt aus, wenn Vss oben 
ist und der Bootstrap einmal um den ganzen Baustein fährt...

Lu schrieb:
> Schwingen könnte man mit dem Oszi gut sehen
So ein Ding muss man zwingend haben (bald ist Weihnachten!!), wenn man 
solche Schaltungen entwickeln will.

Julian H. schrieb:
> So siehts am PC aus.
Wenn du eine doppelseitige Leiterplatte hast, solltest du schon auch die 
Leiterbahnen der anderen Seite anzeigen, so dass man sieht, was wie 
womit verbunden ist.

von Julian H. (julianhps)


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Jens G. schrieb:

> Und nenne uns mal die Spannungen an jedem Pin des TDA.

Die Spannung am In+ ist 0V, Am In- ca. -8V und am Ausgang auch so rum, 
die
alles relativ nah an der Versorgungsspannung die zum Test ja nur +-12V 
ist

Arno R. schrieb:
> Ist auch richtig so, da die Eingangsstufe ein PNP-Diff ist. Eigentlich
> sollte daher der Ausgang auf +Vcc gehen. An den +In muss unbedingt der
> 22k nach Masse!

Der ist da ja schon, ändert nix, die Spannung am Eingang geht immernoch 
auf
VCC.

Arno R. schrieb:
> ???

Na wenn der Eingang um 12 Volt steigt, steigt auch der Ausgang aber nur 
ne Vermutung ich weis nicht weiter sonst würde ich hier ja nicht fragen😄

von Julian H. (julianhps)


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Lothar M. schrieb:
>> Dh. so?
> Was ist an deiner Schaltung völlig anders als im Beispiel im Datenblatt?
> Ganz offensichtlich sieht das Layout im Datenblatt völlig anders aus als
> deines. Die Bauteile sind woanders platziert und die Leitungen führen
> woanders lang.
>
>> Ich meine aus dem Lautsprecher zu hören dass der Verstärker schwingt.
> Das Layout ist ganz oft die Ursache dafür, dass Verstärker schwingen.
>
> Apropos Datenblatt: wenn da so eine schöne Schaltugn mit einem schönen
> Makro eingezeichent ist, warum malst du die nicht einfach mal 1:1 nach.
> Und das Makro malst du am besten samt der Innenbeschaltung ab. Denn ein
> schlechtes Makro führt automatisch zu neinem schlecht lesbaren
> Schaltplan. Es sieht z.B. eigenartig und unüberlegt aus, wenn Vss oben
> ist und der Bootstrap einmal um den ganzen Baustein fährt...

Naja, bringt mir jetzt auch nicht mehr viel, die Platine ist schon da.

Lothar M. schrieb:
> Lu schrieb:
>> Schwingen könnte man mit dem Oszi gut sehen
> So ein Ding muss man zwingend haben (bald ist Weihnachten!!), wenn man
> solche Schaltungen entwickeln will.

Hab ich schon ;D

von Arno R. (arnor)


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Julian H. schrieb:
> Der ist da ja schon, ändert nix, die Spannung am Eingang geht immernoch
> auf VCC.

Wenn der +In mit den 22k auf Vcc geht, brauchst du einen neuen TDA.

von Julian H. (julianhps)


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Ich hab an den rot makierten Stellen einen Cut gemacht und messe jetzt 
da wo normal der TDA in+ dran wäre am Kondensator C28 immernoch diese 
+12V
Wo kommen die bitte her

von Michael B. (laberkopp)


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Julian H. schrieb:
> So siehts am PC aus.

Oh ha, von Massesternpunkt noch nie was gehört.

"Um Masse muss man sich nicht kümmern, die wird hinterher 
reingeschüttet"

Aber das ist nicht der Grund für -30V.

von Arno R. (arnor)


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Julian H. schrieb:
> Ich hab an den rot makierten Stellen einen Cut gemacht und messe jetzt
> da wo normal der TDA in+ dran wäre am Kondensator C28 immernoch diese
> +12V

Du darfst den +In nicht offen lassen! Über die Widerstände an den 
Eingängen MÜSSEN die Basisströme der internen Diff-Transistoren 
abfließen!

> Wo kommen die bitte her

Von der Basis des einen Diff-Transistors.

: Bearbeitet durch User
von Julian H. (julianhps)


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Okay neuer Stand, mit dem Widerstand nach GND liegen an In+ jetzt 0V.
Edit: die -30V sind aber immernoch da.
Und am negativen Eingang liegen ca. -10V (ich teste jetzt am Travo)
Michael B. schrieb:
> Oh ha, von Massesternpunkt noch nie was gehört.
>
> "Um Masse muss man sich nicht kümmern, die wird hinterher
> reingeschüttet"

Man hört auf euch lustig zu machen ich bin 15 und damit Anfänger 😄

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Julian H. schrieb:
> Man hört auf euch lustig zu machen ich bin 15 und damit Anfänger 😄

Im Datenblatt ist ein Platinenlauout, man muss gar nicht denken.

Aber bisher tippe ich drauf dass dein IC kaputt ist  oder der Aufbau.

von H. H. (hhinz)


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Die Beschaltung der beiden Spannungsregler ist so in deren Datenblättern 
nicht zu finden, insbesondere beim 79xx.

Und wieviel Spannung liefert dein Trafo eigentlich?

von Julian H. (julianhps)


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Der IC war neu, irgendwas muss ihn ja zerschossen haben, aber braucht 
das nicht normalerweise große Ströme? Ich hab die Schaltung immer am 
Labornetzteil gehabt, begrenzt auf 200mA. Ich hab noch nen 2. TDA aber 
wenn ich den jetzt auch noch kaputt mache wars das

von H. H. (hhinz)


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Wo hast du die TDA7294 denn gekauft? Von denen sind ja auch jede Menge 
Fälschungen unterwegs.

von Julian H. (julianhps)


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H. H. schrieb:
> Die Beschaltung der beiden Spannungsregler ist so in deren Datenblättern
> nicht zu finden, insbesondere beim 79xx.
>
> Und wieviel Spannung liefert dein Trafo eigentlich?

Naja Strom rein Strom raus, so kompliziert sind die Dinger nicht dachte 
ich. Und die Schaltung die mit den +-9V arbeitet läuft ja.
Der Trafo liefert so ca. 2x30V

H. H. schrieb:
> Wo hast du die TDA7294 denn gekauft? Von denen sind ja auch jede Menge
> Fälschungen unterwegs.

Reichelt

von H. H. (hhinz)


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Julian H. schrieb:
> Der Trafo liefert so ca. 2x30V

Zu viel für die armen 78xx/79xx.


> H. H. schrieb:
>> Wo hast du die TDA7294 denn gekauft? Von denen sind ja auch jede Menge
>> Fälschungen unterwegs.
>
> Reichelt

Zeig besser mal.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Julian H. schrieb:
> Der IC war neu, irgendwas muss ihn ja zerschossen haben,
>
> ich bin 15 und damit Anfänger 😄

Du weisst das die Kühlfahne auf -VS liegt?

von Julian H. (julianhps)



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So sieht der Kollege aus

Rainer D. schrieb:
> Du weisst das die Kühlfahne auf -VS liegt?

Jap

H. H. schrieb:
> Zu viel für die armen 78xx/79xx.

Im Datenblatt steht bis 35V/40V

von Michael B. (laberkopp)


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Julian H. schrieb:
> Der Trafo liefert so ca. 2x30V

Vor oder nach Gleichrichtung  also 30V~ oder 30V=

von Achim M. (minifloat)


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Kannst du nachmessen, ob Bootstrap gegen Out Spannung dran ist?
Wenn nein, kann der den Ausgang nicht nach oben ziehen...

Ich hatte vor Jahren mal einen, der ab Einbau diesen Fehler gezeigt hat. 
Scheint ESD-empfindlich zu sein. 12V von isoliertem Labornetzteil haben 
den Fehler temporär behoben. Sch***. Neuer Chipamp und ESD-Vorkehrung 
beim Einbau haben geholfen.

mfg mf

von H. H. (hhinz)


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Julian H. schrieb:
> So sieht der Kollege aus

Kein Anzeichen für eine Fälschung zu erkennen.



>> Zu viel für die armen 78xx/79xx.
>
> Im Datenblatt steht bis 35V/40V

Aus den 30V Nennspannung des Trafos bekommt du aber im Leerlauf bis zu 
50VDC.

von Julian H. (julianhps)


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Michael B. schrieb:
> Vor oder nach Gleichrichtung  also 30V~ oder 30V=

Nach der Gleichrichtung kommen da raus +30V 0V -30V

H. H. schrieb:
> Aus den 30V Nennspannung des Trafos bekommt du aber im Leerlauf bis zu
> 50VDC.

Also wenn ich mit meinem Oszi an das Gehäuse vom TDA gehe, messe ich da 
im Leerlauf zieemlich genau -30V, der Trafo ist nicht beschriftet, ich 
baue den Verstärker für einen defekten Subwoofer wo aber der Trafo noch 
geht

von Michael B. (laberkopp)


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Julian H. schrieb:
> Nach der Gleichrichtung

Dann ist es ok, sonst wären es zu viel gewesen.

von Achim M. (minifloat)


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Achim M. schrieb:
> Bootstrap gegen Out

Was ist jetzt mit der Bootstrap-Spannung, gerade vor dem Hintergrund des 
sehr ähnlichen Fehlerbildes "Out hängt auf -VS"?

mfg mf

von Julian H. (julianhps)


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Achim M. schrieb:
> Was ist jetzt mit der Bootstrap-Spannung, gerade vor dem Hintergrund des
> sehr ähnlichen Fehlerbildes "Out hängt auf -VS"?

Also, die Spannung am Bootstrap Pin ist die selbe wie am Ausgang, -Vs..
Keine Ahnung ob das so stimmt, ich hab leider nicht so viel Ahnung davon 
wie das mit dem Bootstrap funktioniert

von Achim M. (minifloat)


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Bingo ☹️
Nein das gehört nicht so.

Da sollten mehr als 10V von Bootstrap nach Out anliegen. Ich meine mich 
zu erinnern, dass der funktionierende TDA sich da 15V gemacht hat. Wie 
er das macht, sieht man im Datenblatt.

=> neuer TDA fällig...

mfg mf

PS. Ich hab noch welche herumliegen, die ich nicht brauche. Schreib mir 
ne PM, dann bekommst 4 gegen Porto.

: Bearbeitet durch User
von Julian H. (julianhps)


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Achim M. schrieb:
> Bingo ☹️
> Nein das gehört nicht so.
>
> Da sollten mehr als 10V anliegen. Ich meine mich zu erinnern, dass der
> funktionierende TDA sich da 15V gemacht hat. Wie er das macht, sieht man
> im Datenblatt.
>
> => neuer TDA fällig...
>
> mfg mf

puh, danke für die Hilfe!!

Achim M. schrieb:
> PS. Ich hab noch welche herumliegen, die ich nicht brauche. Schreib mir
> ne PM, dann bekommst 4 gegen Porto.

Hab extra 2 bestellt, hab mir irgendwie schon gedacht dass das nicht 
direkt rundläuft, aber danke fürs Angebot, wenn ich den 2. noch 
zerschieße dann werd ich drauf zurückkommen😄
Dann tausch ich den gleich mal und erde mich dabei...

von Götz R. (darfnurdiefolgendenz)


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"Dann tausch ich den gleich mal"
Viel Vergnügen! Das hatte ich auch neulich:
20mm Kupferdraht ca. 3mm dick zwischen die Anschlussreihen, haufenweise 
Kolofonium und Zinn drauf und dann mit 100W-Kolben schön lange drücken. 
Irgendwann fällt er raus.

von Achim M. (minifloat)


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Götz R. schrieb:
> "Dann tausch ich den gleich mal"
> Viel Vergnügen!

Beine mit feinem Seitenschneider/Seitenschneider durchtrennen, dann die 
Beine einzeln Rauslöten. Kaputt isser doch schon?

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Julian H. schrieb:
> Man hört auf euch lustig zu machen ich bin 15 und damit Anfänger 😄
Der beste Zeitpunkt, nichts Falsches zu lernen.

Julian H. schrieb:
> Keine Ahnung ob das so stimmt, ich hab leider nicht so viel Ahnung davon
> wie das mit dem Bootstrap funktioniert
Bei dem Boot-Strap handelt es sich um die Stiefelriemen bzw. 
Stiefelschlaufen, an denen sich der bekannte Baron Münchhausen selber 
aus dem Sumpf gezogen hat. Diese Boot-Straps können also wahre Wunder 
vollbringen...

Damit das auch in der Realität funktioniert, braucht der 
Bootstrap-Eingang Bewegung an dem Am Lautsprecherausgang angeschlossenen 
Kondensator C11. Wenn z.B. wenn deine Vcc +30V ist, dann braucht der 
Highside-N-Kanal-Mosfet etwa 40V am Gate, damit er ordentlich 
durchschaltet. Für diese Spannungüberhöhung wird mit dem C11 eine 
"Ladungspumpe" am Bootstrap-Eingang realisiert: der Lautsprecherausgang 
zappelt im Takt der Musik zwischen Vcc und Vss. Wenn der Ausgang z.B. 
grade mal bei einer Spannung deutlich kleiner als Vcc ist, dann wird der 
C11 auf etwa 10V aufgeladen (über die Z-Diode und den Transistor im 
Block Bootstrap im Bild 3 im Datenblatt). Und wenn jetzt der Ausgang in 
Richtung Vcc geht, hebt der den Bootstrap-Pin auf eine Spannung bis zu 
Vcc+10V = Vcc+10V. Mit dieser "überhöhten" Spannung wird dann das Gate 
des Highside-Mosfet deutlich über Vcc angesteuert. Damit kann der 
Highside-Mosfet auch Vcc an den Ausgang durchschalten.

von Erwin R. (erwin_92)


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Michael B. schrieb:
> Aber bisher tippe ich drauf dass dein IC kaputt ist  oder der Aufbau.

Tippen kannst du beim Lotto.

von Julian H. (julianhps)


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Lothar M. schrieb:

> Damit das auch in der Realität funktioniert, braucht der
> Bootstrap-Eingang Bewegung an dem Am Lautsprecherausgang angeschlossenen
> Kondensator C11. Wenn z.B. wenn deine Vcc +30V ist, dann braucht der
> Highside-N-Kanal-Mosfet etwa 40V am Gate, damit er ordentlich
> durchschaltet. Für diese Spannungüberhöhung wird mit dem C11 eine
> "Ladungspumpe" am Bootstrap-Eingang realisiert: der Lautsprecherausgang
> zappelt im Takt der Musik zwischen Vcc und Vss. Wenn der Ausgang z.B.
> grade mal bei einer Spannung deutlich kleiner als Vcc ist, dann wird der
> C11 auf etwa 10V aufgeladen (über die Z-Diode und den Transistor im
> Block Bootstrap im Bild 3 im Datenblatt). Und wenn jetzt der Ausgang in
> Richtung Vcc geht, hebt der den Bootstrap-Pin auf eine Spannung bis zu
> Vcc+10V = Vcc+10V. Mit dieser "überhöhten" Spannung wird dann das Gate
> des Highside-Mosfet deutlich über Vcc angesteuert. Damit kann der
> Highside-Mosfet auch Vcc an den Ausgang durchschalten.
Danke! Das wird gescreenshottet :D
Den Chip wechsle ich im übrigen erst morgen..

von Michael B. (laberkopp)


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Lothar M. schrieb:
> Damit das auch in der Realität funktioniert, braucht der
> Bootstrap-Eingang Bewegung

Jein, nicht bei dieser Verstärkertopologie, nur darf die Aussteuerung in 
positive Richtung nicht zu lange dauern weil sich der Kondensator 
entlädt, er hält nur den Mittelwert.

"Manch simpler Verstärker koppelt das Ausgangssignal per Kondensator auf 
die   Treiberstufe zurück, warum ?

An statt einer Konstantstromquelle kann man einfach einen Widerstand 
nehmen, hier R13, wenn über ihm eine konstante Spannung anliegt. Und 
ohne Signal liegt an ihm ca. 1/3 der Betriebsspannung, er wirkt also wie 
eine Stromquelle.
Damit das auch bei Aussteuerung so bleibt, koppelt C11 die 
Ausgangsspannung zurück, damit bleibt die Spannung über dem Widerstand 
erhalten.

http://www.corvintaurus.de/transistor_endstufe/schaltplaene/corvintaurus_stromlaufplan_endstufe.jpg

Erwin R. schrieb:
> Tippen kannst du beim Lotto.

Tippen muss man immer wenn man zu wenig Informationen fur eine fundierte 
Antwort hat.
Rumrotzen wie du kann man auch mit leerem Kopf.

von Julian H. (julianhps)


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Soooo, Chip getauscht nach Achim's Anleitung, die DC Spannung am Ausgang 
ist weg und am Bootstrap sind so ca. 10V, ich teste gleich mit Signal

von Achim M. (minifloat)


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Superb! Viel Spaß beim Weihnachtsfilme schauen ("Stirb langsam"-Reihe?) 
und die Nachbarn ärgern 😉

mfg mf

von Erwin R. (erwin_92)


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Michael B. schrieb:
> Rumrotzen wie du kann man auch mit leerem Kopf.

Eine andere Formulierung aus dem Mund eines Proleten, der auch meint zu 
jedem Thema einen Beitrag leisten zu müssen, habe ich nicht erwartet.

von Julian H. (julianhps)


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Achim M. schrieb:
> Superb! Viel Spaß beim Weihnachtsfilme schauen ("Stirb langsam"-Reihe?)
> und die Nachbarn ärgern 😉

Danke😄
Und Danke für die Hilfe von euch allen!!


Michael B. schrieb:
> Oh ha, von Massesternpunkt noch nie was gehört.

Der Verstärker brummt sogar fast nicht :O Und rauschen tut er auch 
nicht, ist ja ein Subwoofer..

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