Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC-Messverstärker (Chopper) mit Kapazitätsdioden (diskret)


von Uwe E. (uexude)


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Hallo,

kann mir jemand zum Thema Chopperverstärker (hochohmig) mit 
Kapazitätsdioden im Eingang, mit einem Prinzipschaltbild u. einer 
Erklärung auf die Sprünge helfen?

Vielen Dank, Uwe

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

möglicherweise geht dieser Artikel knapp am gewünschten Thema vorbei, 
aber interessant ist er alle Mal.

https://www.electronicdesign.com/technologies/analog/article/21801819/whats-all-this-varactor-input-amplifier-stuff-anyway

mfg

von Werner H. (werner45)



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Die Umwandlung von DC in AC mithilfe von variablen Kapazitäten wurde 
früher auch "parametrischer Verstärker" ("Varactor Bridge Amplifier") 
genannt. Im Netz ist nichts (mehr) zu finden, weil heute wohl 
uninteressant. Nur in alter Literatur (z.B. Handbuch für Hochfrequenz 
und Elektrotechnik).

Es gab auch fertige Module, z.B. Analog Devices AD310j. Von denen habe 
ich einige defekte, dort ist nur der DC-Verstärker (OpV 709) defekt 
(kann durch neuere ersetzt werden), der Modulator ist ok. Als Varicap 
wurde die J-FET-Sperrschicht verwendet.

Gruß - Werner

4 PDF im Anhang

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gibt (immer noch?) einen IC von Linear Technology, einen 
Kondensator-Umschalter für den OP-Eingang:
https://www.analog.com/en/products/ltc1043.html
Dual Precision Instrumentation Switched-Capacitor Building Block

die haben auch noch Chopper-OPs:
https://www.analog.com/media/en/reference-design-documentation/design-notes/dn042f.pdf

Ich denke, unter "Parametrischer Verstärker" versteht man etwas anderes.

von Werner H. (werner45)


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Die LTC sind feine Teile, aber nicht hochohmig, weil ein Ladestrom 
fließt.

Beim hochohmigen (T-Ohm) Parametrischen Verstärker (AD310) wird die 
DC-AC-Umwandlungsenergie vom internen Oszillator aufgebracht. Der erste 
Kondensator nach dem Modulator ist ein Kondensator mit Glas-Dielektrikum 
wegen der Hochohmigkeit. Hatte ich vorher noch nie gehört, nur von 
Glimmerkondis, ist aber verbaut.
Ich glaube, Uwe hat dieses gemeint.
In einem alten Vorverstärker für Ionisationskammern (Frieseke&Hoepfner?) 
war sogar eine Eigenkonstruktion aus einer gut isolierten 
Kondensatorelektrode und einer justierbaren Gegenelektrode aus 
Eisenfolie verbaut (10 cm DM). Die wurde von einem alten 
Kopfhörer-Magnetsystem (2000 Ohm) zum Schwingen gebracht.
Was es nicht alles gibt/gab...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hab mal in meinen alten Meinke-Gundlach geschaut. Mehrere Seiten zu 
parametrischen Verstärkern, im Kapitel "Reaktanz- und 
Molekularverstärker"(S.973-985 ,Buch endet S.1641).

Irgendwo muss ich noch das Vorlesungsskript zu parametrischen 
Verstärkern haben, aus den frühen Achtzigern, vermutlich noch 
handschriftlich oder mit der Schreibmaschine getippt.

von Uwe E. (uexude)


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Die Leute, die hier die Minuspunkte vergeben, mögen mit eigenen 
Beiträgen glänzen.

Uwe

von Arno H. (arno_h)


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Uwe E. schrieb:
> Die Leute, die hier die Minuspunkte vergeben, mögen mit eigenen
> Beiträgen glänzen.
>
> Uwe

Das SIND deren eigene Beiträge.

Arno

von Uwe E. (uexude)


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Hallo,

@Werner: Es gibt wirklich wenig im Netz.

@Christian: Interessanter Link

Ich habe früher damit gearbeitet (pH-Verstärker, TeraOhm); der alte 
Ulrich Knick hat damals geniale Schaltungen (diskret) teilweise mit 
Germanen (auch revers) erdacht. Wenige haben das zu 100 Prozent 
durchdrungen.

Herzlichen Dank für Eure Beiträge Links und PDFs.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Gruß,
Uwe

von Lothar (Firma: HZB) (analog_art)


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Hallo,

darf ich fragen, worum es eigentlich geht bzw. worauf der Schwerpunkt 
beim gesuchten Verstärker liegt?
Eher Hochohmig und wenig Biasstrom - als Hauptpunkt?
Oder unbedingt Chopper wegen hoher DC-Präzision - und wie hoch muss 
diese dann sein? (Bitte mal einfach Zahlen geben.)

Ansonsten gibt es ja für Elektromter relativ normale aktuelle IC: 
LMC6001 und ADA4530-1.

Reichen die aus, dann könnte man sich die hochausgeklügelten aufwendigen 
Schaltungen sparen.
Weil wenn im Servicefall gilt:
"Wenige haben das zu 100 Prozent durchdrungen." und der Erbauer in Rente 
ist... ist Not am Mann und die Firma/ das Institut hat die A...-Karte 
gezogen. Also lieber etwas bauen, wo noch einige mehr durchblicken.

von Uwe E. (uexude)


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Lothar schrieb:
> darf ich fragen...

Natürlich.
Rein akademisch.

> beim gesuchten Verstärker ....
Ich suche keinen Verstärker. Lies die Überschrift u. meinen 
Eingangsbeitrag.

> Eher Hochohmig...Chopper wegen hoher DC-Präzision
TeraOhm-Bereich, Fehler etwa 1E-3 bis 1E-4.

> ....hochausgeklügelten aufwendigen Schaltungen sparen.
vor den 80er Jahren brauchte man Diese weil integrierte Lösungen 
(nichteinmal FETs) in Quanti- u. Qualität nicht zur Verfügung standen.

> ...die Firma/ das Institut hat die A...-Karte gezogen.
https://www.knick-international.com/de/

Frohes Fest!
Uwe

von H. H. (hhinz)


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Uwe E. schrieb:
> vor den 80er Jahren brauchte man Diese weil integrierte Lösungen
> (nichteinmal FETs) in Quanti- u. Qualität nicht zur Verfügung standen.

ACK, der ICL7650 war wohl der erste, der auch die nötigen extrem 
hochohmigen Eingänge hatte. Der ist ein Kind der frühen '80er, AFAIR.

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