Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Probleme mit 74LS00 und 74HCT04


von Andreas (ah3112)


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Hallo und guten Abend,

ich habe die LCD-Software von Peter Fleury im Memory-mapped-mode 
compiliert und auf einem AT90S8515 einwandfrei ans laufen bekommen. Da 
ich noch einen 74LS00 hier hatte und keinen 74HC00, hatte ich den 
genommen. Zum Verständnis ist die Schaltung von Peter Fleury im Anhang.

Für eine eigene Schaltung benötige ich externen Ram, ein LCD-Display und 
einen Uhrenbaustein, die alle im Memory-mapped-mode betrieben werden. 
Damit kann ich aber die Schaltung von Peter Fleury nicht verwenden. 
Dafür wollte ich die Ansteuerung des Enable-Signals über andere 
Logik-Gatter erzeugen. Was natürlich nicht funktioniert hat.

Um den Fehler näher einzugrenzen und schrittweise vorzugehen, habe ich 
in der Schaltung von Peter Fleury zwischen dem ersten und dem zweiten 
Gatter zwei Gatter des 74HCT04 hintereinander geschaltet. Nach meiner 
Logik hätte die Schaltung jetzt eigentlich funktionieren müssen, da der 
Ausgang des ersten Gates zweimal invertiert wird und somit wieder 
derselbe Pegel sein müsste, wie am Ausgang des Gates des 74LS00. Auch 
hier zum Verständnis die Schaltung im Anhang.

Selbst das funktioniert schon nicht. Momentan fallen mir zwei 
Möglichkeiten als Fehler ein. Die erste wäre ein Timing-Problem. Da ich 
keinen Logikanalysator habe, kann ich das nicht feststellen. Die zweite 
Möglichkeit wäre, dass ich einen Fehler in der Schaltung gemacht habe. 
So bin ich mir z.B. nicht sicher, ob ich am Ausgang des 74HCT04 einen 
Pullup anschliessen muss.

Der 74HCT04 selber funktioniert und scheint nicht defekt zu sein. Gebe 
ich auf den Eingang Hihg/Low erhalte ich das entsprechend negierte 
Ausgangssignal. Also am Baustein selber scheint es nicht zu liegen.

Hat jemand einen Tipp für mich, wo der Fehler sein könnte bzw. was ich 
falsch mache.

Vielen Dank

von Icke ®. (49636b65)


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Andreas schrieb:
> So bin ich mir z.B. nicht sicher, ob ich am Ausgang des 74HCT04 einen
> Pullup anschliessen muss.

Eigentlich nicht, der '04 ist kein Open Collector Typ.

> Timing-Problem.

Was passiert denn bei langsamem Takt bzw. statischer Ansteuerung?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die beiden '04 sind überflüssig, die Schaltung ist dann exakt gleich wie 
die Vorgabe, nur das es eben LS statt HC ist. (Jetzt ist sie auch schon 
logisch identisch)
Damit gibt's nur zwei Möglichkeiten: Timing oder Schaltungsfehler.
Allerdings: HC hat CMOS-Push/Pull-Ausgänge und kann auch H mit Strom 
liefern, während LS nur 400µA bringt.
Das könnte bedeuten das die L-H-Flanke verschliffen kommt, oder je nach 
Eingang nicht richtig H wird.

von Andreas (ah3112)


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Icke ®. schrieb:
> Was passiert denn bei langsamem Takt bzw. statischer Ansteuerung?
Das könnte ich mal ausprobieren, wenn ich einen kleineren Quarz nehme. 
Komme aber erst am Wochenende dazu.

Jens M. schrieb:
> Die beiden '04 sind überflüssig, die Schaltung ist dann exakt gleich wie
> die Vorgabe, nur das es eben LS statt HC ist.
Das war mir klar. Das sollte auch nur dafür sein um den Fehler 
einzugrenzen. Hätte es mit den beiden 04ern funktioniert, hätte ich die 
Schaltung schrittweise erweitert. Also ein AND und Inverter dahinter. Da 
es aber so schon nicht funktioniert, brauche ich mir über weitere Tests 
erstmal keine Gedanken zu machen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Mit welchem Takt wird das Speicherinterface des µC betrieben?

Der HD44780 im Display ist nicht besonders schnell,für mehr als 2 MHz 
auf E  ist der nicht ausgelegt.

Das bedeutet aber auch, daß das externe Speicherinterface des µC nicht 
mit kürzerer Zykluszeit als 500 nsec betrieben werden sollte.

von Rainer W. (rawi)


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Andreas schrieb:
> Hat jemand einen Tipp für mich, wo der Fehler sein könnte

In deiner Vorgehensweise und mangelndem Werkzeug

> Da ich keinen Logikanalysator habe, kann ich das nicht feststellen.

Dann ändere das. Ein ausreichender Logikanalysator kostet keine 10€ und 
Weihnachten steht vor der Tür ;-)

von Andreas (ah3112)


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Harald K. schrieb:
> Mit welchem Takt wird das Speicherinterface des µC betrieben?
11MHz

Harald K. schrieb:
> Der HD44780 im Display ist nicht besonders schnell,für mehr als 2 MHz
> auf E  ist der nicht ausgelegt.
Danke für die Info. Das war mir nicht bekannt. Dann war es bisher wohl 
Glück, dass es funktioniert hat.

Ich werde das am Wochenende mit einem langsameren Takt testen.

von Andreas (ah3112)


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Ich wollte nur nochmal kurz Rückmeldung geben. Es war tatsächlich ein 
Timingproblem. Da ich keinen kleineren Quarz hatte, habe ich einen 
anderen Atmega genommen ohne externen Quarz sondern den internen. Damit 
hat die Schaltung in meinem ersten Beitrag einwandfrei funktioniert.

Meine eigene Erzeugung der Steuersignale funktioniert jetzt auch mit 
einem 74LS09. Ich musste an den Ausgängen nur noch Pullups hängen. 
Danach hat es einwandfrei funktioniert.

Danke nochmal an alle für die Ratschläge und Hinweise.

Rainer W. schrieb:
> Ein ausreichender Logikanalysator kostet keine 10€ und
> Weihnachten steht vor der Tür ;-)
Hast du einen sinnvollen Tipp? Ich habe keinen vernünftigen in der 
Preisklasse gefunden. Bei eBay gab es nur was, aber da braucht man 
irgendeine Software eines anderen Herstellers für den PC. Die gibt es 
bei dem Hersteller aber nur in Zusammenhang mit dem eigenen 
Logikanalysator. Wenn Du also einen geeigneten kennst, beschenke ich 
mich zu Weihnachten selber.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Für die 8CH noname Dinger um 10€ kannst du das freie Programm Pulseview 
verwenden. Sie sind zu einem alten Modell von Saleae kompatibel.

von Rainer W. (rawi)


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Andreas schrieb:
> Meine eigene Erzeugung der Steuersignale funktioniert jetzt auch mit
> einem 74LS09. Ich musste an den Ausgängen nur noch Pullups hängen.

74LS09 hat Open Kollektor Ausgänge, d.h. von den Gattern kannst du 
keinerlei High-Pegel erwarten. Pullups machen die Sache langsam, d.h. 
schnelle Signale ohne Kontrolle per Oszi oder saubere Daten zur Last 
sind damit ein Glücksspiel ;-)

von Andreas (ah3112)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Pulseview
Danke, die kannte ich nicht.

Rainer W. schrieb:
> 74LS09 hat Open Kollektor Ausgänge, d.h. von den Gattern kannst du
> keinerlei High-Pegel erwarten.
Danke für die Info. Was kann ich denn als Alternative nehmen? Ich 
brauche auf jeden Fall ein Und-Gatter. dass ich mit dem 74LS00 
verknüpfen muss. Spontan fällt mir da nur ein weiteres 74LS00 ein, wo 
ich dann zwei Gatter hintereinander schalte.

Rainer W. schrieb:
> Pullups machen die Sache langsam, d.h.
> schnelle Signale ohne Kontrolle per Oszi oder saubere Daten zur Last
> sind damit ein Glücksspiel ;-)
Als ich mit der Frequenz runtergegangen bin, hat es bisher funktioniert. 
Bei dem ganzen Projekt ist die Zeit nicht kritisch. Es wird eine 
Temperatur geregelt. Die Ausgabe auf dem Display braucht ebenfalls nicht 
so schnell zu sein. Wenn Du aber einen Vorschlag hast, wie ich das 
sauberer hinbekomme

von Harald K. (kirnbichler)


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Andreas schrieb:
> Bei eBay gab es nur was, aber da braucht man
> irgendeine Software eines anderen Herstellers für den PC. Die gibt es
> bei dem Hersteller aber nur in Zusammenhang mit dem eigenen
> Logikanalysator.

Nö, die erstklassige Saleae-Software kann man auch herunterladen, ohne 
einen Logikanalysator von denen zu kaufen.

https://www.saleae.com/de/pages/downloads

Es gibt Leute, die meinen, daß es nicht "fair" ist, diese Software zu 
verwenden, wenn aber der Hersteller ernsthafte Probleme damit hätte, 
könnte er die Verwendung mit fremder Hardware auch unterbinden.

Die Hardware, die man günstig als Nachbau bekommt, wird in dieser Form 
schon sehr lange nicht mehr als Original hergestellt. Und die 
einfachsten aktuellen Modelle kosten mehr als ein brauchbares 
Vierkanal-Speicheroszilloskop:

https://www.saleae.com/de/products/saleae-logic-8
https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DHO804.html

von Rainer W. (rawi)


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Andreas schrieb:
> Bei eBay gab es nur was, aber da braucht man
> irgendeine Software eines anderen Herstellers für den PC.

Nein, man kann Sigrok verwenden, um den Logikanalyzer damit zu 
betreiben.
Das ist frei benutzbare Open Source Software.

Andreas schrieb:
> Ich brauche auf jeden Fall ein Und-Gatter. dass ich mit dem 74LS00
> verknüpfen muss. Spontan fällt mir da nur ein weiteres 74LS00 ein, wo
> ich dann zwei Gatter hintereinander schalte.

Genau so, oder du hast noch ein 74LS04 Gatter frei und nimmst das, um 
das Ausgangssignal des NAND zu invertieren.

von Thomas P. (topla)


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Andreas schrieb:
> Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
>> Pulseview
> Danke, die kannte ich nicht.
>
> Rainer W. schrieb:
>> 74LS09 hat Open Kollektor Ausgänge, d.h. von den Gattern kannst du
>> keinerlei High-Pegel erwarten.
> Danke für die Info. Was kann ich denn als Alternative nehmen? Ich
> brauche auf jeden Fall ein Und-Gatter.

Nimm halt einen 74LS08. 
https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/and-gate_2_element_4_75_5_25_v_dil-14-219262

Thomas

von Rainer W. (rawi)


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Thomas P. schrieb:
> Nimm halt einen 74LS08.

Wegen eines einzelnen AND-Gatters lohnt es nicht unbedingt, ein eigenes 
IC mit vier Gattern einzubauen. Da kommt es auf die insgesamt benötigte 
Anzahl von Gattern an, wie man die Logik zusammen baut und auf ICs 
aufteilt.

von Andreas (ah3112)


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Danke erstmal für die ganzen Inputs. Ich werde mir nach Weihnachten 
nochmal Gedanken machen. Auch wegen Logikanalysator. Vorher komme ich 
sowieso nicht dazu.

Für die Signale des Displays brauche ich noch ein Und-Gatter mehr als in 
der Schaltung von Peter Fleury. Aber ich brauche noch ein weiteres für 
den CS eines anderen Bausteins. Da fehlt mir auf dem 74LS00 ein Gatter. 
Vielleicht läuft es doch auf den 74LS08 mit 74HC04 hinaus. Ich muss 
sowieso bei Reichelt bestellen. Bei meinen Tests hatte ich den 74LS09 
nur deshalb genommen, weil der in der Bastelkiste vorhanden war.

Danke nochmal an alle und schöne Feiertage.

von Rainer W. (rawi)


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Andreas schrieb:
> Da fehlt mir auf dem 74LS00 ein Gatter.
> Vielleicht läuft es doch auf den 74LS08 mit 74HC04 hinaus.

Warum stehst du eigentlich so auf die uralte 74LS-Serie?
Aktuell ist die 74HC-Serie, oder wenn du Eingangsschwellen kompatibel zu 
LS benötigst, die 74HCT Serie.
Falls dir Einzelgatter fehlen, gibt es auch noch die Single-Gate 
Bausteine (z.B. den 74LVC1G08GW mit einem UND-Gatter). Die sind 
allerdings nichts für Grobmotoriker.

: Bearbeitet durch User
von Andreas (ah3112)


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Rainer W. schrieb:
> Warum stehst du eigentlich so auf die uralte 74LS-Serie?
Drauf stehen tue ich nicht. Das hat einzig und allein damit zu tun, dass 
ich diverse Bauteile noch vorrätig habe und bevor ich neue kaufe, diese 
erst einmal nehme. Aber ich werde das Ganze nochmal überdenken.

Rainer W. schrieb:
> z.B. den 74LVC1G08GW
Hab mir den gerade mal angesehen. Als ich mit der Elektronik angefangen 
hatte, gab es noch kein smd. Mir sind die Bausteine in den Fassungen 
lieber, die ich dann auswechseln kann, wenn einer defekt ist, statt an 
der Platine zu braten.

Thomas P. schrieb:
> Nimm halt einen 74LS08.
Ich hab mir das gestern auf der Seite von reichelt angesehen und bin 
etwas irritiert. Dort steht, der wäre auch open collector. Dann hätte 
ich dasselbe Problem mit den Pullups wie beim 74LS09. In dem Datenblatt, 
was ich im Internet gefunden habe, konnte ich aber nicht sehen, dass der 
open collector hat.

von Clemens L. (c_l)


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Andreas schrieb:
> > 74LS08
>
> Ich hab mir das gestern auf der Seite von reichelt angesehen und bin
> etwas irritiert. Dort steht, der wäre auch open collector.

Dort steht auch "hex buffer". Das ist die Beschreibung des SN74LS07.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Andreas schrieb:
> Ich hab mir das gestern auf der Seite von reichelt angesehen und bin
> etwas irritiert. Dort steht, der wäre auch open collector. Dann hätte
> ich dasselbe Problem mit den Pullups wie beim 74LS09.

Ist nicht der erste und bestimmt auch nicht der letzte Fehler, der dort 
bei einer Artikelbeschreibung jemandem passiert, vor allem dann, wenn 
solche Aufgaben von Leuten erledigt werden, die mit der Materie gar 
nichts oder nur rudimentär zu tun haben. Ich hatte vor einiger Zeit 
einen µController dort gekauft, wo die SRAM-Kapazität falsch angegeben 
war. Und immer auch dran denken: die Signaldurchlaufzeiten der Gatter 
addieren sich zu einer Gesamtlaufzeit in der horizontalen – d.h. je mehr 
man davon in Reihe packt, desto verzögerter kommt es am Ausgang an; 
hängt natürlich auch noch davon ab, an welcher Stelle so einer Kette ein 
Steuersignal dann einfließt. Auch die Versorgungsspannung spielt dabei 
eine wichtige Rolle – je kleiner diese ist, desto langsamer erfolgt auch 
das Umschalten der Gatter. Ferner darf man bei CMOS-ICs nichts floaten 
lassen, bei LS ist das weniger problematisch, sofern man weiß, welchen 
Pegel dann so ein unbeschalteter Eingang hat, aber auch hier sollte man 
sich von Anfang an angewöhnen, alle unbenutzten Eingänge auf einen 
wohldefinierten Zustand zu bringen. Bei 16-20MHz CPU-Takt würde man mit 
solchen selbstkonstruierten langen Gatter-Ketten (egal ob LS oder HC) 
timingmäßig schon so langsam in die Bredouille kommen. Für solche Fälle 
nimmt man schnellere Serien.

: Bearbeitet durch User
von Andreas (ah3112)


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Clemens L. schrieb:
> Dort steht auch "hex buffer". Das ist die Beschreibung des SN74LS07.
Das hatte ich auch gesehen und mir deshalb das Datenblatt angesehen.

Gregor J. schrieb:
> Und immer auch dran denken: die Signaldurchlaufzeiten der Gatter
> addieren sich zu einer Gesamtlaufzeit in der horizontalen – d.h. je mehr
> man davon in Reihe packt, desto verzögerter kommt es am Ausgang an;
Das hatte ich in Betracht gezogen. Aber ich glaube, dass der Grund, 
warum mein erster Schaltungsansatz nicht funktioniert hat, nicht direkt 
damit zusammen hingen. Ich denke, dass das Read Signal zu spät kam und 
das Display deshalb nicht funktioniert hat.

Gregor J. schrieb:
> Bei 16-20MHz CPU-Takt würde man mit solchen selbstkonstruierten langen
> Gatter-Ketten (egal ob LS oder HC) timingmäßig schon so langsam in die
> Bredouille kommen.
Ich gehe mit der Frequenz des Controllers runter. Für Temperaturregelung 
und LCD-Display muss das eh nicht so schnell sein.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Andreas schrieb:
> Das hatte ich in Betracht gezogen. Aber ich glaube, dass der Grund,
> warum mein erster Schaltungsansatz nicht funktioniert hat, nicht direkt
> damit zusammen hingen. Ich denke, dass das Read Signal zu spät kam und
> das Display deshalb nicht funktioniert hat.

Bei 4MHz als CPU-Takt und 5V als VCC dürfte das mit diesen 3-4 Gattern 
hintereinander kein Problem sein, Voraussetzung hierfür ist nur, dass es 
kombinatorisch in Ordnung ist – solche Dinge, die das Timing betreffen, 
kann man sich aber immer auch mit dem Oszilloskop anschauen – da muss 
man dann nicht grübeln oder vermuten, sondern sieht den Signalverlauf 
incl. Zeitdauer auf dem Bildschirm. So ein LCD auf Basis von HD44780 
etc. muss vom Timinig her auch relativ langsam angesprochen werden – 
beim AT90S8515 kann man den Zugriff auf externen SRAM, was hier quasi 
dafür missbraucht wird, notfalls auch etwas langsamer machen (MCUCR).

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Rainer W. schrieb:
> Wegen eines einzelnen AND-Gatters lohnt es nicht unbedingt, ein eigenes
> IC mit vier Gattern einzubauen.

dann nimmt man halt Transistoren in SMD oder TO92
https://www.electronics-tutorials.ws/de/logische/und-gatter.html

von Rainer W. (rawi)


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Joachim B. schrieb:
> dann nimmt man halt Transistoren in SMD oder TO92
... oder ein wired-AND aus zwei Dioden und einem Widerstand.

: Bearbeitet durch User
von Andreas (ah3112)


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Gregor J. schrieb:
> beim AT90S8515 kann man den Zugriff auf externen SRAM, was hier quasi
> dafür missbraucht wird, notfalls auch etwas langsamer machen (MCUCR).

Ich weiss. Das SRW Bit war sowieso gesetzt und externer Ram kommt, neben 
dem Display, auch noch dran.

Ich denke, es wird auf einen 75HC00 und einen 74HC08 hinauslaufen. Das 
muss ich mir aber nochmal in Ruhe aufzeichnen. Sollte aber dasselbe wie 
jetzt mit dem 74LS00 und 74LS09 sein. Nur dass dann die Pullups 
entfallen.

Vielen Dank nochmal an alle für die Vorschläge.

von Joachim B. (jar)


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Rainer W. schrieb:
> ... oder ein wired-AND aus zwei Dioden und einem Widerstand.

da war ich unsicher, aber du hast Recht, ich dachte dabei an Fan Out und 
Fan In und meinte es braucht Transistoren, aber braucht es ja nicht und 
ich dachte auch an wired-OR welches mir viel sympatischer ist.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/praxis/bausatz_und_schaltung_diode.htm
https://en.wikipedia.org/wiki/Wired_logic_connection

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Andreas schrieb:
> Vielen Dank nochmal an alle für die Vorschläge.

Ich glaube, man kann hier bei diesem Konzept auch ganz leicht per 
Software einen Buskonflikt verursachen, wenn man R/W so durch 
Adressieren oder generell über PC0 (A8) so einstellt, dass z.B. eine 
Leseanforderung an das Display signalisiert wird und dieses bei Enable 
seine Ausgänge aktiviert, man aber gleichzeitig mit der CPU 
versehentlich einen Schreibzugriff macht (WR aktiv und auf dem Databus 
werden Daten bereitgestellt). Das ist nur so eine Vermutung beim 
flüchtigen Blick auf den Schaltplan aus dem ersten Beitrag. Das 
R/W-Signal des LCDs sollte normalerweise in Abhängigkeit von RD und WR 
gesteuert werden, damit es niemals versehentlich zu so einem Fall kommt.

: Bearbeitet durch User
von Spess53 .. (hardygroeger)


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Hi

Vielleicht solltest du mal die Originalschaltung vom STK200 Testen.

MfG Spess

von Andreas (ah3112)


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Gregor J. schrieb:
> Das R/W-Signal des LCDs sollte normalerweise in Abhängigkeit von RD und
> WR gesteuert werden, damit es niemals versehentlich zu so einem Fall
> kommt.
Das hatte ich in meinem ersten Ansatz gemacht. Da habe ich das 
read/write-Signal aus dem read-signal mit einem Inverter erzeugt. 
Gleichzeitig hatte ich den enable entsprechend der Schaltung von Peter 
fleury gemacht. Nur noch mit einem And dahinter, wo auf dem einen 
Eingang der A14 war. Das hatte aber nicht funktioniert. Mein Verdacht 
war, dass das read zu spät auf High ging. Der enable muss ein Strobe 
sein.

Spess53 .. schrieb:
> Vielleicht solltest du mal die Originalschaltung vom STK200 Testen.
Danke. Die Schaltung hatte ich auch schon irgendwo im Internet gefunden. 
Da ich aber nicht verstanden habe, was der Kondensator und die Diode 
machen, habe ich das nicht getestet.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Andreas schrieb:
> Das hatte ich in meinem ersten Ansatz gemacht. Da habe ich das
> read/write-Signal aus dem read-signal mit einem Inverter erzeugt.
> Gleichzeitig hatte ich den enable entsprechend der Schaltung von Peter
> fleury gemacht. Nur noch mit einem And dahinter, wo auf dem einen
> Eingang der A14 war. Das hatte aber nicht funktioniert. Mein Verdacht
> war, dass das read zu spät auf High ging. Der enable muss ein Strobe
> sein.

Das besondere Problem hier besteht darin, dass die Bussysteme 
unterschiedlich und quasi nicht kompatibel sind – das LCD arbeitet mit 
einem Bus, den man z.B. vom 6800 und 6502 kennt, wo das R/W-Signal vor 
dem Enable (High-Aktiv), während des Enables und kurz danach stabil auf 
einem bestimmten Pegel bleiben muss, der Bus des AT90 ist dagegen für 
einen typischen SRAM gebaut/optimiert und hier wird der Strobe mit der 
RD- oder WR-Leitung vollführt, nachdem sich die Adresse und Daten 
bereits stabilisiert haben, was man z.B. von Z80-Prozessoren kennt, also 
eigentlich das totale Gegenteil von dem, was das Display erwartet; die 
Signale – incl. AS – sind bei solchen Bussen außerdem alle Low-Aktiv. 
Das Multiplexen selbst ist so ähnlich wie bei einem 8088/8086 mit 
transparentem Latch gelöst – das ist hier aber nur marginal von 
Bedeutung, viel gravierender ist der Unterschied mit den 
Hauptsteuerleitungen (R/W und E oder RD/WR und AS). Deswegen hat der 
Autor (oder wer auch immer sich das ausgedacht hat) zu dieser 
Hilfskrücke mit dem PC0-Portausgang (A8) für die R/W-Leitung des 
Displays gegriffen, denn das Signal wird bereits vor RD/WR stabil und 
bleibt auch bis zum Schluss so und damit wird auch das Enable passend 
dazu simuliert oder künstlich erzeugt, was der AT90 gar nicht hat. Es 
ist also gar nicht so einfach, diese Busse miteinander richtig zu 
verknüpfen. Nachteil dieser Lösung ist, dass man codemäßig durchaus 
einen Buskonflikt machen kann, wenn man sich beim Zugriff vertut.

: Bearbeitet durch User
von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Hier noch ein paar Screenshots aus den Datenblättern, wo man das, was 
ich gesagt habe, sehen und nachvollziehen kann – sofern man überhaupt 
dazu in der Lage ist, solche Timing-Diagramme zu lesen und zu deuten.

: Bearbeitet durch User
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