Forum: Fahrzeugelektronik Eigenbaufahrzeug - welcher Akku-Typ ist besser (LiFePo4 oder Li-Ion)


von Jacob L. (Firma: Privat) (jacoblange)


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Hallo an alle,

mein großer Sohn hat sich ein sehr ehrgeiziges Schulprojekt ausgesucht, 
er möchte selbst ein Auto bauen. Wir haben auch schon angefangen, die 
ersten Teile sind bereits geschweißt. Wir sind aber immer noch am 
recherchieren, welcher Akku-Typ am besten geeignet ist. Wobei der Preis 
da natürlich auch eine wichtige Rolle spielt.
Von daher war der erste Gedanke entweder LiFePo4 Zellen zu verwenden 
oder gebrauchte Li-Ionen Zellen.

Der Akku selber sollte dann eine Spannung von 72V und eine Kapazität von 
ca. 50Ah haben.
Antreiben muss er dann zwei 3KW Motoren. Das BMS, hatten wir dann 
überlegt gleich etwas größer zu wählen, falls die Kapazität später mal 
erweitert werden soll. Ins Auge hatten wir da dann folgendes BMS: 
https://www.ebay.de/itm/296796489160

Unsere eigentliche Frage ist aber, wie stark kann man die LiFePo4 Zellen 
belasten. Bei vielen Zellen die wir so gesehen haben ist immer nur 1C 
als entladerate angegeben. Bei zwei 3KW Motoren hätten wir aber in der 
spitze über 80A + Verlustleitungen. Würden das die LiFePo4 Zellen auch 
verkraften?

Wehr mehr Interesse an dem Projekt hat, hier hat mein großer noch ein 
paar Videos dazu online gestellt:

Teil 1: https://youtu.be/KE7zp2gHEHI?si=3Xtr0HEPbeSqsNM2

Teil 2: https://youtu.be/nJhc32oXGgk?si=ZT5CEHasZ6ELgo2D

Teil 3: https://youtu.be/s_CT6io50l8?si=ufvucCUWqj9-FnTX

von Martin S. (sirnails)


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Ne, da geht schon was bei denen:

https://www.nkon.nl/rechargeable/li-ion/18650-size/jgne-18650-2200mah-6-6a-lifepo4-3-2v.html

Bzgl. BMS: Du brauchst natürlich auch ein Balancing. Und bei 3,5kWh 
würde ich hier nicht mit dem 40 Euro Chinakracher anfangen.

von Michael B. (laberkopp)


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Jacob L. schrieb:
> wie stark kann man die LiFePo4 Zellen belasten.

Sehr stark, sie sind aber grösser und schwerer (bei gleicher Kapazität) 
als die in der Handhabung kritischeren LiIon, dafür billiger.

Jacob L. schrieb:
> Würden das die LiFePo4 Zellen auch verkraften?

Klugerweise stresst man Akkus nicht übermässig, weil sie sonst nicht 
lange leben. Baut man nur Demonstrationsspielzeug, kann einem das aber 
egal sein.

Beispiel in 18650: LiFePO4 1.1Ah 33A 
https://www.nkon.nl/de/jgne-18650-1100mah-33a-lifepo4.html oder 1.8Ah 
5.4A vs. LiIon 3Ah 30A

Man entscheidet also ENTWEDER hochstromfähig ODER hohe Kapazität.

Bei grossen prismatischen Zellen aber LiFePO4 50Ah 50A 
https://www.nkon.nl/de/eve-lf50k-prismatic-50ah-50a-lifepo4.html LiIon 
60Ah 50A 
https://www.nkon.nl/de/samsung-sdi60ah-nmc-lithium-prismatic-battery-3-7-terminal.html

Da nimmt sich LiFePO4 vs. LiIon nichts.

Du musst also EXAKT die passenden Zellen suchen. Auch Autos setzen 
grosse LiIon aus (dickeren) Rundzellen mit aufwändiger Verschaltung 
zusammen wahrend sie fur LiFePO4 einfach grosse prismatische nutzen.

von Oliver S. (oliverso)


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Nun ja, auch LiFePos sind Lithium-Ionenakkus.

Ansonsten ists halt, wie es ist: die Akkus müssen von den technischen 
Daten her das liefern, was die Anwendung fordert. Ein billiger Akku, der 
das gar nicht kann, nutzt dir nichts.

Bei nkon bekommst du z.B. 72Ah LFP von Calb als B-Grade für 18,95 Euro. 
20 Stück davon sind also 379 Euro für die Zellen, plus Verbinder, Kabel, 
und was es sonst noch so braucht. Der Akku kann dann 72A Dauerlast.

Oliver

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Jacob L. schrieb:
> mein großer Sohn hat sich ein sehr ehrgeiziges Schulprojekt ausgesucht,
> er möchte selbst ein Auto bauen. Wir haben auch schon angefangen, die
> ersten Teile sind bereits geschweißt.

Das sollte der Sohn selbst machen und nicht "wir".

von Dieter (dieter55)


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Wie wärs mit einem Twizzy von Renault, gebraucht passt doch!

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Jacob L. schrieb:
> Unsere eigentliche Frage ist aber, wie stark kann man die LiFePo4 Zellen
> belasten?

Bei unserem E-Auto haben wir uns damals ganz bewusst für die robusten 
unempfindlicheren LiFePO4 Akkus entschieden, weil diese auch schon mal 
die ein- oder andere Misshandlung verkraften können.

Der 7,1kW Gleichstrom Reihenschlussmotor könnte bis zu 500A ziehen, der 
Curtisregler riegelt aber schon bei 300A ab. Für die LiFePO4 ist das 
alles kein Problem.

https://youtu.be/ZpnySADOh4E?si=Mk4_P99O1r7tos_9

von Jacob L. (Firma: Privat) (jacoblange)


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●Des|ntegrator ●. schrieb:
> Das sollte der Sohn selbst machen und nicht "wir".

Ja aber ich unterstütze ihn dabei, und gerade beim Thema Akku und Strom 
kann halt auch viel passieren.

von Rolf (rolf22)


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Jacob L. schrieb:
> die ersten Teile sind bereits geschweißt.

Die Statik des Unterrahmens erscheint mir unsicher, was die Verbindung 
der seitlich ausragenden Teile des Unterrahmens mit dem Längsträger 
betrifft. Da gibt es doch Vertikalkräfte und damit Momente um die 
Längsdachse, die aufgefangen werden müssen?
Ok, aber man müsste natürlich mehr sehen, um das genau bewerten zu 
können.

Beitrag #7795912 wurde vom Autor gelöscht.
von Jacob L. (Firma: Privat) (jacoblange)


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Martin S. schrieb:
> Bzgl. BMS: Du brauchst natürlich auch ein Balancing. Und bei 3,5kWh
> würde ich hier nicht mit dem 40 Euro Chinakracher anfangen.

Was für ein BMS bzw. welche Marke würdest Du denn empfehlen? Und 
Kostentechnisch soll das Projekt halt auch nicht ausufern.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Jacob L. schrieb:
> und gerade beim Thema Akku und Strom kann halt auch viel passieren.

In der Tat! Der erste LiFePO4 Akkusatz aus China ist uns wegen 
Verarbeitungsfehler an den Punktschweissstellen abgefackelt!

Das kann mit Li-Ion natürlich genauso passieren.

Das Schlimme ist, dass sich ein brennender Lithium Akku nicht einfach so 
löschen lässt. Der brennende Akku musste von der Feuerwehr aus dem 
Fahrzeug rausgerissen werden und im Wasserbecken versenkt werden.

Die zweite Möglichkeit wäre, das ganze Fahrzeug im Wasser-Container zu 
versenken.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Jacob L. schrieb:
> Antreiben muss er dann zwei 3KW Motoren.

Also staerker als die erste Renault Twizzy.
Als Anfaengerprojekt voelliger Wahnsinn.

von Paul B. (paule201)


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Schönes Projekt!

Jacob L. schrieb:
> Von daher war der erste Gedanke entweder LiFePo4 Zellen zu verwenden
> oder gebrauchte Li-Ionen Zellen.

Gebrauchte LiIon kannst du nehmen, hier würde ich aber drauf achten das 
du einen fertigen Block bekommst, wo schon alle Zellen industriell 
verschweißt sind. Gebrauchte Automotiveblöcke gibt es oft in 16-24S, je 
nach Hersteller. Die sind dann aber größer, so Richtung 10KWh und so 
groß wie 2 Bierkisten. Ob du einen kriegst und ob der ins Projekt passt 
müsst ihr entscheiden.

Viele Bordnetzbatterien der Automobilisten sind 48V LiIon Blöcke mit im 
Schnitt 1KWh an Kapazität, wenn man günstig daran kommt könnte man über 
eine 2S2P Konfig nachdenken. Für 96V gibts auch Komponenten von der 
Stange, allerdings wird dann das BMS etwas aufwändiger, da man 
normalerweise 4 Slaves und einen Master nehmen würde. Hier entscheiden 
die Kosten.

Ich persönlich würde mich für LiFePo entscheiden, da man hier die 
Verbindungen in der Regel schrauben kann. Herausfordernd bei LiFePo ist 
die Ermittlung des SOCs, da die Kennlinie sehr flach ist. Verlässlich 
funktioniert das nur über das Messen des Entladestroms über die Zeit, 
Coulomb Counting genannt. Das kann normalerweise fast jedes BMS, aber 
man muss drauf achten das das Feature vorhanden ist.

von Martin S. (sirnails)


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Wendels B. schrieb:
> Als Anfaengerprojekt voelliger Wahnsinn.

Wir waren neulich Kart fahren auf den Rimo SiNUS E-Karts. Die haben 
2x3kW und waren horrend heruntergedrosselt und trotzdem schon richtig 
herausfordernd zu fahren.

Effektiv 4-5 PS ist kaum notwendig für ein Schülerprojekt. Eigentlich 
würden 2x1,5kW mehr als dicke ausreichen. Und wenn wir ehrlich sind, 
reicht eigentlich auch 1x1,0k..1.5kW.

Was man natürlich nicht vergessen darf ist, dass man bei zwei Motoren 
einen Regler braucht, der ein E-Differential hat (Torque vectoring). 
Aber wo es sowas für bezahlbar gibt - keine Ahnung.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mich würde dabei mal die rechtliche Seite interessieren. Schließlich 
wohnen wir in Deutschland, wo man für jeden Furz eine Genehmigung 
braucht und standrechtlich erschossen wird, wenn man ihn ohne diese 
ablässt.

2x 3kW sind nicht gerade wenig, das ist weit mehr, als ein 
Elektroscooter oder E-Bike hat, auch ein Mofa oder die kleinen 
45-km/h-Motorroller haben weniger. Ich kenne mich da mit den erlaubten 
Werten nicht aus, ich weiß nur, daß erfolgreiches Scooter-Tuning bei 
Jugendlichen von der Polizei häufig mit Strafen wegen Fahren ohne 
Flappen und der Stilllegung der Geschosse belohnt wird.

Darf man sowas überhaupt bauen bzw. auf nicht abgesperrten Bereichen wie 
einem Schulhof damit fahren oder wird man dann gleich wegen 
irgendwelchen StVO-Verstößen verknackt? Auf öffentlichen Wegen zur 
Schule fahren fällt sowieso aus, ich sehe keine Möglichkeit, wie man 
sowas mal eben als Schulprojekt zugelassen und versichert bekommt.

von Hmmm (hmmm)


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Ben B. schrieb:
> Darf man sowas überhaupt bauen bzw. auf nicht abgesperrten Bereichen wie
> einem Schulhof damit fahren oder wird man dann gleich wegen
> irgendwelchen StVO-Verstößen verknackt?

Entweder nur auf Privatgelände fahren oder etwas mehr Aufwand treiben:

https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__21.html

Einen passenden Führerschein braucht man im StVO-Geltungsbereich 
natürlich auch.

von H. H. (hhinz)


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Einfach auf 6km/h begrenzen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ben B. schrieb:
> Schließlich wohnen wir in Deutschland, wo

.. hinter jeder Hecke ein Blockwart lungert.

Auf Deutsch: Dein Beitrag ist typisch Deutsch und hier total fehl am 
Platze. Ich hasse solche Typen!

von Timo N. (tnn85)


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Hatte mich damals bzgl. Umbau eines Quads auf Elektro beim TÜV 
informiert. Die meinten dann ist ein Vollgutachten oder Vollabnahme 
notwendig. Die Prüfung würde nach Stundensatz berechnet werden. 
Notwendig ist dann auch eine Prüfung im EMV Labor etc pp. Genaueres 
bitte beim örtlichen TÜV erfragen. Auf jeden Fall eine sehr teure 
Angelegenheit. Anscheinend hatte es damals jemand gegeben, der das hat 
machen lassen. Nur zur Info, falls das Gefährt mal auf die Straße soll.

Falls nur Privatgelände muss dieses abgesperrt sein.

Als Zellen würde ich sicherheitshalber auch nur auf LiFePO4 
zurückgreifen und keine NMC.

Beim BMS würde ich eher KEIN Daly BMS nehmen. Entweder JK BMS oder JBD 
nehmen. Beides Smart BMS 
(https://www.jkbms.com/product/jk-pb2a16s20p-jk-pb2a16s-20p/). Bei den 
Daly hab ich schon welche abbrennen sehen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Dein Beitrag ist typisch Deutsch und hier total fehl am Platze.
Man sollte sowas vorher bedenken, bevor Dein toller Blockwart 
vorbeikommt. Nur um das mal klarzustellen - ich hatte nicht vor, diesen 
zu spielen oder irgendwas anzuzeigen. Mich stört eher genau so, daß das 
in Deutschland so ist wie es ist und vieles einfach über-reglementiert 
ist. Aber das hast Du in Deinem unkontrollierten Anflug von Hass gekonnt 
ignoriert.

> Ich hasse solche Typen!
Kann ich auf auf deutsch: Geht mir 20 Meter am Arsch vorbei!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jacob L. schrieb:
> entweder LiFePo4 Zellen zu verwenden oder gebrauchte Li-Ionen Zellen.

Letzteres wuerde ich vorschlagen. Es fallen dort genuegend Akkus an 
durch die Paffer von diesen Einwegdingern. Das landet dort auf  dem 
Boden, in Hecken oder Muelleimern.

von Jacob L. (Firma: Privat) (jacoblange)


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Guten Morgen und vielen Dank für die vielen vielen Antworten.

Um ein paar Fragen zu beantworten, hauptsächlich werden wir mit dem 
Gefährt auf abgesperrten Gelände fahren. Neben meiner Arbeitsstelle ist 
ein Flughafen, wo wir dann auch Testfahrten machen dürfen.
Und ansonsten wird es entweder auf einem Anhänger oder auch mal auf 
kurzen Strecken gedrosselt auf 6KM/h bewegt. Und ja ich habe einen 
Führerschein Klasse 3.

Was die Statik betrifft, gibt es auch einige Kollegen bei mir auf Arbeit 
die sich auch privat mit dem Bau von Fahrzeugen für den Motorsport 
beschäftigen und die uns dann unterstützen bei dem Thema Stabilität, 
Querverstrebungen, etc.

Was Antrieb und Differential betrifft, das Auto wird Allradgetrieben und 
pro Achse ein Differential. Und Jede Achse wird von einem Motor 
angetrieben. Und nach bisherigen Recherchen ist ein E-Differential 
zwischen Vorderachse und Hinterachse nicht zwingend notwendig.

Und was Akkus betrifft ist das Votum ja nun ziemlich eindeutig für 
LiFePo4 Akkus.

von Benjamin K. (bentschie)


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Dieter D. schrieb:
> Jacob L. schrieb:
>> entweder LiFePo4 Zellen zu verwenden oder gebrauchte Li-Ionen Zellen.
>
> Letzteres wuerde ich vorschlagen. Es fallen dort genuegend Akkus an
> durch die Paffer von diesen Einwegdingern. Das landet dort auf  dem
> Boden, in Hecken oder Muelleimern.

Dutzende verschiedene, alle in minderwertigster Qualität. Grob über den 
Daumen, um die 4000 Stück (250P 17S).
Du willst nicht ernsthaft einen Fahrzeugakku aus gebrauchten winzigen 
E-Zigaretten Akkus zusammenbauen?

von Martin S. (sirnails)


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Ben B. schrieb:
> Mich würde dabei mal die rechtliche Seite interessieren.

https://www.frag-einen-anwalt.de/

von Martin S. (sirnails)


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Jacob L. schrieb:
> Und Jede Achse wird von einem Motor
> angetrieben. Und nach bisherigen Recherchen ist ein E-Differential
> zwischen Vorderachse und Hinterachse nicht zwingend notwendig.

Nein, da dann nicht.

von Troll A. (trollator)


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Jacob L. schrieb:
> Und ja ich habe einen
> Führerschein Klasse 3.

Führerschein ist das Eine, die ABE des Fahrzeugs das Andere.

Jacob L. schrieb:
> Was Antrieb und Differential betrifft, das Auto wird Allradgetrieben und
> pro Achse ein Differential. Und Jede Achse wird von einem Motor
> angetrieben.

Für ein Schülerprojekt reichlich kompliziert... Was für eine Schule ist 
das denn?

von Peter S. (psblnkd)


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Um in Deutschland ein Fahrzeug in den öffentlichen Strassenverkehr zu 
bringen, bedarf es besonders teuerer Zulassungsverfahren, die für privat 
kaum zu stemmen sind.
Zurück zum Batterie-Problem. Anfangs hatte ich auch mit dem Gedanken 
gespielt moderne Li-Batterien einsetzten zu wollen, aber bei den immer 
noch üblichen Marktpreisen von 10-25TEuro für so'n Satz ist das m.E. 
völlig außerhalb jeglicher Diskussion.
Meine Nachfrage bei einem Batterie-Distributor für die Industrie ergab 
dann den Weg zu sog. "Traktionsbatterien", d.h. spezielle Bleibatterien, 
wie sie z.B in Gabelstablern eingesetzt werden. Kostenpukt für einen 
Batteriesatz mit gleichen Daten: ca. 2-3TEuro.
Mein Projekt "Elektrabi" ist aber leider aus Zeitgründen bis heute nicht 
fehrbereit - nachzulesen -> http://www.ps-blnkd.de/Elektrabi_Story.pdf.

Zu den besvorstehenden Festtagen meine besten Wünsche an das µC-Forum 
und alles Gute für's neue Jahr!

Grüsse aus Berlin

PSblnkd

von Michael B. (laberkopp)


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Timo N. schrieb:
> Bei den Daly hab ich schon welche abbrennen sehen.

Wobei es dort dank der Beliebtheit des Guten Namens schon einige 
Fälschungen gibt.

von Michael B. (laberkopp)


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Peter S. schrieb:
> Traktionsbatterien

Die Zeit der Bleiakkus ist dank spottbilliger chinesischer LFP 
inzwischen definitiv vorbei, es sei denn der Gabelstapler braucht sie 
als Gegengewicht.

Deine werden inzwischen auch kaputt sein, kaputtgestanden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Benjamin K. schrieb:
> Du willst nicht ernsthaft einen Fahrzeugakku aus gebrauchten winzigen
> E-Zigaretten Akkus zusammenbauen?

Da das ein ...

Jacob L. schrieb:
> Schulprojekt

... ist, wuerde ich dadurch etwas sinnvolle Umwelterziehung ergaenzen 
wollen.

Vielleicht reicht es zu mehr, als den Zusatzakku fuer die Musik und 
Reservebeleuchtung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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20S in LiFePo4 sind aber keine 72V. Mein Auto fährt mit 20S und 
entsprechend vielen LiFePo4 Zellen, ist aber eben auch nur ein 60V Auto.
Als BMS habe ich ANT gewählt, weil nur das einen Strom von 550A 
verträgt, die mit einem 10kW Motor nicht so übertrieben sind - und man 
möchte ja das BMS nicht als Flaschenhals haben.
Die Zellen habe ich von Gobelpower, es sind EVE MB31 mit 314Ah - das 
Stück kostet etwa 90 Euro mit Lieferung Bordsteinkante aus dem schönen 
China.
Das ist auch nicht teuerer als ein Satz aus 10 Stück Traktionsbatterien 
in Pb Technik und guter Qualität (Trojan o.ä.).
Pb Blöcke leiden auch unter dem Peukert Effekt, der bei den hohen 
Fahrströmen stark zur Wirkung kommt. Pb hat praktisch nur den Vorteil, 
auch bei unter -20°C zu funktionieren, was bei LFP nicht funktioniert 
(laden nur über 0°C, Entladen bis -20°C). Fährt man also bei 
Temperaturen höher als 0°C, sind LFP Blöcke preiswert und zuverlässig.
Als Strassenfahrzeug würde ich heute nur noch L7 zulassen wollen. Es 
braucht entweder eine Musteruntersuchung vom TÜV (wenn man in Serie 
bauen will) oder ein Vollgutachten, wenn es ein Einzelstück ist. Ein 
'grosses' Auto wird heute ohne Assistenzsysteme wie RDKS, E-Call und 
Spurhaltung nicht mehr erlaubt. So hält man sich als grosse 
Automobilfirma die kleinen Hersteller vom Hals.

Dieter D. schrieb:
> Benjamin K. schrieb:
>> Du willst nicht ernsthaft einen Fahrzeugakku aus gebrauchten winzigen
>> E-Zigaretten Akkus zusammenbauen?

Ich habs mal durchgerechnet. Für mein Auto hätte ich mindestens 3000 
E-Zigaretten plündern müssen.

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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Jacob L. schrieb:
> mein großer Sohn hat sich ein sehr ehrgeiziges Schulprojekt ausgesucht,
> er möchte selbst ein Auto bauen. Wir haben auch schon angefangen,

Interessant, wer ist denn "wir" so alles?

Und: was für ein Schulfach ist das eigentlich? Ich weiß noch, damals im 
Kunstunterricht waren vor allem eigene Ideen/Designs für hohe 
Punktzahlen gut.
Da hatte dann aber auch schon eine umfunktionierte Keksdose gereicht.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Jacob L. schrieb:
> Schulprojekt

Btw: Es wäre eine Sünde wenn der Sohnemann danach nicht an der Formula 
Student teilnimmt!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Matthias S. schrieb:
> hätte ich mindestens 3000 E-Zigaretten plündern müssen.

Nach einem Hausmeister landen rund 50 pro Tag von den Einwegdingern, wo 
diese nicht hinsollen, im Schulbereich. D.h. in nur 60 Schultagen 
haettest Du die Zellen gesammelt.

von J. S. (jojos)


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Dieter D. schrieb:
> Nach einem Hausmeister landen rund 50 pro Tag von den Einwegdingern, wo
> diese nicht hinsollen, im Schulbereich. D.h. in nur 60 Schultagen
> haettest Du die Zellen gesammelt.

und, hast du deinen E-Bike Akku schon daraus gebaut?
Mach bitte ein Video davon wenn das Akkupack unter deinem Hintern wie 
Popcorn aufgeht.

von Rolf (rolf22)


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Jacob L. schrieb:
> wird es entweder auf einem Anhänger oder auch mal auf
> kurzen Strecken gedrosselt auf 6KM/h bewegt.

Es gab da mal einen Gartenbau-Unternehmer, dem hatte man den 
Führerschein kassiert. Da hat sich der an seinen Sand- und Kies-Laster 
ein Nummernschild mit der Aufschrift "6 km/h" geschraubt und damit die 
Kunden im nahen Umkreis bedient.

Gab aber trotzdem Ärger, weil die 6-km/h-Grenze nur für Fahrzeuge mit 
einer BAUARTBEDINGTEN Höchstgeschwindigkeit gilt.
Eine Drosselung, die man mal eben schnell beseitigen kann, ändert nichts 
an der Bauart (die ja für mehr als 6 km/h angelegt ist). Ihr 
Vorhandensein beweist ja sogar, dass die Bauart für höhere 
Geschwindigkeiten bestimmt ist.

Das Fahrzeug hat also für die Straße keine Zulassung und keinen 
Versicherungsschutz. Das Fahren auf der Straße ist dann nicht nur eine 
OWi, sondern eine Straftat.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Rolf schrieb:
> Da hat sich der an seinen Sand- und Kies-Laster

War das ein gewöhnlicher straßenzugelassener Laster? Hatte er keinen 
Führerschein für die Fahrzeugklasse? Wozu genau das 6km/h-Schild?

von J. S. (jojos)


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Jacob L. schrieb:
> mein großer Sohn hat sich ein sehr ehrgeiziges Schulprojekt ausgesucht,
> er möchte selbst ein Auto bauen.

Erstmal Respekt so ein aufwändiges Projekt anzugehen, noch dazu so 
professionell. Die Entwürfe im CAD sehen gut aus und die ganzen 
Komponenten zu vermessen und ins CAD zu übertragen ist viel Arbeit, das 
bekommt nicht jeder so hin. Da muss man sich viele Gedanken machen in 
allen Bereichen der Mechatronik, wenn man die Möglichkeiten und den 
Support hat kann man nur neidisch sein.

Hier ist ein Nerd aus China der so ein Auto mit Alurahmen gebaut hat, 
aber mit Verkleidung aus Holz! Ist nicht sein erstes, er dürfte 
entsprechende Erfahrung haben und benutzt auch prismatische LiFePo wie 
es aussieht.
https://www.youtube.com/watch?v=Q_V7C9fkBL4

In China wird es auch nicht erlaubt sein damit auf öffentlichen Straßen 
herumzufahren, aber vielleicht wird es da lockerer gesehen...
Vor ca. 30 Jahren in der wilden Jugendzeit hat ein Kollege auch mal 
einen Mofamotor in ein Kinder GoKart eingepflanzt. Durch eine lange 
Übersetzung fuhr es kaum an, schaffte dann aber 70 km/h. Bremsen und 
lenken war abenteuerlich weil das natürlich nicht dafür ausgelegt war, 
aber für ein paar Stunden war es ein Mordsvergnügen damit zu fahren, bis 
an der Vorderachse ein Achsschenkel gebrochen war.
Der Kollege hat dann Maschinenbau studiert und mittlerweile im Beruf 
unzählige Sonderfahrzeuge konstruiert und bauen lassen.

Zum Prüfen der Elektrik und der Akkuverschraubungen kann man gut eine 
Wärmebildkamera benutzen, so etwas haben die Feuerwehren ja mittlerweile 
als Grundausstattung.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


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Timo N. schrieb:
> Hatte mich damals bzgl. Umbau eines Quads auf Elektro beim TÜV
> informiert. Die meinten dann ist ein Vollgutachten oder Vollabnahme
> notwendig. Die Prüfung würde nach Stundensatz berechnet werden.
> Notwendig ist dann auch eine Prüfung im EMV Labor etc pp.

Dabei ging es da NUR um den Antrieb. Ein Eigenbau vom Scratch verlangt 
aber deutlich mehr an Prüfung.
Und wann war das? Ab 2011 gibt es eine Pflicht zum Einbau eines ESP. Die 
Software dafür prüfen?

von Rolf (rolf22)


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Niklas G. schrieb:

>> Da hat sich der an seinen Sand- und Kies-Laster

> War das ein gewöhnlicher straßenzugelassener Laster?

Ja, sicher. Spielt allerdings für den Sachverhalt keine Rolle. Er hat 
sich doch nicht selbst einen Laster gebastelt.

> Hatte er keinen Führerschein für die Fahrzeugklasse?

Hätte er einen gehabt, dann hätte er ja nicht diesen Trick angewandt.
Er war verurteilter Säufer, beim Idiotentest durchgefallen. Der konnte 
so ohne weiteres gar keinen FS mehr bekommen, wollte/musste aber mit dem 
Laster weiter Geld verdienen.

> Wozu genau das 6km/h-Schild?

Muss man das erklären? Das Schild sollte zeigen, dass der Laster nicht 
schneller fahren würde und konnte. Ganghebel und Gaspedal mit Draht 
festgebunden oder so. Auf Deutsch stand da: "Ihr doofen Polizisten habt 
mir meinen FS weggenommen. Und ätsch, ich fahre trotzdem und ihr könnt 
mich mal!"

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Rolf schrieb:
> Muss man das erklären?

Naja jetzt ist es klar. Hätte ja sein können dass der "Laster" irgendein 
gebasteltes Monstrum ist (oder einfach so defekt dass es keine HU 
besteht) und er sich die Zulassung mit diesem Schild sparen wollte.

von Martin S. (sirnails)


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Rolf schrieb:
> Ab 2011 gibt es eine Pflicht zum Einbau eines ESP. Die
> Software dafür prüfen?

Einzelabnahme.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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J. S. schrieb:
> Mach bitte ein Video davon wenn das Akkupack unter deinem Hintern wie
> Popcorn aufgeht.

Das widersprichst der Posts im Thread der Explsionsgefaehrlichen EAutos. 
Das war zu Zeiten des Schiffsbrandes. :o)).

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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J. S. schrieb:
> Erstmal Respekt so ein aufwändiges Projekt anzugehen, noch dazu so
> professionell.

Das sehe ich auch so.

Bauartbedingt verbietet nicht das Gefaehrt mechanisch 
überzudimensionieren.

Sicherer sind LiFePo. Da diese eine sehr flache Kennlie aufweisen, ist 
besonderes Augenmerk auf Auslegung und BMS zu legen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich würde wenigstens lan drüber nachdenken, quasi "fertige" Akkus (als 
Ersatzteil gekauft) von großen E-Bikes oder E-Rollern zu verwenden. Da 
bekommt man auch ein darauf zugeschnittenes Ladegerät, ein BMS dürfte 
auch (meist) drin sein und eventuell auch passende Halterungen mit 
Kontakten ...

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Man entscheidet also ENTWEDER hochstromfähig ODER hohe Kapazität.

Was "hochstromfähig" gemessen in Ampere bedeutet, hängt von der 
Kapazität ab. Das ist also kein "entweder/oder", wenn es darum geht, 
einen bestimmten Strom bereit zu stellen.

von Udo S. (urschmitt)


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Troll A. schrieb:
> Was für eine Schule ist das denn?

Ich tippe auf Trollschule

von Jürgen (temp1234)


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Bei diesem Projekt ist ein großes BMS überhaupt nicht nötig. Es reicht 
völlig aus, wenn ein (kleines) BMS vorhanden ist mit dem man in die 
Steuerung des Autos eingreifen kann. Damit wäre dann weiteres Entladen 
oder Bremsen ausserhalb der zulässigen Werte nicht mehr möglich. Das 
externe Ladegerät hat ja in der Regel deutlich weniger Strom und das 
kann dann über das BMS gehen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Noch ein Tipp. Das Auto ist gar nicht so weit von meinem entfernt, ich 
fahre ja den Kewet El-Jet 4. Dieser hat ebenfalls einen feuerverzinkten 
Stahlrohrrahmen und benutzt zu grossen Teilen Technik des Fiat Panda und 
einiger Renault und Peugeot Autos.
Problematisch ist beim Eigenbau weniger die Motortechnik, sondern eher 
so Dinge wie das Differential und Bremssystem.
Viele Infos zum Fahrzeug inkl. Explosionszeichnungen (auch des 
Getriebes) und z.B. Bilder des Autos ohne Karosserie findest du auf
https://www.kewet.de
Allerdings wurde das Auto zu einer Zeit typzugelassen, als man noch ohne 
Assistenzsysteme, ESP und anderen Firlefanz auskam. Das macht die 
Zulassung eines 'richtigen' Autos heutzutage fast unmöglich.

von Rolf (rolf22)


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Martin S. schrieb:

>> Ab 2011 gibt es eine Pflicht zum Einbau eines ESP. Die
>> Software dafür prüfen?
>
> Einzelabnahme.

Äwäähh. Wir reden hier ja von einem Einzelstück – was also möchtest du 
erklären?

Aber erzähl mal, wie man ESP-Software prüft? Das verlangt aufwendige 
Straßen- und Prüfstandstests mit dem fertigen Auto, da lacht dich der 
TÜV aus, wenn du mit nur einigen Zehntausend Euro ankommst.
Gar nicht zu reden von den Tests, die der Entwickler vorher machen muss, 
damit er überhaupt eine Chance hat.

von Rolf (rolf22)


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Udo S. schrieb:
>> Was für eine Schule ist das denn?

> Ich tippe auf Trollschule

Oder Waldorf 2.0, ein Fork mit MINT-Anspruch.
Rudolf Steiner hat sich ohnehin schon x-mal im Grabe umgedreht, da kommt 
es nun auch nicht darauf an, ob eine Geige oder ein Radlager quietscht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Matthias S. schrieb:
> als man noch ohne Assistenzsysteme, ESP und anderen Firlefanz auskam.
> Das macht die Zulassung eines 'richtigen' Autos heutzutage fast
> unmöglich.

Das trug maßgeblich zum Ende des Fahrzeugprojekts Sion bei.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dieter D. schrieb:
> Das trug maßgeblich zum Ende des Fahrzeugprojekts Sion bei.

Das trug maßgeblich zum Ende aller möglichen kleineren 
Fahrzeughersteller bei. Heute bleibt dir nur die L5 und die L7 Klasse 
für innovative Unternehmungen, und das sind ja meist bessere 
Krankenfahrstühle.
Das haben die Herrschaften fein hingekriegt, um sich so die Konkurrenz 
vom Hals zu schaffen. Und z.B. VW hat auch ganz schnell den E-Up 
eingestellt, denn man möchte lieber Panzer verkaufen.

von Oliver S. (oliverso)


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Dieter D. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> als man noch ohne Assistenzsysteme, ESP und anderen Firlefanz auskam.
>> Das macht die Zulassung eines 'richtigen' Autos heutzutage fast
>> unmöglich.
>
> Das trug maßgeblich zum Ende des Fahrzeugprojekts Sion bei.

Nicht wirklich. Das war gar kein Thema, weils halt eh niemals ein 
irgendwie auch nur annähernd zulassungsfähiges Fahrzeug gab. Weder mit 
noch ohne elektronische Helferlein.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Matthias S. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Das trug maßgeblich zum Ende des Fahrzeugprojekts Sion bei.
>
> Das trug maßgeblich zum Ende aller möglichen kleineren
> Fahrzeughersteller bei. Heute bleibt dir nur die L5 und die L7 Klasse
> für innovative Unternehmungen, und das sind ja meist bessere
> Krankenfahrstühle.
> Das haben die Herrschaften fein hingekriegt, um sich so die Konkurrenz
> vom Hals zu schaffen. Und z.B. VW hat auch ganz schnell den E-Up
> eingestellt, denn man möchte lieber Panzer verkaufen.

Meine (Kfz-) Führerscheine habe ich zu einer Zeit gemacht, als es noch 
keine Helm- oder Gurtpflicht gab.
Und schon damals gehörte es einige Zeit später nach Einführung der 
Pflicht zu den dummen, aber angesagten Gossengesprächen, was da die böse 
Lobby und Politik mal wieder zugunsten der bösen Hersteller durchgeboxt 
hätte.
Und natürlich war früher alles besser als im jeweiligen "jetzt".

Natürlich hatten es die "Bastler & Frickler" damals bedeutend besser.
Solange ich altersbedingt strafunmündig war, konnte ich die schönsten 
Projekte in Angriff nehmen und die teilweise Hilfe netter 
Handwerkbetriebe wurde auch nicht verfolgt.
Mein Luftkissenfahrzeug und auf Mofa umgebautes Rennrad wurde dennoch 
beanstandet..
Oder meine Raketen und Sprengsätze, für die die Chemikalienbeschaffung 
damals problemlos war.
Sogar vor Unkrautex..

Kaum einer hat früher gemeckert, wenn man irgendwo "vernünftig" sein 
ferngesteuertes Flugzeug oder Boot mit Verbrenner in Betrieb nahm.
Oder auch RC-Car.

Aber immer mehr "Anwender" der ganzen neuen Möglichkeiten und deren 
Missbrauch musste zwangsläufig zu Einschränkungen führen und wird es 
weiter, egal wo.
Auch wenn es für den Einzelnen bedauerlich ist.

Vor ~20 Jahren wurde ich verwarnt, weil ich mit meinem Sohn 
selbstgebaute Wasserraketen auf freiem Feld steigen liess.
Kartoffelkanonen im eigenen Garten standen damals zum Glück noch nicht 
unter Strafe.

Gleichzeitig mit den Kritikern der Gesetzgebung, kommen natürlich auch 
die Bedenkenträger gegen solche Projekte zu Wort, die sich selber gar 
nichts (zu-) trauen.
Und damit anderen scheinbar auch nicht.

Nach den Schilderungen des TE stehen dem TE Möglichkeiten offen, von 
denen ein Grossteil hier nur träumen kann.
Ich wünsche ihm und seinem Sohn viel Erfolg.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ralf X. schrieb:
> Ralf X.

Was möchtest du uns mit deinem Aufsatz sagen? Viel zum Thema hast du ja 
nicht gesagt.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Matthias S. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Ralf X.
>
> Was möchtest du uns mit deinem Aufsatz sagen? Viel zum Thema hast du ja
> nicht gesagt.

Ich habe auf Deinen Kommentar Bezug genommen, der mal wieder einem 
Bashing der angeblich gesteuerten Gesetzgebung entspricht.
Ist das schlimm?
Aber wenn Du schon von "uns" sprichst: Darf ich fragen, wer "ihr" seit, 
die Du hier zu vertreten meinst?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Oliver S. schrieb:
> weils halt eh niemals ein irgendwie auch nur annähernd zulassungsfähiges 
Fahrzeug gab.

Es gab ein Testfahrzeug mit einer Genehmigung. Das war auf einem 
Sommertollwood zu sehen. Später war ich bei einem Vortrag vom VDI zum 
Fahrzeug, der im Neubau der FH stattfand.

von Ralf X. (ralf0815)


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Dieter D. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> weils halt eh niemals ein irgendwie auch nur annähernd zulassungsfähiges
> Fahrzeug gab.
>
> Es gab ein Testfahrzeug mit einer Genehmigung. Das war auf einem
> Sommertollwood zu sehen.

Wenn das so war:
Hatte die Genehmigung für das Testgelände der Veranstalter ausgestellt?

> Später war ich bei einem Vortrag vom VDI zum
> Fahrzeug, der im Neubau der FH stattfand.

Aha.
Natürlich per Nahverkehr angereist.
Und, was willst Du damit vermitteln?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Der Sachstand vom Projekt war interessant. D.h. die absolvierten 
Pruefungen fuer die Zulassungsverfahren. Wobei einige am Schluss mit dem 
Serienmodell erneut zu machen waeren.

von Rolf (rolf22)


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Ralf X. schrieb:

> Meine (Kfz-) Führerscheine habe ich zu einer Zeit gemacht, als es noch
> keine Helm- oder Gurtpflicht gab.

Ich habe meinen noch früher gemacht, als man noch keine PKWs mit Gurten 
kannte. Gurte waren damals was für Piloten und Rennfahrer.  :-)

> Und schon damals gehörte es einige Zeit später nach Einführung der
> Pflicht zu den dummen, aber angesagten Gossengesprächen, was da die böse
> Lobby und Politik mal wieder zugunsten der bösen Hersteller durchgeboxt
> hätte.

Diese Gossengespräche gab es schon Jahre vor der Pflicht. "Die da oben 
wollen uns nach einem Unfall im Auto gefesselt verbrennen lassen. Ich 
verkaufe jetzt mein Auto!"

Und noch viele Jahre früher gab es Ähnliches, bei Einführung der 
innerörtlichen 50-km/h-Grenze – da waren es aber nicht die bösen 
Hersteller, sondern die bösen, freiheitsbeschneidenden Politiker. Was 
war das für ein öffentliches Buhei damals!

Irgendeine Sau wird halt immer durchs Dorf getrieben, der deutsche 
Michel braucht das. Zum Teil liegt das aber auch an den Medien, die 
fördern sowas in zunehmendem Maße unter der Alibi-Überschrift 
"Demokratie".

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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Rolf schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>
>> Meine (Kfz-) Führerscheine habe ich zu einer Zeit gemacht, als es noch
>> keine Helm- oder Gurtpflicht gab.
>
> Ich habe meinen noch früher gemacht, als man noch keine PKWs mit Gurten
> kannte. Gurte waren damals was für Piloten und Rennfahrer.  :-)

Wir hatten früher noch echte Kerzen auf den Tannenbäumen brennen lassen.

Nur einmal gab es ein wenig Hektik auf dem Tisch, weil ich mit 
Babyknallern auf dem Tisch experimentierte, und dann eine 
Papierservierte Feuergefangen hatte -  war nicht schlimm, schnell 
ausgemacht, aber bei den Babyknallern ging eine kleine Kettenreaktion in 
der Stube los..

Damals, in den Tagebauwerkstätten hatten wir auch (fast) alles, was man 
für ein Elektro-Auto zum Zusammenbau bräuchte. Auch für meine 
Carrera-Autos hatte ich da eine ziemlich passende Kupferdraht-Rolle mit 
sehr dünnen Draht da drauf bekommen.
Fand aber später interessanter, Halbmonde in den Kolbenhemden bei der 
Mofa zu feilen.
Ein Arbeits(Lehrling)kollege war ein Fan von (seinen nachbarlichen) 
Moto-Cross-Fahrern, der hatte mir auch viel verklickert, wie man die 
Kisten verbessern und beschleunigen kann.
Dann gab es auch Comic-Hefte (z.B. Bromm), die verschiedene Hinweise für 
Rennfahrzeuge und Taktiken beschrieben wurde (z.B. auch, wie der 
Reifendruck sein sollte, wenn man durch Matsch/Schnee(matsch) fährt.)

Hinsichtlich des Akkus würde ich auch mal beim TÜV nachfragen, ob da 
jemand etwas dazu erzählen kann.
Und wegen dem Spendenaufruf kann man ja bestimmt verschiedene 
ausprobieren, lol..;)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rbx schrieb:
> Hinsichtlich des Akkus würde ich auch mal beim TÜV nachfragen, ob da
> jemand etwas dazu erzählen kann.

Normalerweise reicht das Sicherheitsdatenblatt der Zelle und der 
sachgemäße Einbau in einen stabilen Behälter. Man sollte bei 
prismatischen Zellen auch darauf achten, das die Plastikhaut im 
Fahrbetrieb nicht durchschubbert. Einige Lieferanten legen zu diesem 
Zweck Epoxyplatten bei.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Rbx schrieb:
> Hinsichtlich des Akkus würde ich auch mal beim TÜV nachfragen, ob da
> jemand etwas dazu erzählen kann.

Ich fürchte, dass die einem nur noch sagen werden was NICHT geht...

Matthias S. schrieb:
> Was möchtest du uns mit deinem Aufsatz sagen? Viel zum Thema hast du ja
> nicht gesagt.

Ganz einfach:
Früher konnte man mal machen ohne dass gleich wer nach der Polizei 
gerufen hat.
HEUTE wird erst mal geschaut bzw ermittelt was nicht explizit erlaubt 
ist weil der alles andere eigentlich verboten zu sein hat.
Der Rest wird dann durch Reglementierungen und sonstige Vorschriften 
erschlagen bzw zunichte gemacht.

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