Eine nagelneue aber defekte Rauchabsaugung hatte den Weg ins RC gefunden: "wenn ihr das reparieren könnt, behalten/verkaufen, sonst wegwerfen". Die Ursache war schnell klar: das Gerät war für 110Volt vorgesehen und mit einem Kaltgeräteanschluß versehen. Wurde wohl schnell ausgepackt und angeschlossen: Puff! Innendrin befindet sich ein FU für den stufenlosen Betrieb des verwendeten BLDC Motors, keine Billigkiste. Explodiert waren der Gleichrichter und mindestens ein HV Elko sowie natürlich die Sicherung. Das Board war klar mit 110Volt gelabelt und ja auch "draußen" richtig beschriftet. Aber das Layout ist für eine Delonschaltung vorgesehen. Mit dem Tausch der defekten Teile und Entfernung der 110Volt Delonbrücke läuft die Kiste wieder. Allerdings sollte sie "nur" 150 Watt Leistungsaufnahme haben, gemessen wurden jetzt aber 210Watt. Kann das an dem Betrieb an 230Volt liegen? Wir haben aber auch die zwei (bei 110Volt) parallelen 200µF Elkos gegen einen 330µF/450Volt getauscht der gerade verfügbar war. Bei 230Volt wären die beiden in Reihe gewesen und damit nur 100µF. Kann die Vergößerung auf 330µF einen so großen Einfluß haben?
Wer viel misst, misst meistens Mist. Womit habt ihr die Leistungsaufnahme denn gemessen? Hat der Mülleimer eigentlich eine PFC oder wurde die genau so eingespart wie der Spannungswahlschalter?
Durchaus berechtigter Einwand zumal wir im RC für die Leistungsaufnahme nur ein einfaches Energiekostenmeßgerät nutzen. Allerdings zeigen andere Meßgeräte noch seltsamere Werte an: 1,36A Benning CM11 1,35A ELV Energiekostenmeßgerät 1,36A Voltcraft VC505 1,4A UNI-T 803 Obige sollen alle "TRUE RMS" sein! 0,78A Peaktech 3340 0,8A H&H VM62D Nicht True RMS Sowie ein analoges Peaktech 3385 mit ca. 1A (das kann nur 500mA oder 10A, also eher eine Schätzung im 10A Bereich) Was denn nun? Tatsächlich ist da lediglich ein einfacher Linefilter mit Common Mode und zwei X2 Kondensatoren verbaut. Das dürfte also immer noch jede Menge Dreck ins Netz abgeben.
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Für solche Lasten benötigt man ein Energiekostenmessgerät, welches einen Schaltkreis speziell zur Wirkleistungsmessung einsetzt. Ein Shelly Plus Plug S z.B. oder früher mit Display z.B. das KD-302. Das war zwar klobig, aber sehr genau, wird heute nur noch schwer zu bekommen sein. Wenn man bei solchen komplexen Lasten (hier Verzerrungsblindleistung) einfach U*I rechnet, kommt Müll dabei raus.
Sollten das die "True RMS" Meßgeräte nicht alle machen? Und das ELV wurde damals auch so beworben... Was wäre denn ein GENAUES Meßgerät für solche Lasten?
Thomas R. schrieb: > Sollten das die "True RMS" Meßgeräte nicht alle machen? Und Nein, die messen falsch. Du kannst von konstanten 320V am Siebelko ausgehen. Du misst den Strom der in den Siebelko fliesst. Ein einfaches Mittelwertamperemeter, (Gleichstrom wenn nach dem Gleichrichter, Wechselstrom wenn vor dem Gleichrichter) misst also richtig. Nur zeigt es im Wechselstrommodus das 1.11-fache an, das miss man ruckrechnen. Es ist KEINE ohm'sche Last bei der man durch Quadrierung der gemessenen Grösse (U oder I) versucht, die Verlustleistung zu ermitteln ohne den anderen Wert (I oder U) mitzumessen. TrueRMS ist nicht immer besser, sondern oft falsch.
Michael B. schrieb: > TrueRMS ist nicht immer besser, sondern oft falsch. Einfacher: Wer misst, misst Mist.
Aus dem Netz: Einphasige, nicht korrigierte Schaltnetzteile haben normalerweise einen ziemlich schlechten Leistungsfaktor, etwa 0,65. Passt für dich: Allerdings sollte sie "nur" 150 Watt Leistungsaufnahme haben, gemessen wurden jetzt aber 210Watt.
Eine Delon Schaltung ist ein Spannungsverdoppler. Welche Brücke hättest du da entfernt? Wenn du die Diode die in Reihe zum zweiten Elko durch eine Brücke ersetzt hättest, wäre deine Aussage plausibel. Was du erzählst macht für mich keinen Sinn. Und der Elko lädt sich unbelastet bis zum Scheitelwert der Netzspannung auf, also 240 x 1,414 = 339V. Und wenn der Verbraucher daran angeschlossen war, nimmt er dieselbe Leistung auf wie bei 120V, denn 120 x2 x1,414 ergibt wieder 339V. Also misst du da was falsches.
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Die Delon-Schaltung besitzt eine besondere Bedeutung für Elektrogeräte, welche sowohl an den im amerikanischen Raum üblichen Netzspannungen mit 110 V und in den Stromnetzen in Europa mit 230 V betrieben werden sollen und keinen Weitbereichseingang aufweisen. In diesem Fall wird der primärseitige Brückengleichrichter durch die Delon-Schaltung erweitert: Bei Betrieb mit 230 V ist die Delon-Schaltung deaktiviert und nur der Brückengleichrichter aktiv, welche eine Ausgangssgleichspannung von ca. 325 V liefert. Bei Betrieb an 110 V wird durch einen Schalter die Zwischenanzapfung zwischen den Kondensatoren mit einem der Wechselspannungseingänge verbunden. Durch die Spannungsverdopplung liegt an der Serienschaltung ca. eine gleich hohe Gleichspannung von 315 V an. Daran angeschlossene primärgetaktete Schaltnetzteile können so unabhängig von den verschiedenen Netzspannungen immer mit Eingangsspannungen von ca. 315 V betrieben werden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsverdoppler
Kurt schrieb: > Was du > erzählst macht für mich keinen Sinn. Das wird in tausenden von AT- und ATX-Netzteilen so gemacht. Siehe https://danyk.cz/s_atx_en.html Brücke öffnen für 230V, schliessen für 115V.
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Kurt schrieb: > Eine Delon Schaltung ist ein Spannungsverdoppler. Welche Brücke hättest > du da entfernt? Die übliche bei Schaltnetzteilen mit 115/230V Umschalter. Hier mit 115V bezeichnet https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:PC-PowerSupply-Principle-Circuit.svg
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