Guten Tag in die Runde, ich treffe auf folgende Schwierigkeit, und wäre für Hinweise dankbar: Für einen Demonstrationsversuch zur elektrolytischen Wasserstoffherstellung wollte ich Teile verwenden, die ich vorgefunden hatte. Das sind ein Transformator, 24 Volt, 6,6 Ampere, und ein Brückengleichrichter KBPC5010. Eine weitere Glättung ist für den Zweck ja nicht erforderlich. Vor allem anderen wollte ich nur mal die Spannungen prüfen, und fand im Leerlauf sekundär 25 Volt Wechselspannung, aber an der Gleichstromseite des KBPC nur 24 Volt Gleichspannung. Auch das wäre für den geplanten Versuch egal, aber es könnte die Frage aufkommen, warum die Spannung so niedrig ist, und nicht bei den etwa zu erwartenden 33 Volt liegt. Um die Information vielleicht aus dem Datenblatt herauszuholen, reichen meine Kenntnisse nicht. Kann mir jemand sagen, ob das eine besondere Eigenart des KBPC5010 ist, oder ob ich davon ausgehen muss, dass er defekt ist?
Ich meine mich zu erinnern, dass nach der Gleichrichterbrücke die Wechselspannung multipliziert mit Wurzel 2 zu messen sein müsste. Ist das falsch?
Georg schrieb: > Eine weitere Glättung ist für den Zweck > ja nicht erforderlich. Ohne Siebelko ist es halt weniger. Am Gleichrichter fallen ca. 1,4V ab
OK. Kann ich also davon ausgehen, dass die gemessenen 24 Volt Gleichspannung bei 25 Volt Wechselspannung völlig in Ordnung sind, und dass die Spannung mit einem Glättungskondensator deutlich höher läge? Dass also der Gleichrichter brauchbar ist?
Georg schrieb: > OK. Kann ich also davon ausgehen, dass die gemessenen 24 Volt > Gleichspannung bei 25 Volt Wechselspannung völlig in Ordnung sind, und > dass die Spannung mit einem Glättungskondensator deutlich höher läge? > Dass also der Gleichrichter brauchbar ist? Ja.
Georg schrieb: > Ich meine mich zu erinnern, dass nach der Gleichrichterbrücke die > Wechselspannung multipliziert mit Wurzel 2 zu messen sein müsste. Ist > das falsch? Ja. Das stimmt so nur mit einem Ladekondesator. Der Gleichrichtwert (den man mit einen Drehspulmeßwerk mißt) ist ohne Berücksichtigung von Dreckeffekten wie der Flußspannung um den Faktor 1.11 niedriger als der Effektivwert. 24V effektiv Nennwert paßt ganz gut zu 23V Gleichrichtwert. Da wird noch ein bisschen Leerlaufüberhöhung dabei sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichtwert
Axel S. schrieb: > Ja. Das stimmt so nur mit einem Ladekondesator. Der Gleichrichtwert (den > man mit einen Drehspulmeßwerk mißt) ist ohne Berücksichtigung von > Dreckeffekten wie der Flußspannung um den Faktor 1.11 niedriger als der > Effektivwert. Ja, wie gesagt: Vielen Dank. Ist immer schön, wenn Missverständnisse, und sei es nach sehr langer Zeit, geklärt werden.
33V sind viel zu viel. Für die Elektrolyse ist der Strom entscheidend, nicht die Spannung. Zuviel Spannung führt meistens nur zu einer beschleunigten Zerstörung der Elektroden. Mach Dich mal schlau über die Elektrolyse von Kaliumhydroxid-Lösungen, die werden gerne zur Wasserstoffgewinnung genommen. Bitte kein Salzwasser (NaCl) verwenden, dabei entsteht Chlor und evtl. Wasserstoff gleichzeitig, das Gemisch kann schon durch Belichtung zünden, macht ähnlich Bumms wie Knallgas und der entstehende Chlorwasserstoff bildet mit Feuchtigkeit Salzsäure, besonders gerne in der Lunge wenn man das Zeug einatmet.
https://germany.denora.com/de/applications/H2-production-by-water-electrolysis.html Ein altes PC Netzteil mit dem 3,3V Ausgang wird dir bessere Dienste leisten.
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Bearbeitet durch User
Den Strom könnte er mit Glühlampen aus dem Kfz-Bereich begrenzen. Die Spannung wird sich dann ergeben. Eine Strombegrenzung macht aber Sinn. Ich kenne das aus dem Galvanik Bereich. Eine riesen Sauerei.
Georg schrieb: > Vor allem anderen wollte ich nur mal die Spannungen prüfen, und fand im > Leerlauf sekundär 25 Volt Wechselspannung, aber an der Gleichstromseite > des KBPC nur 24 Volt Gleichspannung. Ohne Siebelko bekommst du eben nir den Gleichrichtwert, nicht den Spitzenwert. Und dein Multimeter bildet gar den Mittelwert, zeigt also auch noch um 0.909 falsch an.
Danke für die ergänzenden Informationen. Ich hätte eine Spur Schwefelsäure dazu gegeben, aber wenn KOH-Lösungen jetzt Stand der Technik sind, macht sich das besser. Nehmen muss ich im Prinzip das, was hier vorhanden ist (Technik AG), die Mittel sind knapp. Den Strom stellen wir mit einem betagten, regelbaren Drahtwiderstand in der Größe eines Schuhkartons ein. Sicher nicht modern, aber die Frage, "wie geht es besser?" ist immer ein guter Ausgangspunkt für künftige Projekte.
Ben B. schrieb: > 33V sind viel zu viel. Für die Elektrolyse ist der Strom entscheidend, > nicht die Spannung. Zuviel Spannung führt meistens nur zu einer > beschleunigten Zerstörung der Elektroden. Mach Dich mal schlau über die > Elektrolyse von Kaliumhydroxid-Lösungen, die werden gerne zur > Wasserstoffgewinnung genommen. > > Bitte kein Salzwasser (NaCl) verwenden, dabei entsteht Chlor und evtl. > Wasserstoff gleichzeitig, das Gemisch kann schon durch Belichtung > zünden, macht ähnlich Bumms wie Knallgas und der entstehende > Chlorwasserstoff bildet mit Feuchtigkeit Salzsäure, besonders gerne in > der Lunge wenn man das Zeug einatmet. Eine Besichtigung der Chlorgewinnungsanlage im Chemiepark hat nachhaltig Eindruck hinterlassen: nur mit Einweisung in die Benutzung einer Atemmaske die auch ständig am Mann/Frau getragen werden mußte. Die Katalysatoren konnte man buchstäblich begehen, die MASSIVEN Stromschienen lagen blank neben den Gehsteigen, sehr kleine Spannung aber gigantische Ströme. Auf der einen Seite kommt waggonweise Steinsalz an, auf der anderen Seite geht Chlor und Wasserstoff wieder raus. Deswegen gab es dort auch schon seit 20 Jahren eine H2 Tankstelle....
Thomas R. schrieb: > Eine Besichtigung der Chlorgewinnungsanlage im Chemiepark hat nachhaltig > Eindruck hinterlassen: nur mit Einweisung in die Benutzung einer > Atemmaske die auch ständig am Mann/Frau getragen werden mußte. Die > Katalysatoren konnte man buchstäblich begehen, die MASSIVEN > Stromschienen lagen blank neben den Gehsteigen, sehr kleine Spannung > aber gigantische Ströme. Auf der einen Seite kommt waggonweise Steinsalz > an, auf der anderen Seite geht Chlor und Wasserstoff wieder raus. Bei Chloralkalielektrolyse ist Chlor eigentlich nur Abfallprodukt.
Beitrag #7797236 wurde vom Autor gelöscht.
H. H. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Eine Besichtigung der Chlorgewinnungsanlage im Chemiepark hat nachhaltig >> Eindruck hinterlassen: nur mit Einweisung in die Benutzung einer >> Atemmaske die auch ständig am Mann/Frau getragen werden mußte. Die >> Katalysatoren konnte man buchstäblich begehen, die MASSIVEN >> Stromschienen lagen blank neben den Gehsteigen, sehr kleine Spannung >> aber gigantische Ströme. Auf der einen Seite kommt waggonweise Steinsalz >> an, auf der anderen Seite geht Chlor und Wasserstoff wieder raus. > > Bei Chloralkalielektrolyse ist Chlor eigentlich nur Abfallprodukt. Aus dem Vortrag damals und Wikipedia scheint man das Chlor für die Herstellung von Vinylchlorid zu benötigen. So eine Anlage steht direkt dahinter. Das geht mit Kesselwagen oder Pipeline zur Weiterverarbeitung (Kölner Chemiegürtel)
Thomas R. schrieb: >> Bei Chloralkalielektrolyse ist Chlor eigentlich nur Abfallprodukt. > > Aus dem Vortrag damals und Wikipedia scheint man das Chlor für die > Herstellung von Vinylchlorid zu benötigen. Ungekehrt, man war damals glücklich eine Möglichkeit gefunden zu haben das eigentlich unerwünschte Abfallprodukt los zu werden. Die Entsorgung wurde so sozialisiert.
Eigentlich wird die Chloralkalielektrolyse seit sehr vielen Jahren wirklich zur Gewinnung von Chlor und Natriumhydroxid eingesetzt, der Wasserstoff war eher das Abfallprodukt. Ich weiß nicht mal, was man damit angestellt hat, bevor das Zeug zum "wichtigen" Energieträger hoch-gehyped wurde. Wahrscheinlich hat man den Großteil gleich wieder im betriebseigenen Kraftwerk (mit)verbrannt oder dem damals üblichen Stadtgas beigemischt. Es gibt auch ein großtechnisch anwendbares Verfahren, das keinen Wasserstoff produziert (aber Sauerstoff benötigt) und daher deutlich weniger Strom verbraucht. Die eingesetzten Ströme von hunderten Kiloampere sind schon beeindruckend, aber die Spannung liegt nur bei 2..4,5V je nach Verfahren. Also da kann man anfassen und es passiert nichts. Das Chlor kann man in der Chemie-Industrie nicht nur für (P)VC verwenden, das Zeug ist ziemlich vielseitig wird in großen Mengen hergestellt. Die Ersatzprodukte ohne Chlor sind meistens teurer. Wo Chlor in großen Mengen benötigt wird, wird es normalerweise vor Ort produziert, damit man es nicht in großen Mengen transportieren muss. Das Zeug ist leider ziemlich giftig wenn es in großen Mengen austritt, wurde auf diese Weise im ersten Weltkrieg als Giftgas benutzt. Das anfallende Natriumhydroxid ist auch ein Nebenprodukt, aber dafür gibt es schon lange einen großen Markt.
> Keine Ahnung, aber eine ganz feste Meinung.
Immer noch besser als Mt. Stupid.
Du kannst z.B. die Wikipedia lesen?
[ ] Ja
[ ] Nein
[ ] doch
[ ] oohhh
Ben B. schrieb: >> Keine Ahnung, aber eine ganz feste Meinung. > Immer noch besser als Mt. Stupid. > > Du kannst z.B. die Wikipedia lesen? Du offensichtlich nicht. "Da neben Natron- und Kalilauge auch immer Chlor im entsprechenden Anteil mitproduziert wurde, war die chemische Industrie schon früh daran interessiert, Marktanwendungen für das reichliche Chlor zu finden."
Vielleicht bevor man PVC in großem Maßstab verwendet hat. Außerdem kann man bei Prozessen, die mehrere Produkte erzeugen, praktisch jedes Produkt als Nebenprodukt ansehen, je nachdem wofür die Anlage primär betrieben wird. Ich kenne nur solche zur Chlorgewinnung.
Das solltest Du Dir auch selbst mal zu Herzen nehmen! Und nun nimm Deine Pillen!
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