Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tektronixs TDS 520 defekt


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von Paul (97paul)


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Hallo zusammen, ich möchte euch gerne mal den Fehler äußern.

Das Oszilloskop lässt sich einschalten, der Lüfter läuft und die 
Tastenbeleuchtung bleibt dauerhaft an. Auf dem A11 DRAM 
Processor/Display Board leuchtet auf der Segmentanzeige die Nummer 8.

Das Gerät hatte ein Problem mit allen SMD Kondensatoren. Teilweise sind 
sie ausgelaufen. Daraufhin habe alle Kondensatoren ausgetauscht und die 
Leiterplatten gründlich gereinigt.

Den Fehler hat diese Aktion leider nicht behoben.

Daraufhin habe ich Fehlersuche mittels der Serviceanleitungen Betrieben.
Hier die Links dazu:

Band1:
https://w140.com/tekwiki/images/6/62/070-8312-01.pdf

Band2:
https://w140.com/tekwiki/images/4/48/070-8313-00.pdf

Auf Band1 Seite 187 habe ich die Diagnose durchgeführt. Der Lüfter läuft 
und nach ca. 30 Sekunden geht die Tastenbeleuchtung NICHT aus. Daraufhin 
habe ich laut der Anleitung die Processor/Front Panel troubleshooting 
procedure (Band1 Seite 195) durchgeführt.

An dem Stecker J2 habe ich alle geforderten Spannungen überprüft. Die 
sind alle i.o. Das Clock Signal (3,125Mhz) liegt auch an.

Demzufolge ist laut Anleitung der Kommunikationslink zwischen den A11 
Display/Processor Board und dem A12 Front module fehlerhaft. Das A12 
Front module ist höchstwahrscheinlich defekt und es soll ausgetauscht 
werden.

Im Band 2 sind viele Fehlersuchanleitungen beschrieben aber ich finde 
leider keine die für mich zutreffend ist. Ich glaube dort fehlen auch 
ein paar Seiten.

Nichtsdestotrotz habe ich den Prozessor auf dem A12 Board teilweise 
durchgemessen (Band 2 Seite 218). Leider fehlt dort die 3. Seite.

Mir ist aufgefallen das am Pin 2 des Prozessors (U1) kein 2Khz Signal 
anliegt. Somit liegt auch kein 1Khz Rechtecksignal zum einstellen des 
Tastkopfes an. Die Betriebsspannungen laut Schaltbild liegen alle am 
Prozessor an. Das Clock Signal vom A11 Board liegt auch an.

Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte?

Ich sende dann hier nachher noch ein paar Fotos rein.

Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest!

Beitrag #7796699 wurde vom Autor gelöscht.
von Paul (97paul)


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Das kleine Board ist das A12 Front Panel module.

Das große Board ist das A11 DRAM Processor/Display board.

von Paul (97paul)


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Ich würde mir jetzt mal ein Gbip Adapter besorgen, um das Oszi auslesen 
zu können. Mal sehen ob er da trotzdem was ausgibt.

Kennt jemand ein guten Adapter auf USB der funktioniert? Alternativ 
würde auch eine PCI Karte gehen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Kennt jemand ein guten Adapter auf USB der funktioniert?

Willst du 600Euro fuer einen originalen ausgeben? :-D

Der hier funktioniert ganz gut:

https://github.com/xyphro/UsbGpib

Vanye

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Paul schrieb:
> Das Gerät hatte ein Problem mit allen SMD Kondensatoren. Teilweise sind
> sie ausgelaufen

durch was konnte sowas passieren (auslaufen)? Kann die Ursache 
vielleicht noch weitere Schäden (ausserhalb von Kondensatoren) bewirken?

von Paul (97paul)


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Wegstaben V. schrieb:
> Paul schrieb:
>> Das Gerät hatte ein Problem mit allen SMD Kondensatoren. Teilweise sind
>> sie ausgelaufen
>
> durch was konnte sowas passieren (auslaufen)? Kann die Ursache
> vielleicht noch weitere Schäden (ausserhalb von Kondensatoren) bewirken?

Das auslaufen der SMD elkos ist bei diesen Geräten tatsächlich eine 
bekannte Krankheit. Teilweise zerfrisst es die Leiterbahnen. Habe schon 
einige Bauteile ausgelötet. Eine zerfressende Leiterbahn konnte ich 
bisher noch nicht feststellen. So schlimm scheint es noch nicht zu sein.

von Paul (97paul)


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Vanye R. schrieb:
>> Kennt jemand ein guten Adapter auf USB der funktioniert?
>
> Willst du 600Euro fuer einen originalen ausgeben? :-D
>
> Der hier funktioniert ganz gut:
>
> https://github.com/xyphro/UsbGpib
>
> Vanye

Vielen Dank!

von Dieter W. (dds5)


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Auslaufende Elkos waren bei Baujahren ca. Anfang der 1990er Jahre an der 
Tagesordnung.
Ich hatte neulich im Repaircafe einen DAT Recorder mit 6 ausgelaufenen 
SMD Elkos. Zum Glück hat die leitfähige Brühe nur die Funktion gestört 
aber keine Leiterbahnen weggeätzt.
Bei der Platine auf dem Bild ist dagegen die Bahn am Lötauge 
unterbrochen.

von Paul (97paul)


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Dieter W. schrieb:
> Auslaufende Elkos waren bei Baujahren ca. Anfang der 1990er Jahre an der
> Tagesordnung.

Leider ja. So schlimm sieht es bei mir zum glück noch nicht aus. Man 
sieht nur oxidation an manchen lötstellen.

von Paul (97paul)


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Habe mittlerweile die Vermutung das der Arbeitspeicher (DALLAS 
DS1245Y-120) defekt ist. Vom Hersteller werden ja nur in der Regel 10 
Jahre garantie gegeben und da ist der schon lange drüber.

Aufjedenfall würde das auch das nicht booten erklären. Ich würde den 
gerne auslesen und gegebenfalls gegen ein neuen ersetzen.

Vielleicht hat von euch jemand ein Programmiergerät? Dann würde ich 
gegebenfalls die Bauteile per Post zusenden plus Aufwandsentschädigung.

Die Daten die draufgehöhren gibt es zum Glück auch im Internet, falls 
der wirklich schon defekt sein sollte.

von W.P. K. (elektronik24)


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In diesem SRAM Modul ist garantiert eine Lithium-Zelle drin. Vor >20 
Jahren habe ich mal ähnliches bei einem anderen Oszilloskop gehabt. 
Bestimmt gibt es davon irgendwo im Internet Bilder, wo genau die 
Batterie in dem Modul sitzt und an welchen Stellen man den Deckel und 
die (vermutlich vorhandene) Gussmasse wegfräsen muss, um an die Kontakte 
zu kommen. Dann kann man einfach eine neue Batterie dort anlöten.
Wenn du Pech hast, sind (waren?) in dem SRAM auch die Kalibrierdaten 
abgespeichert.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Habe mittlerweile die Vermutung das der Arbeitspeicher (DALLAS
> DS1245Y-120) defekt ist.

Kann sein. Ich hab letzterdings einen anderen alten Tek Oszi aus den 
2000ern geschenkt bekommen. Bezeichnung weiss ich jetzt leider nicht. 
(so ein 1Ghz Digital Phosphor Teil) Der bootete garnicht. Es gab aber im 
Servicemanual irgendwo eine Beschreibung wie man das Teil resetten 
konnte. Man musste beim einschalten irgendeine Taste druecken. Darauf 
bootete das Dingen dann. Das lag aber auch daran das auf meinem noch die 
erste Firmware von der Auslieferung drauf war. Neuere Firmware haetten 
dann einen Fehler angezeigt!
Ich hab den Speicher dann ausgeloetet/gesockelt und dann unter dem 
Mikroskop in Ruhe die Batterie freiproxxoniert und dann eine neue CR2032 
dran geloetet. Seitdem habe ich ein weiteres Oszi im Regal, seufz. :)

Das Hauptproblem war im uebrigen das ausloeten des Bausteins. Der lag an 
1-2 Pinnen an GND und Tek hatte wirklich eine massive Leiterplatte mit 
krass Kupfer drauf und wohl keine Thermals in den Zwischenlagen. Das war 
eine Mischung aus Baumarktfoen und Loetkolben mit dicker Spitze. Und ich 
mache sowas eigentlich oefters...

Keine Ahnung wie das jetzt auf dein Teil uebertragbar ist, aber denkbar 
ist das schon!

Vanye

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Noch was, eigentlich erstaunlich das Tek diese Ram/Uhrenbausteine von 
Dallas mit integrierter Batterie eingeloetet hat, also durch den Ofen 
geschickt hat. Wuerde man heute mit einer Batterie wohl eher nicht mehr 
machen.

Vanye

von H. H. (hhinz)


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Vanye R. schrieb:
> Noch was, eigentlich erstaunlich das Tek diese Ram/Uhrenbausteine
> von
> Dallas mit integrierter Batterie eingeloetet hat, also durch den Ofen
> geschickt hat. Wuerde man heute mit einer Batterie wohl eher nicht mehr
> machen.

Die wurden wohl eher mit der Welle gelötet, nachdem der Rest im Ofen 
war.

von Paul (97paul)


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Die Kalibrierdaten sind meines wissens nach auf den genau daneben 
befindlichen Eprom abgespeichert. Damit sollte es eigentlich keine 
Probleme geben.

Also
1. Auslöten (Lötbad)
2. Auslesen mit Flasher
3. Fräsen, Batterie finden und ersetzen
4. neu Programmieren
4. Sockel einlöten

Mal sehen wie sich das auslesen gestaltet, hab ich noch nie gemacht.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Bezeichnung weiss ich jetzt leider nicht.

TDS3014 also schon was anderes, aber immerhin aehnlich alt.
Von daher waere also schon denkbar das man das Verhalten uebertragen 
kann.

Vanye

von Paul (97paul)


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Habe heute mal versucht den DALLAS DS1245Y auszulesen. Ist nichts mehr 
drauf soweit ich das beurteilen kann. :( Ich denke ich habe den Fehler 
somit gefunden warum er nicht mehr bootet.

von Paul (97paul)


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Jetzt stehe ich vor dem Problem das ich nicht die Daten da habe. Im 
Internet habe ich nur was für das TDS 520C gefunden. Ein neuen DALLAS 
hätte ich da.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Paul schrieb:
> Ist nichts mehr
> drauf soweit ich das beurteilen kann.

Bei enem NVRAM würde ich leer zufällige Werte erwarten. Permanentes 0xAA 
klingt eher nach falsch gelesen.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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2 Minuten Internetsuche liefert:

https://groups.io/g/TekScopes/topic/tds520_non_alpha_bricked/100622336

Wenn man sich die Binärdatei ansieht, dann steht schon in vielen 
Bereichen 0xAA drin, scheint sowas wie eine Art Formatierung zu sein.

So einen ähnlichen Kalibrierspeicher hab ich in mienem Oszi auch drin... 
aber der verhindert gottseidank nicht das Booten.
https://www.wolfgangrobel.de/electronics/nvram.htm

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Wolfgang R. schrieb:
> Wenn man sich die Binärdatei ansieht, dann steht schon in vielen
> Bereichen 0xAA drin, scheint sowas wie eine Art Formatierung zu sein

hex AA55AA55AA55...... wurde tatsächlichen von manchen Systemen zur 
Initialisierung von Floppies und Harddisks verwendet, weil das die 
maximale Anzahl von Flußwechseln ergibt und Fehler in der Magnetschicht 
daher am ehesten auffallen sollten. Andere verwendeten 66C6.

von Joachim B. (jar)


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Hp M. schrieb:
> hex AA55AA55AA55......

haben wir in der Prüfentwicklung zur Entfehlerung auch in Testeproms 
eingesetzt. Es müssen immer alle Datenleitungen wackeln, die statischen 
NOP Eproms waren nur für Adressleitungen.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Scheint Paul aber alles irgendwie nicht zu interessieren...

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