Hallo, Wie wird man die Spiegelfrequenzen los? Es gibt Ein-Chip Empfänger - wie si4732-a10 https://projecthub.arduino.cc/CesarSound/lwmwsw-stereo-fm-with-rds-dsp-radio-receiver-v25-72797a oder RDA5807FP https://cdn-shop.adafruit.com/product-files/5651/5651_tuner84_RDA5807M_datasheet_v1.pdf Wie funktionieren die? Mein Bild davon wäre, - Analog herunter mischen auf Frequenzen, welche der Interne DSP verkraftet, - Dann digital weiter bearbeiten. Würde denken, ein Direktmischempfänger. So wie ich es sehe, entstehen Mischprodukte, z.B. aus Spiegelfrequenzen - Wie wird man die los? Da die niedlichen kleinen Chips keinen Schwingkreis/Spule/Filter in der Vorselektion nutzen, ist mir das unklar Ibram
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Da sind je zwei Mischer im Blockschaltbild aus dem Datenblatt gezeigt, und der Oszillator hat auch zwei Ausgänge mit 90 Grad Phasenunterschied. Das Eingangssignal geht mit Null Grad Phasenunterschied auf beide Mischer, also ist noch eine Phasenschiebung um 90 Grad in der Software (zwei AD-Wandler) nötig, um 180 Grad Unterschied zu haben, die dann die Spiegelfrequenz unterdrücken. Phasenmethode heißt das Verfahren https://de.wikipedia.org/wiki/Einseitenbandmodulation#Erzeugung hier speziell für die Modulation, gilt aber ähnlich für die Demodulation.
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wenn man den Mischer als I/Q Mischer aufbaut, sind für den nachfolgenden DSP bzw. die Digitalfilter positive und negative Frequenzen unterscheidbar. Auch eine komplexe FFT kann danach verwendet werden. So gesehen gibt es dann gar keine Spiegelfrequenzen, da die nicht die gleiche ZF liefern, sondern mit umgekehrtem Vorzeichen bei der Frequenz. Ein I/Q Mischer multipliziert das Eingangssignal einmal mit der Cosinus- und einmal mit der Sinus-Komponente des Oszillatorsignals und liefert daher ein komplexes Ergebnis, nicht nur den Betrag.
Der Wikipedia-Autor macht es sich etwas einfach. Er zeichnet einen Block mit einem Eingang und einem Ausgang und schreibt "Hilbert-Transformator" rein. Das hat nur einen Schönheitsfehler, so etwas gibt es nicht, ein rein theoretisches Gebilde. Ein Filter, in das man einen Sinus beliebiger Frequenz eingibt und am Ausgang kommt derselbe Sinus um 90 Grad verschoben heraus, ist praktisch unmöglich. Tatsächlich nimmt man zwei Filter, die eigentlich unabhängig voneinander sind und schickt beide Eingangssignale hindurch, ebenfalls unabhängig. Nur der Phasenunterschied beider Filter an den Ausgängen beträgt breitbandig 90 Grad. Wie das Phasenverhältnis der beiden Eingänge zueinander ist interessiert nicht. Ich habe vor Jahren hier einen Artikel dazu geschrieben: https://www.mikrocontroller.net/articles/Hilbert-Transformator_(Phasenschieber)_mit_ATmega Von mir ist nur der Teil über IIR-Hilbert, der FIR-Hilbert wurde später hinzugefügt. Der hat als einen Filterteil nur eine Zeitverzögerung. Der IIR-Hilbert braucht zwei IIR-Filter.
IIR heißt infinite impulse response, das bedeutet leider, der kann schwingen, was bei meinem Versuch auch prompt der Fall war. Dafür ist ein IIR deutlich kompakter als FIR und hätte auch in einen ATMega gepasst. Heute sind ARM-Mikrocontroller ähnlich billig wie ein Arduino, man könnte z.B. einen mini-Raspi nehmen, der hat genug Speicherplatz und Taktfrequenz für FIR. Ab 128 Filterstufen sollte ein FIR funktionieren. Diese Einchip-Empfänger enthalten schon alles, auch die beiden digitalen Phasenschieber-Filter. Im Blockschaltbild steht dazu nur "DSP".
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Hallo, Das klärt meine Frage. Die Links sind hochinteressant, es braucht gewiss ein Stündchen, die Ausführungen zum Hilbert Trafo und Olli Niemitalo Webseite zu verdauen. Vielen Dank! Ibram
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