Forum: PC Hard- und Software keine 3D-Drucker + Zubehör im Mediamarkt


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von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

mich wundert es, dass in den Filialen von Media Markt bzw. Saturn fast 
nie 3D-Drucker oder Zubehör zu finden sind. Macht es denn wirklich Sinn 
20 Varianten von Wasserkochern, Staubsaugern und Waschmaschine 
auszustellen? Diese Haushaltsgeräte assoziiere ich als Kunde doch nicht 
mit "Media". Der Begriff deutet doch eher auf Informationsverarbeitung 
hin, also Computer, Drucker, Scanner.

Heute hat doch sicherlich jeder 3. Haushalt einen 3D-Drucker. Da wird 
schnell mal neues Filament oder eine Ersatzbauplatte gebraucht. Da wäre 
es doch sicher sinnvoll eine 3D-Druck-Ecke einzurichten, wo 3D-Drucker 
und passendes Zubehör/Verbrauchsmaterial angeboten werden. Zusätzlich 
sollte es einen 3D-Druckservice vor Ort geben. Also so ähnlich wie es 
früher Internetcafés gab. Dort könnten auch Kurse angeboten werden. Es 
wäre eben ähnlich wie ein fablab/makerspace, aber eben dort, wo auch 
Laufkundschaft hinkommt. Für Fotobearbeitung u. ä. wird es ja bereits in 
den Märkten angeboten.

Warum ist dort 3D-Druck trotz des enormen öffentlichen Interesses so 
wenig verbreitet?

von Klaus (feelfree)


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Stefan H. schrieb:
> Heute hat doch sicherlich jeder 3. Haushalt einen 3D-Drucker

Jeder 30. dürfte hinkommen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Warum ist dort 3D-Druck trotz des enormen öffentlichen Interesses so
> wenig verbreitet?

Weil die meisten zu bloed/desinteressiert dafuer sind. Ein 3D-Drucker 
bedarf eines Minimum an mechanischen Geschicks. Das klappt nicht einfach 
immer so zu 100%. Damit sind die ersten 50% der Kunden raus.
Ein 3D-Drucker macht nur Sinn wenn man auch mit einem CAD-Programm 
umgehen kann oder wenigstens bereit ist das zu lernen. Damit sind 
weitere 49% der Kunden raus.

Und dann gibt es die ganz doofen die meinen die kaufen so ein Teil und 
dann sublimiert aus heiterem Himmel deren Drucksache irgendwie so im 
Drucker. Oder sie klauen es irgendwo im Internet.

Und was glaubst du wohl was das fuer Noergelkunden im Mediamarkt gibt wo 
sowieso nur Geiz ist Geil Kunden kaufen? Wieviel tolles Supportgenoergel 
gibt das da wohl? Wieso sollte sich das da einer antun?

Vanye

von Jörg R. (solar77)


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Stefan H. schrieb:
> ..mich wundert es, dass in den Filialen von Media Markt bzw. Saturn fast
> nie 3D-Drucker oder Zubehör zu finden sind. Macht es denn wirklich Sinn
> 20 Varianten von Wasserkochern, Staubsaugern und Waschmaschine
> auszustellen? Diese Haushaltsgeräte assoziiere ich als Kunde doch nicht
> mit "Media".

> Der Begriff deutet doch eher auf Informationsverarbeitung
> hin, also Computer, Drucker, Scanner.

Ja und? All das gibt es doch in den Märkten. Zusätzlich gibt es 
Fernseher, Stereoanlagen, Soundsyteme usw., also Media ohne Ende.


Stefan H. schrieb:
> Heute hat doch sicherlich jeder 3. Haushalt einen 3D-Drucker.
> Warum ist dort 3D-Druck trotz des enormen öffentlichen Interesses so
> wenig verbreitet?

Du übertreibst etwas, auch damit das sicherlich in jedem 3. Haushalt ein 
3D-Drucker steht.

Sorry, was für ein überflüssiger Thread:-(


Klaus schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Heute hat doch sicherlich jeder 3. Haushalt einen 3D-Drucker
>
> Jeder 30. dürfte hinkommen.

Ich glaube es sind deutlich weniger.

: Bearbeitet durch User
von Maik .. (basteling)


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Na - und der anfängliche 3D Druck Hype ist eher realistischer 
Einschätzung der Bauqualität, Möglichkeiten und des nötigen Aufwands 
gewichen. Für viele spezielle Dinge toll - aber oft auch aufwändig und 
langwierig.
Dazu könnte ich mir vorstellen, dass die bei den Märkten den nötigen 
Beratungs- und Unterstützungsaufwand scheuen - und ggfs auch nicht in 
der Haftung stecken wollen -alleinanlaufend,  Dämpfe, Brandgefahr, 
geklemmte Finger - gibt es für die vielen Billigsinger wirklich 
wasserdichte Konfirmitätserklärungen? Und vor allem - Enttäuschte 
Erwartungen der Kunden an die Qualität der Dinge aus dem "Replikator". 
Wirklich gutes und Qualifiziertes Personal wurde da doch zusätzlichoft 
durch Kartonaufdruckvorleser ersetzt. Auch bei meiner wirklich guten 
Lieblings-Baumarktkette sehe ich keine 3D Drucker neben den Stichsägen, 
Kompressoren und Wabbelstandbohrmaschinen stehen, obwohl sie dort 
bestens hinpassen würden.

Und viele Konsumer - Markenfirmen haben scheinbar ihren Ausflug in den 
3D- Druck aufgegeben. Zumindest habe ich lange nichts mehr von Dremel 
und Co. Diesbezüglich im Handel selber gesehen.

Der Hype ist halt vorbei, war ja vor 10 Jahren wie mit der 
Dubaischokolade - viele wollten es haben, ohne zu wissen ob es etwas für 
sie ist. Der Markt ist jetzt satt.

Und die informierten Kunden kaufen eher was quelloffenes ohne 
verdongelte Filament - Rollenkassetten billiger online.

von Rolf (rolf22)


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Stefan H. schrieb:
> assoziiere ich als Kunde doch nicht mit "Media". Der Begriff deutet doch
> eher auf Informationsverarbeitung hin, also Computer, Drucker, Scanner.

Deine Sprache ist nicht die der Allgemeinbevölkerung.
Die Masse der Bevölkerung denkt bei "Media" an z. B. TV, Radio, 
Internet, Bücher, Zweitschriften, Musik, Video, Film, DVD, Facebook, 
Instagram, etc. ....
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-junge-politik-lexikon/320773/medien/

> Heute hat doch sicherlich jeder 3. Haushalt einen 3D-Drucker.

Jeder 3000ste trifft es eher.

> Warum ist dort 3D-Druck trotz des enormen öffentlichen Interesses so
> wenig verbreitet?

Die allermeisten wissen gar nicht, was das für ein Gerät ist und was man 
damit macht.

Ich verrate dir mal was: Du lebst in einem gedanklichen Getto, ohne 
dessen Mauern zu sehen. Die Öffentlichkeit befindet sich draußen.  ;-)

von Jörg R. (solar77)


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Maik .. schrieb:
> (..)
> Der Hype ist halt vorbei,

Ich glaube nicht dass der Hype vorbei ist, eher sogar das Gegenteil. Ich 
habe auch schon mit dem Gedanken gespielt mir so ein Teil zu kaufen, 
Ideen und Anwendungen hätte ich genug. Nur käme dann das auf mich zu was 
Vanye R. geschrieben hat..ich müsste mich komplett in das Thema 
einarbeiten, von Null an. Und das hält mich derzeit noch davon ab. Dazu 
kommt dass das Angebot an 3D-Druckern so groß ist dass ich nicht wüsste 
welchen man kaufen sollte.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Der Markt für 3D-Drucker ist eigentlich tot bzw. satt. Ich möchte auch 
keinen technischen Mainstream-Support für die Dinger anbieten. Dafür 
könnte man bei MediaMurks sonst eine ganze Abteilung abstellen.

Ich sag dazu immer 3D-Druck ist nicht so leicht wie A4-Druck, aber das 
kapieren die Leute erst, wenn sie so ein Ding haben und das erste Mal 
die Düse verstopft ist.

Die Dinger sind oft auch nicht besonders leise, vor allem die schnellen 
Geräte sind richtig laut. ABS/ASA, wenn das Modell auch was aushalten 
soll, stinkt wie die Hölle. Der WAF bei sowas ist meistens stark 
negativ.

CAD-Programm ist nicht unbedingt nötig. Dann ist man zwar auf 
Internetseiten wie Thingiverse usw. angewiesen, aber die Auswahl dort 
ist ziemlich umfangreich.

Was auch eine Rolle spielt, wie oft braucht man einen 3D-Drucker? Sowas 
braucht man sich nicht für eine einzige 3D-Figur im halben Jahr 
hinstellen, es sollte schon ein echter Bedarf vorhanden sein.

Edit:
> Dazu kommt dass das Angebot an 3D-Druckern so groß ist dass ich
> nicht wüsste welchen man kaufen sollte.
Diese Frage muss man sich jedes halbe Jahr neu stellen.
Im Moment würde ich sagen Bambu P1P, aber das kann sich morgen ändern.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (jojos)


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Der Markt ist lange nicht tot und mit den Bambus ist das 3D drucken so 
einfach geworden das es sich viel mehr trauen als vorher.
Im Laden gab es Drucker bei Conrad, aber zu Preisen die für die meisten 
uninteressant waren. Einmal habe ich da eine Rolle Filament gekauft weil 
ich die schnell haben wollte, dafür dann aber mit 30€ auch doppelt 
soviel wie im Versand bezahlt.

von F. (radarange)


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Warum es im Mediamarkt keine 3d-Drucker gibt? Ganz einfach: Es lohnt 
sich nicht. Die Geräte sind groß und nicht so teuer, es werden auch nur 
wenige verkauft. Die Lagerhaltung ist ein Problem, eine sinnvolle Marge 
hat man dabei dann nicht mehr.
Also gut, vielleicht einen Alibi-Drucker und ganz viel Ersatzteile, 
Filament und Zubehör: Dann konkurrierst du aber sofort mit dem Internet. 
Bei Amazon bekomme ich immer eine Rolle ordentliches Material für 20 
Euro, am nächsten Tag geliefert. Oft gibt es auch Angebote, dann kostet 
es deutlich weniger. Beim Mediamarkt müsste es eine große Farbauswahl 
geben: Dann kann ich mit meinem Referenzobjekt hingehen und schauen, 
welche Farbe am Besten passt. Dafür wird vielleicht auch ein höherer 
Preis akzeptiert, aber das kostet wieder viel Platz und Geld für die 
Lagerhaltung und Warenpräsentation.
Die Idee, 3d-Druck-Kurse zu veranstalten oder 3d-Drucke anzubieten, ist 
völliger Unsinn. Das schaffen ja auch außerhalb eines Ladengeschäfts nur 
extrem wenige Anbieter. 3d-Drucker sind so günstig geworden, dass sich 
Leute, die einen Standard-3d-Druck wollen, einfach einen 3d-Drucker 
kaufen. Ein Druckservice muss sich erst einmal damit auseinandersetzen, 
dass die unerfahrenen Leute die Parameter nicht kennen; dann hat man 
entweder hohe Kosten für die Einrichtung, weil die Leute mit Modellen 
kommen und der Mitarbeiter dann erst einmal mit viel Aufwand schauen 
muss, wie das Modell überhaupt ordentlich gedruckt werden kann, oder 
hohe Kosten für den Support, wenn man dem Kunden nach Abschluss des 
Druckauftrags einen Plastikklumpen überreicht, für den er dann auch noch 
Geld zahlen muss, weil es ja seine Verantwortung ist, für Druckbarkeit 
zu sorgen. Das funktioniert also alles nicht.


Der Hype um 3d-Drucker ist übrigens nicht vorbei, der fängt gerade erst 
so richtig an: Die Geräte sind mittlerweile ausgereift und kostengünstig 
genug, um in der Breite als ernsthafte Werkzeugmaschinen eingesetzt 
werden zu können.

von Rudi K. (ykabel)


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also wenn ich mir die "Fachberater" in unserem MM ansehe:
da sind ein paar Jungs und Mädels die ganz  flink mit Handys umgehen 
können und auch einigermassen Beratung abgeben. Hauptziel Umsatz und 
Vertragsabschluss.
In der TV-Abteilung wird die Marke beraten, die die meiste Provision 
bringt.
Am kompetentesten sind noch die Hausfrauen, die als angelernte 
Verkäuferin Bügeleisen und Wasserkocher ganz gut erklären können.Egal, 
ob da Grundig oder Telefunken d´rauf steht. Es sind ja deutsche 
Markengeräte.

Ein so kompliziertes Gerät wie ein 3D-Drucker wird nie in einem 
Massenmarkt verkauft werden können. Dazu wäre für ein Nischenprodukt 
(wird es noch lange Zeit sein) mit hohen Fachkentnissen in der Beratung 
bei Soft- und Hardware sowie Materialbedarf kein Fachpersonal vorhanden. 
Ausserdem "veralten" die aktuellen Geräte viel zu schnell und das 
Personal müsste ständig entsprechend dem neuesten Stand der Technik 
ausgebildet werden. Das ginge auch nur mit Leuten, die persönlich und 
aktiv damit umgehen können.

Bei uns im MM wurden für ganz kurze Zeit Balkonkraftwerke angeboten. Die 
verschwanden nach 3 Wochen wieder aus den Regalen. Ohne kompetente 
Fachberatung hat die dort niemand gekauft.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Stefan H. schrieb:
> Heute hat doch sicherlich jeder 3. Haushalt einen 3D-Drucker.

Ganz sicher nicht.

Ich würde solche Geräte in Läden erwarten, wo man CNC Fräsen und 
Drehbänke kauft.

von Daniel A. (daniel-a)


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Ich wollte mal einen normalen PC Lautsprecher für aufs Pult im Laden 
kaufen. Weder Interdiscount noch Mediamarkt hatten welche. Dafür 
massenhaft Bluetooth Lautsprecher.

Ein anderes mal wollte ich eine simple SATA HDD zum einbauen in einen 
PC. Gab es auch nicht, nur USB-HDDs und M.2 SSDs. (Ich hab dann eine 
USB-HDD genommen und zuhause auseinander genommen, da war eine SATA HDD 
drin).

Und einmal das selbe mit USB BluRay Laufwerken. Nur ~2J vorher hatte ich 
schon mal eins im einem Interdiscount gekauft. Heute gibt es nur noch 
DVD Laufwerke!?!

Eigentlich passiert mir das Heute immer, wenn ich schnell irgend was 
brauche. Es ist nichts allzu exotisches, geh ich schnell in den Laden - 
haben sie nicht...

: Bearbeitet durch User
von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Daniel A. schrieb:
> Eigentlich passiert mir das Heute immer, wenn ich schnell irgend was
> brauche. Es ist nichts allzu exotisches, geh ich schnell in den Laden -
> haben sie nicht...

Geht mir auch so. Seit ich kein Auto mehr habe versuche ich es gar nicht 
mehr. Ich bestelle jeden Kleinkram und spare dadurch auch noch die 
Bahn-Tickets.

von Rene K. (xdraconix)


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Versucht mal im Media Markt ein Kaltgerätestecker zu kaufen. 😉 Bei uns 
wussten die nichtmal was das ist, und zu kaufen gab es natürlich auch 
keines.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich glaube, dass "Otto Normal" nichts mit so einem Teil anfangen kann!
Dazu muss man zuerst mal eine Konstruktion erstellen können. Kann aber 
kaum einer. Der Otto steht bei einem CAD-Programm erst mal wie der 
berühmte Ochse vor einem Scheunentor. Ich kenne auch niemanden, der 
Free-CAD richtig bedienen kann. Alle, die ein CAD-Programm richtig 
bedienen können, verdrängen schnell wie aufwändig es war, das zu lernen.
Also ist das mögliche Budget auch schnell aufgebraucht. Dann braucht's 
noch jede Menge Platz für das Teil selber (natürlich je nach gewünschtem 
Volumen).
Wie viele Regalmeter für 100 verschiedene Filamente, dutzende 
Arbeitsplatten und Heizelemente draufgehen mag ich gar nicht erst 
schätzen.
Der Beratungsaufwand ist völlig unkalkulierbar. Selbst bei einem Gerät 
mit nur einem gut sichtbaren Einschalter kann die Hotline schnell ihrem 
Namen alle Ehre erweisen.
Schaut man sich dann die aktuellen Preise mal im Internet an, so wird 
eine mögliche Marge schnell im Negativen versinken.

von Heinrich K. (minrich)


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Warum sollte MediaMarkt eine "3D-Ecke" einrichten? Für so Spinner, die 
glauben, jeder 3. Haushalt hätte einen 3D-Drucker?

Beitrag #7799729 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Matthias S. (dachs)


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Heinrich K. schrieb:
> glauben, jeder 3. Haushalt hätte einen 3D-Drucker?

Wenn es denn so wäre, wäre der Markt ja auch gesättigt.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Wieso fragst du nicht beim MediaMarkt oder Saturn nach?

von Motopick (motopick)


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Das mit den im Sortiment "fehlenden" 3D-Druckern kann ich ja
verschmerzen, aber dass "die" immer noch SD-Karten-Leser mit
16/32/.. GB Limit verkaufen, ist im Jahr der Herrn 2024 schon
eine arge Frechheit.

von F. (radarange)


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Frank schrieb im Beitrag #7799729:
> Vanye R. schrieb:
>> Damit sind die ersten 50% der Kunden raus.
>> Ein 3D-Drucker macht nur Sinn wenn man auch mit einem CAD-Programm
>> umgehen kann oder wenigstens bereit ist das zu lernen. Damit sind
>> weitere 49% der Kunden raus.
>
> Du kannst das vermutlich soweit runter reduzieren, bis nur noch du
> selbst übrig bleibst.

Wenngleich dir das nicht gefallen mag: Er hat halt Recht.

Consumer-3d-Druck war lange Zeit ein Hobby, was sich ein wenig dadurch 
auszeichnete, dass man an den Maschinen rumbasteln und die optimal 
konfigurieren und einstellen musste, um dann schöne Drucke zu erhalten, 
für die man sich die Daten irgendwo runterlädt. Dagegen spricht ja auch 
absolut nichts, Modellbausätze verkaufen sich ebenfalls prächtig und von 
den wenigsten Leuten mit einer Modellbahnanlage muss man erwarten, dass 
sie auch die Häuser selber bauen können.
Nur: Der Teil ist jetzt vorbei, da die Drucker zunehmend "ab Werk" gut 
genug funktionieren und auch kostengünstig sind. Das heißt jetzt, dass 
es für 3d-Druck-Enthusiasten ohne Konstruktionsfähigkeit mittlerweile 
einfach kaum noch was zu tun gibt. Jetzt sind 3d-Drucker kaum noch 
Maschinen zum Selbstzweck, sondern tatsächlich ernstzunehmende 
Werkzeugmaschinen und dafür braucht man eben Leute, die sie bedienen 
können. Bei einer CNC-Maschine braucht man CNC-Programmierer und da 
additive Fertigung meist zu komplex ist, um das von Hand zu 
programmieren, werden Leute benötigt, die die Software zur Konstruktion 
beherrschen. Man kann sowas hobbymäßig lernen, aber es ist 
erstaunlicherweise nicht einfacher geworden als früher, nachdem es (das 
kostenlose) Sketchup nicht mehr gibt.

Ich bin hobbymäßiger Konstrukteur und habe es auch nicht ordentlich 
gelernt, daher tue ich mir schwer: Meine Sachen sehen immer etwas 
schrecklich aus und es braucht insbesondere auch ewig lange. Aber ich 
kann den Großteil meiner Ideen in 3d-Druck-geeignete Modelle umsetzen, 
d.h. material- und prozessgerecht konstruieren und sie dann auch 
entsprechend drucken. Das war aber auch ein langer Prozess und hat sich 
ein wenig parallel zur Beschäftigung mit meinen 3d-Druckern entwickelt. 
Das reicht mir fürs Erste. Aber man sollte nicht unterschätzen, dass so 
ein 3d-Drucker keine Sache ist, deren ordentliche Benutzung man mal eben 
so lernt. Es ist eine Werkzeugmaschine, die man sich ins Schlafzimmer 
stellen kann. Wer eigentlich gern eine CNC-Fräse hätte (und auch damit 
umgehen kann), für den ist ein 3d-Drucker absolut richtig. Das sind 
tatsächlich nur wenige Leute.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Wenngleich dir das nicht gefallen mag: Er hat halt Recht.

Meine Prozentangaben sind natuerlich aus dem Bauch raus generiert, aber 
die sollen auch nur die Idee verdeutlichen und ich denke da liege ich 
schon richtig.

Zu Thingiverse: Das ist gelegentlich nett! Ich hab da erst diese Woche 
einen Weihnachtskeksausstecher runtergeladen. Es ist aber oftmals 
unbrauchbar weil dort ueberwiegend, es gibt ein paar Ausnahmen, nur SLT 
Dateien rumliegen die man im nachhinein nur noch schlecht bis gar nicht 
veraendern kann.
Das ist ungefaehr als wenn man sich einen normalen Drucker anschafft um 
ein grosser Dichter zu werden, dann aber nur Sachen drucken kann die man 
bei Goethe und Schiller kopiert hat. .-)

> Man kann sowas hobbymäßig lernen, aber es ist
> erstaunlicherweise nicht einfacher geworden als früher,

Doch ist es. Weil du auf Youtube viele Videos zu einem CAD Programm 
finden kannst die dir den Workflow zeigen. Ich schaetze das ich so einen 
Monat gebraucht habe bis ich meine Programm (ViaCad) sinnvoll nutzen 
konnte. Andere Dinge, z.B ein Gewinde druckbar zu zeichen, hab ich dann 
erst Jahre spaeter gelernt.

> Ich bin hobbymäßiger Konstrukteur und habe es auch nicht ordentlich
> gelernt,

Ich auch. Aber ich habe immerhin mal Schlosser gelernt und ordentlich 
technisches Zeichen gelernt. Es ist hilfreich ein gutes 3D 
Vorstellungsvermoegen zu haben. Sowas scheint nicht jeder zu haben. Da 
bin ich wirklich extrem gut. Dafuer hab ich keinerlei Kuenstlerische 
Faehigkeiten. Wenn ich bei Thingiverse sehen was da manache im 
Kunstbereich abliefern, dann steht mir da auch der Mund offen.

> Meine Sachen sehen immer etwas
> schrecklich aus und es braucht insbesondere auch ewig lange.

Das ist "Design" und liegt irgendwo zwischen Kunst und Handwerk. Da 
arbeite ich auch ncoh dran. :-D
Und zu "ewig lange" Kuck dir ein paar Videos an von Leuten die es drauf 
haben! Es gibt immer viele Moeglichkeiten in einem CAD Programm zu einem 
Ergebnis zu kommen. Es hilft einmal die "richtige" zu sehen. Immer kurz 
3s Video kucken und dann nach zeichnen!

> Wer eigentlich gern eine CNC-Fräse hätte (und auch damit
> umgehen kann), für den ist ein 3d-Drucker absolut richtig.

Ganz wichtig ist das man Spass dran hat! Wenn man es nur als Werkzeug 
sieht dann muss man sich die Faehigkeit auch noch drauf schaffen, koenne 
dann aber seine Modelle einfach an einen Dienstleister schicken.

Vanye

von Rene K. (xdraconix)


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Vanye R. schrieb:
> nur SLT Dateien rumliegen

Nun, diese sind ja extra dafür daß man sie eben schlecht / garnicht 
ändern kann / soll.

Nur weil man ein Objekt der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, heißt 
das noch lange nicht das andere diese ändern sollen / dürfen.

Ist auch bei fast allen in den Lizenzen so festgehalten.

Sollten sie änderbar sein, hätte sich damals auch das STEP Format 
durchgesetzt.

von Darius (dariusd)


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Hallo

nicht nur für dieses "Problem" sondern für viele andere "verschlossene 
Türen" (Youtube, Mediatheken, PDF Schutz,...) gibt es mit ein wenig 
-manchmal auch mehr und nicht der erste und auch nicht den zehnte 
Googlesuchtreffer- Suchen nahezu immer geeignete und kostenlose, öfter 
sogar freie "Schlüssel".
Manchmal muß man allerdings Umwege gehen (Formastwandlungen) und mehrere 
"Schlüssel" benutzen.

Rene K. schrieb:
> Ist auch bei fast allen in den Lizenzen so festgehalten.

Was interessieren einen in eignen Privaten Raum Lizenzen...?  ;-)

Rene K. schrieb:
> Sollten sie änderbar sein, hätte sich damals auch das STEP Format
> durchgesetzt.

Welche Formate sich durchsetzten hat mit vielerlei Gründen - oft nicht 
wirklich nachvollziehbar oder logisch- zu tun.
Meinen Gefühl nach ist der "Veränderungsschutz" nur ein kleiner 
Bestandteil warum STL nun mal ganz weit vorne steht.
Das liegt eher daran das sie z.B. bei thingiverse und ähnliche Seiten 
mehr oder weniger der Standard sind und eigentlich jede 3D Software 
problemlos oder leicht automatisch "Reparierbar" STL frißt und slict.

Wobei alle meine Gedanken aber eben wieder von einer relativen 
Minderheit, die sich mit der Materie tiefer auseinandersetzten, ausgeht.
Also nur sehr bedingt die Hauptkundschaft der Mediamärkte...

Sei froh das es in den Mediamärkten keine Filamente und 3D Drucker 
(mehr) gibt:

Die Preise waren immer unverschämt, es wurden immer nur Originale und 
Edelmarken angeboten, wichtige Ersatzteile bzw. "Tuningteile" oder 
spezielle Ausführungen und nur ganz leicht "exotische" 
Verbrauchmaterialien  gab es nicht und mussten teuer bestellt werden.

Nur ganz leicht O.T.

Kurzzeitig gab es in einzelnen großen Elektronikmärkten der hippen In 
Städte (Köln, Hamburg und natürlich das ach so hippe und wichtige 
Berlin)  auch Arduinos und Raspberrys...
Aber nur die schon teuren Originale zu dann gegenüber den Onlinehändlern 
nochmal erhöhten Preisen.

Clones gab es da nicht zu holen, Preiskampf mit den Onlineanbietern - ne 
der wurde nicht gemacht.

Das Publikum waren wohl die "hippen" und gutverdienenden "Maker"  - nun 
ist der Hype für die voll coolen vorbei.
Echte Anwender und Hobbyisten haben sehr schnell den Clonemarkt entdeckt 
und müssen sowieso "alles andere" an Modulen, bauelementen usw. Online 
bestellen.

Eigentlich ist es ein Warnhinweis wenn "unsere" Spielzeuge und Tools in 
Elektronikmärkten und dn normalen Baumärkten auftauchen.

Aber auch eine Befriedigung und Bestätigung wenn diese dort wieder nach 
einen kurzen Hype verschwinden ;-)

: Bearbeitet durch User
von Franko S. (frank_s866)


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Stefan H. schrieb:

> ... viel wirres Zeug ...
> Warum ist dort 3D-Druck trotz des enormen öffentlichen Interesses so
> wenig verbreitet?

Du armen Verkäufer. Stellt euch mal vor, jeden Tag kommt mind. ein 
Exemplar wie oben vorbei und hält euch seinen Vortrag. Den Job kannst du 
ohne Psychopillen bestimmt nicht machen.

Verkäufer bei Haushaltsgeräten steht rum
Helmert taucht auf und hält seinen Vortrag
Verkäufer: Ja dann nehmen sie doch die Nudelmaschine das ist fast das 
selbe wie ein 3D-Drucker.

: Bearbeitet durch User
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